Ukraine live: Hälfte der Ernte droht auszufallen – Preise könnten weltweit weiter steigen

Die Ernten einiger der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte der Ukraine könnten in diesem Jahr um die Hälfte zurückgehen. Das droht die ohnehin schon knappe weltweite Versorgungslage weiter zu verschärfen und die Preise in die Höhe zu treiben.

Der Einmarsch Russlands kam zu einem für die Ernten entscheidenden Zeitpunkt. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben gerade mit der Aussaat von Mais und Sonnenblumen begonnen, die nun durch Minen und einen Mangel an Treibstoff und Düngemitteln behindert wird. Der Weizen, der Monate vor dem Krieg gesät wurde, steht auf Feldern, die großteils von Truppen besetzt sind.

Da die meisten Seehäfen nicht genutzt werden können, erwägen die Landwirte eine Umstellung auf Produkte, die eher für den lokalen Verbrauch als für den Export geeignet sind. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Anbausaison sieht die Lage düster aus: Analysten rechnen mit einem Rückgang zwischen 30 Prozent und 55 Prozent, je nach Pflanzenart. „Klar ist, dass nichts normal sein wird“, meint Alex Lissitsa, Chief Executive Officer des in Kiew ansässigen Agrarunternehmens IMC SA.

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Die Ukraine ist ein wichtiger Lieferant von Mais, Sonnenblumenöl und Weizen. Seit Ausbruch des Krieges sind Mengen jedoch stark zurückgegangen. Der typische Handelsweg ist per Schiff, und der ist vielfach unmöglich. Ausfuhren per Bahn über die westliche Grenze sind gestiegen, können das aber nicht wettmachen.

Die Krise hat die Getreidepreise im vergangenen Monat auf ein Allzeithoch getrieben und im Nahen Osten und Afrika, einige der wichtigsten Abnehmer der Ukraine, Sorgen um die Ernährungssicherheit geschürt. Auch die Einkommen der ukrainischen Landwirte leiden. Zusätzlich sind sie mit dem Problem konfrontiert, dass ihre Speicher bei der nächsten Ernte noch mit dem nicht aufgelieferten Getreide gefüllt sein könnten.

„Wenn man keinen Treibstoff hat, kann man keine großen Flächen bepflanzen“, sagte Elena Neroba, Analystin bei Maxigrain. “Einige Landwirte haben immer noch keinen Zugang zu Saatgut und Düngemitteln.”

Während sich die Bahntransporte beschleunigen, stauen sich die Waggons an der Grenze und es mangelt an Speichern, so Neroba. Bei einer maximalen Kapazität von 1 Million Tonnen pro Monat könnte es nach Schätzungen des Ukrainian Agribusiness Club zwei Jahre dauern, bis der Rückstau abgearbeitet ist. Selbst wenn die Häfen wieder geöffnet werden, wird es einige Zeit dauern, bis Minen und beschädigte Schiffe weggeräumt sind.

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Alle Ereignisse im Liveticker

13:55 Uhr – Russische Manager wollen Obi-Filialen wieder öffnen

Russische Manager der wegen des Angriffs auf die Ukraine in ihrem Heimatland geschlossenen Heimwerker-Kette Obi versuchen nach einem Zeitungsbericht, die Märkte wieder zu öffnen. Dem russischen Obi-Einkaufschef Maxim Surawegin zufolge gebe es Pläne, nach denen die Kette in Russland wieder die Pforten öffnen solle, berichtete die Zeitung „Wedomosti“. Russische Obi-Manager waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die zur Tengelmann-Gruppe gehörende Baumarktkette Obi erklärte, nach Informationen des Unternehmens seien die Märkte in Russland weiter geschlossen. Obi hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die über 20 Märkte in Russland geschlossen.

13:51 Uhr – Kroatien weist 24 russische Botschaftsangehörige aus

Das EU- und Nato-Land Kroatien hat 24 Angehörige der russischen Botschaft in Zagreb des Landes verwiesen. Das Außenministerium bestellte am Montag den russischen Botschafter Andrej Nesterenko ein, um ihn über die Entscheidung in Kenntnis zu setzen. Dabei wurde Russland dazu aufgefordert, die „brutale Aggression gegen die Ukraine“ zu beenden und seine Streitkräfte aus dem angegriffenen Land unverzüglich abzuziehen, teilte das Ministerium mit. Unter den Ausgewiesenen sind 16 Diplomaten und 8 Botschaftsmitarbeiter ohne diplomatischen Status.

