Ukraine-Krieg: Ukraine kündigt Angriffe auf Ziele in Russland an – “haben das Recht dazu”

Russlands Ex-Präsident vergleicht Bundestagsentscheidung  mit Nazi-Zeit +++ Britischer Geheimdienst: Russland kann versenktes Kriegsschiff “Moskwa” nicht ersetzen +++ Die wichtigsten Meldungen zum Krieg Russlands gegen die Ukraine im stern-Ticker.

Am 64. Tag des russischen Angriffskriegs in der Ukraine seien durch neuen Beschuss in der Region Charkiw mindestens drei Menschen getötet und sechs verletzt worden, darunter ein 14 Jahre altes Kind. Die örtliche Verwaltung machte Russland für die zivilen Opfer verantwortlich. Aus der Stadt Cherson, deren Einnahme Russland gemeldet hatte, wurden mehrere Explosionen berichtet. In der Nähe von Odessa schoss die Luftabwehr eine russische Spionagedrohne ab, wie die ukrainische Armee mitteilte. Alle Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

Die wichtigsten Meldungen zum Ukraine-Krieg am Donnerstag, 28. April:

14.37 Uhr. Selenskyj-Berater: Kiew hat “Recht” zu Angriffen auf russische Militärziele

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hat das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung gegen die russischen Truppen hervorgehoben und dabei auch mögliche Angriffe auf militärische Ziele in Russland angedeutet. “Russland greift die Ukraine an und tötet Zivilisten”, schrieb Podoljak auf Twitter “Die Ukraine wird sich auf jegliche Art verteidigen, auch mit Angriffen auf die Depots und Basen der russischen Mörder”. Die Welt erkenne das Recht der Ukraine auf diese Verteidigung an, fügte Podoljak, der den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj berät, hinzu.

14.20 Uhr: Scholz begrüßt Bundestagsvotum zu Waffenlieferungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das deutliche Votum des Bundestags für die Lieferung auch schwerer Waffen an die Ukraine begrüßt. “Wir sind sehr dankbar für die klare Unterstützung, die der deutsche Bundestag der Politik der von mir geführten Regierung gegeben hat”, sagte Scholz während seines Besuchs in Japan. “Das zeigt, dass man in einer so herausfordernden Zeit eine politische Strategie verfolgen kann, die viele auch mittragen wollen.”

13.45 Uhr: Ukraine kündigt Angriffe auf Ziele in Russland an

Die ukrainische Führung hat Angriffe auf Ziele in Russland angekündigt. “Russland hat Zivilisten angegriffen und getötet”, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. “Die Ukraine wird sich auf jede mögliche Weise verteidigen, einschließlich Attacken gegen Lager und Stützpunkte der russischen Mörder. Die Welt erkennt dieses Recht an.” Podoljak verwies auf US-Außenminister Antony Blinken, der gesagt habe, die Ukraine müsse selbst entscheiden, ob sie militärische Einrichtungen in Russland angreife. Auch die britische Regierung hatte Verständnis für solche Angriffe gezeigt. Zuletzt hatte es mehrmals Berichte über Brände in russischen Treibstoffdepots nahe der Grenze zur Ukraine gegeben. Es war unklar, ob es sich um Unfälle, Sabotage oder ukrainische Angriffe handelt.

13.38 Uhr: Moskau “alarmiert” angesichts von Spannungen in Transnistrien

Moskau hat nach mehreren Explosionen in der pro-russischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau “Terroranschläge” angeprangert und sich “alarmiert angesichts der Eskalation der Spannungen” in dem Gebiet gezeigt. “Wir betrachten diese Handlungen als Terrorakte, die darauf abzielen, die Situation in der Region zu destabilisieren und erwarten eine gründliche und objektive Untersuchung”, sagte die russische Außenamtssprecherin. Russland “verurteile aufs Schärfste” Versuche, Transnistrien in den Konflikt in der benachbarten Ukraine zu verwickeln.

13.12 Uhr: Medwedew vergleicht Bundestag wegen Waffen-Entscheidung mit Nazi-Zeit

Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew hat den Bundestag wegen der Zustimmung zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine mit Nazi-Deutschland verglichen. “Offenbar lassen den deutschen Abgeordneten die Lorbeeren ihrer Vorgänger keine Ruhe, die im vergangenen Jahrhundert unter anderem Namen im deutschen Parlament saßen”, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats auf Telegram. “Das ist traurig für das Parlament. Es wird traurig enden.” Zuvor hatte der Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, der Ukraine mehr Waffen zu liefern.

