Ukraine-Krieg: Russland beschießt Wohngebiete in der Ukraine

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Von: Tobias Utz, Karolin Schäfer, Moritz Serif, Tim Vincent Dicke, Vincent Büssow, Lucas Maier, Jan-Frederik Wendt, Christian Stör, Sarah Neumeyer

Putins Umfragewerte sinken offenbar das erste Mal seit Kriegsbeginn. Nun sucht er sich neue Verbündete: Der News-Ticker am Freitag, 30. September. 

  • Massenflucht: Finnland will Grenze nach Russland um Mitternacht schließen
  • Neue Verbündete gesucht: Putin gerät weiter unter Druck
  • Annexion: Russland will besetzte Gebiete am Freitag annektieren
  • Scheinreferenden: Erdogan will mit Putin sprechen
  • Hinweis der Redaktion: Alle Neuigkeiten zum Ukraine-Konflikt lesen Sie in diesem News-Ticker. Die Informationen stammen teilweise von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg und lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.

+++ 06.52 Uhr: Wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf seinem Telegram-Kanal mitteilte, werden Militärstützpunkte in Belarus auf die Aufnahme russischer Soldaten vorbereitet. Mehrere Militär-Flugplätze in Nähe zur ukrainischen Grenze würden demnach ausgebaut, um mehr Personal aufzunehmen. Zudem seien Flugabwehr-Systeme und Radaranlagen in die Stützpunkte verlegt worden.

Währenddessen erfolgten in der Nacht nach ukrainischen Quellen russische Raketenangriffe auf die Städte Dnipro und Mykolajiw. Bei diesen seien Wohngebiete getroffen worden. Es soll mehrere Tote und Verletzte gegeben haben.

Bereits in der Nacht auf Donnerstag gab es Raketeneinschläge in einem Wohngebiet in der ukrainischen Großstadt Dnipro. Freitagnacht wiederholten sich die Angriffe. © dpa

News zum Ukraine-Krieg: Putin spricht von „Fehlern“ bei Teilmobilisierung – Zustimmungswerte sinken

+++ 21.45 Uhr: Im Ukraine-Krieg will Russland nun durch eine großangelegte Teilmobilisierung seine Truppen aufzustocken. Das russische Verteidigungsministerium lässt 300.000 Reservisten einziehen, die nach zahlreichen Niederlagen der Armee die besetzten Gebiete der Ukraine halten sollen. Dies führte zu einer Vielzahl von flüchtenden Menschen. Bisher sollen um die 200.000 Bürgerinnen und Bürger unter anderem nach Europa und Kasachstan gereist sein. Jetzt spricht Wladimir Putin im Rahmen der Teilmobilmachung erstmals von Fehlern.

„Es müssen alle Fehler korrigiert werden“, sagte Putin am Donnerstag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates. Seit Tagen beklagen Reservisten, dass sie etwa trotz tödlicher chronischer Erkrankungen, hohen Alters oder anderer Ausschlusskriterien zum Kriegsdienst eingezogen würden. Es gebe viele Fragen, Fehler dürften nicht zugelassen werden, sagte Putin. Wer irrtümlich an die Front geschickt worden sei, müsse nach Hause zurückkehren.  „Es ist notwendig, jeden einzelnen Fall anzuschauen“, so der Kreml-Chef.

News zum Ukraine-Krieg: Putin unter Druck – Kreml-Chef sucht neue Verbündete

+++ 20.20 Uhr: Russland steht im Ukraine-Krieg zunehmend unter Druck. Kreml-Chef Wladimir Putin versucht nun offenbar weitere Verbündete gegen die Ukraine zu finden. Bei einem Treffen ehemaliger Sowjetstaaten am Donnerstag forderte der russische Präsident die Staats- und Regierungschefs auf, ihm bei der Schaffung einer „gerechteren Weltordnung“ zu helfen, berichtete CNN. Aus Putins Sicht würde der Westen Konflikte auf ihrem Territorium schüren.

