Ukraine-News ++ Biden sieht Waffenruhe als Versuch Putins, sich „Luft zu verschaffen“ +++

US-Präsident Joe Biden hat die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests angeordnete Feuerpause in der Ukraine als Versuch Moskaus kritisiert, sich eine Atempause zu verschaffen. Putin sei am 25. Dezember und Neujahr dazu bereit gewesen, „Krankenhäuser und Kindergärten und Kirchen zu bombardieren“, sagte Biden am Donnerstag in Washington. „Ich denke, er versucht gerade, sich etwas Luft zu verschaffen“, sagte Biden.

Zuvor hatte bereits die Regierung in Kiew die am Donnerstag vom Kreml verkündete Waffenruhe als „reine Propaganda-Geste“ bezeichnet. Russland müsse „die besetzten Gebiete verlassen – nur dann wird es eine ‚vorübergehende Waffenruhe‘ geben. Behalten Sie die Heuchelei für sich“, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter.

Putin hatte zuvor eine 36-stündige Waffenruhe anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests angeordnet. Die russische Armee soll nach Kreml-Angaben von Freitag ab 10 Uhr (MEZ) bis zum Samstag um 22 Uhr (MEZ) an der gesamten Front die Kämpfe einstellen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:45 Uhr – Habeck: Putins Feuerpause ist wenig glaubhaft

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die von Russland angekündigte Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest wenig glaubhaft genannt. Er könne nachvollziehen, dass die Ukraine nicht auf die von Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigte Feuerpause einsteige, erklärte Habeck im Gespräch mit „RTL Direkt“. „Wenn man selber während der Silvesternacht oder über die Weihnachtstage in der Ukraine Bomben und Raketen hageln lässt, dann ist das natürlich – so schön Waffenstillstände auch sind – wenig glaubhaft, wenn man den einseitig dann verkündet oder ausruft“, fügte Habeck hinzu. Weiter betonte der Grünen-Politiker, dass die Ukraine die Bedingungen für Gespräche mit Russland selbst festlegen müsse. „Die Notwendigkeit, irgendwann in Gespräche zu kommen, ist natürlich da. Jeder Tag des Krieges ist fürchterlich und schlimm. Allerdings zu Bedingungen, die die Ukraine festlegen muss.“

21:17 Uhr – Selenskyj dankt Scholz für Patriot-Raketen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die angekündigte Lieferung eines Patriot-Flugabwehrsystems gedankt. „Zusammen mit dem früher gelieferten Iris-T-System und den Gepard-Flugabwehrpanzern leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass alle russischen Raketen abgefangen werden!“, schrieb Selenskyj auf Twitter. Zu den ebenfalls von der Bundesregierung zugesagten Schützenpanzern vom Typ Marder äußerte sich der ukrainische Staatschef zunächst nicht.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

19:49 Uhr – Bundesregierung liefert Ukraine „Marder“-Schützenpanzer

Nach monatelangem Zögern liefert Deutschland Schützenpanzer vom Typ „Marder“ an die Ukraine. Die USA unterstützen Kiew mit Schützenpanzern vom Typ „Bradley“. Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat, wie es anschließend in einer gemeinsamen Erklärung hieß. Die Bundesregierung stellt der Ukraine zudem ein Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung.

19:10 Uhr – Strack-Zimmermann für Marder-Lieferungen an Ukraine

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) begrüßt die Erwägung der Bundesregierung zur Lieferung von Marder-Panzern an die Ukraine. Man müsse den Marder nun „umgehend“ liefern, forderte Strack-Zimmermann im Fernsehsender WELT. „Wir haben genug davon, wir haben genug Munition.“ Der Marder könne eine wichtige Rolle im Kriegsverlauf spielen. „Ob das ein Gamechanger ist, kann ich Ihnen nicht sagen – aber es ist ein zusätzliches Mittel, um russische Stellungen zurückzudrängen. Und genau darum geht es.“

Noch stehe die offizielle Bestätigung zwar aus, aber sie sei sicher, dass der Marder kommt – und später auch andere Panzer. Es werde „am langen Ende auch den Leopard 2“ brauchen, sagte Strack-Zimmermann. Der schwere Kampfpanzer müsse in einer europäischen Kooperation geliefert werden. Viele Länder wollten das tun, aber es fehle noch die Liefererlaubnis des Herstellerlandes Deutschland. Zumindest bei der Lizenzierung solle Deutschland sich jetzt bewegen: „Wir könnten jetzt vorangehen.“

Lesen Sie auch

Meinung Panzer-Lieferungen

18:49 Uhr – Baerbock deutet Panzerlieferung an

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat einen Kurswechsel in Bezug auf die mögliche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine angedeutet. Deutschland und seine Verbündeten dürften keinen Zweifel an der Unterstützung für Kiew aufkommen lassen und „schauen, was wir mehr tun können, gerade auch bei der militärischen Unterstützung“, sagte Baerbock bei einer Pressekonferenz mit ihrem britischen Amtskollegen James Cleverly in London.