12.41 Uhr: Kreml warnt, Waffenlieferungen bedrohen europäische Sicherheit

Die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine “bedrohen” nach Angaben des Kreml die “Sicherheit Europas”. “Die Absicht, Waffen in die Ukraine zu pumpen, insbesondere schwere Waffen”, würden “die Sicherheit des Kontinents bedrohen und Instabilität verursachen”, teilt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit.  Peskow reagiert damit auf Äußerungen der britischen Außenministerin Liz Truss, die Kiews Verbündete am Mittwoch aufgefordert hatte, die Produktion von Rüstungsgütern wie Panzern und Flugzeugen zu erhöhen, um die Ukraine zu unterstützen.

12.35 Uhr: Selenskyj-Berater: Kiew hat “Recht” zu Angriffen auf russische Militärziele

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hat das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung gegen die russischen Truppen hervorgehoben und dabei auch mögliche Angriffe auf militärische Ziele in Russland angedeutet. “Die Ukraine wird sich auf jegliche Art verteidigen, auch mit Angriffen auf die Depots und Basen der russischen Mörder”, schreibt Podoljak im Onlinedienst Twitter. “Die Welt erkennt dieses Recht an.” Podoljak ist Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Als Chefunterhändler Kiews nahm er auch an den bisherigen Verhandlungsrunden mit russischen Vertretern teil.

12.30 Uhr: Nato bekräftigt Beitrittsperspektive für Finnland und Schweden

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Beitrittsperspektive für Finnland und Schweden bekräftigt: “Wenn sie einen Antrag stellen, werden Finnland und Schweden mit offenen Armen in der Nato empfangen”, sagt Stoltenberg bei einem Besuch im Europaparlament in Brüssel. Er wollte nach eigenen Angaben im Tagesverlauf mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö beraten. Bei dem Telefonat sollte es auch um mögliche Sicherheitsgarantien gehen.

11.49 Uhr: Guterres besucht zerstörte ukrainische Städte Butscha und Borodjanka

UN-Generalsekretär António Guterres hat die ukrainische Stadt Butscha nahe Kiew besucht, die zum Symbol für die seit der russischen Invasion begangenen Gräueltaten geworden ist. Guterres forderte Russland auf, mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) bei der Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine zusammenzuarbeiten. “Ich unterstütze den IStGH voll und ganz und appelliere an die Russische Föderation, die Zusammenarbeit mit dem IStGH zu akzeptieren”, sagte er. Zuvor hatte Guterres der Stadt Borodjanka einen Besuch abgestattet.

11.29 Uhr: Bundestag stellt sich hinter Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine

Der Bundestag unterstützt die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Die Abgeordneten stimmten mit großer Mehrheit für einen gemeinsamen Antrag der Koalitionsparteien und der Unionsfraktion zur Unterstützung der Ukraine. Darin wird eine “Beschleunigung der Lieferung wirksamer, auch schwerer, Waffen und komplexer Systeme durch Deutschland” verlangt. Für den Antrag mit dem Titel “Frieden und Freiheit in Europa verteidigen – Umfassende Unterstützung für die Ukraine” stimmten 586 von 693 Abgeordneten. Dagegen votierten 100 Volksvertreter, sieben enthielten sich.

11.24 Uhr: Polizei erfasst über 1700 Straftaten mit Bezug zum Ukraine-Krieg

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben deutsche Polizeibehörden mehr als 1700 Straftaten im Zusammenhang mit dem Krieg festgestellt. In mindestens 162 Fällen ging es um Gewaltdelikte, wie die Ergebnisse einer Umfrage des Mediendienstes Integration zeigen. Zu der Umfrage hatten bis auf Mecklenburg-Vorpommern die Behörden aller Bundesländer beigetragen. In den meisten Fällen wurde die Polizei jedoch wegen Beleidigungen oder Graffiti und anderen Formen der Sachbeschädigung aktiv. Die Polizei berichtet von 82 Ermittlungsverfahren “mit vordergründig anti-russischer Motivation”. Eine anti-ukrainische Haltung wird bei 30 Ermittlungsverfahren vermutet.

11.01 Uhr: Asow-Regierung in Mariupol fordert Hilfe von ukrainischer Führung

In einem dramatischen Appell aus dem von russischen Truppen eingeschlossenen Stahlwerk in Mariupol hat das ukrainische Asow-Regiment die Regierung in Kiew zur Hilfe aufgefordert. “Ich rufe die militärisch-politische Führung auf, entscheidende Schritte zu unternehmen, um die Blockade zu durchbrechen oder alle zu evakuieren, die auf ihr Vaterland hoffen und daran glauben”, sagte Vizekommandeur Swjatoslaw Palamar in einer Videobotschaft. Palamar sagte, die Kämpfer fragten sich zunehmend, warum Kiew Versprechen nicht halte. “Wer kann das beantworten: Warum stehen wir alleine gegen Artillerie, Schiffe und Flugzeuge?”



