„Zwei Explosionsserien in 5 Minuten“ – Angriffe „blanker Horror“

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Von: Teresa Toth, Moritz Serif, Vincent Büssow, Christian Stör

Die Ukraine muss sich weiter gegen Drohnen-Angriffe verteidigen. Und: Gibt es jetzt Sanktionen gegen den Iran? Der News-Ticker zur Kriegslage.

+++ 13.49 Uhr: Das katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis wirft Russland die Verbreitung von „blankem Terror“ vor. Die Angriffe mit Kamikaze-Drohnen richteten sich gezielt auf Einrichtungen, die keinerlei militärische Zwecke hätten, sondern allein der Versorgung der Menschen mit Energie und Wärme dienten, so Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz. „Der Krieg ist in eine weitere Phase der Unmenschlichkeit eingetreten“, sagte er der Nachrichtenagentur KNA. Es gehe nun gezielt um die Zerstörung der Lebensgrundlagen in der Ukraine.

News zum Ukraine-Krieg: Russland nutzt angeblich keine Kamikaze-Drohnen

+++ 12.57 Uhr: Russland hat die Nutzung von iranischen Kamikaze-Drohnen im Krieg gegen die Ukraine abgestritten. Der Kreml versicherte, ihm lägen „keine Informationen“ über den Einsatz der unbemannten Flugfahrzeuge durch die russische Armee vor. „Nein, wir haben keine Informationen darüber“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bei einem Presse-Briefing auf Nachfrage. „Es wird russische Technik verwendet.“ Für weitere Nachfragen verwies der Sprecher von Kreml-Chef Wladimir Putin auf das russische Verteidigungsministerium.

+++ 11.26 Uhr: Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind mittlerweile 30 Prozent der Kraftwerke des Landes durch russischen Beschuss zerstört worden. Massive Stromausfälle seien die Folge. Dies teilte der Staatschef auf Twitter mit. „Kein Platz mehr für Verhandlungen mit Putins Regime“, schrieb Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst.

News zum Ukraine-Krieg: Russischer Angriff auf Kiew

+++ 10.30 Uhr: In Kiew ist eine Energieversorgungsanlage ukrainischen Angaben zufolge von einer russischen Rakete getroffen worden. Es gebe drei Einschläge an der Anlage am linken Ufer des Flusses Dnepr, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, in Online-Netzwerken. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, es habe Berichte über Explosionen im Nordosten der Stadt gegeben, nachdem eine „kritische Infrastruktureinrichtung“ getroffen worden sei.

Tymoschenko erklärte zudem, zwei Angriffe hätten eine Energie-Anlage in der Stadt Dnipro getroffen und „erheblichen Schaden“ verursacht. Auch in Schytomyr, westlich von Kiew, habe es Angriffe auf eine solche Anlage gegeben, hieß es weiter. Bereits am Montag (17. Oktober) hatte Russland wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Dadurch fiel nach Angaben der ukrainischen Regierung in hunderten Städten und Dörfern der Strom aus.

Ukraine-Krieg: „Zwei Explosionsserien in fünf Minuten“ – Angriffe in mehreren Regionen

+++ 8.38 Uhr: Die russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine gehen am Dienstag (18. Oktober) weiter. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst. Unter anderem Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw meldeten, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Nicht überall gelang aber die Abwehr der Attacken, vielerorts schlugen Raketen ein. Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es erneut Berichte über Explosionen.

In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes aus den Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit. Auch in der Stadt Charkiw berichtete Bürgermeister Ihor Terechow von Raketenbeschuss. „In der Stadt gab es innerhalb von fünf Minuten zwei Explosionsserien“, sagte er. Getroffen wurde nach ersten Erkenntnissen ein Industriebetrieb. Die U-Bahn stellte den Zugverkehr ein und nahm erneut den Betrieb als Schutzbunker auf.

Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden in Kriwyj Rij und in der Gebietshauptstadt Dnipro Explosionen gemeldet. In Schytomyr hätten Raketen Energieinfrastruktur getroffen, hieß es. Das russische Militär hatte erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen.