Der Kreml-Chef richtete seine Forderung an die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), ein Zusammenschluss ehemalige Sowjetstaaten. „Wir wissen auch, dass der Westen Szenarien ausarbeitet, um neue Konflikte im GUS-Raum zu schüren. (…) Man braucht sich nur anzuschauen, was jetzt zwischen Russland und der Ukraine passiert, was an den Grenzen einiger anderer GUS-Länder passiert“, zitierte der US-Sender Wladimir Putin.

Die Ukraine und Georgien sind bereits seit längerem keine Mitglieder der Organisation mehr. Putin forderte die anderen Mitgliedsstaaten auf, mit den russischen Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten.

News zum Ukraine-Krieg: Diese Staaten gehören zur GUS

  • Aserbaidschan
  • Armenien
  • Belarus
  • Kasachstan
  • Kirgisistan
  • Moldau
  • Russland
  • Tadschikistan
  • Usbekistan

News im Ukraine-Krieg: Wende für Putin? Zustimmungswerte sinken erstmals seit Kriegsbeginn

+++ 18.40 Uhr: Wie steht es im Ukraine-Krieg um die Beliebtheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin, vor allem angesichts der Teilmobilmachung? Das russische, unabhängige Meinungsforschungsinstitut Levada-Center hat nun neue Daten veröffentlicht.

Aus dessen Bericht geht hervor, dass viele Russinnen und Russen weniger zufrieden damit sind, in welche Richtung sich ihr Land bewegt. Auch die Zufriedenheit mit Putins Arbeit ging um sechs Prozentpunkte zurück, erstmals seit März und dem Kriegsbeginn sank sie. Inzwischen lehnen insgesamt 34 Prozent die Aktivitäten des Kremls ab. Beobachterinnen und Beobachter gehen der New York Times zufolge davon aus, dass die Umfragen die öffentliche Meinung in Russland oftmals nicht widerspiegeln. Viele würden sozial erwünschte Antworten geben.

News im Ukraine-Krieg: Russischer Waffenkonzern meldet 20-Jahres- „Rekord“

+++ 18.10 Uhr: Nach sieben Monaten Ukraine-Krieg spricht der russische Waffenkonzern Kalaschnikow von einem 20-Jahres-„Rekord“. Der Verkauf eines bekannten Sturmgewehrs sei um 40 Prozent gesteigert worden, teilte Konzern-Chef Alan Luschnikow am Donnerstag mit. Absolute Verkaufszahlen nannte er nicht.

Der Automat Kalaschnikow (AK) ist das am meisten verbreitete – häufig auch ohne russische Lizenz nachgebaute – Sturmgewehr der Welt. Die Waffe sei vor allem für die eigene Armee gedacht, so Luschnikow. „Die Sicherung der Verteidigungsfähigkeit des Landes besonders unter den gegenwärtigen Bedingungen ist die Aufgabe, auf deren Erfüllung alle Abteilungen des Unternehmens ohne Ausnahme ausgerichtet sind.“ Die AK wird auch im Ukraine-Krieg eingesetzt.

News zum Ukraine-Krieg: Wovor Putin „Angst hat“

+++ 16.30 Uhr: Die ukrainische Menschenrechtsaktivistin Olexandra Matwijtschuk geht davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin eines Tages wegen Kriegsverbrechen vor Gericht stehen wird. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass er das wird“, sagte sie in einem Online-Gespräch mit der Presse, nachdem ihr und anderen Preisträgern der Alternative Nobelpreis (Right Livelihood Award) zugesprochen worden war. Matwijtschuk sagte zugeschaltet aus Kiew, in den vergangenen sieben Monaten habe man 19.000 Vorfälle von Kriegsverbrechen dokumentiert, darunter Folter und Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. „Putin hat keine Angst vor der Idee der Nato, Putin hat Angst vor der Idee der Freiheit“, sagte sie. 

