Ukraine-Krieg Liveblog: Offenbar Zivilisten bei Evakuierung getötet ++ Moskau droht

Bei einem Beschuss von Flüchtlingsbussen sollen offiziellen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden sein. Mehr im Ukraine-Blog.

  • Dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland erstmals Langstreckenraketen abgefeuert
  • Die Ukraine wirft Russland vor, Busse mit Zivilisten beschossen zu haben
  • Der Stadtrat von Mariupol berichtet, dass russische Soldaten Beisetzungen verbieten würden
  • Lettlands Präsident nennt russisches Vorgehen in Ukraine “Völkermord”
  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann drängt Scholz erneut zu mehr Militärhilfe für die Ukraine
  • Alice Schwarzer hat die Russland-Politik von Angela Merkel in Schutz genommen

Berlin/Kiew/Moskau. Die Sorge vor einer russischen Großoffensive im Osten und Süden der Ukraine wächst. In mehreren Städten des Landes wurde in der Nacht zu Freitag Luftalarm ausgelöst. Berichte über mögliche Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

Unterdessen zeigte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft erneut kämpferisch. Er dankte den Ukrainerinnen und Ukrainern für “50 Tage Widerstand” und erinnerte daran, dass zu Beginn des Krieges kaum jemand damit gerechnet habe, dass die Ukraine sich so lange zur Wehr setzen würde.

Die russischen Streitkräfte erlitten am Donnerstag eine herbe Niederlage, als der strategisch wichtige Raketenkreuzer “Moskwa” im Schwarzen Meer sank. Über die Ursache gab es widersprüchliche Angaben.




News zum Ukraine-Krieg von Freitag, 15. April: Russland sperrt offenbar weitere Medien

15.33 Uhr: Russland hat den Zugang zur Website des französischen öffentlich-rechtlichen Senders Radio France Internationale gesperrt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Register der zuständigen russischen Aufsichtsbehörde Roskomnadzor.

Auch die Zeitung “The Moscow Times” gab an, dass der Zugriff auf ihre Internetseite in Russland gesperrt worden sei.

Russland soll erstmals Langstreckenraketen eingesetzt haben

15.23 Uhr: Dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland erstmals seit Kriegsbeginn Langstreckenraketen abgefeuert. Ziel des Angriffs sei die Hafenstadt Mariupol gewesen. Dort sei die Lage weiter kritisch. Es gebe Straßenkämpfe. Russland konzentriere seine Angriffe derzeit neben Mariupol auf die Städte Rubischne und Popasna.

**Die Quelle dieser Nachricht oder bestimmter Inhalte dieser ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Offenbar Raketenangriff auf Kramatorsk

14.41 Uhr: Nach einem mutmaßlichen Raketeneinschlag hat eine große Explosion die ostukrainische Stadt Kramatorsk erschüttert. Journalisten der Nachrichtenagentur AP vor Ort hörten das Geräusch einer Rakete, danach die Explosion. Anschließend heulten Sirenen. Das Ziel des Angriffs war zunächst unklar, ebenso, ob es Verletzte oder Todesopfer gegeben hat.

Ukraine-Krise – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Ukraine bestreitet Angriff auf russisches Gebiet

14.10 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, einen Angriff auf russisches Gebiet in Grenznähe ausgeführt zu haben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dabei wurden in einem Dorf in der Region Belgorod laut russischen Angaben 20 Gebäude und eine Schule beschädigt.

Der Nachrichtenagentur dpa zufolge sprach Russland von einem Angriff in der Region Brjansk. Die Ukraine habe mit Hubschraubern angegriffen. Sieben Zivilisten seien getötet worden, darunter ein Kleinkind.

Der ukrainische Geheimdienst bestreitet laut dpa, russisches Territorium attackiert zu haben und spricht von einer Provokation Russlands.

Berichte aus Mariupol: Russische Soldaten verbieten Beisetzungen

14.04 Uhr: Der Stadtrat von Mariupol schreibt auf Telegram, dass russische Soldaten den Einwohnerinnen und Einwohnern verbieten würden, Getötete beizusetzen. In den Höfen der Häuser seien Wachmänner postiert worden. Teilweise hätte das russische Militär Gräber wieder geöffnet und die dort bestatteten Leichen herausgeholt. “Warum die Exhumierungen ausgeführt werden und wohin die Leichen gebracht werden, ist unbekannt”, schrieb der Stadtrat.