13:46 Uhr – Russische Airlines auf schwarze EU-Liste gesetzt

Wegen Sicherheitsbedenken sind 21 in Russland zugelassene Fluggesellschaften auf eine schwarze Liste der EU gesetzt worden. Auf der sogenannten EU-Luftsicherheitsliste sind etwa Unternehmen gelistet, die in der EU nicht arbeiten dürfen, weil sie die internationalen Sicherheitsstandards nicht erfüllen. Wegen der geltenden Sanktionen ist der EU-Luftraum ohnehin für fast alle russischen Flieger gesperrt. EU-Verkehrskommissarin Adina Valean betonte in einer Mitteilung vom Montag, dass die Entscheidung keine weitere Sanktion gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs, sondern ausschließlich aus Sicherheitsbedenken getroffen worden sei. Das russische Luftfahrtbundesamt habe Fluggesellschaften erlaubt, Hunderte Flieger in ausländischem Besitz ohne ein sogenanntes Lufttüchtigkeitszeugnis zu betreiben. Ein solches Zeugnis wird auch vom Luftfahrtbundesamt ausgestellt und ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Flugzeug in Betrieb genommen werden darf.

13:45 Uhr – EU-Kommission arbeitet an neuem Sanktionspaket inklusive Öl

Die EU-Kommission will nach Angaben des irischen Außenministers Simon Coveney einen Vorschlag für ein europäisches Importverbot für russisches Öl vorlegen. „Sie arbeiten jetzt daran, dass sichergestellt ist, dass Öl Teil des nächsten Sanktionspakets ist“, sagte Coveney am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg. Dies habe man von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gehört. Coveney betonte, dass es aus irischer Sicht so schnell wie möglich ein Öl-Embargo geben sollte. Die EU gebe Hunderte Millionen Euro für Ölimporte aus Russland aus, sagte er. „Das trägt sicherlich zur Finanzierung dieses Krieges bei. Und aus unserer Sicht müssen wir diese Kriegsfinanzierung beenden, auch wenn sie enorme Herausforderungen und Probleme für die EU mit sich bringt.“

13:30 Uhr – Scholz begrüßt Moskau-Reise des österreichischen Kanzlers Nehammer

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Reise des österreichischen Kanzlers Karl Nehammer zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Moskau begrüßt. Man befürworte „jegliche diplomatischen Bemühungen, die darauf abzielen, ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine zu erreichen und Grundvoraussetzungen für Verhandlungen zu schaffen zwischen der Ukraine und Russland“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin. Zur Frage, ob auch Scholz in absehbarer Zeit nach Moskau reisen werde, sagte sie: „In dieser Richtung sehe ich jetzt im Moment keinerlei Pläne.“

13:23 Uhr – Ukrainer und Russen gemeinsam bei Kreuzweg in Rom

Der Vatikan will bei der traditionellen Prozession an Karfreitag ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine setzen. Bei einem Teil des Kreuzweges am Kolosseum sollen eine ukrainische und eine russische Familie gemeinsam das Kreuz tragen. Das gab der Heilige Stuhl am Montag bei der Veröffentlichung des Programms für die Andacht am Freitagabend bekannt. Die zwei Familien übernehmen demnach für die vorletzte der insgesamt 14 Stationen das Kreuz, das letzte Stück des Weges soll dann eine Familie von Migranten gehen.

13:16 Uhr – Ukrainische Armee bereitet sich auf „letzte Schlacht“ um Mariupol vor

Die ukrainischen Streitkräfte bereiten sich nach eigenen Angaben auf eine „letzte Schlacht“ um Mariupol vor. „Heute wird wahrscheinlich die letzte Schlacht sein, da die Munition zur Neige geht“, erklärte die 36. Marinebrigade der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. Die Soldaten seien von der russischen Armee „zurückgedrängt“ und „umzingelt“ worden. Die Eroberung werde „den Tod für einige von uns und Gefangenschaft für den Rest“ bedeuten.

13:07 Uhr – Selenskyj fordert erneut Kampfflugzeuge und Panzer

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut von der internationalen Gemeinschaft die Lieferung schwerer Waffen für den Kampf gegen russische Truppen gefordert. „Es kann keine Hoffnung darauf geben, dass Russland einfach selbst aufhört“, sagte der Staatschef in einer im ukrainischen TV gezeigten Ansprache an das südkoreanische Parlament am Montag. „Wir brauchen Luftabwehrsysteme, wir brauchen Flugzeuge, Panzer, andere gepanzerte Technik, Artilleriesysteme und Munition“, führte er aus.

12:58 Uhr – Litauen fordert deutliche Nato-Verstärkung im Baltikum

Litauen fordert eine deutliche Verstärkung der Nato-Truppen in den baltischen Staaten. Bataillone sollten zu Brigaden erweitert werden, erklärt Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas. Eine Brigade besteht aus mehreren Bataillonen.