10.56 Uhr: US-Medien: Russland setzt Delfine zum Schutz seiner Flotte ein

Die russische Marine setzt laut US-Medienberichten auch vom Militär trainierte Delfine ein, um ihre Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen. An der Einfahrt zum Hafen von Sewastopol seien dazu zwei Unterwassergehege platziert worden, schrieb das unabhängige US Naval Institute (USNI) in seinem Nachrichtenportal. Satelliten-Aufnahmen legten nahe, dass die Gehege im Februar dorthin verlegt worden seien, etwa zu der Zeit, als Russlands Angriff auf die Ukraine begann. Denkbar sei, dass die Delfine zur Abwehr feindlicher Taucher eingesetzt werden sollen, die versuchen könnten, in den Hafen einzudringen und Kriegsschiffe zu sabotieren. Auch das US-Militär trainiere seit den 1960er Jahren Delfine und Seelöwen. Wegen ihres hervorragenden Gehörsinns sind Delfine in der Lage, Minen und andere potenziell gefährliche Gegenstände aufzuspüren.

10.34 Uhr: Kanadisches Parlament wirft Russland “Völkermord” in der Ukraine vor

Das kanadische Parlament hat das Vorgehen der russischen Truppen im Ukraine-Krieg als “Völkermord” verurteilt. Zudem gebe es Hinweise auf “systematische und massive Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit”, heißt es in dem einstimmig verabschiedeten Antrag, der von der linken Neuen Demokratischen Partei eingebracht wurde. Als Beispiele wurden in dem Text Fälle vorsätzlicher Tötungen ukrainischer Zivilisten, Leichenschändung, Folter, Vergewaltigung und die gewaltsame Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland genannt.

10.08 Uhr: Linken-Fraktionschef Bartsch warnt vor Atomkrieg

Der Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat vor einem Atomkrieg als Folge von Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. Bartsch erinnerte im Bundestag an die Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), es dürfe keinen Atomkrieg geben. “Unter anderem mit der Angst vor einem Atomkrieg hat der Bundeskanzler die Lieferung schwerer Waffen ausgeschlossen, und zwar zu Recht”, sagte Bartsch. Dies erwarteten die Menschen von der Bundesregierung. “Das muss das oberste Ziel sein in dieser dramatischen Entwicklung.” Doch jeden Tag gebe es bei Scholz und der Ampel eine Kehrtwende. “Es gibt einen fatalen Wettlauf: höher, schneller, weiter”, sagte Bartsch zum Thema Waffen. Er bezweifelte, dass mit der Lieferung schwerer Waffen der Krieg beendet werden könne.

10.00 Uhr: FDP begründet Waffenlieferung mit Verbrechen in der Ukraine

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine auch mit der Art der russischen Kriegsführung in dem Land begründet. “Es ist richtig, schwere Waffen in diese Lieferungen mit einzubeziehen. Russland hat die Ukraine überfallen mit einem Vielfachen an Militärgerät. Fünfmal so viele Panzer, dreimal so viele aktive Soldaten. Die Ukraine befindet sich in einem Krieg auf offenem Boden”, sagte Dürr in Bundestag. “Butscha ist kein Einzelfall. Jeder russische Vorstoß bedeutet, dass sich diese Verbrechen wiederholen”, sagte Dürr.

9.56 Uhr: London: Moskau kann gesunkenes Kriegsschiff nicht ersetzen

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste kann Russland sein gesunkenes Kriegsschiff “Moskwa” im Schwarzen Meer nicht ersetzen. Dies liege daran, dass die Bosporus-Meerenge für alle nicht-türkischen Kriegsschiffe weiterhin nicht passierbar sei, hieß es beim britischen Verteidigungsministeriums. Trotz seiner “beschämenden Verluste” sei Russland mit seiner Flotte von rund 20 Militärschiffen, darunter auch U-Booten, im Schwarzen Meer weiterhin in der Lage, Ziele an der Küste und in der Ukraine zu treffen.