Ukraine-News: Luftalarm wegen Drohnen über Kiew – Sanktionen gegen Iran gefordert

+++ 8.15 Uhr: Die USA haben im Zusammenhang mit den jüngsten Luftangriffen in der Ukraine mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnen-Programm involviert sind. „Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, die eine Verbindung zu unbekannten Luftfahrzeugen oder der Entwicklung ballistischer Raketen haben, sollte sehr vorsichtig sein“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Montag (17. Oktober). Die USA würden „nicht zögern, Sanktionen einzusetzen“, fügte er hinzu. Patel warnte zudem, Russlands enger werdende Allianz mit dem Iran sollte weltweit als „große Bedrohung“ gesehen werden. Die Lieferung der Drohnen verdeutliche, unter welchem „gewaltigen Druck“ Russland stehe.

Ukraine-Krieg: Luftalarm in Kiew und Odessa – Energieversorgung getroffen

Update vom Dienstag, 18. Oktober, 6.30 Uhr: Erst gegen Mitternacht ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der vierte Luftalarm des Montags (17. Oktober) zu Ende gegangen. Um die Millionenstadt zu schützen, war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen abzufangen. Ein Abschuss einer solchen Drohne wurde aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew am Morgen waren vier Menschen getötet worden, darunter ein junges Paar mit einer schwangeren Frau. „Wladimir Putin kann sich eine weitere Leistung zuschreiben, er hat noch eine Schwangere getötet“, sagte der ukraininsche Präsident Wolodymyr Selenskyj .

Abends gab es Luftalarm auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa waren demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj. Beobachtet wurden über Kiew die zur einmaligen Verwendung bestimmten Kampfdrohnen vom Typ Shahed 136 aus dem Iran. Seit der vergangenen Woche habe es mehr als 100 Angriffe mit solchen Drohnen gegeben, teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit. „Wir rufen Teheran auf, sofort jede Waffenlieferung an Russland einzustellen“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Sonst werden der Iran und seine Führung streng zur Verantwortung gezogen werden.“

Rettungskräfte sind nach einem russischen Drohnenangriff im Stadtzentrum von Kiew im Einsatz.
Rettungskräfte sind nach einem russischen Drohnenangriff im Stadtzentrum von Kiew im Einsatz. © -picture alliance/dpa/Ukrinform

Kuleba rief die EU zu Sanktionen gegen den Iran auf. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock stellte ebenjene in Aussicht, falls die Lieferung der Drohnen durch die Islamische Republik an Moskau nachgewiesen werde. Sie habe am Montag bereits im Europäischen Rat angekündigt, „dass aus meiner Sicht auch mit Blick auf diese Drohnenlieferung aus Iran nach Russland eben ein weiteres Sanktionspaket gegenüber dem iranischen Regime folgen muss“, sagte sie im ZDF-heute journal. Baerbock sagte auch, dass für ein weiteres Sanktionspaket Klarheit über die Herkunft der Drohnen herrschen müsse. „Es muss alles natürlich rechtlich sauber sein.“

Ukraine-Krieg: Iranische Ausbilder unterstützen Russland beim Start von Kampfdrohnen

+++ 22.30 Uhr: Das ukrainische Zentrum für nationalen Widerstand bei den Sondereinsatzkräften der Ukraine teilte auf Telegram mit, dass auf dem Gebiet der vorübergehend besetzten Region Cherson insgesamt bis zu 20 Ausbilder aus dem Iran entdeckt worden seien. Dem Bericht zufolge helfen die Iraner den russischen Einheiten dabei, Shahed-136 Kamikaze-Drohnen von der Krim aus zu starten. 

Sodaten der iranischen Armee während einer Militärübung im Oktober.
Ausbilder der iranischen Armee sollen auf der Krim entdeckt worden sein. (Archivbild) © Iranian Army Office/dpa

Oleksiy Kuleba, Leiter der Militärverwaltung der Oblast Kiew, warnte am Abend via Telegram die Bevölkerung: „Einwohner der Oblast Kiew! Bleibt in den Unterkünften! (…) Die Luftverteidigungskräfte sind im Einsatz.“ Er bat zudem darum, die Bevölkerung möge die Arbeit der ukrainischen Streitkräfte nicht filmen und nicht in den sozialen Medien verbreiten. Zuvor war die Luftangriffssirene im Gebiet Kiew ausgelöst worden. Die Flugabwehrsysteme der Oblast in den Städten Browary und Boryspil wurde aktiviert. Browary berichtete kurz darauf, dass eine russische Drohne abgeschossen wurde.