12:46 Uhr – Ukraine befürchtet russischen Angriff auch vom Westen

Die ukrainische Führung fürchtet einen russischen Angriff auch aus dem Westen. Dazu könnten die in der Republik Moldau stationierten russischen Truppen genutzt werden, hieß es in Kiew. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass die russischen Streitkräfte auf dem Gebiet der Region Transnistrien in der Republik Moldau Provokationen durchführen“, teilte der ukrainische Generalstab am Montag mit. Das an der Grenze zur Ukraine gelegene Transnistrien gehört völkerrechtlich zur Republik Moldau, wird aber seit 1990 von Russland. Sollten die russischen Truppen aus Transnistrien und moskautreue paramilitärische Gruppen aus der Region in den Ukrainekrieg eingreifen, droht potenziell die Einschließung ukrainischer Kräfte im Süden des Landes, speziell rund um die Region Odessa. Russland hat bisher alle derartigen Absichten dementiert.

12:43 Uhr – Rüstungskonzern Rheinmetall will der Ukraine gebrauchte Kampfpanzer liefern

Der Rüstungskonzern Rheinmetall möchte der Ukraine gebrauchte Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 liefern. „Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden“, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem „Handelsblatt“. Voraussetzung für einen solchen Transfer wäre eine Zustimmung der Bundesregierung.

Rheinmetall könne bis zu 50 Leopard 1 an die Streitkräfte der Ukraine liefern, sagte Pappberger der Zeitung. Bei den Kampfpanzern handelt es sich dem Bericht zufolge um Altbestände anderer Armeen. Derzeit werde der Zustand der Fahrzeuge geprüft, sagte Papperger. Die Lieferung könne über die Tochter Rheinmetall Italia erfolgen und über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten abgewickelt werden. Nach Angaben von Papperger könnten ukrainische Soldaten innerhalb weniger Tage für den Einsatz mit dem Leopard 1 ausgebildet werden. Voraussetzung dafür sei, dass es geschulte Militärs seien, sagte er.

12:39 Uhr – Deutschland stockt Mittel für Haager Tribunal auf

Für Ermittlungen im Ukraine-Krieg haben Deutschland und die Niederlande jeweils eine Million Euro zusätzlich für den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag angekündigt. Mit dem Geld sollten die Untersuchungen über Kriegsverbrechen vorangetrieben werden, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag in Luxemburg. Dort hatten die EU-Außenminister am Morgen mit dem Haager Chefankläger Karim Khan beraten.

„Alle Beweise müssen gesichert werden, um die unmenschlichen Verbrechen zur Strafe zu bringen“, erklärte Baerbock auf Twitter. Insbesondere die Geschehnisse an „Orten des Schreckens“ wie Mariupol im Südosten der Ukraine und Butscha bei Kiew müssten untersucht werden, sagte sie in Luxemburg. Der niederländische Außenminister Wopke Hoekstra erklärte, es gehe um „Gerechtigkeit für die Menschen in der Ukraine“.

12:38 Uhr – Nehammer und Putin sprachen vor allem über die Ukraine

Der russische Präsident Wladimir Putin und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer werden sich nach Kremlangaben bei ihrem Treffen auf den Krieg in der Ukraine konzentrieren. Es könnten aber auch Fragen der Gaslieferungen besprochen werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Es handele sich um ein Gespräch hinter verschlossenen Türen.

Nehammer ist der erste Regierungschef eines EU-Landes, der von Putin seit Russlands Einmarsch in die Ukraine vor gut sechs Wochen empfangen wird. Es seien weder Bilder vom Auftakt des Treffens noch Informationen für die Medien von russischer Seite im Anschluss geplant. Greifbare Ergebnisse werden nicht erwartet. Putin will allerdings an diesem Dienstag Fragen von Journalisten beantworten. „Das Hauptthema ist die Lage der Dinge um die Ukraine. Auf der anderen Seite lässt sich eine Erörterung der Gasangelegenheiten auch nicht ausschließen, weil das Thema für die österreichische Seite ziemlich aktuell ist“, sagte Peskow.

12:35 Uhr – Borrell bittet um mehr Waffenlieferungen statt Sanktionen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat seine Position bekräftigt, wonach der Ukraine-Krieg auf dem Schlachtfeld und nicht durch Sanktionen entschieden wird. Kriege würden normalerweise auf dem Schlachtfeld entschieden, sagte der Spanier am Montag am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Luxemburg. Er sei besorgt, dass Russland Truppen zusammenziehe, um einen Angriff in der Ostukraine zu starten. Er befürchte, dass sich die Kämpfe in der Region in den nächsten Tagen verstärken. Angesichts dessen hatte Borrell die EU-Staaten bereits am Wochenende nach einem Besuch in der Ukraine dazu aufgefordert, ihre Waffenlieferungen zu verstärken. „Legt den Schwerpunkt auf Waffenlieferungen“, sagte er. „Sanktionen sind wichtig. Aber Sanktionen werden das Problem der Schlacht im Donbass nicht lösen.“ Es sei klar: „Der Krieg wird in der Schlacht um den Donbass entschieden.“

