Wie altes Geld in Amerika aussieht und wer dafür bezahlt


Es gibt einen aus der Mode gekommenen Begriff, der einst verwendet wurde, um die folgenlose Dekadenz zu beschreiben, die Amerikas widerspenstigere Erben heimsucht: „Wespenfäule“. Vor zwei Jahrzehnten wurde es verwendet, um den eigensinnigen Sohn George W. Bush zu beschreiben, bevor er spektakulär nach oben ins Oval Office scheiterte. Es ist auch eine treffende Beschreibung der Szene in Ellisons „Dick, Dan, Doug, The Everglades Club, Palm Beach, Florida, 1990“ (2019), in der uns die alliterativ benannten Brüder des Titels in Golfausrüstung und ehrfürchtigem Nachdenken gezeigt werden ein Putt, während eine namenlose Figur, ein weiteres junges Blaublut mit dem Rücken zur Kamera, unbekümmert auf das Grün pisst. Es ist eine kleine Übertretung, eigentlich harmlos, und doch riecht das Bild nach der Art von Jungen-werden-Jungen-Berechtigung, mit der die schlimmsten Exzesse der Überprivilegierten entschuldigt werden. Die Arbeit stammt aus Ellisons Reihe imaginierter Vignetten über das Leben der Familie DeVos, deren ältester Sohn, der abgebildete Dick, Betsy (geb. Prince), die bekanntermaßen unterqualifizierte zukünftige Bildungsministerin, heiratete. Überliefert wird natürlich nicht nur Geld oder der Schlüssel zu Luxusautos und edlen Schweizer Zeitmessern. Es ist auch Macht. Diese Tradition kommt einigen Glücklichen zugute, aber die Fäulnis wird von uns allen geerbt.

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