Untersuchung zu Frauen im Journalismus: Männer an der Macht – Medien

Der Frauenanteil in den Führungspositionen deutscher Leitmedien steigt langsam. Die Gleichstellungsinitiative Pro Quote Medien hat erneut die Besetzung von Führungspositionen in deutschen Redaktionen untersucht. Dabei wurde ein leichter Anstieg beim Anteil der Frauen festgestellt, Geschlechtergerechtigkeit sei allerdings weiterhin nicht erreicht.

Untersucht werden die journalistischen Führungspositionen von Bild, Spiegel, Focus, Stern, Zeit, Süddeutscher Zeitung, Frankfurter Allgemeiner Zeitung, Welt und taz. Insgesamt besteht die Leitung der betrachteten Redaktionen im Juli 2023 zu durchschnittlich 39,3 Prozent aus Frauen – 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Erstmals liegen der sogenannte Frauenmachtanteil bei fünf der neun betrachteten Redaktionen über 40 Prozent. Das treffe auf die Redaktionen von taz, Süddeutscher Zeitung, Stern, Spiegel und Zeit zu.

Trotz der leichten Verbesserung meint Edith Heitkämper, die Vorsitzende von Pro Quote Medien: “Wenn wir in dem Tempo weitermachen, dauert es noch Jahrzehnte, bis Frauen in den Führungsetagen deutscher Medien angemessen repräsentiert sind.”

Angeführt wird die halbjährliche Auswertung wieder von der taz, wo zwei Drittel der redaktionellen Machtpositionen von Frauen besetzt sind, die Süddeutsche Zeitung folgt mit 45,4 Prozent. Schlusslicht bildet weiterhin die Frankfurter Allgemeine Zeitung, wo der Frauenanteil in Führungspositionen beständig bei rund 23,9 Prozent liegt.

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