Ukraine-News ++ USA sehen trotz Verlusten große Schlagkraft für Gegenoffensive ++

Trotz anfänglicher Verluste besitzt die Ukraine nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin noch eine große Schlagkraft, um ihre Gegenoffensive auszuführen. „Die Ukraine hat immer noch Kampfvermögen und Kampfkraft“, sagte Austin am Donnerstag nach einem Treffen mit der Ukraine und westlichen Verbündeten im Nato-Hauptquartier in Brüssel.

In diesem Krieg werde es auf beiden Seiten Gefechtsschäden geben, fügte Austin hinzu. Wichtig sei, dass Kiew die Fähigkeit habe, das beschädigte Material zu reparieren. „Wir werden der Ukraine weiterhin das zur Verfügung stellen, was sie braucht, um erfolgreich zu sein“, sagte der US-Verteidigungsminister.

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Mit Blick auf Videos von möglicherweise durch Moskau erbeutete Leopard-Panzer sagte Austin: „Ich denke, die Russen haben uns die gleichen fünf Fahrzeuge 1000-mal aus zehn verschiedenen Winkeln gezeigt.“ US-Generalstabschef Mark Milley sagte, es sei noch viel zu früh, um Einschätzungen darüber abzugeben, wie lange die ukrainische Gegenoffensive dauern werde. Unter Austins Leitung berieten am Donnerstag rund 50 Länder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel über weitere Waffenlieferungen für das Land.

Panzerhaubitze 2000 an der Frontlinie nahe Bachmut Mitte Juni

Panzerhaubitze 2000 an der Frontlinie nahe Bachmut Mitte Juni

Quelle: AFP/ANATOLII STEPANOV

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Nachrichten von der Front derweil als „allgemein positiv“. Allerdings sei die Situation sehr schwierig, weil man mit einem „sehr harten Widerstand“ konfrontiert sei, sagte er dem Sender NBC in einem Interview laut redaktioneller Fassung. Zuvor sprach Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar von „Fortschritten“, verwies jedoch ebenfalls auf starken Widerstand der russischen Truppen. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

23:36 Uhr – Selenskyj sieht Ukraine auf dem Weg in EU und Nato

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut über die Unterstützung des Europaparlaments für einen Nato- und EU-Beitritt seines Landes gezeigt. „Das Europäische Parlament hat eine kraftvolle Resolution zur Unterstützung der europäischen und euroatlantischen Bestrebungen unseres Volkes angenommen“, sagte er am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache. Es gebe nun einen klaren Appell an die Staats- und Regierungschefs der EU, einen Weg für den Beitritt festzulegen.

Das EU-Parlament hatte zuvor die Nato aufgefordert, der Ukraine nach dem Ende des russischen Angriffskriegs den Weg ins westliche Verteidigungsbündnis zu ebnen. In einer am Donnerstag in Straßburg verabschiedeten, rechtlich nicht bindenden Entschließung heißt es, das Verfahren zum Beitritt solle nach Kriegsende beginnen und so rasch wie möglich abgeschlossen werden.

22:35 Uhr – Russlands Öl-Einnahmen nach US-Angaben massiv eingebrochen

Russlands Einnahmen aus dem Erdöl-Handel sind nach Angaben der US-Regierung in den ersten fünf Monaten des Jahres um fast die Hälfte eingebrochen. Obwohl Russland heute mehr Rohöl exportiere als zu Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine, seien die Verkaufserlöse im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent zurückgegangen, erklärte US-Vizefinanzminister Wally Adeyemo bei einer Veranstaltung der Denkfabrik „Center for a New American Security“ in Washington.

Trotz höherer Exporte verdiene Russland nun weniger Geld, da sein Öl jetzt mit einem Abschlag von 25 Prozent im Vergleich zu Erdöl aus anderen Ländern gehandelt werde, fügte Adeyemo mit Blick auf den Preisdeckel für russisches Öl hinzu.

Wegen des Ukraine-Kriegs hatten westliche Staaten Anfang Dezember eine Preisobergrenze für russisches Rohöl von 60 Dollar pro Barrel eingeführt. Außerdem gilt seit Kurzem zusätzlich ein Preisdeckel für russische Erdölprodukte. Adeyemo zufolge kann Moskau aufgrund der verhängten Sanktionen und Exportkontrollen zudem nur schwer Ersatz für Ausrüstung beschaffen, die es durch den Krieg verloren hat.

