Ukraine News ++ Getreideabkommen: Putin telefoniert mit Erdogan ++

Der russische Präsident Wladimir Putin hat „echte Garantien“ von Kiew für die Einhaltung des Abkommens über ukrainische Getreideexporte gefordert. Diese Forderung habe Putin in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgestellt, teilte der Kreml am Dienstag mit. Demnach hält der russische Staatschef „echte Garantien“ von Kiew für „notwendig“, um die „Vereinbarungen von Istanbul bezüglich der Getreideexporte strikt einzuhalten“.

Insbesondere solle der „humanitäre Korridor nicht für militärische Zwecke genutzt“ werden, forderte Putin. Erst nach Abgabe der geforderten Garantien durch Kiew könne die Wiederaufnahme der Arbeit im Rahmen des Getreideabkommens geprüft werden, hieß es in der Erklärung des Kremls.

Nach einem Drohnenangriff auf seine Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim hatte Russland am Samstag seine Teilnahme am Abkommen zum Export von ukrainischen Getreide ausgesetzt. Nach Angaben des russischen Militärs wurde der Angriff, den Moskau der Ukraine unter Beteiligung britischer Spezialisten anlastet, teilweise von dem für den Getreidetransport genutzten Schiffskorridor aus durchgeführt. Ziel der Drohnenangriffe waren nach Angaben Moskaus auch Schiffe, die beim Schutz der Getreide-Konvois im Einsatz gewesen seien.

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Die Ukraine warf Moskau vor, das Abkommen unter „falschem Vorwand“ auszusetzen. London bestritt jegliche Beteiligung an dem Angriff auf der Krim.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:07 Uhr – UN-Koordinator rechnet mit Getreide-Transporten am Donnerstag

Der UN-Koordinator für Getreide-Transporte, Amir Abdulla, geht von der zügigen Wiederaufnahme der ukrainischen Lieferungen aus. „Obwohl für den 2. November keine Schiffsbewegungen im Rahmen der Black-Sea-Grain-Initiative geplant sind, erwarten wir, dass beladene Schiffe am Donnerstag auslaufen“, twitterte er. „Die Exporte von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine️ müssen weitergehen.“

22:54 Uhr – Schweden bei Nato-Mitgliedschaft offen für Stationierung von Atomwaffen

Der neue schwedische Regierungschef Ulf Kristersson hat sich im Falle von Schwedens Nato-Mitgliedschaft offen für die Stationierung von Atomwaffen in seinem Land gezeigt. „Sie werden von mir genau die gleiche Antwort erhalten wie von der finnischen Ministerpräsidentin“, sagte Kristersson bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner finnischen Kollegin Sanna Marin in Helsinki. „Wir haben beschlossen, dass wir uns für die Zukunft keine Türen verschließen wollen“, hatte diese zuvor auf die Frage geantwortet,ob Schweden und Finnland Atomwaffen auf ihrem Boden akzeptieren würden.

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Es sei „ganz natürlich, dass Schweden und Finnland in diesen Fragen gemeinsam“ handelten, sagte Kristersson. Er habe keine andere Absicht, als auch in diesem Sinne „mit Finnland Hand in Hand zu gehen“. Sowohl Marin als auch Kristersson gaben jedoch zu, dass Vorbehalte „später“ verhandelt werden könnten.

22:36 Uhr – Selenskyj fordert Schutz der Korridore für Getreide-Frachter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den langfristigen Schutz der Korridore durch das Schwarze Meer für Getreide-Frachter gefordert. Die Welt müsse entschlossen auf jeden russischen Versuch reagieren, die Passage zu blockieren. „Es geht um das Leben von mehreren zehn Millionen Menschen“, sagte er in seiner nächtlichen Video-Ansprache in Anspielung auf die Bedeutung der Getreide-Exporte für ärmere Länder.

21:44 Uhr – Getreideabkommen: Türkei ist zuversichtlich

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das von den UN und seinem Land vermittelte Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine bestehen bleibt. Es gebe Fortschritte in der Frage, teilte er mit. Russland hatte am Wochenende das Abkommen nach Angriffen auf die Schwarzmeerflotte in Sewastopol ausgesetzt.

19:13 Uhr – USA befürchten weitere Waffenlieferungen aus Iran an Russland

Die US-Regierung befürchtet mögliche weitere Waffenlieferungen aus dem Iran an Russland für den Krieg gegen die Ukraine. Es bestehe weiter die Sorge, dass der Iran Moskau neben Kampfdrohnen auch mit anderen Waffen wie Boden-Boden-Raketen versorgen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Dienstag. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums kündigte an, die USA würden offenlegen, sobald sie beobachteten, dass solche Waffen aus dem Iran in der Ukraine zum Einsatz kämen. Der Iran hat Waffenlieferungen an Russland dementiert.