News im Ukraine-Krieg: USA habe „umfangreiche Beweise“ für Drohnenlieferungen aus Iran

+++ 21.35 Uhr: Die USA haben die jüngsten Angriffe Russlands in der Ukraine scharf verurteilt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, teilte mit: „Wir werden das ukrainische Volk weiterhin unterstützen und dafür sorgen, dass es das hat, was es braucht, um seinen mutigen Kampf fortzusetzen.“ Die USA werfen dem Iran vor, Russland mit Kampfdrohnen zu beliefern. Jean-Pierre wiederholte, dass es „umfangreiche Beweise“ für den Einsatz von Waffen aus dem Iran durch Russland gegen militärische und zivile Ziele gebe. 

News im Ukraine-Krieg: Moskau beendet Teilmobilmachung

+++ 20.30 Uhr: Die russische Hauptstadt Moskau hat nach Behördenangaben die von Präsident Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung beendet. Das teilte der Militärkommissar der Stadt, Maxim Loktjew, russischen Agenturen zufolge mit. Man habe die Ziele der Mobilisierung erreicht. Freiwillige könnten sich jedoch auch weiter zum Dienst in der Armee melden.

Den Einberufungsbescheiden, die nun noch an Wohnort oder Arbeitsstelle einträfen, müsse nicht mehr gefolgt werden. Um die hohen russischen Verluste im Krieg gegen die Ukraine auszugleichen, hatte Putin angeordnet, 300 000 Reservisten zu mobilisieren. Fast jede russische Familie musste damit rechnen, dass ihre Männer eingezogen werden.

News im Ukraine-Krieg: Russisches Militärflugzeug abgestürzt – Zwei Tote und 15 Verletzte

+++ 20.10 Uhr: Bei dem Absturz des russischen Kampfjets über einem Wohngebiet im Südwesten von Russland (siehe Update von 18.30 Uhr) sind nach neuesten Informationen mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 15 Menschen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die örtliche Stelle des Katastrophenschutzministeriums in Jejsk nahe der Ukraine.

Moskau hatte gemeldet, dass die Maschine vom Typ Suchoi-34 in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt sei. Dabei habe sich der Treibstoff des Flugzeugs entzündet. Das Feuer habe auf ein Wohngebäude übergegriffen, in dem fünf von neun Stockwerken mit einer Fläche von etwa 2000 Quadratmetern in Flammen stünden, zitierten die Agenturen das russische Katastrophenschutzministerium.

Jejsk liegt im Norden der russischen Region Krasnodar am Asowschen Meer. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht liegt die ukrainische Stadt Mariupol, die in den ersten Monaten der russischen Offensive durch Bombenangriffe und eine lange Belagerung verwüstet wurde.

News im Ukraine-Krieg: Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus

+++ 19.20 Uhr: Die Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus. 108 gefangene ukrainische Soldat:innen und Zivilist:innen kehrten demnach in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine in Kiew mitteilt. „Die Ukraine lässt niemanden in Stich“, schrieb Stabschef Andrij Jermak auf Telegram.

Auf russischer Seite bestätigten das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählten 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges in der Ukraine festgehalten worden seien.

News zum Ukraine-Krieg: Russisches Militärflugzeug in Wohngebiet abgestürzt

+++ 18.40 Uhr: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) konnten die zwei Mann aus dem Cockpit des Kampfbombers sich mit Fallschirmen retten. Angaben über Opfer am Boden gab es zunächst nicht. Nicht verifizierte Videos und Fotos, die angeblich aus der Stadt stammen, zeigten eine Explosion dicht an einem mehrstöckigen Wohnhaus und einen großen Brand. Das Ministerium sprach von einem Übungsflug.

+++ 18.30 Uhr: Ein russisches Militärflugzeug ist laut Informationen der Agence France Presse (afp) im Südwesten Russlands über einem Wohngebiet abgestürzt. Die Maschine stürzte über der Stadt Jejsk nahe der Grenze zur Ukraine ab, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau meldeten. Die Maschine vom Typ Suchoi-34 sei in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten, erklärte das Ministerium, während in Online-Netzwerken veröffentlichte Bilder ein brennendes Gebäude zeigten.