Sie fügte hinzu: „Dazu gehören Defensiv-Waffen, dazu gehören aber eben auch Mittel, Waffen, die die Ukraine braucht, um besetztes Gebiet und damit die Menschen, die dort unter russischem Terror leiden, zu befreien“, so die Grünenpolitikerin weiter.

18:38 Uhr – Baerbock kritisiert einseitige Waffenruhe

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die von Russlands Präsidenten Wladimir Putin angeordnete, kurzzeitige Waffenruhe für die Ukraine kritisiert. „Eine sogenannte Feuerpause bringt den Menschen, die unter russischer Besatzung in täglicher Angst leben, weder Freiheit noch Sicherheit“, schrieb Baerbock auf Twitter. Putin wolle offenbar „den Krieg fortsetzen, nach kurzer Unterbrechung“.

17:20 Uhr – Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Vorschlag zur Waffenruhe

Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die russische Ankündigung einer befristeten Waffenruhe reagiert. „Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen. Jedes Einstellen der Kampfhandlungen trägt dazu bei, Menschenleben zu retten“, sagt ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage. Zugleich betont er: „Es bleibt dabei, dass Russland seine Truppen vollständig aus der Ukraine abziehen muss und so diesen Krieg jederzeit beenden kann. Dazu fordern wir Russland weiter auf.“

17:06 Uhr – Ukraine lehnt Feuerpause an Weihnachten ab

Die Ukraine lehnt eine Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest unter russischer Besetzung ab. Vor einer Feuerpause müssten die russischen Truppen die Ukraine verlassen, erklärte ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Russland hatte zuvor eine 36-stündige Feuerpause angekündigt.

Lesen Sie auch

Warum bremst der Westen bei den Waffenlieferungen immer noch so sehr?

16:17 Uhr – Russland kündigt Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest an

Wladimir Putin hat kurz vor dem orthodoxen Weihnachtsfest eine 36-stündige Waffenruhe in der Ukraine angekündigt. Gemäß dem Appell des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill habe Putin eine einseitige Feuerpause von Freitag ab 10 Uhr (MEZ) bis zum Samstag um 22 Uhr (MEZ) angeordnet, teilte der Kreml am Donnerstag mit. Die russische Armee soll demnach an der gesamten Front die Kämpfe einstellen.

Es ist das erste Mal seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine, dass Moskau eine vollständige Waffenruhe in dem Land ankündigt. Zuvor hatte der 76-jährige Patriarch Kirill um eine solche Feuerpause gebeten. In einem Telefonat hatte zudem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Putin am Donnerstag dazu gedrängt, einen „einseitigen“ Waffenstillstand in der Ukraine zu erklären.

„Angesichts der Tatsache, dass eine große Anzahl von Bürgern, die sich zur Orthodoxie bekennen, in den Kampfgebieten lebt, fordern wir die ukrainische Seite auf, einen Waffenstillstand zu erklären und ihnen die Möglichkeit zu geben, an Heiligabend sowie am Tag der Geburt Christi an Gottesdiensten teilzunehmen“, erklärte der Kreml weiter.

15:05 Uhr – Belarus und Russland stocken gemeinsame Truppe auf

Belarus und Russland stocken ihre Truppenzusammenlegung auf, wie das belarussische Verteidigungsministerium mitteilt. Das diene dem Schutz und der Sicherheit der Union von Russland und Belarus. Soldaten, Waffen und Spezialausrüstungen der russischen Armee würden weiterhin in Belarus ankommen. Zudem würden gemeinsame Übungen der Luftwaffe vorbereitet. Ein Datum oder weitere Details nennt das Ministerium nicht.

