Deutschland beginnt nach rascher Genehmigung mit dem Bau der Gigafabrik für Elektroautobatterien – Euractiv

Mit Hilfe des neuen „Matching“-Förderprogramms der EU hat sich Deutschland in Rekordzeit den Bau einer Gigafabrik für Elektroautobatterien gesichert.

Am Montag hat unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD/S&D) den Baubeginn der Gigafactory des schwedischen Autobatterieherstellers Northvolt in Dithmarschen im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein eingeweiht.

Das Projekt selbst bewegte sich mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit durch die deutsche Bürokratie.

Die Menschen in der Region „reden nicht, sie machen es einfach“, sagte er und nannte es das „Dithmarschen-Tempo“ und verwies auf die umliegende Gemeinde und seine Pläne, die behördliche Planung und Genehmigung zu beschleunigen.

Er verkündete, man könne sich „viele Dithmarschener in unserem Land wünschen“.

Die Entscheidung von Northvolt, sich in Deutschland anzusiedeln, ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die EU den Batterien für Elektrofahrzeuge eine strategische Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele der EU einräumt, insbesondere angesichts eines von China dominierten Marktes.

Deutschland war Anfang des Jahres das erste EU-Land, das von der neuen „Matching“-Subventionsregelung der Europäischen Kommission profitierte. Dies ermöglichte es Robert Habeck, dem deutschen Minister für grüne Wirtschaft, einem Subventionsangebot aus den USA entgegenzuwirken und Northvolt stattdessen in sein Heimatland Schleswig-Holstein zu locken.

Die Kommission genehmigte staatliche Beihilfen in Höhe von rund 902 Millionen Euro, rund zwei Wochen später, Ende Januar, stimmten die beiden betroffenen Kommunen den Plänen zu.

Ein Jahr zuvor erklärte Northvolt-CEO Peter Carlsson in einem Interview mit Handelsblatt dass „mir die Subventionspolitik in den USA etwas einfacher und kohärenter erscheint als die in der EU.“

Letztlich überzeugten die EU-Maßnahmen das Unternehmen, sich für Europa zu entscheiden: In Dithmarschen sollen 3.000 Arbeitsplätze geschaffen und 4,5 Milliarden Euro in das Projekt investiert werden.

Die Entscheidung von Northvolt wurde auch durch neue EU-Gesetze beeinflusst, die letztes Jahr verabschiedet wurden, um sicherzustellen, dass Autobatterien nachhaltig in Europa produziert werden.

„Northvolt hat in ganz Europa nach diesem spezifischen Standort gesucht. Und die Entscheidung für Dithmarschen war im Wesentlichen auf die Dichte erneuerbarer Energien zurückzuführen“, sagte Habeck vor Journalisten.

„Der Strom ist grün und in großen Mengen verfügbar“, fügte er hinzu.

Laut NDR gehört die Gemeinde Dithmarschen mit ihren 888 Onshore-Windenergieanlagen zu den führenden Windenergieregionen.

„Man sieht, dass Klimaschutz, etwa bei der Erzeugung erneuerbarer Energien, und industrielle Entwicklung gut zusammenpassen“, fügte Habeck hinzu.

„Deutschland war, ist und bleibt ein starkes Industrieland“, betonte Scholz und fügte hinzu: „Der Bau toller Autos wird auch über den Verbrennungsmotor hinaus das Rückgrat unserer Industrie bleiben.“

(Kjeld Neubert | Euractiv.de)

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