Ukraine News ++ UN-Vollversammlung verurteilt Russlands Annexionen mit großer Mehrheit ++

Die UN-Vollversammlung hat die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine mit überwältigender Mehrheit verurteilt. 143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten am Mittwoch im größten Gremium der Vereinten Nationen in New York für eine Resolution, die Moskau auffordert, die völkerrechtswidrigen Annexionen zurückzunehmen.

Fünf Länder (Russland, Belarus, Nordkorea, Syrien und Nicaragua) votierten dagegen, 35 enthielten sich, darunter China, Indien, Südafrika und Pakistan. Die übrigen Länder nahmen an der Anstimmung nicht teil. Der Beschluss ist völkerrechtlich zwar nicht bindend, zeigt aber die klare internationale Isolation Moskaus.

Das starke Ergebnis übertraf selbst Prognosen der größten westlichen Optimisten. Beobachter waren vor der Abstimmung davon ausgegangen, dass bei vielen Ländern vor allem in Afrika und Lateinamerika eine gewisse Kriegsmüdigkeit sowie eine Abhängigkeit von Russland zu weniger Unterstützung für die Resolution führen könnten. Einige Staaten finden, dass der Ukraine-Krieg andere verheerende Konflikte an den Rand drängt und Fortschritte verhindert.

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Teilnahme an Russlands Manöver

Deutschland hatte vor der Abstimmung dazu aufgerufen, die von Russland erklärten Annexionen der ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja zu verurteilen. „Die Schein-Referenden und Russlands illegale Annexionen sind null und nichtig“, sagte der deutsche Diplomat Michael Geisler.

Im März hatte die Versammlung Russlands Invasion mit einer historischen Mehrheit von 141 Stimmen zurückgewiesen. Im Jahr 2014, nach der Annexion der Krim durch Russland, bekannten sich 100 Mitgliedsstaaten zu einer Resolution, die die territoriale Integrität der Ukraine betonte.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

01:15 Uhr – Großbritannien liefert Kiew Luftabwehrraketen

Großbritannien will der Ukraine Luftabwehrraketen zur Verteidigung gegen Russland liefern. „Die AMRAAM-Raketen (…) werden in den kommenden Wochen für den Einsatz mit den von den USA zugesagten NASAMS-Luftabwehrsystemen bereitgestellt“, erklärte das britische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Donnerstag. Die Raketen würden dazu beitragen, die kritische Infrastruktur in der Ukraine zu schützen, hieß es.

Außerdem kündigte Großbritannien an, Drohnen zur Unterstützung der ukrainischen Nachrichtendienste sowie 18 Haubitzen – zusätzlich zu den bereits gelieferten 64 Geschützen – zu liefern.

„Diese Waffen werden der Ukraine helfen, ihren Luftraum gegen Angriffe zu verteidigen und (…) ihre Raketenabwehr zu stärken“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace.

00:21 Uhr – US-Außenminister zu UN-Resolution: Internationale Einigkeit eindeutig

US-Außenminister Antony Blinken hat die mit historischer Mehrheit verabschiedete UN-Resolution gegen Russlands Annexionen in der Ukraine als ein starkes Zeichen der internationalen Einigkeit gewertet. „Die heutige beeindruckende Abstimmung in der UN-Generalversammlung ist eine eindrückliche Erinnerung daran, dass die überwältigende Mehrheit der Nationen an der Seite der Ukraine steht – indem sie die UN-Charta verteidigt und sich dem anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine und ihre Bevölkerung entschieden entgegenstellt“, teilte Blinken am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Die territoriale Integrität sei eine zentrale Säule der Vereinten Nationen, so Blinken. Russlands „gewaltsame Missachtung der nationalen Grenzen und der Souveränität der Ukraine“ könne und werde nicht akzeptiert werden. Dass nur sehr wenige Länder mit Russland stimmten, zeige, dass die internationale Einigkeit in dieser Frage eindeutig und die Unterstützung für die Ukraine unerschütterlich sei.

22:37 Uhr – Polnischen Pipeline-Betreiber: Kein Hinweis auf Fremdeinfluss

Der polnische Pipeline-Betreiber Pern hat nach eigenen Angaben keine Anzeichen für einen Fremdeinfluss beim Leck in der Pipeline Druschba gefunden. „Die ersten Ergebnisse und die Methode der Verformung der Pipelines zeigen, dass es derzeit keine Anzeichen für eine Beeinträchtigung durch Dritte gibt“, hieß es in einer Erklärung.

22:14 Uhr – Macron setzt weiter auf Diplomatie im Ukraine-Krieg

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzt im Ukraine-Krieg weiter auf eine diplomatische Lösung. „Wladimir Putin muss diesen Krieg beenden, die territoriale Integrität der Ukraine respektieren und an den Verhandlungstisch zurückkehren“, sagte Macron am Mittwochabend im Interview dem Sender France 2. „Ich glaube, dass es irgendwann im Interesse Russlands und der Ukraine ist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und zu verhandeln.“ Die Frage stelle sich dann, ob Kriegsziele wie die territoriale Integrität der Ukraine nur militärisch erreicht werden können.