Schon im Februar zu Beginn des Krieges marschierten aus der Region Gomel im Süden von Belarus russische Einheiten in den Norden der Ukraine ein. Ende Oktober haben zudem Tausende russische Soldaten mit Panzern und anderer schwerer Militärtechnik in Belarus Stellung bezogen.

Lesen Sie auch

Russian President Vladimir Putin arrives in Minsk

13:40 Uhr – Habeck sagt weitere Waffenlieferungen zu

Nach der französischen Zusage schwer bewaffneter Spähpanzer für die Ukraine hat auch Deutschland der Regierung in Kiew weitere Waffenlieferungen in Aussicht gestellt. „Wir werden nicht aufhören, Waffen an die Ukraine zu liefern“, sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag auf einer Wirtschaftskonferenz in Oslo. Mit Blick auf die französische Entscheidung und die Erwägungen der US-Regierung, Schützenpanzer zu liefern, fügte der Wirtschaftsminister hinzu: „Wir werden unsere Lieferungen stets den Erfordernissen des Schlachtfelds anpassen.“ Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es, man befinde sich mit Frankreich und den USA in Abstimmungen über weitere Waffenlieferungen.

13:00 Uhr – Russischer Parlamentschef droht Deutschland mit Enteignungen

Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat Deutschland mit Enteignungsmaßnahmen gedroht, sollte Berlin russisches Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine heranziehen. „Sobald diese Entscheidung getroffen ist, haben wir das Recht auf gleiche Handlungen in Bezug auf das Eigentum von Deutschland und anderen Staaten“, schrieb Wolodin am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs zählten deutsche Unternehmen zu den größten Direktinvestoren in Russland.

Wolodin schob Deutschland und Frankreich die Schuld für den Kriegsausbruch zu. Das Minsker Abkommen, das 2015 die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine zumindest teilweise beendete, hätten die damalige Kanzlerin Angela Merkel und der damalige französische Präsident Francois Hollande nur unterzeichnet, um Russland und die internationale Gemeinschaft zu täuschen. Niemals hätten die Europäer beabsichtigt, das Abkommen zu erfüllen, behauptete der Chef der russischen Staatsduma.

Wjatscheslaw Wolodin (l.), erster stellvertretender Stabschef der Präsidialverwaltung Russlands, steht auf der neuen EU-Sanktionsliste

Wjatscheslaw Wolodin (l.)

Quelle: AP

„Nun hat sich die deutsche Regierung dazu entschieden, die Probleme, die ihre Vorgänger geschaffen haben, auf unser Land abzuwälzen“, schrieb er weiter. Dazu sei geplant, sich russischen Besitz für den Wiederaufbau der Ukraine anzueignen. Das werde entsprechende Gegenmaßnahmen in Russland nach sich ziehen, drohte der 58-Jährige. Nachdem wegen des Kriegsausbruchs viele westliche Unternehmen ihre Tätigkeit in Russland eingestellt hatten, verbot die russische Regierung westlichen Ausländern den Verkauf ihres Eigentums ohne eine Spezialerlaubnis.

In Deutschland wird seit längerem die Möglichkeit diskutiert, russische Besitztümer für den Wiederaufbau der Ukraine zu beschlagnahmen. Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich offen dafür gezeigt, dabei auch russische Oligarchen zu enteignen. Allerdings müsse vor Gericht nachgewiesen werden, dass die betroffenen Personen an Kriegsverbrechen oder der illegalen Kriegsführung beteiligt gewesen seien, schränkte er ein.

Lesen Sie auch

12:34 Uhr – Russland Bedingung für Friedensgespräche: Ukraine muss Gebietsverluste akzeptieren

Die Ukraine muss dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge Gebietsverluste hinnehmen, bevor es zu Gesprächen zwischen den beiden Ländern kommen kann. Dem Westen käme mit seinen Waffenlieferungen, Informationen und Ratschlägen eine zerstörerische Rolle zu, habe Putin dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat gesagt, teilt das russische Präsidialamt mit. Russland sei zu einem Dialog mit der Ukraine bereit, diese müsse aber zunächst die bekannten Bedingungen erfüllen und die neuen „territorialen Realitäten“ berücksichtigen.

11:06 Uhr – Erdogan ruft Putin zu „einseitiger Waffenruhe“ auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag aufgerufen, eine „einseitige Waffenruhe“ in der Ukraine zu erklären. Während eines Telefongesprächs habe Erdogan gesagt, dass „Aufrufe zu Frieden und Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew von einer einseitigen Waffenruhe und einer Vision für eine faire Lösung“ begleitet werden sollten, erklärte das türkische Präsidialamt.