20:33 Uhr – Kadyrow: Tschetschenen-Kämpfer in Belgorod stationiert

Nach Angaben des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow sind dessen Kämpfer in der russischen Oblast Belgorod an der Grenze zur Ukraine stationiert worden. Kräfte des Bataillons „Sapad-Achmat“ hätten Stellungen nahe des Grenzdorfs Nechoteewka und einem Kontrollpunkt im Bezirk Graiworon bezogen, erklärte Kadyrow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Ziel sei es, Anschläge „ukrainischer Sabotage-Gruppen“ zu verhindern. Die Oblast Belgorod hat in jüngster Zeit wiederholt über den Einfall von pro-ukrainischen Partisanen-Gruppen berichtet, die sich selbst als Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin darstellen. Die Ukraine hat eine Verwicklung in die Vorfälle zurückgewiesen.

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Firefighters work at a house on fire following a shelling, which, according to the regional governor, was by Ukrainian forces, in the village of Sobolevka, Belgorod region, Russia, in this handout image released June 2, 2023. Governor of Russia's Belgorod Region Vyacheslav Gladkov via Telegram/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. NO RESALES. NO ARCHIVES. X80001

Angriffe, Chaos, Plünderungen

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Training im militärischen Ausbildungslager in Gudermes nahe Grosny

19:52 Uhr – Kreml: Scholz könnte bei Telefonat mit Putin „Scheuklappen abwerfen“

Nach Darstellung des Kremls ist das von Bundeskanzler Olaf Scholz in Aussicht gestellte Telefonat mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin unwahrscheinlich, aber begrüßenswert. „Vielleicht würde das Berlin erlauben, wenigstens für eine Sekunde die Scheuklappen abzuwerfen, die es daran hindern, die Situation nüchtern zu beurteilen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen. Allerdings gebe es derzeit keine Bewegung diesbezüglich. Bei der Äußerung Scholz‘ zu einem möglichen Telefonat sei es „vermutlich um hypothetische Absichten gegangen“.

Nach Einschätzung Peskows sind solche Gespräche allerdings notwendig. Es sei eigentlich völlig normal, dass Staatschefs selbst in schwierigsten Zeiten miteinander redeten. „Und es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn so eine Aussprache stattfände, damit sie aus erster Hand wenigstens einmal unsere Position erfahren“, sagte Peskow. Die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau haben sich nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv verschlechtert. Deutschland unterstützt die Ukraine bei ihrer Verteidigung und fordert den Abzug der russischen Truppen aus dem Nachbarland.

Scholz hatte Ende Mai erklärt, er wolle den Gesprächsfaden mit Putin wieder aufnehmen. „Mein letztes Telefonat ist schon einige Zeit her. Ich habe aber vor, zu gegebener Zeit auch wieder mit Putin zu sprechen“, sagte er in einem Zeitungsinterview. Einen Termin für die Wiederaufnahme der Gespräche nannte er aber nicht.

18:00 Uhr – Ukraine bekommt von Nato-Staaten Hunderte Flugabwehrraketen

Die Ukraine bekommt von vier Nato-Staaten Hunderte zusätzliche Flugabwehrraketen für ihre Gegenoffensive gegen Russland und den Schutz von Infrastruktur. Damit sollten die dringendsten Bedürfnisse im Bereich der Luftverteidigung angegangen werden, teilten die USA, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe in Brüssel mit.

Die Lieferung der Raketen kurzer und mittlerer Reichweite habe bereits begonnen und solle innerhalb einiger Wochen abgeschlossen sein.

Deutschland beteiligt sich nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nicht daran. „Bei der Luftverteidigung hat Deutschland schon im Vorfeld sehr, sehr viel geleistet. Ich glaube, niemand so viel wie wir“, sagte Pistorius in Brüssel. Die Bundesregierung habe zuletzt in einem 2,7-Milliarden-Euro-Paket weitere Lieferungen angekündigt. „Wenn jetzt weitere vier sich mit einem eigenen Konzept anschließen, kann ich das nur begrüßen.“

17:15 Uhr – Lage an AKW Saporischschja laut Autonomiebehörde ernst – aber stabil

Die Lage um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist dem Chef der Internationalen Atombehörde zufolge nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms zwar ernst, aber stabil. „Auf der einen Seite ist die Lage ernst, es gibt Folgen, und sie sind real. Andererseits wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation getroffen“, sagte Rafael Grossi der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei seinem Besuch in der Nuklearanlage.

