Ministerkonferenz EU-Westbalkan fordert engere Zusammenarbeit zur besseren Steuerung der Migration – EURACTIV.com

Beamte des Inneren der EU und des Westbalkans trafen sich am Donnerstag auf dem Anwesen Brdo auf die Notwendigkeit, den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit vor Ort bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, des Terrorismus und der Einwanderungssteuerung zu verbessern Slowenischer Innenminister Aleš Hojs sagte nach dem Treffen.

Die Ministerin sagte, die Diskussion auf dem Ministerforum EU-Westbalkan habe auch festgestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen EU-Agenturen wie Frontex, Europol und dem Europäischen Unterstützungsbüro für Asylfragen und den Ländern des Westbalkans „eine Zweibahnstraße“ sei.

Die Agenturen bieten nicht nur ihre Hilfe an, sondern die Länder nutzen auch die ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente und unterstützen diese Agenturen, indem sie ihre Informationen teilen, sagte Hojs.

Dazu bedürfe es aber auch einer geeigneten Finanzierung, sagte Hojs. Ein Großteil oder zumindest ein Teil der über 30 Milliarden Euro, die die EU in den nächsten Jahren in die Region investieren will, sollte daher für das Innere bereitgestellt werden.

„Bei so viel Geld wäre es wirklich schade, wenn wir nicht die finanziellen Mittel finden würden, um den von uns abgedeckten Bereich zu finanzieren“, sagte Hojs.

Die EU-Kommissarin für Inneres Ylva Johansson, die zusammen mit Hojs vor Reportern sprach, wies ebenfalls auf die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Migrationssteuerung und der Bekämpfung der organisierten Kriminalität hin.

Sie betonte auch die Bedeutung der Zusammenarbeit angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen in Afghanistan, der hybriden Bedrohung durch Weißrussland gegen die EU-Grenzen und der humanitären Krisenmigration im Ärmelkanal.

„Keine dieser Situationen kann von einem einzelnen Land allein bewältigt werden, aber auch nicht von der EU allein. Wir müssen zusammenarbeiten; Wir müssen entlang der Routen arbeiten, gemeinsam mit den Herkunfts- und Transitländern.“

Johansson wies auch auf die Notwendigkeit des Informationsaustauschs und der polizeilichen Zusammenarbeit zwischen der EU und Partnern auf dem Westbalkan hin.

„Die Europäische Kommission steht natürlich mit finanziellen Mitteln und Expertise bereit, um noch enger zusammenzuarbeiten, denn nur gemeinsam können wir diese Herausforderungen bewältigen. Die Westbalkanländer gehören zu Europa, haben aber auch ihre Zukunft in der Europäischen Union. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir in unsere enge Zusammenarbeit investieren“, sagte sie.

Ausländische Reporter erkundigten sich nach den Vorwürfen der Pushbacks gegen die slowenische Polizei. Minister Hojs zeigte sich überrascht über die Fragen und sagte, er habe noch nichts von solchen Vorwürfen gehört.

„Die slowenische Polizei macht alles nach Vorschrift und ohne Pushbacks. Offensichtlich ist die bilaterale Rückkehr von Personen, die kein Asyl beantragen, nach Kroatien völlig legal“, sagte er. „Hiermit bestreite ich aufs schärfste jede Anspielung auf Pushbacks an der slowenisch-kroatischen Grenze.“

Unterdessen äußerte Kommissarin Johansson Besorgnis über Pushbacks an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina, sagte jedoch, sie habe gut mit der kroatischen Regierung zusammengearbeitet, um das Problem anzugehen. Ein derzeit im Gange befindlicher unabhängiger Grenzüberwachungsmechanismus scheine zu funktionieren, sagte sie.

An dem Ministerforum nahmen neben Johansson und Hojs auch die zuständigen Minister bzw. Staatssekretäre aus dem Westbalkan sowie Frankreich und Tschechien teil, die zum nächsten Präsidentschaftstrio gehören. Auch Vertreter der zuständigen EU-Agenturen nahmen teil.

Am Freitag treffen sich die Justizminister in Brdo. Das Ministerforum Justiz und Inneres EU-Westbalkan findet einmal im Jahr statt, um die regionale Zusammenarbeit und die nachbarschaftlichen Beziehungen zu stärken und die Fortschritte der Westbalkanländer auf dem Weg zur EU zu unterstützen.


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