News zum Ukraine-Krieg: Putin will Annexion offiziell machen

+++ 15.00 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin will nach den völkerrechtswidrigen Scheinreferenden die Annexion mehrerer ukrainischer Gebiete bereits an diesem Freitag offiziell machen (s. Update v. 12.15 Uhr). „Im Großen Kremlpalast findet um 15.00 Uhr (14.00 Uhr MESZ) eine Zeremonie zur Unterzeichnung von Abkommen über den Beitritt neuer Gebiete in die Russische Föderation statt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax.

Putins Entscheidung, die von Russland besetzten Regionen der Ukraine offiziell einzugliedern, markiert die größte gewaltsame Annexion in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Gesamtfläche, die de facto Teil Russlands werden soll, beträgt mehr als 90.000 Quadratkilometer oder etwa 15 Prozent der Gesamtfläche der Ukraine – das entspricht der Größe von Ungarn oder Portugal. 2014 hatte Moskau sich bereits die Schwarzmeer-Halbinsel Krim einverleibt. Zusammen mit der Krim stehen knapp 20 Prozent des ukrainischen Territoriums unter russischer Kontrolle.

Lyman, das „Nordtor des Donbass“

Entscheidende Schlacht steht an: Was für beide Seiten auf dem Spiel steht

News zum Ukraine-Krieg: Finnland macht Grenze zu Russland dicht

+++ 13.30 Uhr: Finnland will um 23.00 Uhr MESZ die Grenze zu Russland für die meisten russischen Staatsbürger schließen. Es seien nur noch Einreisen aus familiären Gründen möglich oder für russische Bürger, die in Finnland arbeiten oder studieren, sagte der finnische Außenminister Pekka Haavisto. In den vergangenen Wochen waren viele russische Wehrpflichtige vor der Teilmobilmachung in ihrem Heimatland auch über die finnische Grenze geflohen.

Die Einreise von Russland nach Kasachstan soll ebenfalls erschwert werden. Angesichts der Massenflucht von russischen Kriegsdienstverweigerern in das Nachbarland wollen russische Behörden wehrpflichtige Männer jetzt an der Grenze herausfiltern. Ein vorübergehendes Mobilisierungszentrum werde am Grenzübergang Karausek im russischen Gebiet Astrachan eröffnet, teilte die Gebietsverwaltung nach Angaben der Staatsagentur Tass mit. An der Grenze habe sich eine kilometerlange Schlange aus Männern im wehrpflichtigen Alter gebildet, hieß es weiter.

+++ 12.45 Uhr: Wladimir Putin schadet mit der verkündeten Teilmobilmachung offenbar langfristig der russischen Wirtschaft. Das geht aus einer Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums hervor. Diese bezieht sich auf Geheimdienstangaben. Demnach verlassen insbesondere hochgebildete Menschen das Land als Reaktion auf die militärische Mobilisierung. „Es wird erwartet, dass die Verfügbarkeit von Arbeitskräften mit der Massenabwanderung von gebildeten Menschen schrumpfen wird“, heißt es in einem Lagebericht. „Die Beschleunigung der Abwanderung von Fachkräften wird wahrscheinlich immer bedeutender werden“, so das Ministerium.

News zum Ukraine-Krieg: Russland will besetzte Gebiete morgen annektieren

+++ 12.15 Uhr: Nach den Scheinreferenden in den Gebieten Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja hat der Kreml nach Angaben der Nachrichtenagentur AP erklärt, die vier Gebiete am morgigen Freitag (30. September) in die Russische Föderation aufnehmen zu wollen. Unterdessen meldet die Nachrichtenagentur RIA Novosti in Russland, dass „Abgeordnete der Staatsduma eine Einladung in den Kreml zu einer Veranstaltung am 30. September mit der Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhalten haben“.