Macron betonte, dass er jederzeit bereit sei, mit dem Kremlchef zu reden. Wenn man den Frieden zurückholen wolle, müsse man mit den Protagonisten reden, sagte der Präsident. „Jedes Mal wenn es nötig ist, werde ich mit Wladimir Putin reden und irgendwann, ich hoffe so früh wie möglich, müssen alle Beteiligten an einen Verhandlungstisch zurückkehren, und es wird Friedensverhandlungen geben mit der Ukraine auf der einen Seite und Russland auf der anderen Seite.“

Über die Frage der territorialen Integrität der Ukraine müsse dann die Ukraine selber entscheiden und nicht Frankreich oder wer auch immer, sagte Macron. „Es ist nicht so, dass wir für sie entscheiden können, weil wir Waffen liefern.“

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Verblüffende Kanzler-Aussage

21:46 Uhr – USA warnen UN-Vollversammlung: „Sie könnten die Nächsten sein“

Die Vereinigten Staaten haben die Mitglieder der UN-Vollversammlung zu einer klaren Verurteilung der russischen Annexionen in der Ukraine aufgefordert. „Heute ist es Russland, das in die Ukraine einmarschiert. Aber morgen könnte es eine andere Nation sein, deren Territorium verletzt wird. Sie könnten es sein. Sie könnten die Nächsten sein“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas Greenfield. Die Grenzen eines jeden Landes – so groß oder klein es auch sein möge – seien durch das internationale Völkerrecht geschützt.

21:14 Uhr – Selenskyj: Ukraine hat die Kraft weiterzukämpfen

Die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge die Kraft, den Krieg gegen den Angreifer Russland fortzusetzen. „Wir haben mutige Menschen, wir haben tapfere Soldaten“, sagte der 44-Jährige laut Übersetzung in einem ZDF-Interview. „Keiner verliert gern, keiner will als Verlierer dastehen(…). Wir können es uns nicht leisten, zu verlieren, das ist eine Frage des Überlebens für uns.“

„Wenn wir gewinnen, ist es ein Sieg für das ganze Land, und wir wollen den Sieg mit so wenig wie möglich Opfern erreichen“, sagte Selenskyj.

Der ukrainische Präsident äußerte sich auch zur deutschen Unterstützung: „Ich habe Deutschland immer sehr positiv bewertet, weil ich die Unterstützung der Gesellschaft von Anfang an gespürt habe, seit dem Beginn dieser illegitimen Besatzung.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe gesehen, „dass man dem russischen Präsidenten nicht trauen kann und dass die Ukraine vollkommen im Recht ist“. Die Ukraine habe allerdings „lange an den deutschen Türen und Fenstern geklopft, damit wir gehört werden“.

20:46 Uhr – Macron kündigt Lieferung von Flugabwehrsystemen an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Radaranlagen an die Ukraine an. Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, sagte Macron dem Sender France 2. Zudem werde zusammen mit Dänemark daran gearbeitet, weitere Haubitzen zu liefern. Da die Intensität der russischen Angriffe auf die Ukraine sich geändert habe, müsse auch die Militärpräsenz in Osteuropa verstärkt werden.

20:08 Uhr – Justizminister Buschmann sieht deutliche Parallelen zwischen Hitler und Putin

Justizminister Marco Buschmann (FDP) hat mit einem historischen Vergleich zum Zweiten Weltkrieg um die Unterstützung der Wirtschaft beim Kurs der Politik gegen Russland geworben. Es gebe deutliche Parallelen in der Politik und im Denken Wladimir Putins zu Adolf Hitler zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, sagte Buschmann am Mittwochabend bei der Jahrestagung des Markenverbands in Berlin. Beide handelten diktatorisch und wollten ihr Staatsgebiet gewaltsam vergrößern – auch wenn sie nicht gleichgesetzt werden dürften, sagte der Buschmann. So begründe Putin ebenso wie Hitler in den 1930er-Jahren Gebietsansprüche ethnisch und sei bereit, Grenzen mit militärischen Mitteln zu verschieben.

Daher sei nun entschlossenes Handeln nötig: „Hitler war der festen Überzeugung, dass Großbritannien und Frankreich nicht einschreiten“, sagte Buschmann über den deutschen Überfall auf Polen. „Wir wissen von Wladimir Putin das Gleiche“, sagte Buschmann. Der russische Präsident habe nicht mit dem entschlossenen Vorgehen des Westens gerechnet.

Buschmann warnte, Putin werde sich gegen die baltischen Staaten wenden, falls er in der Ukraine nicht gestoppt werde. „Es geht daher auch um unsere originären Sicherheitsinteressen“, sagte Buschmann. Das Eintreten gegen die Aggression fordere jedoch einen wirtschaftlichen Preis – etwa durch die Gasknappheit. „Wir bezahlen heute den Preis mit Geld, statt ihn später mit Blut zu zahlen“, sagte Buschmann. Daher dürfe Deutschland sich dem wirtschaftlichen Druck nicht beugen. Allerdings müsse die Bundesregierung die Folgen bestmöglich abfedern – etwa durch den Gaspreisdeckel. „Niemandem ist damit geholfen, wenn wir Deutschland ruinieren“, sagte er.