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Ukraine meldet sieben Tote nach Beschuss von Flüchtlingsbussen

13.20 Uhr: Bei einem Beschuss von Flüchtlingsbussen sollen in der Ostukraine offiziellen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden sein. 27 weitere Menschen sollen durch den Angriff russischer Soldaten in der Ortschaft Borowa im Kreis Isjum verletzt worden sein, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw am Freitag mit. Es werde wegen Mordes ermittelt. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.

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Vereinte Nationen stellen 100 Millionen Dollar für Kampf gegen Hunger wegen Ukraine-Krieg bereit

12.31 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) stellen 100 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) für den Kampf gegen die wegen des Ukraine-Kriegs drohende Verschärfung der Hungersnot im Jemen und mehreren afrikanischen Ländern bereit. “Die Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine drohen Millionen von Menschen noch näher an den Hungertod zu treiben”, erklärten die UN am Donnerstag.

Von der Gesamtsumme gehen 14 Millionen nach Somalia, zwölf Millionen nach Äthiopien, vier Millionen nach Kenia, 20 Millionen in den Sudan, 15 Millionen in den Südsudan, 15 Millionen nach Nigeria und 20 Millionen in den Jemen. Mit dem Geld sollen UN-Hilfsorganisationen Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter kaufen.

Ukraine kündigt neun Fluchtkorridore an

12.19 Uhr: Die Ukraine hat neun Fluchtkorridore im Osten des Landes angekündigt. In den Gebieten Donezk und Saporischschja seien mit den russischen Truppen Routen von Mariupol, Berdjansk, Tokmak und Enerhodar nach Saporischschja vereinbart worden, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Freitag bei Telegram mit.

Dazu gebe es Absprachen für Fluchtrouten im Luhansker Gebiet. Zivilisten aus Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, Popasna, Hirske und Rubischne können bei eingehaltener Waffenruhe nach Bachmut im benachbarten Donezker Gebiet gelangen. Zu den Transportmitteln machte Wereschtschuk keine Angaben. Die ukrainische Eisenbahn hat einen Evakuierungszug aus Pokrowsk im Donezker Gebiet nach Tschop an der ungarischen Grenze angekündigt.

Russisches Verteidigungsministerium droht mit verstärkten Angriffen auf Kiew

12.02 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium droht mit verstärkten Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. “Anzahl und Umfang der Raketenangriffe auf Ziele in Kiew werden als Reaktion auf terroristische Angriffe oder Sabotageakte des nationalistischen Kiewer Regimes auf russischem Territorium zunehmen”, erklärte das Ministerium am Freitag. Am Vortag hatte Moskau die Regierung in Kiew beschuldigt, russische Grenzstädte anzugreifen. Eine Überprüfung der Vorwürfe von unabhängiger Seite war nicht möglich.

Russland habe am späten Donnerstag als Reaktion eine “militärische” Fabrik außerhalb Kiews mit seegestützten Kalibr-Langstreckenraketen angegriffen, hieß es weiter. Das Ministerium erklärte außerdem, sein Raketensystem S-400 habe einen ukrainischen Hubschrauber vom Typ Mi-8 abgeschossen, der “am 14. April einen Angriff auf Zivilisten in der Ortschaft Klimowo in der Region Brjansk” verübt habe.

Russland erklärte außerdem, es habe 30 “polnische Söldner” in der Nähe der ukrainischen Stadt Charkiw getötet. Bei einem Raketenangriff auf das Dorf Isjumske seien “bis zu 30 polnische Söldner ausgeschaltet” worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Söldner hätten für die ukrainischen Streitkräfte im Nordosten des Landes gekämpft.

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Ukraine meldet fünf Tote nach russischen Angriffen im Donbass

11.47 Uhr: Bei russischen Angriffen im Osten der Ukraine sind nach Angaben Kiews fünf Menschen getötet worden. In einem am Freitag vom Präsidialamt herausgegebenen Bericht hieß es, in der östlichen Region Luhansk seien zwei Menschen getötet worden, während in der benachbarten Region Donezk drei Menschen starben. Insgesamt neun Menschen wurden demnach verletzt. In der Nacht waren zudem südlich von Kiew Explosionen zu hören.

Die Kämpfe in Donezk würden sich “entlang der gesamten Frontlinie” fortsetzen, hieß es in der ukrainischen Erklärung. Der Donbass sei das Hauptziel für Russland, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend. “Es ist der Donbass, den Russland zerstören will. Es sind die Regionen Luhansk und Donezk, die die russischen Truppen zerstören, so dass nur noch Steine und keine Menschen mehr übrig sind.”