Die US-Regierung hatte im Oktober angeprangert, dass Kampfdrohnen aus dem Iran im Ukraine-Krieg eingesetzt wurden – und dass Teheran eigens Militärpersonal auf die Krim geschickt habe, um die Russen beim Umgang mit den Drohnen zu trainieren und ihnen technische Hilfe zu bieten. Kirby erhob am Dienstag einmal mehr schwere Vorwürfe gegen den Iran: „Das Regime ist an der Ermordung unschuldiger Ukrainer beteiligt“, sagte er. Die Führung in Teheran mache sich „offen und bereitwillig zum Komplizen bei der Ermordung unschuldiger ukrainischer Menschen auf ukrainischem Boden“.

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Angesichts der Berichte über neue Waffenlieferungen rief der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dazu auf, den Iran in Europa als Konfliktpartei und Beteiligten an der Aggression einzustufen. „Wenn der Iran Russland Raketen übergibt, weiß er genau, dass damit unsere Städte angegriffen werden“, schrieb Podoljak am Dienstag auf Twitter. Und wenn der Iran Russland den Einsatz von Drohnen beibringe, dann wisse er genau, dass damit der ukrainische Energiesektor angegriffen werde, wodurch eine Fluchtbewegung in die EU ausgelöst werde. „Teheran ist ein Komplize in der Aggression und muss offiziell auch als solcher erkannt werden.“

18:17 Uhr – Selenskyj will EU-Hilfe für Reparaturen am Energiesystem

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf Hilfe der EU bei der Wiederherstellung des durch russische Angriffe schwer angeschlagenen Energienetzes in seinem Land. 40 Prozent des Energiesystems seien zerstört, sagte der Staatschef bei einem Treffen mit der EU-Energiekommissarin Kadri Simson am Dienstag in Kiew.

Bei der Wiederherstellung der Energie-Infrastruktur sollte die EU-Kommission eine koordinierende Rolle spielen, regte Selenskyj an. Er erinnerte an die Ukraine-Kontaktgruppe, das sogenannte Ramstein-Format, in dem die Unterstützerländer ihre Rüstungshilfe koordinieren. Für Wirtschaft und Energie sollte es ebenfalls ein „Ramstein“ geben, sagte er nach Medienberichten.

17:33 Uhr – UN: Keine Schiffsdurchfahrten im Schwarzen Meer am Mittwoch

Nach der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland haben die Vereinten Nationen die Einstellung des Schiffsverkehrs im Schwarzen Meer für Mittwoch angekündigt. „Das UN-Sekretariat und das Gemeinsamen Koordinierungszentrum berichten, dass die Delegationen der Ukraine, der Türkei und der Vereinten Nationen vereinbart haben, für morgen, den 2. November, keine Bewegung von Schiffen im Rahmen der Schwarzmeer-Getreideinitiative zu planen“, sagte Sprecher Farhan Haq am Dienstag in New York.

Er betonte dabei, dass die Aussetzung der Vereinbarung von Moskau eine „vorübergehende und außergewöhnliche Maßnahme“ sei. Die Pause im Schiffsverkehr sei ebenfalls eine „vorübergehende Maßnahme“ – es gehe bis auf weiteres nur um den Mittwoch.

17:00 Uhr – Ukraine sieht Bedrohung durch iranische Mittelstreckenraketen

Die ukrainische Armee befürchtet, dass Russland neben Drohnen auch Mittelstreckenraketen aus dem Iran kauft und gegen die Ukraine einsetzen wird. Dies sei gefährlich, weil die Ukraine keine geeigneten Abwehrwaffen habe, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat in Kiew. „Wir haben eine Luftverteidigung, keine Raketenabwehr“, sagte er. Es gehe um ballistische Raketen iranischer Bauart mit Reichweiten von 300 bis 700 Kilometern, die den russischen Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M ähnelten.

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16:34 Uhr – Iran und Russland vertiefen wirtschaftliche Zusammenarbeit

Der Iran und Russland vertiefen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dafür unterzeichneten Vertreter beider Länder am Dienstag vier Absichtserklärungen, wie iranische Staatsmedien und die russische Regierung erklärten. Insbesondere im Bereich Energie soll die Kooperation ausgebaut werden. Iran hofft demnach auf Investitionen in die landeseigene Öl- und Gaswirtschaft, die von internationalen Sanktionen getroffen ist.