Buschmann kündigte an, die deutsche Justiz werde Kriegsverbrechen konsequent verfolgen und nach Möglichkeit mutmaßliche Kriegsverbrecher vor Gericht ziehen. Zudem arbeiteten die Ermittlungsbehörden daran, die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines aufzuklären.

19:42 Uhr – Deutschland vor Vollversammlung: Ukraine-Annexionen Gefahr für alle

Deutschland hat die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine vor der UN-Vollversammlung als Gefahr für alle Staaten dargestellt. „Heute ist es die Ukraine – morgen könnte es jeder von uns sein. Die souveräne Gleichheit und territoriale Integrität eines jeden von uns wäre der Gnade unserer Nachbarn ausgesetzt“, sagte der deutsche Diplomat Michael Geisler vor dem größten UN-Gremium. Jedes Land sei verpflichtet, die Scheinreferenden und rechtswidrigen Annexionen Moskaus zurückzuweisen.

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Sergej Surowikin setzte bereits in Syrien und Tschetschenien hemmungslos Waffen gegen die Zivilbevölkerung ein

19:29 Uhr – Nato hat keine Hinweise auf bevorstehenden Kriegseintritt von Belarus

Die Nato sieht keine Hinweise darauf, dass sich Belarus aktiv am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligen will. Trotz der Stationierung von Truppen an der Grenze zur Ukraine, sei man noch immer der Ansicht, dass das Land nicht offiziell in den Krieg eingreifen wolle, sagte ein Vertreter des Verteidigungsbündnisses am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Als einen möglichen Grund nannte er die dann drohenden Sanktionsmaßnahmen des Westens.

Mit Blick auf den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko sagte er: „Ich glaube nicht, dass wir daran zweifeln sollten, dass Lukaschenko versteht, dass die volle Wucht der Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden, auch gegen Belarus angewandt werde, wenn die belarussischen Streitkräfte dieselbe Art von Operationen gegen die Ukraine durchführen würden.“

18:30 Uhr – US-Verteidigungsminister: Deutsches Flugabwehrsystem hilft Ukraine gegen Russland

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die deutsche Lieferung des Luftverteidigungssystems Iris-T SLM an die Ukraine gewürdigt. „Diese wichtige Spende wird der Ukraine helfen, ihre Zivilbevölkerung besser vor russischen Luftangriffen zu schützen“, sagte Austin am Mittwoch in Brüssel nach Beratungen der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden. Zudem habe Deutschland zuletzt unter anderem weitere Mars-Raketensysteme zugesagt. All dies zeige, dass die Ukraine im Krieg gegen Russland langfristig unterstützt werde.

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Eine russische Fahne weht auf der russischen Botschaft in Berlin. Als Konsequenz aus dem Berliner Mordurteil gegen einen Russen erklärt die Bundesregierung zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Deutschland zu «unerwünschten Personen». (Zu dpa "Russische Diplomaten in Berlin zu «unerwünschten Personen» erklärt") +++ dpa-Bildfunk +++

17:30 Uhr – EU-Staaten: Russische Reisepässe aus besetzten Gebieten nicht gültig

Die EU-Staaten wollen russische Reisepässe, die in besetzten Gebieten der Ukraine ausgestellt worden sind, nicht anerkennen. Einen entsprechenden Beschluss fassten die ständigen Vertreter der 27 EU-Staaten am Mittwoch in Brüssel. Gleiches soll demnach für die abtrünnigen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien in Georgien gelten.

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Treffen der Verteidigungsminister

„Wir werden uns niemals mit der Verletzung der Grundrechte der Ukraine und Georgiens auf Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit abfinden“, sagte der tschechische Innenminister Vit Rakusan im Namen des derzeitigen EU-Ratsvorsitzes.

17:23 Uhr – Tschechien verhängt Einreisestopp für Russen mit Schengen-Visum

Tschechien verhängt einen Einreisestopp für Russen mit einem Schengen-Visum für touristische Aufenthalte, Sport- oder Kulturveranstaltungen. Die Maßnahme gelte vom 25. Oktober an, teilte Außenminister Jan Lipavsky nach einer Kabinettssitzung in Prag mit. Keine Rolle spielt dabei, von welchem EU-Mitgliedsland das Visum ausgestellt wurde. Bereits kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine Ende Februar hatte Tschechien die Vergabe von neuen Visa an Russen bis auf wenige Ausnahmen ausgesetzt.

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Verblüffende Kanzler-Aussage

17:07 Uhr – Nato-Kreise: Russische Atomdrohungen sollen Eingreifen verhindern

Die Atomwaffen-Drohungen Russlands sind nach Angaben aus Nato-Kreisen hauptsächlich dazu da, die Staaten der Allianz und andere Länder davon abzuhalten, direkt in den Ukraine-Krieg einzugreifen. Sollte die Regierung in Moskau tatsächlich Kernwaffen einsetzen, würde dies fast sicher eine „physische Antwort“ der Verbündeten der Ukraine und möglicherweise auch der Nato selbst zur Folge haben, sagt ein Insider. Der Schritt würde „noch nie dagewesene Konsequenzen“ für Russland nach sich ziehen.