12:13 Uhr – Strobl findet prorussische Autokorsos „schwer erträglich“

Prorussische Autokorsos müssen aus Sicht von Innenminister und Vize-Regierungschef Thomas Strobl ertragen werden. „Bilder von prorussischen Autokorsos sind für mich nur schwer erträglich, wie für die allermeisten Menschen in unserem Land“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Aber wir ertragen diese Bilder, weil es zu unserer freiheitlichen Demokratie gehört, dass man seine Meinung auf der Straße kundtun darf – so abwegig und abstrus sie auch sein mag.“ Genau das unterscheide Deutschland von Russland unter dem Präsidenten Wladimir Putin. Als Bürgerin und Bürger müsse man sich freilich bewusst machen, was es bedeute, an einer Versammlung teilzunehmen, die Verständnis oder gar Sympathie für das „verbrecherische Verhalten von Putins Russlands“ habe.

Die Meinungsfreiheit finde aber ihre Grenze in den Strafgesetzen, betonte Strobl. Das öffentliche Verwenden des Z-Symbols etwa könne eine Straftat sein. Es sei ein Symbol des völkerrechtswidrigen Kriegs und der brutalen Gewalt. Am Freitag sei ein Erlass an die Versammlungsbehörden im Land herausgegeben worden, dass Versammlungen im Falle entsprechender Straftaten von bestimmten Auflagen abhängig gemacht und als letztes Mittel verboten oder aufgelöst werden können.

12:06 Uhr –Russland sieht keinen Grund für eine Zahlungsunfähigkeit

Die russische Führung sieht keinen Grund für eine Zahlungsunfähigkeit. Russland habe genügend Mittel, um seine Schulden zu bezahlen, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow. „Es kann nur eine technische, von Menschen verursachte Zahlungsunfähigkeit geben“, sagt er vor der Presse. „Es gibt keine objektiven Gründe für einen solchen Ausfall. Russland hat alles, was es braucht, um alle seine Verpflichtungen zu erfüllen.“

12:01 Uhr – Merkel will sich weiter nicht zur Russlandpolitik äußern

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bleibt trotz entsprechender Aufforderungen auch aus ihrer eigenen Partei dabei, dass sie sich derzeit nicht zu ihrer Russlandpolitik äußern will. Auf die Frage, ob sich ihre Haltung nach diesen Äußerungen geändert habe und ob sie einen öffentlichen Auftritt oder eine weitere Erklärung plane, antwortete eine Sprecherin Merkels am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit dem Wort Nein. Die Sprecherin verwies zudem auf eine frühere Aussage, wonach Merkel an diesem Montag von einem Italien-Aufenthalt zurückkehren wolle. Darüber hinaus gebe man zu privaten Aufenthalten grundsätzlich keine weiteren Informationen.

11:32 Uhr – Finnische Regierungschefin betont Sicherheitsvorzüge der Nato

Finnlands Regierungschefin Sanna Marin hat auf die Vorteile einer Nato-Mitgliedschaft hingewiesen. Ohne sich für oder gegen einen Aufnahmeantrag auszusprechen, machte sie in einem Interview klar, dass es keine andere Sicherheitslösung gebe, die einer Mitgliedschaft in dem Militärbündnis entspreche. „Der Nato-Artikel 5 bietet eine umfassende Sicherheit. Die Nato hat auch gemeinsame Übungen und eine gemeinsame Verteidigungspolitik“, sagte Marin nach Angaben des Rundfunksenders Yle am Sonntag in dem ausführlichen Gespräch mit Radio Suomi. Es gebe kein System, das dieselben Sicherheitsgarantien wie die Nato biete.

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat in Finnland wie auch im benachbarten Schweden eine Debatte über einen möglichen Nato-Beitritt neu entfacht. Bislang sind die beiden Länder enge Nato-Partner – aber eben keine Mitglieder. Finnland steuert derzeit mit schnellen Schritten auf einen Entschluss in der Frage zu. Beobachter gehen davon aus, dass das nordische Land bereits im Mai oder im Juni einen entsprechenden Antrag stellen könnte, der Nato-Gipfel in Madrid im Juni könnte dafür beispielsweise ein guter Zeitpunkt sein.

Nach Einschätzung Russlands bringt eine Nato-Mitgliedschaft Finnlands keine Stabilität in Europa. „Wir haben wiederholt gesagt, dass das Bündnis ein auf Konfrontation ausgerichtetes Instrument bleibt und seine weitere Expansion dem europäischen Kontinent keine Stabilität bringen wird“, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, in einer Telefonkonferenz mit der Presse.