Den Berichten zufolge wurde auch die Einführung des russischen Zahlungssystems Mir weiter besprochen. Wegen internationaler Sanktionen sind der Iran und Russland vom internationalen Zahlungsverkehr weitgehend ausgeschlossen. Geschäftsleute müssen für Investitionen im Iran oft hohe Summen an Bargeld mitbringen.

15:51 Uhr – Erdogan setzt sich bei Putin für Getreide-Abkommen ein

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in einem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin auf ein Festhalten an dem Getreide-Exportabkommen mit der Ukraine gedrungen. Erdogan habe Putin gesagt, er sei sicher, dass eine lösungsorientierte Zusammenarbeit im Hinblick auf das von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Abkommen möglich sei, teilt das Präsidialamt mit. Die Regierung in Ankara bemühe sich mit allen Seiten um eine Lösung der Probleme bei der Umsetzung der im Juli ausgehandelten Vereinbarung.

Russland hatte am Wochenende erklärt, es setze das Abkommen aus. Die Regierung in Moskau hat dies damit begründet, dass sie nach einem Drohnenangriff auf ihre Schwarzmeer-Flotte nicht mehr die Sicherheit ziviler Schiffe garantieren könne. Dennoch hatten auch am Montag mehrere Frachter ukrainische Häfen verlassen.

15:33 Uhr – Macron sagt Ukraine Hilfe bei Reparatur von Wasser- und Energieversorgung zu

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat der Ukraine Hilfe bei der Reparatur der Wasser- und Energieinfrastruktur zugesagt, die durch die russischen Angriffe schwer beschädigt wurde. Frankreich werde der Ukraine helfen, den Winter zu überstehen und auch die ukrainische Luftabwehr stärken, teilt Macron nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit.

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Er habe zudem mit Selenskyj vereinbart, am 13. Dezember in Paris eine internationale Konferenz für eine Unterstützung der ukrainische Zivilbevölkerung im Winter auszurichten. Eine bilaterale Konferenz am Tag zuvor werde auch darauf abzielen, die Unterstützung der Ukraine durch französische Unternehmen zu verstärken.

15:20 Uhr – Russland wirft Großbritannien Steuerung von Nord-Stream-Explosionen vor

Russland wirft Großbritannien vor, die Explosionen an den deutsch-russischen Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 gesteuert und koordiniert zu haben. „Unseren Geheimdiensten liegen Beweise vor, die darauf hindeuten, dass der Angriff von britischen Militärspezialisten geleitet und koordiniert wurde“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag vor der Presse.

Es gebe Beweise dafür, dass Großbritannien „in Sabotage- und Terrorakte gegen lebenswichtige Energieinfrastruktur verwickelt“ sei, fügte er hinzu, und zwar „nicht nur in Russland, sondern international“. Solche Aktionen könnten nicht unbeantwortet bleiben. „Wir werden über weitere Schritte nachdenken“, sagte Peskow und kritisierte das „inakzeptable Schweigen der europäischen Länder“.

Moskau hatte London bereits am Samstag beschuldigt, in die Explosionen „verwickelt“ zu sein. Mitglieder einer „Einheit der britischen Marine“ hätten Ende September an der „Planung, Belieferung und Ausführung“ des „Terrorangriffs“ mitgewirkt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag im Online-Dienst Telegram. Der Kreml warf Großbritannien auch eine Beteiligung an Angriffen auf die Schwarzmeerflotte auf der Krim am Samstag vor.

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Großbritannien hatte die Vorwürfe Russlands zurückgewiesen. Um vom „desaströsen Versagen bei der illegalen Invasion der Ukraine abzulenken“, bediene sich das russische Verteidigungsministerium „Falschbehauptungen epischen Ausmaßes“, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

15:11 Uhr – Graffiti mit Kriegspropaganda an russisch-orthodoxer Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche in Leipzig ist laut Polizei in der Nacht zum Dienstag mit einem Graffiti russischer Kriegspropaganda beschmiert worden. An der Eingangstür sei das Z-Symbol in einer Größe von etwa 80 mal 80 Zentimetern mit roter Farbe angebracht worden, teilte die Polizeidirektion Leipzig am Dienstag mit. Es handelt sich den Angaben zufolge um die Russische Gedächtniskirche im Leipziger Süden.

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich der Buchstabe „Z“ zu einem Symbol für die Unterstützung der russischen Regierung und Armee entwickelt. Es ist auf vielen russischen Militärfahrzeugen, Uniformen und Propaganda-Maßnahmen zu lesen.

