Ukraine-News ++ Wagner-Kämpfer nähern sich polnischer Grenze – Situation „noch bedrohlicher“ ++

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki macht sich Sorgen über Truppenbewegungen russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus. „Wir haben Informationen, dass mehr als hundert Söldner der Wagner-Gruppe in Richtung der Suwalki-Lücke vorgerückt sind, unweit von Grudno in Belarus“, sagte der nationalkonservative Politiker der Agentur PAP zufolge.

Damit werde die Situation an der Grenze „noch bedrohlicher“, warnte Morawiecki beim Besuch einer Rüstungsfabrik im südpolnischen Gliwice. Grudno liegt im Westen von Belarus, rund 15 Kilometer von der Grenze mit dem Nato-Mitgliedstaat Polen entfernt. Bei der Suwalki-Lücke handelt es sich um einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad. Im Ernstfall könnte Russland die Baltenstaaten durch dessen Einnahme vom restlichen Nato-Gebiet abschneiden.

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Wahrscheinlich würden sich die Wagner-Kämpfer als weißrussischer Grenzschutz tarnen und illegalen Migranten helfen, auf polnisches Gebiet zu gelangen – um Polen damit zu destabilisieren, vermutet Morawiecki. Anton Motolko, Gründer des belarussischen Oppositionsprojekts Hajun, das militärische Aktivitäten im Land beobachtet, sagte Reuters, seine Gruppe habe keine Beweise für eine Annäherung der Wagner-Gruppe an Grodno.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

13:30 Uhr – Präsident Selenskyj besucht Front in Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge die Front bei Bachmut im Osten seines Landes besucht. Anlässlich des Tages der Spezialeinheiten der ukrainischen Armee habe er den Soldaten dort für ihren Einsatz gedankt, teilte Selenskyj am Samstag auf Telegram mit.

Dazu veröffentlichte er auch ein Video, in dem zu sehen ist, wie er mehreren Kämpfern die Hände schüttelt und Auszeichnungen überreicht. Er habe sich außerdem von Kommandeuren über die Lage in dem schwer umkämpften Frontabschnitt in Kenntnis setzen lassen, schrieb Selenskyj. Einzelheiten könne er aber derzeit noch keine nennen.

Präsident Wolodimir Selenskyj

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Frontbesuch Soldaten der ukrainischen Armee ausgezeichnet

Quelle: via REUTERS

Russische Truppen hatten Bachmut nach äußerst verlustreichen Kämpfen vor wenigen Monaten erobert. Sie halten die Stadt, die vor Beginn des russischen Angriffskriegs rund 70.000 Einwohner zählte, seitdem besetzt.

Im Zuge ihrer Gegenoffensive will die ukrainische Armee nun okkupierte Gebiete befreien. Zuletzt meldete sie kleinere Erfolge insbesondere aus dem Südosten ihres Landes. Auch britische Militärexperten berichteten am Samstag über zunehmende Kämpfe in der Südukraine.

11:05 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

10:02 Uhr – Kämpfe in der Südukraine nehmen laut London zu

Die Kämpfe in der Südukraine haben nach Angaben britischer Militärexperten in den vergangenen 48 Stunden in zwei Sektoren zugenommen. Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. „Im Süden von Orichiw fokussieren sich die Kämpfe nahe des Dorfs Robotyne, im Gebiet, das in der Verantwortung von Russlands 58. Armee liegt“, hieß es in der Mitteilung. 80 Kilometer weiter östlich sei es ukrainischen Streitkräften gelungen, die russische Luftlandetruppen zu besiegen und das Dorf Staromajorske zurückzuerobern.

Ebenfalls offensive Einsätze der Ukrainer gebe es weiter im Norden, im Wald von Serebrjansk, westlich von Kremina. Dort habe es aber nur wenig Fortschritte gegeben, so die Mitteilung weiter.

08:50 Uhr – Dutzende Extremisten aus Deutschland kämpfen auf beiden Seiten

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind offenbar dutzende Extremisten aus Deutschland zu Kämpfen in das Kriegsgebiet gereist. Wie die WELT AM SONNTAG in Berufung auf das Bundesinnenministerium berichtet, haben Sicherheitsbehörden Ausreisen von 61 Menschen registriert, „die einen Extremismus-Bezug oder eine Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen“. Bei 39 davon gebe es tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass diese „mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen“ das Land verlassen hätten, teilte das Ministerium mit. 27 von ihnen stünden auf russischer Seite, zwölf seien pro-ukrainisch. Hier geht es zum Artikel

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08:30 Uhr – Ukraine setzt offenbar Raketenwerfer aus Nordkorea ein

Die Ukraine setzt im Kampf gegen russische Truppen laut einem Medien-Bericht beschlagnahmte nordkoreanische Waffen ein. Es handele sich um Raketenwerfer aus der Sowjet-Zeit, die bei den Kämpfen um Bachmut eingesetzt wurden, berichtet die „Financial Times“. Von ukrainischer Seite hieß es, die Raketenwerfer stammen von russischen Truppen, sie seien erbeutet worden.

Die USA werfen Nordkorea vor, Russland mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Beide Länder weisen dies zurück. Er bezweifle allerdings stark, dass Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der gerade in Nordkorea zu Besuch war, dort „Urlaub macht“, sagte US-Außenminister Antony Blinken. Schoigu war in dieser Woche anlässlich des 70. Jahrestags des Endes des Koreakriegs nach Nordkorea gereist. Bei dem seltenen Besuch in Pjöngjang traf er auch den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un. „Wir sehen, dass Russland verzweifelt nach Unterstützung, nach Waffen sucht, wo immer es sie finden kann, um seine Aggression gegen die Ukraine fortzusetzen“, sagte Blinken. Dies sei in Nordkorea, aber auch im Iran zu beobachten.