Das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk in der Südukraine speist sein Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee, der durch den Dammbruch austrocknet. Derzeit sei in den Kühlteichen aber noch genug Wasser, sagte Grossi.

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15:35 Uhr – Selenskyj schlägt „globalen Friedensgipfel“ vor

Wolodymyr Selenskyj hat einen „globalen Friedensgipfel“ in der Schweiz vorgeschlagen. Er unterbreitete seinen Vorschlag in einer Video-Ansprache vor den beiden Kammern des Schweizer Parlaments in Bern. Details oder einen Termin nannte er nicht.

Der Auftritt war umstritten. Die meisten Abgeordneten der Schweizerischen Volkspartei (SVP) blieben der Rede fern, weil sie darin eine Einmischung in die Schweizer Politik sahen. In der Schweiz gibt es eine Debatte, ob das Land seine rund 200 Jahre alte Neutralität aufweichen und den Widerstand gegen die Weitergabe von Schweizer Waffen an die Ukraine aufgeben soll. Selenskyj ging darauf nur indirekt ein. Er bedankte sich für alle Sanktionspakete gegen Russland, alle Waffenlieferungen und das Einfrieren von Vermögen russischer Oligarchen. „Wer uns unterstützt, schützt die Welt vor dem Krieg“, sagte er.

Immerhin hat die größere Parlamentskammer, der Nationalrat gerade die Weichen dafür gestellt, dass die Schweiz doch 25 ihrer 96 stillgelegten Leopard-2-Panzer an Deutschland zurückverkaufen kann. Berlin will sie aufrüsten und an die Ukraine weiterleiten.

14:40 Uhr – Dänemark plant ukrainisches F-16-Training nahe deutscher Grenze

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Niederlanden will Dänemark ukrainische Kampfjetpiloten auf einer Luftwaffenbasis nahe der deutsch-dänischen Grenze ausbilden. Die Piloten und weiteres ukrainisches Personal sollen auf der Basis Skrydstrup im westdänischen Jütland trainieren, wie der geschäftsführende dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen sagte. In Skrydstrup seien auch die dänischen F-16-Kampfflugzeuge stationiert.

Dänemark hofft auf Unterstützung weiterer Länder für die Pläne, das Training könnte dann möglicherweise bereits im August beginnen, wie Poulsen sagte. Er rechnet damit, dass der Trainingseinsatz mindestens ein halbes Jahr dauern wird. Wichtig ist nach Angaben von Poulsen, dass die Piloten sehr gute Englisch-Kenntnisse mitbringen.

14:35 Uhr – Ukrainische Armee befreit sieben Orte aus russischer Besatzung

Im Zuge ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge bislang sieben Orte aus russischer Besatzung befreit. Im Gebiet Saporischschja seien die Russen seit vergangener Woche an zwei Abschnitten um drei bis sieben Kilometer zurückgedrängt worden, sagte der Generalstabsvertreter, Olexij Hromow, auf einer Pressekonferenz in Kiew. „Es wurde die Kontrolle über 100 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets wiederhergestellt.“

Im östlichen Donezker Gebiet würden ukrainische Einheiten weiter südlich und nördlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut angreifen, fügte Hromow hinzu. Zugleich betonte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar, dass der Feind „heftigen Widerstand“ leiste. Die ukrainischen Vorstöße würden durch dichte Minenfelder, starkes Artilleriefeuer und sogenannte Kamikazedrohnen erschwert. „Der Feind gibt seine Positionen nicht einfach auf“, sagte Maljar.

12:55 Uhr – Norwegen und Dänemark versprechen Munition für die Ukraine

Rund 50 Länder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe haben in Brüssel über Waffenlieferungen für die Offensive gegen Russland beraten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warb für eine Aufstockung der Hilfen. Nach den USA kündigten auch Norwegen und Dänemark weitere Unterstützung für Kiew an.

Norwegen und Dänemark wollen gemeinsam 9000 Schuss Artilleriemunition an die Ukraine liefern, wie der norwegische Verteidigungsminister Björn Arild Gram mitteilte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte beiden Ländern und erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Munition werde „auf dem Schlachtfeld dringend benötigt“.