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Lettlands Präsident nach Kiew-Besuch: “Ich würde es Völkermord nennen”

11.18 Uhr: Nach seiner Rückkehr aus der Ukraine hat Lettlands Staatspräsident Egils Levits das Vorgehen der russischen Truppen dort angeprangert. Nach allem, was er mit eigenen Augen gesehen habe, seien aus seiner Sicht alle Anzeichen von Völkermord gegeben. “Ich würde es Völkermord nennen”, sagte Levits am Donnerstagabend in Riga. Rechtlich könnte das von einem der internationalen Gerichte festgestellt werden, sagte der frühere Richter am Europäischen Gerichtshof.

Levits war am Dienstagabend zusammen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Estland und Lettland per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Mit ihrem Besuch wollten die Staatschefs der vier EU- und Nato-Staaten ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriff geben. Lesen Sie mehr: Ukraine-Krieg: Wie werden Kriegsverbrechen bewiesen?

Strack-Zimmermann drängt Scholz erneut zu Militärhilfe

10.31 Uhr: Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut mehr militärische Unterstützung für die Ukraine eingefordert. Dies betreffe auch die Lieferung schwerer Waffen einschließlich Panzer, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, der “Neuen Osnabrücker Zeitung” laut Vorab-Bericht vom Freitag. “Sehr schnelles Handeln ist jetzt angesagt”, verwies sie auf die im Osten der Ukraine drohende neue russische Großoffensive.

“Dem kann die ukrainische Armee nur mit schweren Waffen begegnen”, warnte Strack-Zimmermann. Das Kanzleramt müsse daher für mehr militärische Unterstützung “schnell die Linie vorgeben und mit den Ministerien Außen, Verteidigung und Wirtschaft koordinieren”https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/.”Der Krieg macht keine Pause”, wandte sich die FDP-Politikerin gegen ein weiteres Zögern der Bundesregierung.

Alice Schwarzer verteidigt Russland-Kurs von Angela Merkel

10.19 Uhr: Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hat die Russland-Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verteidigt. “Was soll die rückwirkende Schelte für Steinmeier und Merkel?”, fragte Schwarzer in einem am Donnerstag veröffentlichten Kommentar auf der Website ihres Magazins “Emma”https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/.”Während der Amtszeit des Ex-Außenministers und der Ex-Kanzlerin gab es keinen Krieg, sondern Frieden.” Mit dem Aushandeln des Minsker Abkommens von 2014 habe Merkel “vielleicht einen Weltkrieg verhindert”, so Schwarzer.

Als “unerhört” bezeichnete sie die Ausladung Steinmeiers durch die Ukraine. “Die dem wenige Stunden später folgende Einladung des deutschen Bundeskanzlers setzt dem Ganzen die Krone auf. Macht der ukrainische Präsident jetzt deutsche Politik, indem er unseren Bundespräsidenten und unseren Bundeskanzler gegeneinander ausspielt?” Steinmeier hatte zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands nach Kiew fahren wollen. Die ukrainische Regierung lehnte einen Besuch Steinmeiers jedoch ab und lud stattdessen den Bundeskanzler ein.

Wehrbeauftragte Högl will sämtliche Auslandseinsätze der Bundeswehr evaluieren

9.10 Uhr: Die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, wegen des Krieges in der Ukraine alle Auslandseinsätze der Bundeswehr schnell auf den Prüfstand zu stellen. “Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben auch Auswirkungen auf die anderen Auslandseinsätze der Bundeswehr”, sagte Högl dieser Redaktion. “Vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage müssen alle Einsätze der Bundeswehr zügig evaluiert werden.

Högl äußerte sich unter dem Eindruck eines Besuchs vom 10. bis 14. April bei den deutschen Soldaten, die im Irak und Jordanien im Einsatz gegen den IS sind. “Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, den Einsatz zu evaluieren”, sagte die Wehrbeauftragte des Bundestags. “Ich fordere, dass diese Evaluierung zügig beginnt und sorgfältig, schonungslos, ehrlich und unter Einbeziehung aller Aspekte erfolgt.” Es müsse beraten und entschieden werden, welche Ziele Deutschland durch eine militärische Präsenz in Jordanien und im Irak verfolge und welche Fähigkeiten dafür erforderlich seien.