14:16 Uhr – EU erwägt Sanktionen gegen Belarus wegen seiner Rolle im russischen Angriffskrieg

Die EU erwägt weitere Sanktionen gegen Belarus wegen seiner Rolle im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. „Wir können nicht zulassen, dass Belarus sich der russischen Politik anschließt oder dass Russland die Auswirkungen der Sanktionen durch (…) Belarus umgeht“, sagte der tschechische Regierungschef Petr Fiala, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat.

Fiala äußerte sich nach seiner Rückkehr von einer Kiew-Reise. Es gebe bereits Sanktionen gegen Belarus, sagte der Regierungschef. Aber die EU befasse sich nun zusätzlich mit der Rolle, die Belarus im Ukraine-Krieg spiele. Es werde eine „mögliche Notwendigkeit“ geprüft, das Land erneut „ins Visier zu nehmen“.

13:40 Uhr – Pakistan will 300.000 Tonnen Weizen aus Russland importieren

Pakistan hat einen neuen Vertrag mit Russland über die Lieferung von mehr als 300.000 Tonnen Weizen geschlossen. Die Regierung in Islamabad hofft damit nach eigenen Angaben vom Dienstag, einer drohenden Hungerkrise entgegenzuwirken. Der Ertrag von Getreide in dem südasiatischen Land mit mehr als 225 Millionen Einwohnern ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Gründe waren eine Hitzewelle und dann Rekordfluten, die Getreidefelder großflächig zerstörten.

Russland hat erst am vergangenen Wochenende ein Getreideabkommen mit der Ukraine ausgesetzt. Damit gibt es international neue Sorgen vor Lebensmittelknappheit und steigenden Preise.

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12:40 Uhr – Russland prüft weitere Schritte nach Vorwurf gegen Briten wegen Nord Stream

Nach seinem Vorwurf, Großbritannien stecke hinter den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines, prüft Russland nun mögliche weitere Schritte. Das teilt das Präsidialamt in Moskau mit, nennt aber keine Einzelheiten. Am Wochenende hat das Verteidigungsministerium erklärt, dass nach vorliegenden Informationen Angehörige einer Einheit der britischen Marine an der Planung, Vorbereitung und Ausübung eines terroristischen Anschlags in der Ostsee am 26. September beteiligt gewesen seien. Belegt wurde dies nicht. Großbritannien hat den Vorwurf als falsch zurückgewiesen. Ob die beschädigten Gaspipelines repariert werden sollen, ist laut russischem Präsidialamt offen.

11:58 Uhr – Besatzer in Cherson weiten Evakuierungszone auf Ostufer des Dnjepr aus

Die russische Besatzungsverwaltung der südukrainischen Region Cherson weitet angesichts der ukrainischen Gegenoffensive die Evakuierungszone aus. Zivilisten sollten nun auch ein 15 Kilometer breites Gebiet entlang des Ostufers des Dnjepr verlassen, teilt die von Russland installierte Verwaltung mit.

Zuvor hatte Russland angeordnet, dass die Zivilbevölkerung das Westufer des Flusses verlassen soll. Die Ukraine wirft Russland vor, Menschen zu zwingen, die Evakuierungszonen zu verlassen und spricht von Deportationen und Kriegsverbrechen. Russland dagegen erklärt, die Bevölkerung in den annektierten Region solle vor unkonventionellen Waffen geschützt werden, die die Ukraine möglicherweise einsetzen werde. So erklärte der von Russland eingesetzte Verwaltungschef von Cherson, Wladimir Saldo, es gebe Informationen, dass die Ukraine einen massiven Raketenangriff auf das Wasserkraftwerk Kachowka plane, was die unmittelbare Gefahr einer Überschwemmung der Region Cherson bedeuten könne.

11:37 Uhr – Viele Regionen in Ukraine nach Angriffen zeitweise ohne Strom

Nach den russischen Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine kommt es in der Hauptstadt Kiew und sechs weiteren Regionen zu Einschränkungen bei der Stromversorgung. Das Licht werde für Kunden zeitlich gestaffelt abgeschaltet, teilte der Energieversorger Ukrenerho am Dienstag in Kiew mit. Betroffen seien auch die Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr sowie Sumy, Charkiw und Poltawa.

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Durch die Abschaltungen solle eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden, hieß es. Das gebe Experten auch die Möglichkeit, die durch Raketen- und Drohnenangriffe beschädigten Anlagen zu reparieren und wieder ans Netz zu bringen. Die Bevölkerung der Ukraine muss schon seit Wochen mit Beschränkungen leben: Die Menschen sind aufgerufen, besonders während der Spitzenzeiten morgens und abends Strom zu sparen. Waschmaschinen und Heizungen sollen möglichst nur nachts laufen, unnötige Lichtquellen aus bleiben.