Russland gehört zu den wenigen Ländern, die noch Kontakt zu Nordkorea halten. Nordkorea hatte von Beginn an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützt und nach Erkenntnissen der USA auch Waffen an Russland geliefert. Diese Vorwürfe weist Pjöngjang jedoch zurück.

04:24 Uhr – „Raketenterror“ – Neun Verletzte bei russischem Angriff auf Dnipro

Beim Einschlag einer russischen Rakete in der ukrainischen Stadt Dnipro im Zentrum des Landes sind nach ukrainischen Angaben mindestens neun Menschen verletzt worden. Wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mitteilte, schlug die Rakete am Freitag in einem mehrstöckigen Wohnhaus im Stadtzentrum ein. Rettungskräfte seien vor Ort, fügte er hinzu. „Derzeit wissen wir von neun Verletzten, darunter zwei Kindern“, erklärte Serhij Kruk, der Chef des staatlichen ukrainischen Notfalldienstes, auf Telegram.

In Onlinenetzwerken und ukrainischen Medien verbreiteten Videos war zu sehen, wie Rauch aus den oberen Stockwerken eines schwer beschädigten Wohnhauses aufstieg und Trümmerteile auf dessen Hof herumlagen. „Wieder russischer Raketenterror“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Ukraine werde „alles tun, um Russland für die Aggression und den Terror gegen unser Volk zur Rechenschaft zu ziehen“.

Das Wohnhaus in Dnipro nach dem Raketeneinschlag

Das Wohnhaus in Dnipro nach dem Raketeneinschlag

Quelle: pa/AA/Arsen Dzodzaiev

Der Angriff erfolgte nur wenige Stunden, nachdem Moskau gemeldet hatte, zwei ukrainische Raketen über dem Südwesten Russlands abgewehrt zu haben. Durch die herabstürzenden Trümmerteile einer dieser Raketen wurden nach Angaben russischer Behörden in der Stadt Taganrog nahe der ukrainischen Grenze mindestens 15 Menschen leicht verletzt.

03:56 Uhr – Ukrainerin Charlan darf bei Fecht-WM im Teamwettbewerb starten

Die Ukrainerin Olha Charlan darf nach ihrer Disqualifikation bei der Fecht-WM wegen eines verweigerten Handschlags mit einer russischen Gegnerin am Wochenende im Teamwettbewerb doch wieder an den Start gehen. Der Weltverband FIE verteidigte die Strafe zwar in einer Mitteilung, setzte sie aber außer Kraft. Die Entscheidung sei im Einklang mit dem olympischen Geist getroffen worden, sagte FIE-Interimspräsident Emmanuel Katsiadakis nach Beratungen mit dem Internationalen Olympischen Komitee IOC. Charlan steht für den Teamwettbewerb im Säbel, der am Samstag beginnt, auf der Meldeliste.

Die 32-Jährige war am Donnerstag bei den Weltmeisterschaften in Mailand nach ihrem Sieg gegen die unter neutraler Flagge angetretene Russin Anna Smirnowa (23) disqualifiziert worden, da die viermalige Weltmeisterin nach dem Gefecht den Handschlag verweigert hatte. In der Mitteilung ließ der Weltverband FIE offen, ob ukrainische Fechterinnen und Fechter auch zukünftig Strafen für einen fehlenden Handschlag befürchten müssen.

19:35 Uhr – Vorsitzender der Afrikanischen Union bescheinigt Putin Dialogbereitschaft

Der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU) und Präsident der Komoren, Azali Assoumani, hat Russlands Präsident Wladimir Putin Bereitschaft zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg attestiert. „Präsident Putin hat uns gezeigt, dass er bereit ist, Dialog zu führen. Jetzt müssen wir die andere Seite davon überzeugen“, sagte Assoumani der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Freitag beim Abschluss des Afrika-Gipfels in St. Petersburg. Er glaube, dass eine diplomatische Lösung möglich sei. Die afrikanischen Staaten seien bereit, als Vermittler in dem Konflikt aufzutreten, sagte er.

AU-Vorsitzender Azali Assoumani (l) greift beim Russland-Afrika-Gipfel die Hand Russlands Präsidenten Wladimir Putins (r)

Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und der Präsident der Komoren und der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Azali Assoumani (l), geben sich nach einer gemeinsamen Medienerklärung beim zweiten Russland-Afrika-Gipfel in Sankt Petersburg am 28. Juli 2023 die Hand

Quelle: AFP/VALERY SHARIFULIN

Putin hatte auf dem Gipfel auf Forderungen einzelner Teilnehmer, den von ihm begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, erklärt, er sei zu Verhandlungen bereit, die Ukraine jedoch nicht. Dabei stellte er die russische Invasion des Nachbarlands einmal mehr als Reaktion auf „Sicherheitsbedrohungen für Russland seitens der USA und der Nato“ dar.

Der Westen wirft Putin vor, nicht ernsthaft an Verhandlungen interessiert zu sein. Zudem stellte der Kremlchef selbst das Existenzrecht der Ukraine infrage. Die USA, Deutschland und andere Nato-Mitglieder hatten Russland immer wieder zum Truppenabzug aus der Ukraine aufgerufen – als Vorbedingung für Verhandlungen.

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