CDU-Bildungsexpertin Prien erwartet Hunderttausende ukrainische Schüler

8.47 Uhr: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) geht davon aus, dass in Deutschland künftig mehrere Hunderttausend geflüchtete Kinder aus der Ukraine unterrichtet werden müssen. Um wie viele Jungen und Mädchen es sich konkret handele, sei noch nicht klar, sagte die Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

“Prognosen sind schwierig. Die Bundesregierung geht davon aus, dass eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnte. Davon werden sicherlich 40 Prozent Schülerinnen und Schüler sein. Das wären dann bis zu 400.000 junge Menschen, denen wir im deutschen Schulsystem erst einmal gerecht werden müssen.” Das würde einen Bedarf von etwa 24.000 Lehrerinnen und Lehrern nach sich ziehen, so die aktuelle Präsidentin der Kultusministerkonferenz.

Habeck ruft zum Energiesparen auf

7.58 Uhr: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die Deutschen erneut eindringlich zum Einsparen von Energie aufgerufen. “Ich bitte jeden und jede, jetzt schon einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten”, sagte er dieser Redaktion vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. “Als Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer.” Der Grünen-Politiker kündigte eine entsprechende Kampagne der Regierung an.

News zum Ukraine-Krieg von Donnerstag, 14. April: Russischer Raketenkreuzer “Moskwa” gesunken

22.04 Uhr: Der im Ukraine-Konflikt schwer beschädigte Kreuzer “Moskwa”, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, ist untergegangen. Das teilte am Donnerstagabend das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Während das Schiff in Richtung eines Hafens abgeschleppt worden sei, habe es seine “Stabilität” verloren und sei bei starkem Seegang gesunken.

Das Ministerium führte den Untergang der “Moskwa” auf die Schäden am Rumpf des Schiffes zurück. Diese Schäden sollen demnach durch einen “Brand infolge der Detonation von Munition” entstanden sein. Der Gouverneur der südukrainischen Region Odessa, Maxym Martschenko, hatte hingegen erklärt, die “Moskwa” sei mit ukrainischen Raketen vom Typ “Neptun” beschossen worden.

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Habeck fordert mehr Waffen für die Ukraine

22.00 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck hat im Interview mit unserer Redaktion mehr Waffen für die Ukraine gefordert. Lesen Sie hier das ganze Interview: Habeck: “Ich bitte jeden, jetzt schon Energie zu sparen”

Gouverneur: Mehr als 500 tote Zivilisten in Region Charkiw seit Kriegsbeginn

21.34 Uhr: Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind in der Region Charkiw nach ukrainischen Angaben mehr als 500 Zivilisten getötet worden. Insgesamt seien seit dem 24. Februar 503 Zivilisten getötet worden, darunter 24 Kinder, sagte der Regionalgouverneur Oleg Synegubow am Donnerstag in einem im Messengerdienst Telegram veröffentlichten Video.

In den vergangenen 24 Stunden habe es in der Region im Osten der Ukraine 34 Angriffe gegeben. Dabei seien ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden, fügte Synegubow hinzu.

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Frankreich verlegt Botschaft von Lwiw nach Kiew zurück

21.27 Uhr: Frankreich verlegt seine Botschaft in der Ukraine wieder von Lwiw nach Kiew. Der Schritt werde “sehr bald” erfolgen und solle es ermöglichen, die Unterstützung Frankreichs für die Ukraine “weiter zu vertiefen”, teilte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian am Donnerstagabend mit. Le Drian hatte die Entscheidung demnach in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba angekündigt.

Die französische Botschaft in Kiew war Anfang März kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in das westukrainische Lwiw verlegt worden. Frankreich rät seinen Staatsbürgern aber weiterhin von Reisen in die Ukraine ab. Das gesamte Land sei weiterhin “ein Kriegsgebiet”, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums vom Dienstag.

USA belegen sieben belarussische Flugzeuge mit Sanktionen

21.06 Uhr: Mit Hilfe weltweit greifender Sanktionen will die US-Regierung sieben Boeing-Maschinen der staatlichen belarussischen Fluggesellschaft Belavia weitestgehend stilllegen. Das Handelsministerium in Washington erklärte am Freitag, es sei das erste Mal, dass belarussische Flugzeuge infolge von Verstößen gegen US-Exportbestimmungen mit Sanktionen belegt würden. Zudem wurden drei weitere russische Flugzeuge zur Sanktionsliste hinzugefügt.