16:27 Uhr – Lindner: Ukraine braucht längerfristige Finanzhilfe

Finanzminister Christian Lindner will im Rahmen der G 7 eine längerfristige Finanzhilfe für die Ukraine organisieren. „Wir werden intensiv miteinander sprechen über die Unterstützung der Ukraine, auch in finanzieller Hinsicht“, kündigte der FDP-Politiker am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington an. Neben der militärischen und logistischen Unterstützung müsse der ukrainische Staat auch funktionsfähig und liquide bleiben.

Für das laufende Jahr seien die nötigen Mittel unter anderem durch IWF und G 7 inzwischen verfügbar. „Es geht jetzt darum, das auch in eine langfristige Perspektive zu bringen, das heißt, die Finanzierung des ukrainischen Staates auch im nächsten Jahr auf eine sichere Grundlage zu stellen“, sagte Lindner.

16:25 Uhr – Lambrecht sagt „signifikanten Beitrag“ für EU-Ausbildung ukrainischer Soldaten zu

Die EU-Staaten haben sich auf eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine geeinigt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte dazu am Mittwoch am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel, Deutschland werde „einen signifikanten Beitrag leisten“. Die Bundesregierung bietet dem Vernehmen nach an, ein strategisches Hauptquartier für die Ausbildung einzurichten.

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Beim Grünen-Parteitag wird es stark darum gehen, Robert Habeck den Rücken zu stärken

In einem ersten Schritt will die EU nach übereinstimmenden Diplomaten-Angaben rund 15.000 ukrainische Soldaten ausbilden. Neben Deutschland will auch Polen demnach ein Hauptquartier einrichten.

15:58 Uhr – Selenskyj-Berater nennt Atomwaffen Putins „letzten Joker“

Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch rechnet mit einer Rückeroberung des von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiets Cherson in spätestens anderthalb Monaten. Das sagte Arestowytsch der Wochenzeitung „Die Zeit“. Kremlchef Wladimir Putin werde möglicherweise versuchen, die Ukraine zu einer Verlagerung der Truppen von Cherson weg nach Norden zu zwingen. Das werde ihm aber nicht gelingen, sagte Arestowytsch auf die Frage, welche Lage er ein Jahr nach Kriegsbeginn Ende Februar erwarte. „Ich denke, im Februar kommenden Jahres könnte Putin taktische Atomwaffen einsetzen. Das ist sein letzter Joker.“

Angst vor einer atomaren Bedrohung hätten die Menschen in der Ukraine jedoch nicht, sagte der Berater im ukrainischen Präsidialamt. „Selbst wenn die Russen zehn bis zwanzig taktische Atomraketen einsetzen würden, dann würde das den Krieg nicht beenden.“ In einem solchen Fall hätten die Russen nicht genügend Leute auf dem Boden, die es für eine Eroberung bräuchte, sagte Arestowytsch.

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Putin müsste dann Hunderte taktische Atomwaffen abfeuern, sagte Arestowytsch der „Zeit“ weiter. „Diese Menge würde aber eine Bedrohung für ganz Europa bedeuten, der Wind würde den Fallout auch über die Grenzen wehen.“ Sollten Nato-Staaten involviert werden, dann gebe es eine amerikanische Reaktion. „Die nächste Stufe wäre ein Atomkrieg, das Ende der Zivilisation. Ich glaube nicht, dass das Putins Wunsch wäre.“

15:10 Uhr – Kanada und Niederlande kündigen weitere Hilfe für Ukraine an

Kanada und die Niederlande haben der Ukraine weitere Militärhilfe zugesagt. Die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand sprach in Brüssel von einem Paket im Wert von 50 Millionen Dollar (etwa 51,5 Millionen Euro). Dies solle unter anderem aus Winterausrüstung wie Handschuhen, Stiefeln, Parkas und Hosen bestehen, sagte die Ministerin am Rande eines Treffens der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden. Zudem sollten der Ukraine im Krieg gegen Russland Kameras für Drohnen sowie Kommunikationsdienste zur Verfügung gestellt werden.

Die Niederlande kündigten unterdessen die Lieferung weiterer Luftabwehrraketen an die Ukraine an. Angesichts der jüngsten Raketenangriffe Russlands auf ukrainische Städte müsse das Land sich weiterhin verteidigen können, sagte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren in Brüssel. „Das einzige, was Putin hiermit erreicht, ist, dass wir noch mehr liefern.“ Einzelheiten zu der Waffenhilfe, etwa die Zahl der Raketen, wollte die Ministerin nicht nennen. Es würden Geschosse im Wert von 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Niederlande erwägen auch einen Beitrag für die Winterausrüstung der ukrainischen Armee.