8.51 Uhr: Ukrainisches Militär meldet verstärkte russische Angriffe im Osten

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew das Tempo ihrer Angriffe im Osten der Ukraine deutlich erhöht. Die russischen Besatzer würden praktisch von allen Seiten intensiv angreifen und Ziele unter Beschuss nehmen, teilte der Stab mit. Moskau ziehe zusätzliche Kräfte in die Nähe von Isjum im Gebiet Charkiw zusammen – mit dem Ziel, die Verteidiger der Ukraine im Osten einzukreisen, hieß es weiter. Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew nutzen die russischen Streitkräfte auch weiter den Flughafen von Melitopol im Gebiet Saporischschja als Basis für ihre Kampfflugzeuge und –hubschrauber.

8.34 Uhr: CDU-Fraktionsvize fordert von “Ampel” weitere Panzerlieferungen an Ukraine

Vor der Bundestagsabstimmung über Waffenlieferungen an die Ukraine hat Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) die Ampel-Koalition für die Entscheidung kritisiert, in einem ersten Schritt Gepard-Flugabwehrpanzer bereitzustellen. Die Lieferung von Leopard-1-Kampfpanzern wäre “viel wichtiger gewesen”, sagte er RTL/ntv. “Der Gepard ist das komplexeste Waffensystem, das wir im Heer hatten. Das dauert mindestens ein halbes Jahr, um die Soldatinnen und Soldaten daran auszubilden.” Dies bedeute, dass der Gepard der Ukraine kurzfristig “relativ wenig” helfe, so Wadephul, der die die Bundesregierung auffordert, “jetzt auch weitere Schritte zu gehen.”

8.05 Uhr: Mittelstand: Firmen würden Stopp russischer Gas-Lieferungen nicht verkraften

Der deutsche Mittelstand sorgt sich vor einem möglichen Stopp der russischen Gas-Lieferungen. “Eine gestörte Gasversorgung hätte kaum kalkulierbare Auswirkungen für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes”, sagte der Vorsitzende des Mittelstandsverbands BVMW, Markus Jerger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen hätten in solch einem Fall “kaum Chancen, ihre Produktion schnell und flexibel zu verlagern”. Derzeit sei die Versorgungslage in Deutschland zwar stabil, jedoch habe der russische Lieferstopp nach Polen und Bulgarien gezeigt, “dass wir jederzeit auf das Schlimmste gefasst sein müssen”, sagte Jerger.

6.26 Uhr: Russische Truppen lösen Demonstration im besetzten Cherson gewaltsam auf

In der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson in der Südukraine haben Soldaten nach ukrainischen Angaben eine Demonstration gewaltsam aufgelöst. Wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten, setzten die “Besatzer Tränengasgranaten gegen ukrainische Demonstranten ein”. Mehrere der Protestteilnehmer wurden demnach “verletzt und festgenommen”. Cherson war die erste größere Stadt, die russische Truppen zu Beginn der Invasion Ende Februar eingenommen hatten.

5.52 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister erwartet “äußerst schwierige Wochen”

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat die Armee seines Landes im russischen Angriffskrieg auf “äußerst schwierige Wochen” eingeschworen. Die Umsetzungen von Ausbildung und Logistik bräuchten Zeit, schrieb er auf Facebook. “Und Russland hat seine Streitkräfte bereits für eine großangelegte Offensive in der Ostukraine zusammengezogen.” Die Unterstützung für die Ukraine nehme zwar zu, aber Kiew müsse in den kommenden Tagen Widerstandsfähigkeit und besondere Einigkeit unter Beweis stellen. Russland werde zwar nicht gewinnen, aber versuchen, der Ukraine “so viel Schaden wie möglich” zuzufügen. “Leider werden wir noch Angehörige unserer Streitkräfte verlieren, bevor wir den Sieg erringen. Es wird noch Zerstörung und schmerzhafte Verluste geben.”

5.30 Uhr: Umfrage: Mehrheit mit Scholz’ Ukraine-Agieren unzufrieden

Die Mehrheit der Bürger ist einer Umfrage zufolge mit dem Agieren von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Konflikt um den russischen Krieg gegen die Ukraine unzufrieden. 45 Prozent äußerten sich in der Erhebung des Instituts YouGov eher unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden (25/20 Prozent). 37 Prozent sind in dem internationalen Konflikt demnach eher oder sehr zufrieden mit Scholz (28/9). 18 Prozent konnten oder wollten sein Agieren nicht bewerten. Lediglich unter den SPD-Sympathisanten ergab sich ein ganz anderes Bild: Sie zeigten sich zu 59 Prozent mit Scholz zufrieden und zu 34 Prozent unzufrieden.