10:54 Uhr – Bundeswehr evakuiert verletzte Ukrainer mit Spezialflugzeug

Die Bundeswehr hat am Montag ein Spezialflugzeug zum Transport von im Krieg verletzten Ukrainern nach Deutschland auf den Weg gebracht. Der Airbus A310 MedEvac startete am Morgen von Köln-Wahn aus ins südostpolnische Rzeszow, um dort Kinder und Erwachsene zur Behandlung nach Deutschland bringen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Das Flugzeug ist die fliegende Intensivstation der Luftwaffe. Verletzte werden in der Luft von Sanitätssoldaten weiterbehandelt. Es ist der erste Flug dieser Art seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. In der Vergangenheit waren aber bereits verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland gebracht worden. Die Stadt Rzeszow liegt rund 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

10:45 Uhr – Wahrscheinlich Zehntausende Menschen in Mariupol getötet

In der Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vermutlich Zehntausende Menschen getötet worden. „Mariupol wurde zerstört. Es gibt Zehntausende Tote. Und trotzdem hören die Russen mit ihrer Offensive nicht auf“, sagt er in einer Videobotschaft an das südkoreanische Parlament. Russland ziehe Zehntausende Soldaten für seine nächste Offensive zusammen. Wenn die Ukraine diesen Krieg überleben solle, benötige sie mehr Hilfe.

10:28 Uhr – Moskau berichtet über Abschuss von zwei ukrainischen Kampfflugzeugen

Mit neuen Luftangriffen haben die russischen Streitkräfte nach eigenen Angaben weitere 78 ukrainische Militärobjekte zerstört. „Die russischen Luftabwehrsysteme haben bei der Ortschaft Isjum zwei ukrainische Kampfflugzeuge vom Typ Su-25 abgeschossen“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag. Darüber hinaus sei im Gebiet Cherson ein ukrainischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 abgeschossen worden. Überprüfbar von unabhängiger Seite waren diese Angaben nicht.

10:14 Uhr – EU-Kommission arbeitet an Details eines möglichen Öl-Embargos

Die EU-Kommission arbeit nach Angaben des irischen Außenministers Simon Coveney an Details eines Ölembargos gegen Russland, das Teil eines möglichen nächsten Sanktionspakets sein könnte. Er hoffe, dass sich die 27 EU-Mitgliedstaaten darauf so bald wie möglich verständigen könnten. Weitere Einzelheiten nennt Coveney nicht.

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„Es wird schwieriger“, sagte Friedrich Merz am Sonntagabend im ARD-„Bericht aus Berlin“

10:09 Uhr – Schallenberg: Nehammers Besuch bei Putin war mit EU abgestimmt

Das Treffen von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer mit Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben des österreichischen Außenministers mit EU-Partnern und der Ukraine abgesprochen. „Die Entscheidung ist nach einem Besuch beim ukrainischen Präsidenten gefallen“, sagt Alexander Schallenberg. Es habe eine Abstimmung mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den Spitzen der EU gegeben. Man dürfe keine Möglichkeit ungenutzt lassen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Jede Stimme, die Putin verdeutlicht, wie die Realität außerhalb des Kremls wirklich aussieht, ist keine verlorene Stimme“, sagt Schallenberg.

10:03 Uhr – Baerbock fordert schnell schwere Waffen für die Ukraine

Die Ukraine braucht nach Ansicht von Außenministerin Annalena Baerbock schnell militärische Unterstützung, um sich gegen russische Angriffe verteidigen zu können. „Was klar ist: Die Ukraine braucht weiteres militärisches Material, vor allem schwere Waffen“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag vor dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. „Jetzt ist keine Zeit für Ausreden“, fügte sie hinzu. Gefragt seien jetzt „Kreativität und Pragmatismus“. Man müsse zusammen mit der Ukraine schnellstmöglich Ersatzausrüstung und Ausbildung organisieren. Es gebe massive Hinweis auf von Russland verübte Kriegsverbrechen in der Ukraine.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verspricht der Ukraine weitere militärische Unterstützung im Kampf gegen Russland, auch Waffenlieferungen. Es sei im Osten der Ukraine eine Offensive Russlands zu erwarten. „Die Waffen müssen schnell geliefert werden“, sagt der Grünen-Politiker in Berlin. „Es geht um Geschwindigkeit.“ Zu konkreten Lieferungen will er keine Angaben machen.

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„Keine Zeit für Ausreden“

10:03 Uhr – Ukraine wehrt Angriffe in Donezk und Luhansk ab

Die Ukraine hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums mehrere Angriffe russischer Truppen in den Regionen Donezk und Luhansk zurückgeschlagen. Dabei seien russische Panzer, Fahrzeuge und Artillerie zerstört worden, hieß es in einem am Montagmorgen veröffentlichten Update der Geheimdienste. Der Beschuss seitens russischer Truppen in den beiden Regionen im Osten der Ukraine dauere an. Russland stütze sich weiterhin auf ungelenkte Bomben, erklärte das Ministerium. Das mindere die Fähigkeit, Ziele bei Angriffen genau ins Visier zu nehmen. Im Gegenzug steige das Risiko ziviler Opfer deutlich, hieß es.