News zum Ukraine-Krieg: Russland kämpft mit neuen Problemen wegen Mobilmachung

+++ 10.45 Uhr: Die Flucht Zehntausender Männer wegen der Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg hat nach britischer Einschätzung zu einem enormen intellektuellen Aderlass für Russland geführt. „Unter denjenigen, die versuchen, Russland zu verlassen, sind die Bessergestellten und Gutausgebildeten überrepräsentiert“, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Die Behörde sprach von einem „beträchtlichen Exodus“ und verwies auf einen rasanten „Brain-Drain“, also einem Verlust von Fachkräften etwa in den Technikbranchen. Zwar seien genaue Zahlen unklar, aber vermutlich übertreffe die Zahl der Ausgereisten die Stärke der Armee, mit der Russland im Februar 2024 die Ukraine angegriffen hatte. Schätzungen zufolge hatte Moskau damals etwa 150.000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland aufmarschieren lassen.

News zum Ukraine-Krieg: Erdogan will mit Putin sprechen

+++ 09.30 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Scheinreferenden in den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine sprechen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordere die Unterstützung der Türkei für die betroffenen Regionen und „dass wir Putin überzeugen“, sagte Erdogan am Mittwochabend. Am Donnerstag werde er das mit dem Kremlchef diskutieren. Zu den Referenden sagte Erdogan: „Ich wünschte, sie würden kein Referendum abhalten, und wir könnten dieses Problem stattdessen durch Diplomatie lösen.“

+++ 08.45 Uhr: Der Vorsitzende der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, hat in einer Mitteilung erklärt, dass russische Staatsbürger, die im Militärregister geführt werden, eine offizielle Erlaubnis für das Verlassen ihres Wohnortes benötigen. Wolodins Ankündigung hat wohl mit der massenhaften Flucht nach der Ankündigung der Teilmobilmachung in Russland zu tun.

+++ 07.45 Uhr: In der Nacht auf Donnerstag (29. September) haben russische Truppen offenbar die Region Dnipropetrowsk bombardiert. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent unter Berufung auf Aussagen des Gouverneurs Valentyn Reznichenko. Demnach kamen durch die Raketenangriffe mindestens drei Menschen, darunter ein Kind, aus der Zivilbevölkerung ums Leben. Mehr als 60 Häuser wurden beschädigt. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar, Aufnahmen aus einem der bombardierten Dörfer bestätigen allerdings die Aussagen des Gouverneurs.

+++ 06.30 Uhr: Unausgebildete Rekruten, die Teil der jüngsten Mobilmachung Russlands sind, sollen offenbar geschwächte Elite-Einheiten im Ukraine-Krieg unterstützen. Teile davon sind durch schwere Verluste geschwächt. Wie das Thinktank „Institute for the Study of War“ analysiert, stellt dies allerdings wohl keine wirkliche Verstärkung für die russischen Truppen dar. Verschiedene russische Elite-Einheiten sind in der Ukraine verstreut und teils unorganisiert. Offenbar wird nun versucht, diese an die restlichen Streitkräfte anzugliedern. Die Angaben des Thinktanks sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Putin ruft neues Ziel aus

+++ 05.15 Uhr: Die russische Regierung hat wohl ein neues Zwischenziel im Ukraine-Krieg ausgerufen. Kreml- und Putin-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Mittwoch (28. September), dass die Eroberung des gesamtes Gebiets Donezk nun im Vordergrund stehe. Bislang kontrollieren die russischen Streitkräfte gemeinsam mit Separatistengruppen 58 Prozent der Region im Osten der Ukraine. Allerdings kommt es dort zu Versorgungsproblemen (s. Update v. 04.00 Uhr).

