Historische Zeugnisse des internationalen Münzhandels bei Künker

Künker bietet vom 7. bis 9. Dezember 2021 knapp 2.000 Lose historischer Auktionskataloge an, die Teil 3 der Alain-Poinsignon-Bibliothek bilden.

Vom 7. bis 9. Dezember 2021 wird Teil 3 der Bibliothek Alain Poinsignon angeboten. Es enthält fast 2.000 Lose mit historischen Auktionskatalogen. Sie finden alle großen Namen der numismatischen Welt: von Adolph E. Cahn über L. & L. Hamburger und Felix Schlessinger, von Henri Rolland in Paris und Jacques Schulman in Amsterdam bis Sotheby, Wilkinson und Hodge in London.

Vom 7. bis 9. Dezember 2021 bietet das Osnabrücker Auktionshaus Künker in seiner eLive Premium Auction 357 knapp 2.000 Lose mit historischen Festpreislisten und Auktionskatalogen aus der Bibliothek Alain Poinsignon. Viele Sammler auf der ganzen Welt kennen den Straßburger Münzhändler. Seinen ersten Münzladen eröffnete er 1974 in Mulhouse. 1984 zog er nach Straßburg, wo er jahrzehntelang den Laden „Poinsignon Numismatique“ führte. Alain Poinsignon war stolz auf die hervorragende Qualität seiner Münzkennzeichnungen, für die er eine umfangreiche Bibliothek zusammengestellt hat. Mit rund 8.000 Büchern, Zeitschriften und 3.000 Auktionskatalogen ist seine numismatische Bibliothek wohl eine der bedeutendsten Fachbibliotheken Europas in Privatbesitz.

Mit Akribie, Wissen und Leidenschaft hat Alain Poinsignon die historischen Auktionskataloge des 19. Ein bibliophiles Vergnügen erwartet den Bieter. Alain Poinsignon selbst war im besten Sinne ein Bibliophiler und legte besonderen Wert auf saubere Einbände.

3566 JOSEPH HAMBURGER, Auktion [1] vom 16. Oktober 1905, Frankfurt am Main. Max Ritter von Wilmerdörffer’sche Münzen und Medaillen-Sammlung. Erste Serie: Kunstmedaillen der Renaissance, Münzen und Medaillen der Schweiz, Frankreich, Elsass und Lothringne, Baden, Württemberg, Hohenzollern. Poinsignon-Halbledereinband. Widmungsexemplar auf extra feinem Papier gedruckt.)

Ein Blick in die Geschichte des internationalen Münzhandels

Auktionskataloge und Festpreislisten sind die beste Quelle, um die Geschichte des Münzhandels zu rekonstruieren. Daher ist es absolut gerechtfertigt, dass diese Werke in den letzten zwei Jahrzehnten zu Sammlerstücken geworden sind. Sie erzählen von den Männern und Frauen, die über viele Jahrhunderte Sammler auf der ganzen Welt mit Münzen versorgten.

An dieser Stelle möchten wir nur ein Beispiel vorstellen. Sie repräsentiert zahlreiche Münzhändler und -sammler, deren Vergangenheit durch die Werke der Bibliothek Poinsignon dokumentiert wird.

Los Nr. 3566 führt uns nach Frankfurt, wo Leo Hamburger, Gründer des damals bedeutendsten Münzhandels Deutschlands, am 12. Februar 1902 gestorben war. Der Name L. & L. Hamburger stand für ihn und seinen gleichnamigen Cousin, der ihm als Partner fast 30 Jahre beim Aufbau des Unternehmens geholfen hatte. Aber Leo Hamburger hatte einen Sohn. Obwohl Joseph das Handwerk in der Münzhandlung seines Vaters für einige kurze Jahre erlernt hatte, war er lieber ins Ausland gegangen, um sein Vermögen zu machen. Dies gelang ihm nicht. Deshalb reiste er nach Hause, um seinen Anteil am Erbe einzufordern, sobald er vom Tod seines Vaters hörte. Natürlich kam es zwischen ihm und Leo Hamburger dem Jüngeren zum Streit. Der Streit wurde erst mehr als ein Jahr später beigelegt. Joseph Hamburger bekam das Haus seines Vaters, in dem bis dahin die Münzhandlung L. & L. Hamburger untergebracht war. Leo Hamburger d. J. übernahm das Unternehmen mit allen Aktiva und Passiva. Er musste jedoch umziehen und seine Firma an einer neuen Adresse gründen. Beide – Leo Hamburger und Joseph Hamburger – wetteiferten damals um die alten Kunden des verstorbenen Firmengründers.

Joseph Hamburger gelang dabei ein Coup, wie sein erster Auktionskatalog beweist: Es gelang ihm, gleich nach der Gründung des neuen Unternehmens Freunde seiner Familie zu überzeugen, ihre umfangreiche Sammlung mit ihm zu versteigern. Der 1903 verstorbene Max Ritter von Wilmersdörffer war zusammen mit Josephs Vater Leo Hamburger bei Josef Nathan Oberndörffer in München in die Lehre gegangen. Neben seiner Bank betrieb Oberndörffer einen internationalen Münzhandel in Ansbach, München, Wien und Paris. So machte Wilmersdörffer eine Ausbildung zum Bankkaufmann und Numismatiker, und als er Oberndörffers einzige Tochter heiratete, wurde er sein Erbe. Nach Oberndörffers Tod wurde Wilmersdörffer Chef der Bank, während der Münzhandel noch von Abraham Merzbacher betrieben wurde, der eine Nichte Oberndörffers geheiratet hatte. 1873 brach die Bank die Verbindung zu ihrer numismatischen Abteilung ab, aus der sich die Münchner Münzhandlung Merzbacher entwickelte. Doch Wilmersdörffer hatte sich offenbar mit dem numismatischen Virus infiziert. Er wurde einer der bedeutendsten Münzsammler Bayerns und Gründungsmitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft.

Graublattnachrichten

Sammler, Sammler, Sammler

Das ist viel Geschichte für wenig Geld, oder? Wenn Sie sich Medaillons aus der Sammlung Gnecchi, Aurei aus der Sammlung Montagu, griechische Münzen aus der Sammlung Caruso oder einzigartige Raritäten aus der Sammlung des ägyptischen Königs Farouk nicht leisten können, bieten die Auktionskataloge diese Sammlungen an. In der Poinsignon-Bibliothek bei Künker finden Sie die Kataloge all Ihrer bevorzugten Provenienzen.

Alle Lose haben einen Startpreis von 10 Euro, weshalb jeder Bibliophile die Chance hat, eines der knapp 2.000 Lose zu ergattern.

Die eLive Premium Auction finden Sie online unter www.eLive-Auction.de. Zur Katalogbestellung wenden Sie sich bitte an Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Telefon: +49 541 962020, Fax: +49 541 9620222; oder per E-Mail: [email protected]. Bitte denken Sie daran, sich rechtzeitig für die Online-Auktion anzumelden, wenn Sie noch keinen myKuenker-Account besitzen.

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