09:48 Uhr – FDP wünscht sich Scholz-Visite in Kiew

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai wünscht sich einen Kiew-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). „Ich persönlich würde es begrüßen, wenn der Bundeskanzler nach Kiew reisen würde“, sagte er am Montag in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“. Dies könne ein wichtiges Zeichen der Solidarität an die Menschen in der Ukraine sein – „zu zeigen: Wir haben euch nicht vergessen, wir sind bei euch und wir stehen an eurer Seite“.

Mehrere prominente europäische Politikerinnen und Politiker waren in den vergangenen Tagen und Wochen nach Kiew gereist, zuletzt etwa EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der britische Regierungschef Boris Johnson und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer. Aus der Union kamen mit Blick darauf Forderungen an Scholz, ebenfalls eine solche Reise zu unternehmen.

09:30 Uhr – Asselborn warnt vor Folgen von Gasboykott für ganz Europa

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat vor den Auswirkungen eines Gasboykotts gegen Russland auf ganz Europa gewarnt. Man werde über ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland sprechen, sagt er vor dem Treffen der EU-Außenminister. Man müsse aber bedenken, dass ein Energieboykott nicht nur Auswirkungen etwa auf Deutschland habe, warnt er. Außerdem zweifelt Asselborn, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg dann sofort stoppen würde.

09:25 Uhr – Ukraine kündigt neun Fluchtkorridore im Osten an

Für die Zivilbevölkerung in umkämpften Städten im Osten der Ukraine sind am Montag nach Angaben der Regierung neun Fluchtkorridore eingerichtet worden. Aus der besonders schwer von russischen Angriffen betroffenen Hafenstadt Mariupol im Süden soll ein Weg für Privatfahrzeuge in Richtung der Stadt Saporischschja führen, wie Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram mitteilte.

Auch aus der Stadt Berdjansk sowie zwei weiteren Orten in der Region sollten Fluchtrouten für Privatautos eingerichtet werden. Aus umkämpften Gebieten in der Region Luhansk führten fünf Korridore in die Stadt Bachmut, schrieb Wereschtschuk. Die Routen werden jeden Tag neu angekündigt. Wereschtschuks Angaben nach konnten am Sonntag rund 2800 Zivilisten aus umkämpften Regionen flüchten.

09:18 Uhr – Polens Grenzschutz zählt 2,66 Millionen Ukraine-Flüchtlinge

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 2,66 Millionen Menschen aus dem Land in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Montag auf Twitter mit. Allein am Sonntag kamen 28.500 Flüchtlinge, ein Rückgang um 2,1 Prozent im Vergleich zum Tag zuvor. In Richtung Ukraine überquerten am Sonntag 19.400 Menschen die Grenze. Dabei handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum größten Teil um ukrainische Staatsbürger. Während manche Männer gegen die russischen Truppen kämpfen wollen, kehren seit ein paar Tagen zunehmend auch Frauen und Kinder in die Gebiete zurück, die mittlerweile wieder von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden.

08:58 Uhr – Neuseeland unterstützt Ukraine mit Frachtflugzeug und weiterem Geld

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bringt Neuseeland indirekte Unterstützung für Kiew auf den Weg. Ihr Land entsende ein Transportflugzeug vom Typ Hercules C130 und ein 50-köpfiges Unterstützungsteam nach Europa, erklärte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Zudem werde Großbritannien 7,5 Millionen neuseeländische Dollar (4,7 Millionen Euro) zum Kauf von Waffen und Munition erhalten.

Insgesamt werde Neuseeland 13 Millionen neuseeländische Dollar zusätzlich für Militärhilfe und Unterstützung der Menschenrechte ausgeben, sagte sie weiter. Die Hercules werde in Europa zum Transport dringend benötigter Ausrüstung und Vorräte an wichtige Verteilungszentren eingesetzt. Direkt in die Ukraine werde sie nicht fliegen, da das meiste militärische Gerät auf dem Landweg dorthin geliefert werde.

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Bernd Fabritius, Präsident des Bundes der Vertriebenen, spricht zum offiziellem Gedenken der Bundesregierung an die Opfer von Flucht und Vertreibung. 2014 beschloss die Bundesregierung, einen bundesweiten Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung einzuführen.

08:45 Uhr – EU-Beauftragter Borrell erwartet massive russische Angriffe im Osten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erwartet massive Angriffe russischer Truppen in der Ostukraine. Russland sammele dort seine Truppen, sagt Borrell vor dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Er setzt sich für weitere Waffenlieferungen der EU-Staaten ein. „Sanktionen sind immer auf dem Tisch“, fügt er hinzu. Borrell, der vergangene Woche mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die ukrainische Hauptstadt besuchte, sagt: „Sie können nach Kiew reisen.“ Die EU habe ihre Vertretung in Kiew wieder geöffnet.