14:33 Uhr – Habeck: Putin scheitert mit Ziel der Destabilisierung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin verfolge das Ziel, mit hohen Energiepreisen die wirtschaftspolitische Stabilität in Deutschland und Europa zu gefährden. Zudem wolle er das gesellschaftliche Fundament brüchig machen, sagte der Grünen-Politiker in Berlin. Putin werde damit jedoch scheitern – ebenso wie er dabei sei, auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zu scheitern.

14:28 Uhr – Bundesregierung erwartet 2023 Rezession

Die Bundesregierung rechnet auch im kommenden Jahr mit weiter stark steigenden Preisen. Wegen der erwartbar weiterhin hohen Energiepreise sei trotz Gaspreisbremse von einer Inflationsrate von acht Prozent in diesem und sieben Prozent im Jahr 2023 auszugehen, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in seiner Herbstprojektion. Der deutschen Wirtschaft steht demnach im kommenden Jahr ein Abschwung um 0,4 Prozent bevor.

„In Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine“ werde das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr nur noch 1,4 Prozent betragen, hieß es weiter. Im Frühjahr war noch von 2,2 Prozent Wachstum in diesem und sogar 2,5 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen worden. „Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprojektion ist der Stopp russischer Gaslieferungen“, erklärte das Ministerium.

13:24 Uhr – Lambrecht: Iris-T hilft Ukraine bei der Raketenabwehr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Lieferung des deutschen Luftverteidigungssystems Iris-T SLM an die Ukraine als wichtigen Schritt zur Abwehr russischer Angriffe bezeichnet. Am Rande eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel sprach sie von einer wichtigen Unterstützung der Ukraine „im Kampf gegen Raketenbeschuss, gegen diesen Terror, der gegenüber der Bevölkerung ausgeübt wird“. Drei weitere Iris-T-Systeme würden im kommenden Jahr bereitgestellt.

13:16 Uhr – Putin: Sind zu Lieferung weiterer Gasmengen im Winter bereit

Russland hat sich zur Lieferung weiterer Gasmengen nach Europa im Winter bereit gezeigt. Die beschädigte Ostsee-Pipeline Nord Stream könne repariert werden, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. Es sei auch immer noch möglich, durch die Leitung Nord Stream 2 Europa mit Gas zu beliefern. Russland sei dazu bereit. Der Ball liege nun bei der Europäischen Union. Das Schicksal der Gasleitungen solle von Russland und der EU entschieden werden, sagte Putin.

12:37 Uhr – Gouverneur: Sieben Tote bei russischem Angriff auf Markt in Awdijiwka

Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka sind nach Angaben des ukrainischen Gouverneurs der Region Donezk mindestens sieben Menschen getötet und acht verletzt worden. Der von vielen Menschen besuchte Markt der Stadt sei getroffen worden, teilte Pawlo Kyrylenko mit. Für einen solchen Angriff gebe es „keine militärische Logik“. Die Stadt, in der vor Beginn des Krieges rund 32.000 Menschen lebten, liegt in der Region Donezk, die von Russland unlängst annektiert wurde.

12:20 Uhr – Stoltenberg nennt Luftabwehr für Ukraine Priorität

Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Lieferung weiterer Abwehrwaffen als Priorität bezeichnet. „Die Verbündeten haben bereits Luftverteidigungssysteme geliefert, aber wir brauchen noch mehr davon“, sagte Stoltenberg am Mittwoch anlässlich eines zweitägigen Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Von Deutschland hatte die Ukraine zuvor das erste System des Typs Iris-T SLM erhalten.

Nötig seien verschiedene Arten von Luftverteidigungssystemen, sagte Stoltenberg weiter. Es gehe um die Abwehr russischer Kurz- wie Langstreckenraketen, ballistischer Raketen, Marschflugkörper und Drohnen. Die Lieferung sei dringlich, um der Ukraine zu helfen, „mehr Städte und mehr Staatsgebiet gegen die schrecklichen russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu verteidigen“, sagte der Norweger weiter.

12:00 Uhr – Russland kündigt verstärkte Militärmanöver an

Im kommenden Jahr will Russland zusammen mit seinen GUS-Partnern vermehrt Militärmanöver abhalten. Das sei zu erwarten, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau der staatliche Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) haben sich mehrere Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen. Ihr gehören neben Russland unter anderem Belarus, Kasachstan und Kirgisistan an. Die Ukraine ist 2018 aus der Organisation ausgetreten.

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Sahra Wagenknecht sitzt seit 2009 für die Linke im Deutschen Bundestag

Gastbeitrag von Sahra Wagenknecht

11:20 Uhr – Russland verhindert angeblich Diesel-Lieferung für AKW-Notstromaggregat

Die russische Seite blockiert nach ukrainischen Angaben einen Dieseltransport zu dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Einem Konvoi von Tankfahrzeugen sei die Zufahrt verwehrt worden, teilt der AKW-Betreiber Energoatom mit.