11:03 Uhr – Bundesregierung fordert von Serbien Entscheidung zwischen EU und Russland

Die Bundesregierung dringt zunehmend auf eine Entscheidung Serbiens, sich für einen Weg in die EU oder eine Partnerschaft mit Russland zu entscheiden. „Die Entscheidungsnotwendigkeit spitzt sich zu angesichts der geopolitischen Entwicklung“, sagte ein Regierungsvertreter in Berlin mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Man sei „überrascht und enttäuscht“, dass Serbien ein Abkommen zur verstärkten Zusammenarbeit mit Russland beschlossen habe, hieß es im Vorfeld der Westbalkan-Konferenz am Donnerstag in Berlin. Dies passe schlecht zu der Erwartungen, dass die EU-Beitrittskandidaten auch die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland übernehmen sollten.

Man habe den Eindruck, dass sich der serbische Präsident Aleksandar Vucic als erfahrener Politiker sehr wohl seiner Pendelposition zwischen der EU und Russland bewusst sei. „Es wird aber zunehmend unbequem, auf dem Zaun zu sitzen“, hieß es in Regierungskreisen in Berlin weiter. Wenn Vucic sich entscheide, sein Land in Richtung EU zu führen, habe er dafür die Unterstützung der Bundesregierung. „Sollte er sich für den anderen Weg entscheiden, wird das umgekehrt Konsequenzen haben“, hieß es.

10:01 Uhr – Ukraine fordert Ausschluss Russlands von G-20-Gipfel auf Bali

Die Ukraine fordert den Ausschluss Russlands vom G-20-Gipfel. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) findet Mitte November auf der indonesischen Insel Bali statt. Die Einladung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin müsse widerrufen werden, schreibt der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleg Nikolenko, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Putin habe öffentlich zugegeben, dass er Raketenangriffe auf die Zivilbevölkerung und die Energieinfrastruktur der Ukraine angeordnet habe. „Es darf ihm nicht gestattet werden, mit blutverschmierten Händen an einem Tisch mit den führenden Politikern der Welt zu sitzen. Putins Einladung zum Gipfel auf Bali muss zurückgenommen und Russland muss aus der G20 ausgeschlossen werden.“

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10:00 Uhr – „Zweitstärkste Armee der Welt nicht einmal mehr die 22.“ – Selenskyj lobt Flugabwehr

Nach einem Tag mit schweren russischen Raketenangriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Erfolge der Flugabwehr unterstrichen. Von etwa 50 russischen Marschflugkörpern und Raketen seien 45 abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Montagabend. Sein Land brauche weitere Waffen zur Abwehr der Angriffe aus der Luft, forderte er. Aber schon jetzt müsse Russland für einen Treffer mehr Raketen einsetzen als früher.

„Die Welt sieht, dass die einst zweitstärkste Armee der Welt nicht einmal mehr die 22. ist, was Effektivität angeht“, sagte Selenskyj. „Und wir werden alles tun, dass sie auch aus den Top 100 absteigt.“

Die russische Armee verfolgt mit den Raketenangriffen seit Oktober eine neue Taktik und beschießt vor allem Anlagen der Energieversorgung. Am 10. und 17. Oktober und am Montag wurde erstmals seit Langem auch die Hauptstadt Kiew wieder getroffen. Viele Staaten sagten der Ukraine Hilfe zur Verstärkung der Flugabwehr zu. Aus Deutschland traf das erste von vier hochmodernen Systemen vom Typ Iris-T ein, das von den Ukrainern als sehr treffsicher gelobt wird.

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„Die heutigen Angriffe auf die Ukraine konnten nur dank der deutschen Raketenabwehr verhindert werden! 16 Raketen wurden durch Iris-T abgefangen!“, schrieb Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, auf Twitter.

09:50 Uhr – Russische Besatzer kündigen weitere Evakuierungen in Region Cherson an

Angesichts der ukrainischen Offensive zur Rückeroberung von Cherson haben die russischen Besatzungsbehörden in der südukrainischen Region die Evakuierung zehntausender weiterer Menschen angekündigt. „Wir werden bis zu 70.000 Personen neu ansiedeln und verlegen“, sagte der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Cherson, Wladimir Saldo, am Dienstag in einer Live-Sendung im Rundfunk. Betroffen sind demnach die Menschen auf einem 15 Kilometer breiten Streifen östlich des Flusses Dnipro.