News im Ukraine-Krieg: EU-Länder bilden 15.000 ukrainische Soldaten aus

+++ 16.45 Uhr: Die EU-Außenminister haben eine neue militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beschlossen. Die auf zwei Jahre angelegte EU Military Assistance Mission (EUMAM) ist laut Diplomaten der mit Abstand größte Ausbildungseinsatz der EU für ein Drittland. Sie sieht vor, 15.000 ukrainische Soldaten in der Europäischen Union auszubilden und soll laut dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell den ukrainischen Streitkräften helfen, ihren „mutigen Kampf“ gegen Russland fortzusetzen. Wie von Borrell vorgeschlagen, stockten die EU-Länder zudem die Militärhilfe für die Ukraine auf 3,1 Milliarden Euro auf – rund 500 Millionen Euro mehr als bisher.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj will „ jeden russischen Terroristen vor Gericht bringen“

+++ 15.55 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat eine weitere Erklärung zu den heutigen Drohnenangriffen auf Kiew abgegeben. Auf Telegram teilte der ukrainische Präsident mit:

„Der Feind handelt heimtückisch – er tötet Zivilisten, trifft Wohnhäuser und Infrastruktur. Heute sind durch den Angriff der Besatzer auf ein Wohnhaus in Kiew bereits vier Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen ist eine junge Familie, die ein Kind erwartete. Die Such- und Rettungsmaßnahmen dauern noch an. Der Terror muss verlieren und wird verlieren, und die Ukraine wird siegen. Und wir werden jeden russischen Terroristen vor Gericht bringen – vom Kommandeur bis zum Gefreiten, der kriminelle Befehle ausgeführt hat.“

+++ 15.10 Uhr: Die Zahl der Toten nach den russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte des Nachbarlands hat sich nach amtlichen Angaben auf mindestens sieben Menschen erhöht. In Kiew seien vier Tote geborgen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zuvor hatte der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, von drei Toten berichtet. 19 Menschen seien aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden. Auch am Nachmittag galt Luftalarm in dem Land.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Truppen treffen in Belarus ein

+++ 14.45 Uhr: Russland schickt erste Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland. „Die ersten Truppenzüge mit russischen Soldaten (…) kamen in Belarus an“, zitierte die russische Agentur Tass am Sonntag (16. Oktober) einen Sprecher des Verteidigungsministeriums in Minsk. „Die Verlegung wird mehrere Tage dauern. Die Gesamtzahl wird etwas weniger als 9000 Menschen betragen“, hieß es.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am vergangenen Montag (10. Oktober) die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekannt gegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen. Lukaschenko dementiert, dass sein Land selbst am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teilnehmen werde. 

News zum Ukraine-Krieg: Tote bei Angriffen auf Kiew

+++ 14.00 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte des Nachbarlands sind nach amtlichen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. In Kiew seien drei Tote geborgen worden, teilte der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram mit. 19 Menschen seien aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden. „Die Arbeiten dauern an“, berichtete Tymoschenko.

Unter den Toten in Kiew sei auch ein junges Paar, erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko. „Die Frau war im sechsten Monat schwanger.“ Die Behörden in Sumy sprachen von mindestens drei Toten und neun Verletzten. Am Morgen seien drei russische Raketen in ein ziviles Ziel eingeschlagen, teilte Gouverneur Dmytro Schywyzkji, mit. „Unter den Trümmern befinden sich noch immer Menschen.“ Berichte über russische Angriffe gab es auch aus den Gebieten Dnipropetrowsk und Odessa.

Innenminister Denys Monastyrskyj zufolge wurden in Kiew auch zwei Rettungskräfte verletzt. Insgesamt habe Russland mit etwa 40 Drohnen angegriffen, von denen fünf Kiew getroffen hätten, sagte Monastyrskyj der Agentur Ukrinform zufolge. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die Luftangriffe hätten sich gegen Energie-Infrastruktur und militärische Stellen gerichtet. Nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal sind „hunderte Orte“ ohne Strom.