„Energoatom hat eine weitere Charge Dieselkraftstoff vorbereitet und zum Atomkraftwerk Saporischschja geschickt“, erklärt das Staatsunternehmen. „Seit 10.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 Uhr MESZ) lässt die russische Seite den Fahrzeugkonvoi des Unternehmens jedoch nicht passieren.“ Der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge ist das AKW erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten und wird wieder über seine Notstrom-Dieselgeneratoren versorgt.

10:50 Uhr – Kiew nennt FSB-Vorwürfe zur Krim-Brücke „Unsinn“

Die ukrainische Führung weist die russischen Ermittlungen zur Explosion auf der Krim-Brücke zurück. Die gesamte Tätigkeit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und des Untersuchungsausschusses seien Unsinn, sagt Andrij Jussow, der Sprecher des Innenministeriums in Kiew, dem ukrainischen Sender Suspilne zufolge. FSB und Untersuchungsausschuss dienten nur dem Putin-Regime, sagt Jussow mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Daher werden wir ihre nächsten Äußerungen definitiv nicht kommentieren.“ Laut FSB wurde die Explosion auf der Brücke von der Hauptgeheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums organisiert.

10:39 Uhr – Ukrainische Armee meldet Rückeroberung annektierter Ortschaften

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf Ortschaften in der Region Cherson zurückerobert. Ein Sprecher des Einsatzkommandos Süd sagte am Mittwoch, die fünf Orte im Bezirk Beryslaw seien am Vortag eingenommen worden. Sie liegen in einer der Regionen, die Russland kürzlich für annektiert erklärte.

09:57 Uhr – AKW Saporischschja erneut ohne Strom

Das AKW Saporischschja ist der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten. Das Atomkraftwerk werde wieder über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt, schreibt IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter. „Unser Team am AKW Saporischschja hat mich heute morgen darüber informiert, dass die Anlage das zweite Mal in fünf Tagen sämtliche externe Stromversorgung verloren hat.“ Er fordert erneut eine Sicherheitszone um das größte AKW Europas, um Kämpfe in der Nähe des Werks zu vermeiden.

09:30 Uhr – Lambrecht spricht von russischem Terror – „Dürfen jetzt nicht wanken“

Vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die jüngsten russischen Raketenangriffe scharf verurteilt und der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. „Mit dem Raketenbeschuss ukrainischer Städte terrorisiert Putin unverhohlen die Zivilbevölkerung“, sagte Lambrecht den Funke-Zeitungen mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Seine Verachtung gegenüber den Menschen steigt offensichtlich mit dem Scheitern seiner Pläne“, fügte Lambrecht hinzu.

Die Ministerin mahnte: „Wir dürfen jetzt nicht wanken. Unsere Unterstützung für die Ukraine müssen wir unvermindert fortsetzen.“ Gerade die Lieferung von Flugabwehrsystemen sei deshalb der richtige Schritt.

09:22 Uhr – London sieht „bedeutende Lücke“ bei russischen Luftangriffen

Bei seinen massiven Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Russland nach britischen Informationen auch iranische Kampfdrohnen eingesetzt. Die unbemannten Flugkörper vom Typ Shahed seien langsam und flögen sehr niedrig, wodurch sie für die Flugabwehr leicht zu treffen seien, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Allerdings bestehe eine „realistische Möglichkeit“, dass Russland mit dem Einsatz mehrerer Drohnen zugleich einigen Erfolg gehabt habe, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse weiter.

Die russischen Truppen setzten die iranischen Drohnen, darunter sogenannte Kamikazedrohnen vom Typ Shahed-136, mindestens seit August ein, so das Ministerium. „Trotz einer gemeldeten Reichweite von 2500 Kilometern hat die Shahed-136 nur eine geringe explosive Nutzlast.“ Daher sei unwahrscheinlich, dass die Drohne den gewünschten Effekt erziele.

Da russische Kampfflugzeuge wegen der ukrainischen Flugabwehr nur eine begrenzte Wirkung erzielten, fehle den Russen weiterhin eine Waffe für Angriffe aus der Luft, die eine zuverlässige, nachhaltige und genaue Schlagfähigkeit biete. Dies sei eine der bedeutendsten Lücken im russischen Krieg gegen die Ukraine, hieß es in London.

08:40 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine in der Übersicht

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:12 Uhr – Russland meldet Festnahmen nach Explosion auf Krim-Brücke

Wegen der Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke sind nach Behördenangaben acht Personen festgenommen worden. „Zum derzeitigen Zeitpunkt sind im Zusammenhang mit dem Strafverfahren fünf russische Staatsbürger und drei Staatsbürger aus der Ukraine und Armenien festgenommen worden“, teilte der Pressedienst des russischen Geheimdienstes FSB der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

Der Anschlag sei vom ukrainischen Militärgeheimdienst organisiert worden, berichtete der FSB weiter. Namentlich wird dessen Chef Kyrylo Budanow als Organisator genannt. Am Samstagmorgen hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Dabei wurde rund siebeneinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das für Russland strategisch und symbolisch wichtige Bauwerk schwer beschädigt. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge starben vier Menschen.