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07:51 Uhr – Großbritannien warnt vor Einsatz von Phosphor-Munition in Mariupol

Der britische Militärgeheimdienst warnt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London davor, dass Russland bei seinen Angriffen auf die südostukrainische Hafenstadt Mariupol auch Phosphormunition einsetzen könnte. Die Möglichkeit dafür habe sich erhöht, da Russland solche Munition bereits in der Region Donezk eingesetzt habe. Der Beschuss in Donezk und der Nachbarregion Luhansk sei unterdessen weitergegangen. Ukrainische Truppen hätten mehrere Angriffe abgewehrt und dabei russische Panzer, Fahrzeuge und Artillerieausrüstung zerstört.

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Eine Patriot-Luftabwehrrakete, die zu Testzwecken abgeschossen wurde

07:20 Uhr – Kanada unterstützt Dokumentation von Kriegsverbrechen

Die kanadische Regierung unterstützt die Ukraine nach Angaben von Premierminister Justin Trudeau bei Anstrengungen zur Dokumentation von Kriegsverbrechen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei verantwortlich, sagte er. „Es ist klar, dass Putin systematisch auf Zivilisten abzielt, ob es sich um Krankenhäuser, Bahnhöfe oder Entbindungsstationen handelt.“

Kanadische Ermittler „bauen den Fall auf, damit die Menschen erkennen, dass dies nicht nur ein schrecklicher Fehler war, die Souveränität eines anderen Landes anzugreifen und massive globale Instabilität zu verursachen, die sich auf die Energie- und Lebensmittelpreise auf der ganzen Welt auswirkt“, sondern es handele sich auch um eine Serie von Kriegsverbrechen, die Putin vorsätzlich begehe, „für die er zur Rechenschaft gezogen werden muss“, sagte Trudeau.

06:27 Uhr – Bafin entzieht russischer VTB Kontrolle über deutsche Tochter

Die deutsche Bankenaufsicht hat der russischen VTB Bank aufgrund der jüngsten Sanktionen der Europäischen Union die Kontrolle über ihre deutsche Tochter entzogen. Damit ist die VTB Bank Europe SE von den Sanktionen gegen die Muttergesellschaft nicht betroffen und kann weiter ihr Geschäft betreiben, teilte die Bafin am Sonntag mit.

Damit darf die VTB ihre Stimmrechte bei der VTB Europe nicht mehr ausüben, und die Geschäftsleitung der VTB Europe keine Weisungen mehr aus Moskau befolgen, teilte die Bafin mit. Grundlage sei, dass die VTB Bank wegen der Sanktionen „nicht mehr als zuverlässig im Sinne des Kreditwesengesetzes anzusehen“ sei. Zahlungen oder Vermögensverschiebungen waren schon früher untersagt worden.

„Einleger können weiterhin frei über ihr Geld verfügen und Schuldner können ihre Kredite mit Zins und Tilgung bedienen“, hieß es in der Mitteilung der Bafin. „Auch andere Gläubiger der Bank dürfen – soweit sie nicht selbst sanktioniert sind – entsprechend bedient werden und Zahlungen der Bank entgegennehmen.“ Die Abschirmung der Frankfurter Tochter von den Sanktionen ist wichtig für die Rückführung der Geschäftstätigkeit der Bank, die unter der Ägide von Bafin und Bundesbank seit einigen Wochen läuft. Laut Bafin ist „die Vermögens- und Liquiditätslage der VTB Bank Europe SE weiterhin geordnet“.

06:24 Uhr EU-Kommissionschefin: Ukrainer gehören zur europäischen Familie

Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat den Ukrainern attestiert, zur „europäischen Familie“ zu gehören. Dies sei „ohne jede Frage“ der Fall, sagte sie dem US-Nachrichtensender CNN. Der Fragebogen der Europäischen Union, den sie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während ihres Besuchs in Kiew übergeben habe, stelle einen wichtigen Schritt vorwärts dar.

Die Antworten der Ukraine würden sie in die Lage versetzen, zu entscheiden, ob sie das Land als EU-Beitrittskandidaten empfehle. Das Verfahren dauert für gewöhnlich Jahre. Von der Leyen hat jedoch erklärt, die Erwägung der Bewerbung der Ukraine könne lediglich Wochen in Anspruch nehmen.

03:13 Uhr – Minister schätzt Schäden in Ukraine auf eine Billion Dollar

Die Ukraine hat nach Schätzungen der Regierung durch die Invasion russischer Truppen bisher Schäden in Höhe von bis zu einer Trillion US-Dollar erlitten. Das sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Olexander Griban am Sonntag bei einer Regierungssitzung, wie die Agentur Unian berichtete. Die Verluste seien schlicht „kolossal“, die Aufstellung sei noch nicht vollständig. „Es sind Milliarden von Dollar an Schäden, möglicherweise bis zu einer Billion Dollar“, sagte Griban, ohne seine Zahlenangaben näher zu belegen.