News zum Ukraine-Krieg: Drohnen aus dem Iran für Russland? Teheran dementiert

+++ 12.00 Uhr: Bei den Angriffen auf die Ukraine kommen nach Angaben aus Kiew auch zahlreiche Drohnen iranischer Bauart zum Einsatz. Der Iran streitet das ab. „Die Meldungen, dass Iran Russland mit Drohnen versorgt, haben politische Ambitionen und werden von westlichen Quellen verbreitet“, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani. Man habe Russland keine Drohnen für den Einsatz in der Ukraine zur Verfügung gestellt. Die Europäische Union will dennoch handeln. „Wir werden nach konkreten Beweisen für die Beteiligung suchen“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell laut der Nachrichtenagentur Reuters bei seiner Ankunft zum Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg.

News zum Ukraine-Krieg: Vergeltung? Russland beschriftet Drohnen vor Abschuss

+++ 10.35 Uhr: Auch heute hat Russlands Präsident Wladimir Putin die ukrainische Hauptstadt Kiew und viele andere Regionen in der Ukraine wieder mit Raketen und Drohnen beschießen lassen. Aus russischer Sicht könnte dies eine Art Vergeltung für Vorgänge in der grenznahen russischen Region Belgorod sein. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtet jedenfalls, Teile einer bei einem der heutigen Luftangriffe verwendeten Drohne gesehen zu haben, die die Worte trugen: „Für Belgorod“. Der dortige Gouverneur beschuldigt die ukrainischen Streitkräfte, die Region wiederholt mit Granaten beschossen zu haben.

News zum Ukraine-Krieg: „Der Feind wird uns nicht brechen“

+++ 09.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die neuen russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung verurteilt. In der Nacht und den ganzen Morgen sei das Land angegriffen worden, teilte der Staatschef mit. In der Hauptstadt sei ein bewohntes Gebäude getroffen worden. „Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen“, schrieb Selenskyj im Nachrichtenkanal Telegram.

In Kiew wurde der Luftalarm nach mehr als drei Stunden aufgehoben. Die Stadtverwaltung rief die Menschen dazu auf, dennoch weiter vorsichtig zu sein und im Falle von erneutem Alarm sofort Schutzräume aufzusuchen. Wie schon eine Woche zuvor war das Stadtzentrum von den Explosionen betroffen (s. Update v. 06.57 Uhr). Aus einem getroffenen Wohnhaus seien bislang 18 Menschen gerettet worden, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Zu möglichen Todesopfern könne er noch keine Angaben machen.

Bahnchef Olexander Kamyschin berichtete auf Twitter von einem Einschlag unweit des Hauptbahnhofs. Dabei habe es aber keine Opfer gegeben, schrieb er. In sozialen Netzwerken wurden Fotos von beschädigten und brennenden Gebäuden veröffentlicht.

News zum Ukraine-Krieg: Weitere Regionen melden russische Angriffe

+++ 8.39 Uhr: Außer aus Kiew gibt es am Montagmorgen (17. Oktober) auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa Berichte über Explosionen. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Auch das Nachrichtenmagazin Spiegel schrieb, Ziel der Attacken in der ukrainischen Hauptstadt sei offensichtlich ein Fernwärmewerk gewesen, das bereits in der Vorwoche beschossen worden war.

In sozialen Netzwerken wurden Videos verbreitet, auf denen über der Hauptstadt Kiew Rauchwolken zu sehen waren. Es seien weiter Explosionsgeräusche zu hören, berichtete eine Reporterin der dpa in Kiew. Es herrschte Luftalarm. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko rief die Menschen auf, unbedingt in den Schutzbunkern zu bleiben. Über mögliche Opfer des russischen Beschusses wurde bislang nichts bekannt.

Mindestens in Kiew soll es sich um Angriffe mit Kamzikazedrohnen handeln. Klitschko veröffentlichte am Morgen ein Foto von Resten einer Drohne in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram. Auch der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, sprach von Drohnenangriffen. Sie zeigten die Verzweiflung Russlands, würden dem Angreifer aber nicht helfen. „Wir brauchen mehr Systeme für die Luftverteidigung und so bald wie möglich“, sagte Jermak. „Wir haben keine Zeit für langsames Handeln.“

News zum Ukraine-Krieg: Kiew wird erneut beschossen

Update vom Montag, 17. Oktober 2022, 6.57 Uhr: Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es zwei Explosionen gegeben. Dies teilte der Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagmorgen (17. Oktober) auf Telegram mit. Klitschko sprach von einem „Drohnenangriff“ und schrieb, dass mehrere Wohngebäude beschädigt wurden und in einem weiteren Gebäude Feuer ausgebrochen sei. Informationen über Opfer sowie weitere Details sollen später folgen. Eine Reporterin der Deutschen Presse Agentur (dpa) berichtete zudem von einem Feuerball, der am Himmel über Kiew zu sehen war.