08:05 Uhr – Ukraine: Fast jede dritte Energieanlage von Raketen getroffen

Bei den russischen Raketenangriffen an den beiden vergangenen Tagen sind nach ukrainischen Angaben rund 30 Prozent der Energieanlagen getroffen worden. Das russische Militär missachte internationale Regeln, sagt der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko dem US-Sender CNN. „Sie kümmern sich nicht um irgendwelche internationalen Vereinbarungen oder Konventionen.“ Er fügt hinzu: „Wir senden diese Botschaft an unsere Partner: Wir müssen den Himmel schützen.“

7:30 Uhr – Explosionen in Cherson gemeldet

In der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine sind nach russischen Medienberichten am Morgen fünf Explosionen zu hören gewesen. Nach inoffiziellen Informationen seien Luftverteidigungssysteme gestartet worden. Cherson ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Region und eine der ersten Städte, die in der am 24. Februar begonnen russischen Invasion fiel. Zudem berichtet Iwan Fedorow, der im Exil lebende Bürgermeister der ebenfalls russische besetzten Stadt Melitopol in der Region Saporischschja auf Telegram, dass es in seiner Stadt eine gewaltige Explosion gegeben habe. Die beiden ukrainischen Regionen wurden wie Luhansk und Donezk von Russland annektiert, was international nicht anerkannt wird.

07:14 Uhr – Litauen setzt sich für Nato-Beitritt der Ukraine ein

Unmittelbar vor einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister hat sich Litauen für einen Beitritt der Ukraine zu dem Bündnis ausgesprochen. „In den vergangenen sieben Monaten hat die Ukraine gezeigt, dass sie sich effektiv gegen Russland selbst verteidigen und Moskaus Expansionismus und Revisionismus Einhalt gebieten kann“, sagte Vize-Verteidigungsminister Margiris Abukevicius gegenüber WELT.

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Treffen der Verteidigungsminister

5:30 Uhr – Linder will mit „wirtschaftlichem Erfolg“ Putin schlagen

FDP-Chef Christian Lindner legt einen eigenen Podcast auf und will darin seinen Blick auf Fragen der Zeit darstellen. So plädiert er in der ersten Folge, die am Donnerstag veröffentlicht wird, westliche Werte müssten mit wirtschaftlichem Erfolg unterlegt werden, damit ein Plan des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht aufgehe. „Putins Wette ist ja, dass auch unsere demokratischen Gesellschaften auf Dauer nicht den Wohlstandsverlust aushalten können, der mit verteuerten Energieimporten zusammenhängt“, so Lindner. Putin sage: „Der Westen ist schwach.“ Populisten könnten das aufgreifen.

Lindner, der Bundesfinanzminister ist, meint dazu: „Also ist der Auftrag: Wir müssen unsere Werte zugleich auch untermauern durch wirtschaftlichen Erfolg, dass wir genau das erreichen können: Gesellschaften zusammenzuhalten, Chancen zu bieten, Sicherheit zu bieten.“ Die Zitate aus dem Podcast „CL+“ wurden der Deutschen Presse-Agentur vorab übermittelt.

04:06 Uhr – Biden geht nicht von Einsatz russischer Atomwaffen in der Ukraine aus

US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin im Krieg mit der Ukraine keine taktischen Atomwaffen einsetzen werde. „Nun, ich glaube nicht, dass er das tun wird“, antwortete Biden in einem Interview auf dem Sender CNN auf die Frage, für wie realistisch er es halte, dass Putin eine taktische Nuklearrakete einsetzen werde.

03:32 Uhr – Ukraine: Russische Angriffe auf mindestens 10 Städte binnen 24 Stunden

Die jüngsten russischen Raketenangriffe haben nach Angaben des ukrainischen Militärs mehr als zehn Städte schwer getroffen, darunter Lemberg, Bachmut, Awdijiwka und Saporischschja. „In den vergangenen 24 Stunden haben die Besatzer erneut zu massiven Raketenangriffen gegriffen – mehr als 30 Marschflugkörper, sieben Luftangriffe und 25 Fälle von Beschuss“, teilten die Streitkräfte mit. Das ukrainische Militär habe mehr als 100 russische Soldaten in der südlichen Region Cherson getötet. Es gibt zunächst keine Angaben zu Opfern auf ukrainischer Seite. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Berichte über die Kampfhandlungen nicht unabhängig überprüfen.

01:52 Uhr – Ukraine meldet Ankunft von Iris-T aus Deutschland und vier HIMARS-Raketenwerfern aus den USA

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow dankt US-Präsident Joe Biden für vier zusätzliche HIMARS-Raketenwerfer (High Mobility Artillery Rocket System). „HIMARS-Zeit: Eine gute Zeit für die Ukrainer und eine schlechte Zeit für die Besatzer“, schrieb er nach der Ankunft der mobilen Mehrfachraketenwerfer auf Twitter. Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine während des Krieges bereits Sicherheitshilfen im Wert von mehr als 16,8 Milliarden Dollar bereitgestellt.