4.58 Uhr: Selenskyj wirft Russland “Erpressung” vor

Wegen der gestoppten Gasversorgung von Polen und Bulgarien hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland “Erpressung” vorgeworfen. Das Einstellen der Lieferungen zeige, “dass niemand in Europa auf eine normale wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland hoffen” könne, sagte er und weiter: “In dieser Woche hat die russische Führung eine neue Serie von Energieerpressungen gegenüber den Europäern begonnen. Russland betrachtet nicht nur Gas, sondern auch jeden anderen Handel als Waffe.” Dafür warte Moskau nur auf einen günstigen Moment.



Krieg in der Ukraine: Ukraine kündigt Angriffe auf Ziele in Russland an – "haben das Recht dazu"

4.08 Uhr: Bundestag will fraktionsübergreifenden Ukraine-Antrag verabschieden

Mit den Stimmen von Koalition und CDU/CSU will der Bundestag ein Signal für die Unterstützung der Ukraine setzen. Die Ampel-Fraktionen und die Union wollen einen gemeinsamen Antrag zur Unterstützung der Ukraine verabschieden. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, der Ukraine auch mit militärischem Material beizustehen – einschließlich schwerer Waffen. Der Beschluss hat keinen rechtlich bindenden Charakter für die Regierung. Der Verabschiedung soll ab 9 Uhr eine 80-minütige Debatte vorausgehen. Zudem will der Bundestag am Nachmittag einen Gesetzentwurf der Ampel-Fraktionen zur Entlastung bei den hohen Energiepreisen verabschieden.

2.15 Uhr: Reservistenverband fordert mehr Soldaten: 200.000 sind zu wenig

Angesichts der Debatte über eine bessere Ausstattung der Bundeswehr fordert der Reservistenverband mehr Soldaten. “Insgesamt muss man auch über die Truppenstärke nachdenken. Mit rund 200.000 Soldaten ist die Bundeswehr zu klein”, sagte Verbandspräsident Patrick Sensburg der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte als Konsequenz aus dem russischen Angriff auf die Ukraine ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr angekündigt.

2.12 Uhr: Kiew beobachtet Lage in Separatistengebiet Transnistrien aufmerksam

Nach Berichten über Explosionen in Transnistrien beobachtet die ukrainische Regierung die Lage in dem prorussischen Separatistengebiet in Moldau aufmerksam. “Wir haben Transnistrien immer als Brückenkopf betrachtet, von dem gewisse Risiken für uns ausgehen können”, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Die ukrainische Führung sei sich der von Transnistrien ausgehenden Gefahren bewusst, weshalb in den ukrainischen Regionen Odessa und Winnyzja “unter dem Gesichtspunkt der Verteidigung alles gut durchdacht” sei.

1.41 Uhr: Russische Hackergruppen sollen mehr als 200 Cyberattacken auf Ukraine verübt haben

Mit Russland verbündete Hackergruppen sind laut eines Berichts des US-Technologiekonzerns Microsoft für mehr als 200 Cyberangriffe auf die Ukraine verantwortlich. “Seit kurz vor der Invasion haben wir mindestens sechs verschiedene mit Russland verbündete nationalstaatliche Akteure gesehen, die mehr als 237 Operationen gegen die Ukraine gestartet haben”, erklärte das Unternehmen. Demnach seien die Angriffe im Netz oft mit Angriffen auf dem Schlachtfeld koordiniert. Beispielsweise griffen russische Hacker in der ersten Woche der Invasion Ende Februar einen großen ukrainischen Rundfunksender an. “Am selben Tag gab das russische Militär seine Absicht bekannt, ukrainische ‘Desinformations’-Ziele zu zerstören”. Gleichzeitig habe es in Kiew einen Fernsehturm mit einer Rakete angegriffen.

0.28 Uhr: Russland kritisiert USA für Weitergabe von Hubschraubern an Ukraine

Russland hat gegen die Weitergabe von Hubschraubern aus russischer Produktion an die Ukraine durch die USA protestiert. Der Vertrag von 2011 lege fest, dass die Hubschrauber für Afghanistan vorgesehen seien und nur mit russischer Zustimmung an andere Länder weitergegeben werden dürften, teilte die für militärtechnische Zusammenarbeit zuständige russische Behörde FSWTS mit. Eine Belieferung der Ukraine sei rechtswidrig und eine grobe Vertragsverletzung. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs hatten die USA der Ukraine bereits fünf der ursprünglich für Afghanistan bestimmten Hubschrauber vom Typ Mi-17 überlassen.

nik
DPA
AFP

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