Jegliche Dienstleistung zur Ermöglichung von Flügen der Maschinen – sei es zum Beispiel die Wartung oder das Betanken der Maschinen – könne bestraft werden, erklärte das Ministerium. In diesem Fall drohten “erhebliche Gefängnisstrafen, Bußgelder, der Verlust von Exporterlaubnissen oder andere Auflagen”, hieß es. Aktuell stehen damit 146 russische Flugzeuge und sieben belarussische Maschinen mit ihren Kennnummern auf der Sanktionsliste. Damit dürften die Flugzeuge vor allem im internationalen Verkehr kaum mehr einzusetzen sein.

Ukrainisches Parlament stuft Russland als Terrorstaat ein

20.05 Uhr: Das ukrainische Parlament hat Russland als Terrorstaat eingestuft und die Symbolik des als “Spezialoperation” bezeichneten russischen Angriffskrieges verboten. Für das Gesetz stimmten am Donnerstag 354 Parlamentarier, schrieb der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak auf seinem Telegram-Kanal. 226 Stimmen wären notwendig gewesen. “Die Russische Föderation ist ein Terrorstaat, eines der Ziele des politischen Regimes ist der staatliche Genozid des ukrainischen Volkes, die physische Auslöschung, die massenhafte Ermordung der Bürger der Ukraine”, heißt es im Gesetz.

Ukrainischer Außenminister drängt Scholz zu Entscheidung für Waffen

19.09 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz eine schnelle Zusage für weitere deutsche Waffenlieferungen. “Ich hoffe, dass Scholz eine positive Entscheidung fällt”, sagte Kuleba den ARD-“Tagesthemen” nach einer Vorabmeldung vom Donnerstag. Argumente gegen eine Lieferung der geforderten Waffen seien nicht stichhaltig. Aus Sicht Kulebas hätte der Krieg vermieden werden können, “wenn Deutschland früher Waffenlieferungen zugelassen hätte”.

Kuleba erneuerte die Forderung nach schweren Waffen – dazu gehören zum Beispiel Panzer – und härteren Sanktionen gegen Russland, etwa ein Ölembargo. “Deutschland ist eine führende Nation in Europa”, sagte er, “und wir zählen auf diese führende Rolle.”

Ukrainisches Parlament wirft Russland Völkermord vor

18.55 Uhr: Das ukrainische Parlament hat die Gräueltaten der russischen Armee offiziell als “Völkermord” eingestuft. Eine entsprechende Entschließung wurde am Donnerstag verabschiedet, wie das Parlament auf seiner Internetseite mitteilte. Der Genozid äußere sich dabei in den “massenhaften Gräueln” in den Kiewer Vororten Butscha, Borodjanka, Hostomel, Irpin und anderen Ortschaften. Darunter seien Morde, Entführungen, Folter und Vergewaltigungen von ukrainischen Bürgern.

Zudem versuche Moskau, durch die komplette oder teilweise Blockade von Städten Teile der ukrainischen Bevölkerung auszulöschen. Der Kreml verhindere nicht zuletzt durch Zwangsdeportationen von Kindern und deren Adoption durch Russen deren Selbstidentifikation als Ukrainer. Als weiteren Beleg führt der Entschluss die systematische Zerstörung der wirtschaftlichen Infrastruktur an. Auch damit beabsichtige Russland eine Vernichtung des ukrainischen Volkes.

**Die Quelle dieser Nachricht oder bestimmter Inhalte dieser ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

US-Regierung erwägt hochrangigen Besuch in Kiew

18.51 Uhr: Nach den jüngsten hochrangigen politischen Besuchen in Kiew erwägt auch die US-Regierung, einen ranghohen Vertreter zu Gesprächen in die Ukraine zu schicken. US-Präsident Joe Biden sagte am Donnerstag kurz vor der Abreise zu einem Besuch im Bundesstaat North Carolina auf eine entsprechende Frage von Reportern, diese Entscheidung werde derzeit getroffen.

US-Medien hatten zuvor berichtet, die US-Regierung denke darüber nach, womöglich Verteidigungsminister Lloyd Austin oder Außenminister Antony Blinken zu einem Besuch in die Ukraine zu entsenden. Der Sender CNN meldete unter Berufung auf Regierungskreise, es sei weniger wahrscheinlich, dass Biden oder seine Stellvertreterin Kamala Harris selbst dorthin reisen würden.

Baerbock: Finnland und Schweden wären in Nato herzlich willkommen

18.49 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat vor dem Hintergrund russischer Drohungen für den Fall eines Nato-Beitritts von Finnland und Schweden auf das freie Entscheidungsrecht beider Länder gepocht. “Es ist das Recht eines jeden Landes (…), sich seine Verteidigungsbündnisse frei zu wählen”, sagte Baerbock am Donnerstag am Rande eines Besuches in Niger. Dies gelte erst recht für zwei europäische Länder, die bereits Mitglieder in der Europäischen Union seien.