12:46 Uhr – Russland kündigt „Wahlen“ in besetzten Gebieten der Ukraine an

Russland hat für die im vergangenen Jahr annektierten Regionen in der Ukraine „Wahlen“ am 10. September angekündigt. Es sollen Regionalparlamente und Gemeinderäte gewählt werden, wie die russische Wahlkommission bekannt gab. Es dreht sich um vier Regionen im Osten und Süden der Ukraine – Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson.

Russland hatte die Gebiete im Zuge seiner Militäroffensive in der Ukraine besetzt und im September 2022 nach umstrittenen Referenden für annektiert erklärt. Allerdings kontrollieren die russischen Truppen bis heute nur einen Teil der jeweiligen Regionen, die Kämpfe dauern an. Die Ukraine hat kürzlich eine Gegenoffensive gestartet, die darauf abzielt, diese Gebiete zu befreien. Derzeit kontrolliert Russland insgesamt rund 17 Prozent des ukrainischen Territoriums, einschließlich der Krim-Halbinsel, die Russland bereits 2014 annektiert hatte.

11:50 Uhr – Russland verdächtigt Jelzin-Zentrum der Aktivitäten als „ausländischer Agent“

Das russische Justizministerium hat eine Untersuchung des Jelzin-Zentrums wegen des Verdachts von Aktivitäten als „ausländischer Agent“ eingeleitet. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA.

Das Jelzin-Zentrum in Jekaterinburg erinnert an den ersten Präsidenten Russlands nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, Boris Jelzin. Jelzin war von 1991 bis 1999 russischer Präsident und bestimmte den heutigen Präsidenten Wladimir Putin zu seinem Nachfolger. Zum Führungskomitee des Museums gehört unter anderem der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

11:30 Uhr – Kind bei ukrainischem Angriff in Cherson getötet

In der teilweise von Russland kontrollierten Region Cherson ist der Agentur Tass zufolge bei einem ukrainischen Angriff ein Kind getötet worden. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur unter Berufung auf die von Russland eingesetzten örtlichen Behörden.

11:15 Uhr – Konflikt zwischen Wagner-Chef Prigoschin und Russlands Militär spitzt sich zu

In der Rivalität zwischen dem russischen Militär und der Söldnertruppe Wagner steht nach Ansicht britischer Militärexperten womöglich ein entscheidender Moment bevor. Am 1. Juli laufe eine Frist für Söldnertruppen in Russland ab, sich vertraglich dem russischen Verteidigungsministerium unterzuordnen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe aber klargemacht, dass seine Kämpfer die Verträge nicht unterzeichnen werden. Und das, obwohl die Forderung ausdrücklich von Präsident Wladimir Putin unterstützt worden sei.

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Streit der russischen Armeen

Bislang habe Prigoschin „ätzende Kritik“ am russischen Verteidigungsministerium geübt, sich aber Putins Autorität gebeugt. Nun entwickle sich die Rhetorik des Wagner-Chefs aber hin zu „Missachtung breiterer Teile des russischen Establishments“, so die Mitteilung weiter.

10:50 Uhr – Ukraine meldet Abwehr 20 russischer Drohnen und eines Marschflugkörpers

Ukrainische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge bei einem russischen Angriff in der Nacht einen Marschflugkörper und 20 Drohnen abgefangen. Drei weitere Lenkgeschosse hätten jedoch „industrielle Anlagen in der Region Dnipropetrowsk“ getroffen, erklärte das Militär am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.

Die vier Marschflugkörper seien vom Kaspischen Meer aus abgefeuert worden, hieß es. Die Drohnen seien aus dem Norden und dem Süden abgefeuert worden.

08:41 Uhr – Moskau meldet Abwehr von neun Drohnen über Halbinsel Krim

Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben neun Drohnen über der von Russland annektierten Halbinsel Krim abgewehrt. In der Nacht und am Donnerstagmorgen seien „neun Drohnen über dem Gebiet der Republik Krim geortet“ worden, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow auf Telegram. „Sechs Flugobjekte wurden von Luftabwehrkräften abgeschossen“, drei weitere seien „vor der Landung deaktiviert“ worden, fügte Aksjonow hinzu. Opfer habe es keine gegeben.

Eine der Drohnen sei über einer Ortschaft im Zentrum der Halbinsel explodiert und habe die Fenster mehrerer Häuser zerstört, erklärte der Gouverneur.