Erdogan ruft Putin dazu auf, „einseitige Waffenruhe“ zu erklären

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin dazu aufgerufen, eine „einseitige Waffenruhe“ in der Ukraine zu erklären. Putin erklärte sich zu Gesprächen mit der Ukraine bereit – wenn Kiew „territoriale Realitäten“ akzeptiere.

Erdogan will am Donnerstag auch noch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen. Der türkische Präsident hat bereits in der Vergangenheit seine guten Beziehungen zu Moskau und Kiew genutzt, um in dem Konflikt zu vermitteln. So half die Türkei dabei, das von der UNO unterstützte Getreideabkommen auf den Weg zu bringen.

Am Donnerstag forderte der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill eine Waffenruhe während der orthodoxen Weihnachtsfeiertage. Der Kreml hatte zuletzt erklärt, eine solche Feuerpause werde es nicht geben.

10:48 Uhr – Stoltenberg: Keine Anzeichen, dass Putin seine Pläne oder Ziele geändert hat

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt davor, Russland und die Ambitionen von Präsident Wladimir Putin zu unterschätzen. „Sie habe eine große Toleranz gezeigt, Verluste und Leid zu ertragen“, sagt Stoltenberg bei einer Wirtschaftskonferenz in Norwegen. Es gebe keine Anzeichen, dass Putin seine Pläne oder Ziele in der Ukraine geändert habe. „Es ist gefährlich, Russland zu unterschätzen.“

10:00 Uhr – Verlegung von Langstreckenbombern schwächt Moskau laut Experten

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird das russische Militär durch die Verlegung seiner Langstreckenbomber in den Osten Russlands geschwächt. Zusätzlicher Aufwand bei der Wartung und die größere Distanz zur Ukraine würden die begrenzten Flugstunden der alternden Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS weiter verringern, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dennoch werde Moskau weiterhin in der Lage sein, vom Osten Russlands aus Angriffe mit aus der Luft gestarteten Marschflugkörpern auf die Ukraine durchzuführen, da die Waffen eine Reichweite von 5000 Kilometern hätten.

London bezieht sich bei seiner Einschätzung auf ukrainische Angaben, denen zufolge Russland Langstreckenbomber und weitere Waffen Ende Dezember nach Osten verlegt haben soll. Zuvor wurde demnach am 5. und 26. Dezember der südrussische Militärflugplatz Engels von Angriffen getroffen. Die Verlegung der Waffen in weiter von der Ukraine entfernte Gebiete sei mutmaßlich eine Reaktion auf diese Angriffe, meinen die Briten.

09:30 Uhr – Ukraine meldet erneut Hunderte getötete russische Soldaten

Das ukrainische Militär hat über einen weiteren erfolgreichen Angriff gegen Russlands Armee berichtet. In der besetzten Stadt Tokmak im südukrainischen Gebiet Saporischschja seien bei einer Offensive am Dienstag 80 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Mittwoch mit. Am Donnerstagmorgen sprach man von weiteren 800 Toten aus der Region Donezk. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Beide Kriegsparteien sprechen häufig von hohen Verlusten der gegnerischen Seite.

Ein Sprecher der russischen Besatzungsverwaltung von Saporischschja, Wladimir Rogow, behauptete, der ukrainische Angriff habe dem Kreiskrankenhaus von Tokmak gegolten. Es seien ein Militärarzt und mehrere Patienten getötet worden. Dazu wurden Bilder von einem schwer zerstörten Gebäude gezeigt. Unabhängige Bestätigungen der Angaben lagen jedoch nicht vor.

Die Ukraine meldet seit Tagen immer wieder teils massive Schläge auf russische Truppenansammlungen. Allein bei einem Angriff auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk sollen den Kiewer Angaben zufolge 400 und bei einer weiteren Offensive in der Ortschaft Tschulakiwka in Cherson 500 feindliche Soldaten getötet worden sein. Moskau hingegen hat mit Blick auf die ukrainischen Artillerieschläge in der Neujahrsnacht bislang nur mindestens 89 Tote in den eigenen Reihen eingeräumt.

09:07 Uhr – Wirtschaft der Ukraine 2022 um 30 Prozent geschrumpft

Die Wirtschaft in der Ukraine ist wegen des Krieges seit Februar im abgelaufenen Jahr so stark geschrumpft wie seit der Unabhängigkeit 1991 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt sei nach einer vorläufigen Schätzung um 30,4 Prozent gesunken und damit geringer als erwartet, sagt Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko.