Vergangene Woche hatte die russische Armee bereits mitgeteilt, dass 70.000 Zivilisten ihre Häuser am Westufer des Dnipro verlassen hätten. Saldo führte aus, die neuen Evakuierungen seien angesichts des Risikos eines „möglichen Raketenangriffs“ auf einen Staudamm an dem Fluss beschlossen worden, der zu einer Überschwemmung des linken Ufers führen könnte.

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Mit den Evakuierungen wurde laut dem Gouverneur bereits begonnen, sie würden nun in Cherson oder auch „anderen Regionen Russlands“ ausgeweitet. Details nannte Saldo dazu nicht. Am Montag hatte er bereits erklärt, die Räumung des 15 Kilometer breiten Uferstreifens ermögliche es der russischen Armee, eine bessere Verteidigung aufzubauen, „um den ukrainischen Angriff zurückzudrängen“.

Die Region Cherson steht teilweise unter Russlands Kontrolle. Vergangenen Monat annektierte Russland die von ihm eroberten Gebiete. Die ukrainische Armee führt seit einigen Wochen eine Offensive zur Rückeroberung der gesamten Region Cherson und rückt dabei vom Westen ostwärts vor.

09:28 Uhr – London: Moskau will Belarus als Verbündeten darstellen

Russland will in seinem Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste das gemeinsame Nachbarland Belarus gegenüber dem Westen verstärkt als Verbündeten darstellen. Moskau habe dort auf einem Flugplatz mutmaßlich zwei Abfangjäger des Typs MiG-31 und einen großen durch einen Erdwall geschützten Container stationiert, hieß es am Dienstag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Satellitenbild.

Die Stationierung stehe wahrscheinlich in Zusammenhang mit russischen Hyperschallraketen AS-24 Killjoy („Spielverderber“). Diese Raketen sind nach Einschätzung der Nato mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen – daher der Spitzname. Moskau habe solche Raketen bereits seit 2018 im Einsatz, so die Briten. Bislang seien aber keine in Belarus stationiert gewesen. Angesichts einer Reichweite von rund 2000 Kilometern bringe dies im Ukraine-Krieg wohl auch keinen strategischen Vorteil, sondern solle eher ein Signal an den Westen senden.

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Wladimir Putin

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will London der russischen Darstellung des Geschehens entgegentreten und Verbündete bei der Stange halten. Moskau spricht von einer Desinformationskampagne.

09:16 Uhr – Überblick über die aktuelle Lage in der Ukraine

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:21 Uhr – Klitschko: Wasserversorgung in Kiew läuft wieder

Nach dem russischen Raketenbeschuss auf die Ukraine ist die Wasserversorgung in der Hauptstadt Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wieder hergestellt. Experten der kommunalen Dienstleister hätten auch die Stromversorgung wieder instandgesetzt, teilte Klitschko mit. Trotzdem komme es zu Ausfällen, weil das Defizit im Energiesystem nach den „barbarischen Angriffen des Aggressors“ vom Montag bedeutend sei.

Am Montagabend hatte der Bürgermeister mitgeteilt, dass es an 40 Prozent der Verbrauchsstellen noch kein Wasser gegeben habe und rund 250.000 Wohnungen ohne Strom seien. Er hatte da bereits eine Besserung der Lage in Aussicht gestellt, kündigte aber auch Stromsparmaßnahmen an. Russland hatte die Ukraine am Montag massiv mit Raketen beschossen und dabei besonders Energieanlagen als Ziel im Visier.

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Die Angriffe galten auch als Antwort auf den Drohnen-Beschuss der russischen Schwarzmeerflotte auf ihrem Stützpunkt in Sewastopol auf der Halbinsel Krim am vergangenen Samstag. „Teils ist das so. Aber das ist auch nicht alles, was wir hätten tun können“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Montagabend vor Journalisten auf die Frage, ob die Angriffe eine Vergeltung für den Drohnen-Beschuss der Kriegsschiffe gewesen sei.

08:09 Uhr – Russischer Raketenangriff auf Mykolajiw

Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zu Dienstag die südukrainische Hafenstadt Mykolajiw angegriffen. Vier Raketen seien eingeschlagen, berichten Reuters-Reporter. Ein Wohngebäude wurde beschädigt. Aus den Trümmern zogen Rettungskräfte am Morgen die Leiche einer älteren Frau.