Die Summer ergebe sich aus Schäden an der Infrastruktur, dem Gesundheitswesen und im Bildungswesen. „Und dann gibt es noch weitere Ebenen der Verluste – staatliche, kommunale und private“, setzte Griban die Auflistung fort. „Uns steht viel Arbeit am Wiederaufbau bevor.“

Die ukrainische Regierung hatte erst am Sonntag erste Mittel für dringende Aufräum- und Reparaturarbeiten in den von russischer Besatzung befreiten Gebieten bereitgestellt. Ministerpräsident Denys Schmyhal nannte in Kiew eine Summe von einer Milliarde Hrywnja (31,2 Millionen Euro) für dringende Reparaturen

01:55 Uhr – Finnland und Schweden schon im Sommer in Nato?

Finnland und Schweden sind bereit, schon in diesem Sommer der Nato beizutreten. Dies berichtet die britische Zeitung „The Times“. Demnach sagten US-Beamte dem Blatt, die Nato-Mitgliedschaft der beiden nordischen Länder sei „ein Gesprächsthema und Gegenstand mehrerer Sitzungen“ bei den Gesprächen zwischen den Nato-Außenministern in der vergangenen Woche gewesen. Daran hätten auch Schweden und Finnland teilgenommen. Russland habe mit dem Einmarsch in die Ukraine einen „massiven strategischen Fehler“ begangen.

01:54 Uhr – Ehemalige UN-Anklägerin Del Ponte fordert Haftbefehl gegen Putin

Die ehemalige UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte hat ihre Forderung nach einem internationalen Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin bekräftigt. Putin könne zwar erst vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt werden, wenn er nicht mehr im Amt sei, doch die Justiz habe Geduld, sagte die Juristin am Sonntag am Rande einer Literaturveranstaltung im Schweizer Ort Ascona. „Es gibt keine Verjährung für diese Verbrechen. Und Putin wird nicht ewig Präsident bleiben“, sagte sie.

Die Schweizer Juristin Del Ponte war Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien und des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda. Außerdem war sie Teil einer UN-Kommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverstößen in Syrien. Nun sei es wichtig, Beweise für Kriegsverbrechen in der Ukraine zu sammeln, sagte Del Ponte. Sie kenne Putin schon lange. „Die Streubomben in Syrien wiesen russische Zeichen auf. Ich will wissen, welche Zeichen die Streubomben in der Ukraine tragen“, sagte sie.

00:01 Uhr – Ersatz russischen Gases durch Kohle unvermeidbar

Der Präsident des Umweltbundesamtes hält den Ersatz russischen Gases durch Kohle wegen des Ukraine-Kriegs für unvermeidbar. „Für kurze Zeit wird Kohle Gas ersetzen. Wichtig ist, dass insgesamt an den Klimazielen nicht gerüttelt wird“, sagt Dirk Messner den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland laut Vorabbericht. Die zusätzlichen CO₂-Emissionen müssten dringend an anderer Stelle eingespart werden. Dies könne man mit Effizienz und Reformen etwa im Mobilitätsbereich, durch Sanierungsmaßnahmen im Gebäudesektor und durch zügigere Planungen und Genehmigungen von erneuerbaren Energieträgern erreichen. Der EU-Emissionshandel dürfe nicht aufgeweicht werden. Eine Steuersenkung auf Benzin hält Messner für falsch. „Der Klimawandel macht auch im Krieg nicht halt.“

23:55 Uhr – Russland droht mit rechtlichen Schritten gegen Sanktionen

Wenn der Westen einen Zahlungsausfall russischer Staatsanleihen erzwinge, werde Russland dies vor Gericht bringen, sagt Finanzminister Anton Siluanow der Zeitung „Iswestija“. Russland plane in diesem Jahr keine Schuldenaufnahme an den heimischen und ausländischen Finanzmärkten, wird Siluanow zudem von russischen Medien zitiert.

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Ein russischer Soldat in der ukrainischen Stadt Mariupol

22:55 Uhr – Wirtschaftsleistung der Ukraine halbiert sich fast

Die Wirtschaft der Ukraine wird nach Einschätzung der Weltbank in diesem Jahr um 45,1 Prozent einbrechen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Russlands dürfte der Prognose zufolge um 11,2 Prozent schrumpfen.

22:30 Uhr – An Drohnen ausgebildete ukrainische Soldaten kehren aus USA zurück

Nach einer mehrmonatigen militärischen Ausbildung kehrt eine Gruppe ukrainischer Soldaten wieder aus den USA in ihre Heimat zurück. Sie seien nach einer Reihe taktischer Schulungen unter anderem auch an den amerikanischen Switchblade-Drohnen ausgebildet worden, die vergangene Woche an das ukrainische Militär übergeben worden seien, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Sonntag.

Verteidigungsminister Lloyd Austin dankte den Soldaten vor der Abreise in einer Videoschalte für ihren Einsatz und versprach weitere Unterstützung und Hilfe der USA.

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