08:33 Uhr – FDP macht Druck auf Scholz: Nach Macrons Ja muss auch Berlin Kampfpanzer liefern

Nach Frankreichs Entscheidung zur Lieferung leichter Kampfpanzer an die Ukraine hat die FDP Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Kurswechsel aufgefordert. Scholz könne derartige Lieferungen auch von deutscher Seite nun nicht länger ablehnen, sagte die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann am Donnerstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. „Das vom Bundeskanzleramt ständig vorgeschobene Argument, Deutschland dürfe keine Alleingänge starten, ist absolut passé“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses weiter.

„Frankreich übernimmt wieder einmal die Rolle, die von Deutschland erwartet wurde, und geht selbst voran“, sagte Strack-Zimmermann. „Der Bundeskanzler sollte im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft endlich die Zeichen der Zeit erkennen und nachlegen – der Ball liegt jetzt in Berlin.“ Die Ukraine müsse nun „gewinnen, um auch unsere Freiheit und unsere Werte zu verteidigen – und das geht nur mit der Unterstützung von Panzern“, sagte die Liberale.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Vorabend in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj angekündigt, Paris werde Kiew „leichte Kampfpanzer“ aus französischer Produktion liefern. Es handelt sich um Panzer des Typs AMX-10 RC.

08:10 Uhr – Für die Stromsicherheit braucht Deutschland laut Experten mehr Gaskraftwerke

Deutschland wird laut einer Studie der Bundesnetzagentur (BNetzA) in den kommenden Jahren mehr Gaskraftwerke benötigen, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.

Die drei letzten deutschen Kernkraftwerke werden bis Mitte April abgeschaltet und die Pipeline-Gasimporte aus Russland sind zum Erliegen gekommen. Angesichts dessen werde in diesem Jahrzehnt ein weiterer Anstieg der Flüssiggasimporte erforderlich sein, heißt es in dem Bericht.

Die Analyse für den Zeitraum 2025-2031 sieht zwar einen Rückgang des Gesamtgasverbrauchs vor, da die Haushalte zunehmend auf Wärmepumpen umsteigen sollen. Mehr Gas wird allerdings für die Stromerzeugung nötig sein, auch um die Nachfrage der wachsenden Flotte von Elektroautos zu decken.

Ein vollständiger Ausstieg aus der Kohle könnte dem Bericht zufolge schon 2030 möglich sein, wenn die Befüllung der Gasspeicher reguliert wird und der Gasverbrauch weiter sinkt.

Lesen Sie auch

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, schlägt eine dauerhafte Entkopplung der Gas- von den Strompreisen vor

04:31 Uhr – CSU: Berlin muss Initiative für Panzer-Lieferungen an Ukraine starten

Die Bundestags-CSU fordert eine europäische Initiative der Bundesregierung, um gemeinsam mit Bündnispartnern Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern. „Wir wollen, dass die Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen kann. Dafür braucht sie mehr schwere Waffen – auch Leopard-2-Panzer“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur. „Die Bundesregierung muss eine europäische Initiative zur gemeinsamen Abgabe von Kampfpanzern starten“, verlangte er.

Die Forderung findet sich auch in einem Beschlussentwurf für die am Freitag beginnende Klausur der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon. Die Ukraine müsse den Krieg gegen Putins Russland gewinnen, heißt es dort. „Nur so können wir ein freies und friedliches Europa erhalten.“ Dazu brauche die Ukraine „eine kontinuierliche Versorgung mit Waffen, Ersatzteilen und Munition“.

00:07 Uhr – USA erwägen Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine

Die US-Regierung zieht die Lieferung von Schützenpanzern des Modells „Bradley“ an die Ukraine in Erwägung. Die gepanzerten Kettenfahrzeuge verfügen laut US-Militär normalerweise über eine Kanone, ein Maschinengewehr sowie panzerbrechende Raketen. US-Präsident Joe Biden bejahte die Frage eines Reporters, ob die Lieferung der Schützenpanzer an die Ukraine von der Regierung erwogen werde. Er nannte keine Einzelheiten. Damit blieb zunächst unklar, welche Modellvariante des „Bradley“ für Kiew infrage käme.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off Politik“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.


source site