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Russlands Präsident Wladimir Putin

Wirkungslose EU-Sanktionen

08:06 Uhr – Selenskyj vor Schweizer Parlament – Rechte Abgeordnete bleiben fern

Bei der Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor beiden Kammern des Schweizer Parlaments dürfte am Donnerstag rund ein Viertel der Sitze leer bleiben. Die wählerstärkste rechtskonservative SVP hat bekräftigt, dass ihre Abgeordneten weitgehend fernbleiben werden. Sie betrachtet Selenskyjs Rede als eine Einmischung in die Schweizer Politik.

Selenskyj dürfte auf das Verbot der Weiterleitung von Rüstungsgütern aus Schweizer Fabrikation zu sprechen kommen. Die Schweiz begründet dies mit ihrer Neutralität. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht schrittweise immer tiefer in diesen Konflikt hineinrutschen,“ sagte SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi dem Sender SRF.

08:00 Uhr – Die aktuelle Lage vor Ort

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

07:30 Uhr – Russland macht gefangenen ukrainischen Soldaten den Prozess

Mehr als 20 in Gefangenschaft geratene ukrainische Soldaten und Angehörige der Armee sind in Russland vor Gericht gestellt worden. Die Soldaten gehörten dem Asow-Regiment an, einer Eliteeinheit des ukrainischen Militärs, die in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer gegen russische Truppen gekämpft hatte. Der Prozess gegen sie begann in Südrussland.

Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Haftstrafen zwischen 15 Jahren und lebenslänglich. Insgesamt 24 Personen wurden angeklagt. Zwei von ihnen waren im Rahmen eines Gefangenenaustauschs gegen russische Kriegsgefangene ausgetauscht worden. Unter den übrigen 22 Angeklagten sind acht Frauen, die Berichten zufolge als Köchinnen für das Asow-Regiment gearbeitet hatten. Die russischen Behörden haben das Bataillon als terroristische Vereinigung eingestuft. Den Angeklagten wird die Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und die Teilnahme an einer Aktion zum Sturz der von Russland unterstützten Behörden in der Region Donezk vorgeworfen.

Russland hatte Mariupol im vergangenen Jahr nach einer dreimonatigen Schlacht eingenommen. Der größte Teil der Stadt wurde währenddessen in Schutt und Asche gelegt. Die letzten ukrainischen Verteidiger, die sich in einem riesigen Stahlwerk verschanzt hatten, ergaben sich im Mai 2022.

07:07 Uhr – Ukraine meldet russische Angriffe auf Industrieanlagen in Krywyj Rih

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben am Morgen zwei Industrieanlagen in Krywyj Rih angegriffen. Drei Raketen seien in zwei Unternehmen eingeschlagen, die nichts mit dem Militär zu tun hätten, teilt der Bürgermeister der zentralukrainischen Stadt, Olexandr Wilkul, auf Telegram mit. Ein 38-jähriger Mann sei verletzt worden. „Die Zerstörung ist erheblich“, schreibt Wilkul in der Nachrichten-App Telegram. Auch die Hafenstadt Odessa im Süden wurde angegriffen. Die Luftabwehr habe alle 18 russischen Drohnen abgeschossen, die sich der Region genähert hätten, teilen die örtlichen Behörden mit. Auch die Behörden auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim melden einen Drohnenangriff, neun ukrainische Drohnen seien abgeschossen worden.

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Ukrainische Truppen feuern aus einer Haubitze bei Awdijiwka im Donbass

06:09 Uhr – Australien: Russland darf keine Botschaft in der Nähe des Parlaments bauen

Australien hindert Russland per Gesetz am Bau einer neuen Botschaft in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Canberra. Am Donnerstag verabschiedeten das Repräsentantenhaus und der Senat eine entsprechende Vorlage. Durch das neue Gesetz würden die russischen Pachtansprüche auf das Gelände erlöschen, erklärte Premierminister Anthony Albanese. Zu dem Schritt hätten die Sicherheitsbehörden geraten. „Die Regierung hat sehr klare Sicherheitsempfehlungen erhalten, was das Risiko angeht, das eine neue russische Präsenz so nah am Parlamentshaus darstellt.“

Die australische Regierung verurteile die „illegale und unmoralische Invasion in die Ukraine“, betonte Albanese. Australien gilt außerhalb der Nato als einer der großzügigsten Geber von Militärausrüstung, Schulungen und anderweitiger Hilfe an die Ukraine. Seit Kriegsbeginn hat die Regierung in Canberra zudem die Sanktionen gegen Moskau verschärft.