News zum Ukraine-Krieg: Russische Truppen wohl eingekesselt

Update vom Donnerstag, 29. September, 04.00 Uhr: Russischen Truppen droht die Einkesselung rund um die Stadt Lyman im Gebiet Donezk. Der ukrainischen Armee gelangen laut übereinstimmenden Beobachterangaben entscheidende Fortschritte in der Region. Bereits seit mehreren Tagen werden die Versorgungs- und Verbindungswege in die Stadt durch die ukrainischen Streitkräfte kontrolliert. Zuletzt wurden mehrere Dörfer im Umland erobert. Die Stadt Lyman weist zwar lediglich 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf, ist allerdings von enormer strategischer Bedeutung. Es handelt sich um einen entscheidenden Abschnitt auf Verbindungswegen in das Gebiet Luhansk, wo ebenfalls russische Truppen stationiert sind.

+++ 22.00 Uhr: Der Besuch des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko in der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien hat die Spannungen in der Region erhöht. Sie verurteile den Besuch Lukaschenkos „entschieden“, schrieb Georgiens Präsidentin Salome Surabischwili am Mittwoch auf Twitter. „Dieser Schritt verletzt georgisches Recht in den okkupierten Gebieten und steht im Widerspruch sowohl zum internationalen Recht als auch zu den bilateralen Beziehungen unserer Länder“, fügte Georgiens Regierungschef Irakli Garibaschwili seinerseits hinzu.

+++ 14.30 Uhr: Russland will den Ukraine-Krieg bis zur Eroberung des gesamten Gebiets Donezk fortsetzen. Das sei das Mindestziel, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bisher kontrollieren die russischen Truppen und die Separatistenverbände rund 58 Prozent des ostukrainischen Gebiets Donezk. In den besetzten Teilen des Gebiets Donezk hatte es fünf Tage lang bis Dienstag ein Scheinreferendum über den Beitritt zu Russland gegeben – mit angeblich fast 100 Prozent Zustimmung. „Sie wissen ja, dass nicht das gesamte Territorium der Donezker Volksrepublik befreit ist“, sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Deshalb, als ein Minimum, müssen wir das gesamte Gebiet der Donezker Volksrepublik befreien.“

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt Rückeroberung der Gebiete an

+++ 09.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ungeachtet der Scheinreferenden die Rückeroberung der betroffenen Gebiete seines Landes angekündigt. „Diese Farce in den besetzten Gebieten kann nicht einmal als Imitation von Referenden bezeichnet werden“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht. „Wir bewegen uns vorwärts und befreien unser Land“. Zudem schloss Selenskyj Verhandlungen mit Wladimir Putin bei einer Annexion von russisch besetzten Gebieten in seinem Land aus. Solange Putin Präsident sei, gäbe es in einem solchen Fall nichts zu bereden.

News zum Ukraine-Krieg: Putin drohen Meutereien in Separatistengebieten

+++ 07.15 Uhr: Die russischen Annexionen der besetzten ukrainischen Gebiete könnte offenbar für neue Spannungen in den selbsternannten „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sorgen. Das prognostiziert das US-Thinktank „Institute for the Study of War“ in einem Lagebericht. Bereits vor den abgehaltenen Referenden sei es immer wieder zu Meutereien gekommen, sobald die Separatistenverbände gebeten wurden, außerhalb ihrer Gebietsgrenzen für Russland zu kämpfen. Denis Puschilin, Separatistenführer in der Region Donezk, erklärte am Dienstag (27. September), dass die Einsätze weiter zunehmen könnten. Die Informationen sind nicht unabhängig verifizierbar.

Erstmeldung vom Mittwoch, 28. September: Die USA bereiten derzeit neue Waffenlieferungen an die Ukraine vor. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf US-Beamte berichtet, soll es einen Wert von 1,1 Milliarden Dollar haben. Teil der Waffenlieferungen sind demnach neue „HIMARS“-Mehrfachraketenwerfer und die dazugehörige Munition. Zudem sollen diverse Drohnen und Radarsysteme geliefert werden.

(vbu/jfw/tvd/cs/lm/sne/tu/kas mit dpa/AFP)

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