Litauen: Russische Atomwaffen-Drohung „leerer Schuss in die Luft“

18.27 Uhr: Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat die russische Drohung, im Fall eines Nato-Beitritts von Finnland und Schweden Atomwaffen im Ostseeraum zu stationieren, als “einen leeren Schuss in die Luft” bezeichnet. “Ich weiß nicht, ob es möglich ist, etwas, was im Grunde schon stationiert ist, wieder neu zu stationieren”, sagte er am Donnerstag in Vilnius. Nach Angaben des Staatsoberhaupts des baltischen EU- und Nato-Landes hat Russland bereits Atomwaffen in seine Ostsee-Exklave Kaliningrad verlegt. “Keine strategischen, aber sie sind stationiert”, sagte Nauseda. Litauen grenzt im Westen an Kaliningrad – das Gebiet um das frühere Königsberg.

Auch Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas reagiert verwundert. Die Drohung erscheine “ziemlich seltsam”, sagte er. “Atomwaffen wurden schon immer in der Region Kaliningrad aufbewahrt”. Die internationale Gemeinschaft und die Länder der Region seien sich dessen vollkommen bewusst, sagte Anusauskas der Agentur BNS.

Ukraine will Wogen nach Steinmeier-Ausladung glätten

17.48 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba setzt nach der Absage eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew weiter auf Zusammenarbeit mit Deutschland. “Wir sind nicht an einer Verschärfung der bilateralen Beziehungen interessiert”, sagte Kuleba laut Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Donnerstag in Kiew.

Gleichwohl erwarte Kiew eine neue deutsche Ukraine-Politik. “Und diese neue deutsche Politik erwarten wir von der neuen deutschen Regierung”, sagte der 40-Jährige. Die Ukraine sei nicht mit allem in der deutschen Politik einverstanden.

Litauens Präsident erschüttert von Borodjanka-Besuch

17.10 Uhr: Nach seiner Rückkehr aus der Ukraine hat sich der litauische Staatpräsident Gitanas Nauseda tief erschüttert geäußert über die Lage in dem nordwestlich von Kiew gelegenen Borodjanka. Die Eindrücke aus dem von Luftangriffen und Raketen zerstörten Ort “seien sehr stark, leider sehr negativ und menschlich schockierend”, sagte er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Vilnius. “Die Bilder sind apokalyptisch.”

Nauseda war am Dienstagabend zusammen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Estland und Lettland per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Ein Ziel der Reise sei es gewesen, die “Gräueltaten, die das Putin-Regime in Borodjanka begangen hat, mit eigenen Augen zu sehen”, sagte Nauseda. Er rief die Staats- und Regierungschefs anderer westlicher Länder dazu auf, in die Ukraine zu reisen und sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Dies würde “höchstwahrscheinlich” zu einem entschlosseneren Handeln der EU und anderer Länder beitragen.

Außenministerin Baerbock reist nach Lettland

16.25 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock reist in der kommenden Woche zu einem Treffen mit ihren drei baltischen Amtskollegen nach Lettland. In der Hauptstadt Riga will sie am Mittwoch mit Gastgeber Edgars Rinkevics, Eva-Maria Liimets (Estland) und Gabrielius Landsbergis (Litauen) zusammentreffen. Hauptthemen werden nach Angaben des lettischen Außenministeriums der russische Krieg in der Ukraine und die Sicherheitslage in der Region sein. Auch ein Gespräch mit Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins ist demnach geplant.

Grünen-Spitze distanziert sich von Hofreiter-Kritik an Scholz

16.02 Uhr: Die Grünen-Spitze hat sich von der Kritik ihres Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter an Kanzler Olaf Scholz (SPD) distanziert. Der Vorsitzende des Europaausschusses hatte Scholz mangelnde Führung in der Ukraine-Krise vorgeworfen. Das sei “nicht die Linie von Bündnis90/Die Grünen”, sagte Parteichef Omid Nouripour am Donnerstag in Berlin. Die Koalition stehe sehr eng beieinander, um den immensen derzeitigen Herausforderungen gerecht zu werden. Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock sprächen gefühlt rund um die Uhr miteinander über den Krieg in der Ukraine. “Wir sind sehr dankbar für eine extrem enge Zusammenarbeit in dieser Bundesregierung in dieser Angelegenheit”, sagte Nouripour. Die Lage sei zu ernst für parteipolitisches Denken, die Regierung stehe geschlossen.