00:51 Uhr – Tass: Chef der Atomenergiebehörde inspiziert AKW Saporischja

Russland rechnet mit einem Besuch des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, im von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja noch am Donnerstag. „Wir können mit großer Sicherheit sagen, dass die IAEA-Delegation unter der Leitung von Grossi noch am Donnerstag stattfinden wird“, sagte ein Vertreter des russischen Betreibers Rosenergoatom der Nachrichtenagentur Tass. Grossi hatte aus Sicherheitsgründen die Inspektion um einen Tag wegen der schweren Kämpfe in der Südukraine verschoben.

23:39 Uhr – Selenskyj fordert erneut Nato-Beitritt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs einmal mehr einen zügigen Nato-Beitritt seines Landes gefordert. Er habe mit Polens Präsident Andrzej Duda eine gemeinsame Linie für den Nato-Gipfel in Vilnius im Juli besprochen, sagte er am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. „Dies ist genau der Moment, in dem die russischen Annahmen, dass jemand in der Nato immer noch Angst vor Russland hat, völlig zunichtegemacht werden sollten“, sagte er.

Ängste und falsche Rücksichtnahme gegenüber Moskau befeuerten „die aggressiven Ambitionen Russlands“, sagte Selenskyj. Die Ukraine habe jedoch gezeigt, wie diese Aggression zu neutralisieren sei. Sein Land trage damit auch zur Stärkung der Nato bei.

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V.l.: Finanzminister Christian Lindner (FDP), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

Nationale Sicherheitsstrategie

22:36 Uhr – Lawrow droht mit endgültigem Aus für Getreideabkommen im Juli

Russland wird laut Außenminister Sergej Lawrow das von der Türkei und den UN vermittelte Getreideabkommen mit der Ukraine nur bei einer Umsetzung der für Moskau wichtigen Punkte verlängern. „Wenn das Paket von Istanbul nicht bis zum 17. Juli, wie vom UN-Generalsekretär initiiert, umgesetzt wird, dann kann von einer weiteren Verlängerung keine Rede sein“, sagte der russische Chefdiplomat am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Sitzung der Schwarzmeeranrainerstaaten. Das Getreideabkommen läuft am 18. Juli aus.

19:41 Uhr – Ukraine meldet kleinere Geländegewinne – Kämpfe „extrem heftig“

Die Ukraine hat am Mittwoch kleinere Geländegewinne im Rahmen ihrer Gegenoffensive gemeldet. Die Kämpfe seien „extrem heftig“, erklärte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram. Die ukrainische Soldaten hätten im Laufe des Tages bis zu 500 Meter in den Gebieten nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten zurückerobert.

Im Süden in Richtung der Stadt Saporischschja seien es um die 300 Meter. Sie beklagte eine Luftüberlegenheit der russischen Truppen. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden, eine russische Stellungnahme lag nicht vor. Zuvor hatte auch die Nato von ukrainischen Geländegewinnen berichtet.

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Russia Ukraine War

19:30 Uhr – Rotes Kreuz besucht Kriegsgefangene in der Ukraine und Russland

Vertreter des Roten Kreuzes haben 1500 Kriegsgefangene in Russland und der Ukraine besucht. Wie das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) am Mittwoch mitteilte, wurden bei den Besuchen in den vergangenen Wochen Nachrichten von engen Angehörigen überbracht. Zudem seien Nachrichten der Kriegsgefangenen an die Familien übermittelt worden.

Ein ukrainischer Kriegsgefangener in Russland habe seinem Sohn zum Geburtstag gratulieren können, nachdem dieser ihn seit neun Monaten nicht gesehen habe, sagte die IKRK-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, Ariane Bauer. „Nun weiß der kleine Junge, dass sein Vater am Leben ist“.

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Die Besuche der Kriegsgefangenen seien auch wichtig, um die Haftbedingungen zu überprüfen, Unterstützung anzubieten und persönliche Gegenstände wie Bücher und Hygieneartikel zu übergeben, sagte Bauer weiter. Für die Kriegsgefangenen und ihre Familien sei die Bedeutung unermesslich.

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