Vor einer Woche hatte Russland ebenfalls zum Wochenbeginn das Zentrum von Kiew beschossen. Die Raketen wurden laut Putin als Vergeltung für den Angriff auf die Krim-Brücke abgeschossen, für den der russische Präsident den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich macht. Am vergangenen Freitag hatte Putin gesagt, dass er neue massive Schläge nicht für nötig halte.

News zum Ukraine-Krieg: Belarus trifft Kriegsvorbereitungen

+++ 22.10 Uhr: Lukaschenko dementiert weiterhin eigene Angriffspläne auf die Ukraine. Minsk behauptet vielmehr, dass die Nato und die Ukraine eine Attacke planten. Die Spannungen sind in den letzten Wochen gestiegen, nachdem russische Flugzeuge wieder von belarussischem Territorium aus die Ukraine bombardiert haben

+++ 21.08 Uhr: In der Ex-Sowjetrepublik Belarus steigen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die eigenen militärischen Aktivitäten. „Jetzt haben wir alle Waffen vom Verteidigungsministerium erhalten, die wir bekommen sollten, und haben sie in den Waffenkammern gelagert“, teilte der Chef des belarussischen Zivilschutzes, Wadim Sinjawski, im Staatsfernsehen mit. Es seien zugleich Einheiten gebildet worden, die zusammen mit dem Militär „zur Verteidigung des Vaterlands“ herangezogen werden könnten, versicherte Sinjawsk

+++ 19.15 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat 100.000 Dollar (rund 103.000 Euro) Kopfgeld für die Ergreifung des einstigen russischen Geheimdienstoffiziers Igor Girkin ausgesetzt, der 2014 den Separatistenaufstand im Donbass angeführt hatte. „Die Hauptverwaltung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums garantiert die Auszahlung von 100.000 Dollar für die Übergabe von Igor Girkin (Strelkow) in ukrainische Gefangenschaft“, teilte der Militärnachrichtendienst auf seiner Webseite mit

Ukraine-Krieg: Angespannte Lage in Belgorod

+++ 17.43 Uhr: Angespannte Lage in Belgorod: Bei einem Angriff auf ein Militärgelände in der russischen Grenzregion zur Ukraine sind nach Angaben aus Moskau mindestens elf Freiwillige für den Kampf in der Ukraine getötet und 15 weitere verletzt worden. Auch am Sonntag vermeldeten die Behörden erneut Angriffe auf die Region – wie zuletzt fast täglich. Unterdessen sind am Samstag die ersten russischen Soldaten in Belarus eingetroffen

+++ 16.28 Uhr: Russland hält trotz westlicher Unterstützung für die Ukraine an seinen Kriegszielen fest. Die NATO sei „de facto“ schon in den Konflikt involviert, so Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview des Staatsfernsehens. Dies hätte jedoch keine Auswirkungen auf Russlands Ziele – die „Operation“ werde fortgeführt und zu Ende gebracht, betonte Peskow. Russland habe genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes, auch wenn diese durch die Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine erschwert werde.

Ukraine-Krieg: Russland setzt Deportationen fort

+++ 15.51 Uhr: Russland setzt seine massiven Deportationen von Ukrainern in den besetzten Gebieten fort. Russischen Behörden haben offen zugegeben, Kinder aus der Ukraine zur Adoption an russische Familien auf eine Weise zu vermitteln, die einen Verstoß gegen die Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes darstellen könnte – das geht aus einer Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) in Washington hervor.

Der russische Vizeregierungschef Marat Chusnullin erklärte am Freitag (14. Oktober), dass „mehrere tausend“ Kinder aus der Oblast Cherson im Südosten der Ukraine „bereits in anderen Regionen Russlands in Erholungsheimen und Kinderlagern untergebracht sind“. Laut ISW bestehe zudem die Möglichkeit, dass Russland ukrainische Städte mit ins Land gebrachten russischen Bürgern neu besiedelt. Solche ethnischen Säuberungen sind den Experten zufolge an sich nicht als Verbrechen im Sinne des Völkerrechts definiert.