07:37 Uhr – Lob von Selenskyj für die Luftabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstrich nach dem Tag mit schweren russischen Raketenangriffen die Erfolge der Flugabwehr. Von etwa 50 russischen Marschflugkörpern und Raketen seien 45 abgeschossen worden, sagte er in seiner Videobotschaft. Sein Land brauche weitere Waffen zur Abwehr der Angriffe aus der Luft, forderte er. Schon jetzt müsse Russland für einen Treffer mehr Raketen einsetzen als früher.

Die russische Armee verfolgt mit den Raketenangriffen seit Oktober eine neue Taktik und beschießt vor allem Anlagen der Energieversorgung. Deshalb sagten viele Staaten Hilfe zur Verstärkung der Flugabwehr zu. Aus Deutschland traf das erste von vier Systemen vom Typ Iris-T ein, das die Ukrainer als sehr treffsicher loben.

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Das Lob für die Iris-T brachte Selenskyj auch in einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag an. Es sei über weitere Möglichkeiten gesprochen worden, wie Deutschland die Ukraine unterstützen könne, so Selenskyj. Vor allem gehe es um die Erneuerung der ukrainischen Infrastruktur nach den russischen Luftangriffen.

Scholz sagte nach Regierungsangaben, Deutschland werde die Ukraine politisch, finanziell und humanitär bei der Verteidigung ihrer Souveränität unterstützen, „einschließlich bei Waffenlieferungen“. Der Bundeskanzler habe den „anhaltenden gezielten Beschuss“ ziviler Infrastruktur durch die russischen Streitkräfte verurteilt, sagte ein Sprecher. Scholz und Selenskyj hätten dazu aufgerufen, das Getreideabkommen unter Ägide der UN nicht zu gefährden, um die globale Ernährungssituation nicht weiter zu belasten.

06:45 Uhr – Finnland droht in den dunkelsten Wintertagen der Stromausfall

Im tiefsten Winter kann Finnland ein trostloser Ort sein. Die Temperaturen sinken oft unter -20 °C, und in den dunkelsten Monaten des Jahres gibt es in Helsinki weniger als sechs Stunden Licht am Tag.

Um den Elementen zu trotzen, hat Finnland die energieintensivste Wirtschaft in der EU aufgebaut. Doch mit dem nahenden Winter macht sich das Land auf Lastabwürfe gefasst, die als Reaktion auf die russischen Energiedrosselungen geplant sind. Obwohl die russische Energie nur einen kleinen Teil der finnischen Gesamtversorgung ausmacht, könnte ihr Wegfall enorme Auswirkungen haben, und die Finnen sind gezwungen, zwischen schlechten Optionen zu wählen.

Würden die geplanten rollierenden Stromabschaltungen nicht stattfinden, gäbe es eine landesweite, großflächige Störung und „Menschen könnten sterben”, so Arto Pahkin, Manager für Netzbetrieb bei Fingrid Oyj, das für das Stromnetz des Landes zuständig ist.

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Finnland befindet sich im Brennpunkt der Energiekrise in Europa. Im Mai stoppte Russland die Strom- und Gaslieferungen an das Land als offensichtliche Vergeltung für dessen Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine und die Entscheidung, der NATO beizutreten. Während sich alle Länder der Region auf einen schwierigen Winter vorbereiten, ist Finnland besonders gefährdet, da ein Energieverlust die Bewohner innerhalb weniger Stunden bedrohlichen Lebensbedingungen aussetzen könnte.

03:40 Uhr – Steinmeier dankt Japan für Hilfe im Ukraine-Krieg

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Unterstützung Japans und Südkoreas im Ukraine-Krieg gewürdigt. „Ich möchte den Partnern danken dafür, dass wir eng zusammenstehen gegen die russische Aggression in der Ukraine und bei den Sanktionen gegen Russland“, sagte er unmittelbar vor Beginn seines Besuches in den beiden Staaten.

„Japan und Korea sind Länder, die wie wir mit Sorgen auf die Entwicklungen in Osteuropa seit dem 24. Februar schauen. Beide Länder verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“, sagte Steinmeier während des Fluges nach Tokio.

Bundespräsident Steinmeier in Japan

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender kommen auf dem Internationalen Flughafen Haneda an und werden von Clemens von Goetze, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, und seiner Frau Sonja von Goetze begrüßt

Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka

01:29 Uhr – Bomben-Vorwurf: IAEA beginnt Inspektionen in der Ukraine

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach russischen Vorwürfen, Kiew wolle eine „schmutzige Bombe“ einsetzen, mit ihren geplanten Inspektionen in der Ukraine begonnen. Die Inspekteure sollten ihre Arbeit schon bald beenden, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag mit. Die Inspektionen finden demnach auf Einladung ukrainischer Behörden statt. Überprüft werden den Angaben zufolge zwei Standorte, an denen nach russischen Vorwürfen an einer „schmutzigen Bombe“ gearbeitet werde, um mögliche nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien aufzuspüren. Grossi will noch in dieser Woche über die Ergebnisse der Kontrollbesuche berichten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, an einer atomar verseuchten Bombe zu arbeiten. Die Regierung in Kiew wolle „die Spuren des Baus einer „schmutzigen Bombe“ verwischen“. Er wisse auch in etwa, wo der Bau stattfinde. Kiew hatte die Vorwürfe entschieden dementiert und um eine IAEA-Mission gebeten.