Nouripour unterstützt allerdings die Forderung Baerbocks, der Ukraine nun auch schwere Waffen zu liefern, wie er am Montag deutlich gemacht hatte.

Offene Kritik aus Ampel-Koalition an Scholz im Streit um Waffenlieferungen

15.54 Uhr: In der Debatte um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine wird die Kritik aus der Ampel-Koalition an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) immer deutlicher. “Das Problem ist im Kanzleramt”, sagte der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter. Auch aus der FDP kam der Vorwurf der Zögerlichkeit an Scholz. Die Äußerungen führten zu einem Schlagabtausch mit SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich.

Hofreiter warf Scholz mangelnde Führung in der Ukraine-Politik vor. Der Kanzler spreche von “Zeitenwende, aber er setzt sie nicht ausreichend um und da braucht es deutlich mehr Führung”, sagte Hofreiter am Mittwochabend in der Sendung RTL Direkt. Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag warnte vor einem Imageschaden für Deutschland: “Wir verlieren gerade massiv Ansehen bei all unseren Nachbarn.”

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack Zimmermann (FDP), kritisierte ihrerseits eine zögerliche Haltung von Scholz bei der Waffenfrage. Auf die Frage, ob im Kanzleramt ein Zauderer sitze, antwortete sie im Deutschlandfunk mit “Ja”. Sie glaube, dass Scholz “zu vorsichtig ist an der Stelle”. Strack-Zimmermann verwies auf die erwartete Großoffensive Russlands im Osten und Süden der Ukraine. Dieser Krieg lasse keine Zeit “zu zaudern”.

Kiew meldet Freilassung von 30 Ukrainern bei neuem Gefangenenaustausch

15.13 Uhr: Bei einem erneuten Gefangenenaustausch mit Russland sind nach Angaben Kiews 30 ukrainische Kriegsgefangene freigelassen worden. “Fünf Offiziere und 17 Militärangehörige wurden ausgetauscht. Auch acht Zivilisten, darunter eine Frau, wurden freigelassen”, erklärte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag.

Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Kiew bekannt gegeben, dass zwei Anfang März in der Region Tschernihiw von russischen Soldaten gefangen genommene Piloten freigelassen worden seien. Weitere Einzelheiten nannte das Ministerium nicht.

Es blieb zunächst unklar, ob die Piloten Teil des von Wereschtschuk verkündeten Gefangenenaustauschs waren. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums waren die Piloten zunächst an verschiedenen Orten festgehalten worden, bevor sie in die südrussische Region Kursk gebracht wurden. Dort waren sie zusammen mit acht weiteren ukrainischen Soldaten inhaftiert. Zu deren Verbleib lagen zunächst keine Informationen vor.

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Gouverneur wirft Ukraine Beschuss von russischem Grenzort vor

15.00 Uhr: Der Gouverneur der russischen Region Brjansk hat der Ukraine vorgeworfen, eine Ortschaft in Grenznähe beschossen zu haben. “Heute haben die ukrainischen Streitkräfte das Dorf Klimowo beschossen”, erklärte Alexander Bogomas am Donnerstag im Online-Dienst Telegram. “Infolge des Beschusses wurden zwei Wohnhäuser beschädigt und einige Bewohner verletzt.”

Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz und würden die Bewohner “medizinisch versorgen”. Ein Vertreter des russischen Gesundheitsministeriums sagte der Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge, bei dem mutmaßlichen Angriff der ukrainischen Streitkräfte seien sieben Menschen verletzt worden. Klimowo liegt rund zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und hat rund 13.000 Einwohner.

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Putin wirft westlichen Banken Ausfälle bei Gas-Zahlungen vor

14.57 Uhr: Rund zwei Wochen nach der Umstellung auf Rubel-Zahlungen für russisches Gas hat Kremlchef Wladimir Putin angeblich durch westliche Banken verschuldete Zahlungsausfälle beklagt. “Es sind Zahlungsausfälle bei Exportlieferungen russischer Energieressourcen zu beobachten”, sagte Putin am Donnerstag bei einer Sitzung zur Entwicklung des russischen Energiesektors, die in Teilen im Staatsfernsehen übertragen wurde. “Die Banken aus diesen äußerst unfreundlichen Staaten halten die Überweisung von Zahlungen zurück”, sagte der Präsident.