Ukraine erleidet schwere Verluste: Russland wehrt Truppen ab

+++ 14.07 Uhr: Die russische Armee soll einen Vormarsch ukrainischer Truppen in den Regionen Donezk, Cherson und Mykolajiw abgewehrt haben. Das berichtete das Verteidigungsministerium in Moskau. Den ukrainischen Streitkräften seien dabei enorme Verluste zugefügt worden, so das Ministerium. Russland setze seine Angriffe gegen militärische Ziele und gegen die Energieversorgung in der Ukraine mit Präzisionswaffen fort. In der Region Charkiw seien drei US-Haubitzen vom Typ M777 zerstört worden.

+++ 13.25 Uhr: Wie der ukrainische Generalstab auf Facebook berichtet, sollen pro-russischen Kämpfer in der Region Luhansk die dortigen Bewohner aus ihren Wohnungen und Häusern ausquartieren. Davon betroffen sei vor allem die Stadt Rubischne. Die Wohnräume würden dann zur Unterbringung von Offizieren genutzt, hieß es im Lagebericht des Generalstabs. Die ukrainische Militärführung warf dem Kreml einen Bruch des humanitären Völkerrechts vor. Beweise für dieses Vorgehen wurden bislang nicht vorgelegt.

Ukraine-Krieg: Russland greift Schulen in Saporischschja an

+++ 12.17 Uhr: Russische Streitkräfte haben in der Nacht zum Sonntag (16. Oktober) zwei Schulen im Bezirk Polohy in der Oblast Saporischschja angegriffen. Wie Oleksandr Starukh, Leiter der Militärverwaltung der Oblast Saporischschja, berichtet, trafen zwei Raketen eine Schule im Dorf Wosdwyschiwka und zerstörten diese fast vollständig.

„Eine weitere Rakete schlug in einem örtlichen Park ein“, so Starukh auf Telegram. Auch Wohngebäude in der Nähe wurden bei dem russischen Angriff beschädigt. Die andere angegriffene Schule befand sich in Dobropillja und wurde ebenfalls durch Raketen komplett zerstört. Verletzte soll es keine geben.

Ukraine rückt vor: Russland meldet Explosionen im besetzten Donezk

Update vom Sonntag, 16. Oktober, 10.12 Uhr: Russische Medien berichten von Explosionen im russisch besetzten Donezk im Osten der Ukraine. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti wurde das Gebäude der Stadtverwaltung am Sonntag (16. Oktober) durch „einen Schlag der ukrainischen Truppen“ beschädigt.

Lage im Osten der Ukraine angespannt: Russland feuert mehrere Granaten ab

Erstmeldung vom Sonntag, 16. Oktober 2022: Kiew – Russische Streitkräfte haben in der Nacht zum Sonntag (16. Oktober) 40 Granaten auf die Großstadt Nikopol in der Oblast Dnipropetrowsk abgefeuert. Wie Valentyn Reznichenko, Leiter der Militärverwaltung der Oblast, auf Telegram berichtet, verursachten die Einschläge mehrere Brände, die die Feuerwehr aber bereits löschen konnte.

Neben mehreren beschädigten Wohngebäuden, Autos, Gasleitungen und Stromleitungen wurde auch ein 47-jähriger Mann bei den Angriffen verletzt. Im Laufe der Nacht setzten die russischen Streitkräfte laut Reznichenko auch Mehrfachraketenwerfer sowie schwere Artillerieeinheiten ein.

Am angespanntesten sei die Lage aktuell im Osten der Ukraine. Wolodymyr Selenskyj sprach in der Nacht von einer „sehr schwierigen Situation“ in den Gebieten Donezk und Luhansk. Besonders in der Region um die Stadt Bachmut habe die ukrainische Armee mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da russische Streitkräfte wiederholt versucht hätten, die Stadt einzunehmen. Dennoch ist der ukrainische Präsident siegessicher. „Wir halten unsere Positionen“, so Selenskyj. (tt/vbu mit dpa)

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