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Eine „schmutzige Bombe“ besteht aus radioaktivem Material, das mit konventionellem Sprengstoff freigesetzt wird. Im Unterschied zu einer Atombombe kommt es zu keiner nuklearen Kettenreaktion. Die Atomenergiebehörde in Wien kontrolliert regelmäßig zivile Nuklearanlagen in der Ukraine und auf der ganzen Welt, um sicherzustellen, dass kein spaltbares Material für militärische Zwecke missbraucht wird.

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Russland hat die Aussetzung des Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine verteidigt und mit einer Blockade von Schiffen gedroht. Die Ukraine nutze die Ausfuhren über den Korridor im Schwarzen Meer „für militärische und Sabotagezwecke“ gegen die russische Flotte, erklärte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja in einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats.

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Daher habe Moskau die Vereinbarung aufgekündigt, die den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen ermöglicht. Eine ungehinderte Durchfahrt von Schiffen „ohne Inspektion“ durch Russland könne sein Land nicht zulassen, betonte Nebensja. Er kündigte „eigene Maßnahmen“ Russlands zur Kontrolle anhaltender Schiffsdurchfahrten an, ging aber nicht ins Detail.

00:00 Uhr – Deutsche Bahn beklagt langsame Abfertigung bei Getreideexporten an EU-Grenze

Die Deutsche Bahn hat beklagt, dass sie ihre Kapazitäten für den Export ukrainischen Getreides wegen der EU-Grenzbürokratie nicht voll ausschöpfen kann. „Wir könnten noch mehr fahren, wenn die Grenzabfertigung an der EU-Außengrenze schneller ginge“, sagte ein Unternehmenssprecher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).

Speziell müssten an den EU-Außengrenzen die Infrastruktur und die Grenzprozesse ausgebaut und beschleunigt werden, sagte der Bahnsprecher. „Unserer Ansicht nach würde eine zentrale Koordination – strategisch und operativ – größere Frachtmengen auf der Schiene erlauben.“ Die Nachfrage nach Transportkapazitäten sei sehr hoch, so der Sprecher weiter. „Wir fahren so viel wir können.“

22:48 Uhr – Oligarch gibt Staatsbürgerschaft auf

Der russische Banker und Unternehmer Oleg Tinkow hat seine russische Staatsbürgerschaft aufgegeben. Er habe diese Entscheidung getroffen, weil er „nicht mit einem faschistischen Land in Verbindung gebracht werden“ könne und wolle, das „einen Krieg mit seinem friedlichen Nachbarn begonnen“ habe und täglich unschuldige Menschen töte, schrieb Tinkow auf Instagram. Er teilte ein Bild einer Urkunde, die das „Ende“ seiner russischen Staatsbürgerschaft bestätigte.

Der Gründer der Online-Bank Tinkow hatte die russische Offensive in der Ukraine bereits zuvor scharf kritisiert und sie als „wahnsinnigen Krieg“ bezeichnet. Den Westen forderte er auf, das „Massaker“ zu beenden. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges war der Unternehmer von britischen Sanktionen betroffen.

22:19 Uhr – Scholz telefoniert mit Selenskyj

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während eines Telefonats weitere umfassende Hilfe zugesagt. Deutschland werde nicht nachlassen, die Ukraine politisch, finanziell und humanitär sowie in der Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität konkret zu unterstützen, einschließlich bei Waffenlieferungen, sagte der Bundeskanzler laut einer Pressemitteilung von Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

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Der Bundeskanzler verurteilte demnach auch den anhaltenden gezielten Beschuss ziviler Infrastruktur in der Ukraine durch die russischen Streitkräfte. Die von Russland erhobenen Anschuldigungen, dass Ukraine den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ vorbereite, wies Scholz als haltlos zurück. Der Bundeskanzler sei sich mit dem ukrainischen Präsidenten einig gewesen, dass die unabhängigen Untersuchungen der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) hieran jeden Zweifel beseitigen würden, hieß es weiter.

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