Putin hatte Ende März angewiesen, dass EU-Länder Lieferungen von russischem Gas künftig nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Allerdings können die Kunden bei der Gazprombank ein Konto angelegen und dort wie bisher in Dollar und Euro einzahlen. Die Bank konvertiert das Geld in Rubel und überweist es an Gazprom. Die Umstellung auf Rubel war eine Reaktion Moskaus auf westliche Sanktionen wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine.

Vor dem Hintergrund europäischer Diskussionen warnte Putin nun vor einem Embargo von russischem Gas und Öl: “Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden – vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik.” Zugleich bekräftigte er, dass Russland seine Rohstoffe künftig vermehrt in andere Weltregionen verkaufen wolle.

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Vier von fünf Unternehmen erwarten Belastungen durch Ukraine-Krieg

14.31 Uhr: Fast 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland erwarten finanzielle Belastungen durch den Ukraine-Krieg. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichen German-Business-Panel-Monitor für den April hervor, an dem sich gut 1000 Unternehmen beteiligten. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine seien die Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich eingebrochen, heißt es in der Studie. Daran hätten auch die weitreichenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen am 20. März nichts ändern können.

Sorgen machen den Unternehmen der Umfrage zufolge vor allem die steigenden Energiekosten und die drohenden Lieferkettenprobleme. Beeinträchtigungen der eigenen Geschäfte in der Ukraine und in Russland sowie Umsatzeinbußen in den beiden Ländern spielten dagegen nur selten eine Rolle.

Moskau erwägt bei Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens Waffen-Aufstockung an Grenzen

14.01 Uhr: Bei einem möglichen Nato-Beitritt von Finnland oder Schweden erwägt Russland eine Aufstockung seines militärischen Arsenals, einschließlich Atomwaffen, in der Nähe der Grenzen zu den skandinavischen Ländern. Im Falle eines Beitritts würden sich “die Grenzen des Bündnisses mit Russland mehr als verdoppeln”, erklärte der russische Ex-Präsident und die derzeitige Nummer zwei des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, im Messenger-Dienst Telegram am Donnerstag. “Und diese Grenzen müssten verteidigt werden.”

Er verwies auf die Verlegung von Infanterie und Luftabwehrsystemen in den Nordwesten Russlands sowie auf die Verlegung von Seestreitkräften in den Finnischen Meerbusen, der Teil der Ostsee ist. Mit Blick auf die finnische und schwedische Bevölkerung betonte er, dass “niemand, der bei klarem Verstand ist, eine Zunahme der Spannungen an seiner Grenze wünschen und neben seinem Haus Iskander-, Hyperschall-Raketen und Schiffe mit Atomwaffen haben möchte”.

Moskau: Kriegsschiff “Moskwa” nach Munitionsexplosion weiterhin schwimmfähig

13:48 Uhr: Das russische Kriegsschiff “Moskwa” ist laut Angaben Moskaus nach einer Explosion von Munition an Bord weiterhin schwimmtüchtig. Die an dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine beteiligte “Moskwa” sei nicht gesunken, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag. “Es gibt kein offenes Feuer. Die Munitionsexplosionen haben aufgehört. Der Kreuzer Moskwa bleibt schwimmfähig.”

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde die Raketenbewaffnung des Schiffs nicht beschädigt. Die Besatzung sei evakuiert und auf nahe gelegene Schiffe im Schwarzen Meer gebracht worden. Die “Moskwa” solle nun in den Hafen geschleppt werden, erklärte das Ministerium.

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Liveblog Ukraine-Krieg: Strafanzeige wegen Geheimnisverrats im Verteidigungsausschuss

13.32 Uhr: Wegen mutmaßlichen Geheimnisverrats aus streng vertraulichen Sitzungen hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Strafanzeige gestellt. Dies bestätigte ihr Büro am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP, nachdem zuerst das Magazin “Focus” darüber berichtet hatte. Demnach geht es um den Verdacht, dass brisante Informationen zur Lage in der Ukraine an Medien weitergegeben wurden.

Die Strafanzeige sei bei der Staatsanwaltschaft Berlin gestellt worden, teilte Strack-Zimmermanns Büro AFP mit. Der aktuelle Fall betrifft die Weitergabe von Abhörprotokollen, welche die Verantwortlichkeit russischer Soldaten für Massaker an der ukrainischen Bevölkerung in Butscha bei Kiew beweisen sollen. Davon sind laut “Focus” auch zwei internationale Partnerdienste betroffen, die jetzt um die Geheimhaltung ihrer vertraulichen Informationen fürchteten.

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(fmg/dpa/AFP/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.waz.de.


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