Aus Deutschland war am Dienstag das erste von vier Flugabwehrsystem Iris-T SLM in der Ukraine angekommen. Die jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme des bodengestützten Typs von Iris-T können eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen. Das System besteht aus mehreren Komponenten: Radaranlage, Gefechtsstand und drei auf Lastwagen montierten Raketenwerfer. „Eine neue Ära der Luftverteidigung“ habe nun begonnen, freute sich Verteidigungsminister Resnikow auf Twitter und dankte explizit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) für ihre starke Unterstützung.

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01:00 Uhr –Putin hat sich „total verkalkuliert“, sagt US-Präsident Biden

US-Präsident Joe Biden hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erhebliche Fehleinschätzungen im Ukraine-Krieg bescheinigt. Er halte Putin eigentlich für einen „rationalen Akteur“, beim Angriffskrieg auf die Ukraine habe sich der Kreml-Chef aber „erheblich verkalkuliert“, sagte Biden dem Fernsehsender CNN in einem Interview, das am Dienstag zunächst in Auszügen veröffentlicht wurde.

Putin habe vor allem den ukrainischen Widerstand gegen die russischen Besatzer unterschätzt, sagte Biden. „Er dachte, er würde mit offenen Armen empfangen werden“, sagte Biden. „Ich denke, er hat sich einfach total verkalkuliert.“ Putin wolle ein Russland schaffen, „das alle russischsprachigen Menschen vereint“, kritisierte Biden. Diese Vorstellung halte er für „irrational“.

US-Präsident Joe Biden

US-Präsident Joe Biden

Quelle: AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Nach den massiven russischen Angriffen auf Kiew und andere ukrainische Städte hatte Biden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag weitere Militärhilfe versprochen. Er sicherte Selenskyj in einem Telefonat zu, „die Ukraine weiterhin mit allem zu versorgen, was sie für ihre Verteidigung benötigt“. Angesichts der russischen Drohungen mit einem möglichen Einsatz von Atomwaffen hatte der US-Präsident vergangene Woche zudem vor der Gefahr eines „Armageddon“ gewarnt.

22:17 Uhr – Selenskyj stellt Antrag auf Aufnahme Odessas in Unesco-Welterbeliste

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat die Aufnahme der Hafenstadt Odessa in die Welterbeliste der Unesco beantragt. „Wir müssen ein klares Signal aussenden, sodass die Welt nicht wegsieht, wenn unsere gemeinsame Geschichte, unsere gemeinsame Kultur, unser gemeinsames Erbe zerstört werden“, sagte Selenskyj er in einer Videobotschaft an den Exekutivrat der UN-Kulturorganisation.

Odessa gilt als „Perle am Schwarzen Meer“. Die von der russischen Zarin Katharina der Großen gegründete Stadt ist für ihre monumentalen Treppen und ihre berauschende Architektur aus dem 19. Jahrhundert berühmt. Mit ihrem riesigen Hafen spielte die 1794 gegründete Stadt bereits im russischen Zarenreich eine besondere Rolle.

Die Potemkinsche Treppe ist eine Sehenswürdigkeit in Odessa

Die Potemkinsche Treppe ist eine Sehenswürdigkeit in Odessa

Quelle: pa/imageBROKER/Angelika Jakob

22 Uhr: Forensiker bergen Leichen von Zivilisten in Lyman

In zwei von der ukrainischen Armee zurückeroberten Städten in der ostukrainischen Region Donezk sind nach ukrainischen Angaben die Leichen dutzender Zivilisten gefunden worden. „In den befreiten Städten Swjatohirsk und Lyman wurden zahlreiche Massengrabstätten entdeckt“, erklärte die Generalstaatsanwalt am Dienstag in Kiew. In Swjatohirsk seien 34 Leichen und in Lyman 44 Leichen exhumiert worden.

Einige der in Swjatohirsk exhumierten Leichen weisen den Angaben zufolge Anzeichen eines „gewaltsamen Todes“ auf. Auf einem Friedhof in Lyman wurden laut der Generalstaatsanwaltschaft insgesamt mehr als hundert Gräber gefunden. Unter den 44 bereits exhumierten Leichen sei auch ein einjähriges Kind, das zusammen mit seiner ganzen Familie begraben worden sei.

Dem Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, zufolge handelt es sich bei den Toten in einem Massengrab um ukrainische Soldaten. Außerdem seien die Leichen von 22 Zivilisten ganz in der Nähe gefunden worden, allesamt vergraben in Einzelgräbern am Rande eines Friedhofs. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien sie aber nicht von russischen Soldaten begraben worden, sondern von Einwohnern von Lyman, sagte Kyrylenko.

Vergangene Woche hatte ein ukrainischer Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AP gesagt, dass viele Zivilisten in Lyman durch Artilleriebeschuss getötet worden seien. Einige andere, vor allem ältere Leute, seien aber auch gestorben, weil es an Essen und Medikamenten fehlte.

Mehr als vier Monate lang war Lyman in der ostukrainischen Provinz Donezk unter russischer Besatzung, bevor es im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive wieder befreit wurde.


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