Ukraine-Krieg im Liveticker: Kuleba erwartet Schlacht um Donbass wie im Zweiten Weltkrieg

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt, eine mögliche Schlacht um den Donbass im Osten seines Landes werde an den Zweiten Weltkrieg erinnern. Entweder der Westen helfe der Ukraine in den kommenden Tagen oder es werde zu spät sein, sagt Kuleba nach Beratungen mit den Nato-Außenministern in Brüssel.

Westliche Sanktionen gegen Russland seien zwar zu begrüßen, aber nicht genug, um den Krieg zu beenden. Er kritisierte die Länder des Westens, nicht rasch genug zu handeln. „Wie viele Butschas müssen noch geschehen, damit ihr Sanktionen verhängt? Wie viele Kinder, Frauen, Männer, müssen sterben – unschuldige Leben verlorengehen – bis ihr versteht, dass ihr Ermattung bei Sanktionen genauso wenig zulassen dürft wie wir uns Kampfmüdigkeit erlauben können“, erklärte er.

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Alle Ereignisse im Liveticker

17:11 Uhr – Russland wirft Ukraine Angriff auf Munitionsdepot vor

Russische Ermittlungsbehörden werfen der ukrainischen Armee einem Medienbericht zufolge vor, am 29. März mindestens drei Raketen auf ein Munitionsdepot in der südrussischen Stadt Belgorod abgefeuert zu haben. Dabei seien acht russische Staatsbürger verletzt und ein Lagerhaus zerstört worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass.

16:35 Uhr – Nato-Staaten vereinbaren stärkere Unterstützung für Ukraine

Die Nato-Staaten haben sich auf zusätzliche Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine verständigt. „Wir waren uns einig, dass wir unsere Unterstützung für die Ukraine weiter stärken und aufrechterhalten müssen, damit sich die Ukraine durchsetzt“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Außenministertreffen. Die Verbündeten seien entschlossen, mittel- und langfristig mehr zu tun, „um den mutigen Ukrainern zu helfen, ihre Heimat und ihr Land zu verteidigen und die Invasoren zurückzudrängen“.

Welche zusätzlichen Waffen nun von Nato-Staaten an die Ukraine geliefert werden sollen, sagte Stoltenberg nicht. Er verstehe voll und ganz, dass es konkrete Fragen zu bestimmten Waffentypen gebe, sagte er. Die Alliierten hielten es aber für besser, sich nicht konkret zur Art der Systeme zu äußern. „Aber seien Sie versichert, dass die Verbündeten eine Vielzahl unterschiedlicher Waffensysteme bereitstellen“, betonte er. Darunter seien sowohl Systeme aus der Sowjetzeit als auch moderne Ausrüstung.

15:44 Uhr – Niederlande wollen Gasförderung in Nordsee steigern – Griechenland verdoppelt Kohleproduktion

Die Niederlande wollen ihre Erdgasförderung in der Nordsee steigern. „In einer idealen Welt würden wir keine neuen Gasfelder in der Nordsee erschließen. Aber die Situation macht dies notwendig“, sagt Energieminister Rob Jetten dem „Handelsblatt“. Leider habe man in dieser Frage noch keine Einigung mit den deutschen Partnern erzielt. Die Ampel-Koalition hat neue Explorationsvorhaben für Gas und Öl in der Nordsee bislang ausgeschlossen.

Gleichzeitig will Griechenland seine Kohleproduktion verdoppeln, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern. Regierungssprecher Yannis Ekonomou sagte, Braunkohle sei zwar „umweltschädlich“ und unter normalen Umständen sei Erdgas auch „günstiger“. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der Notwendigkeit Griechenlands, Alternativen für seine Energieversorgung zu finden, sei dieser Schritt jedoch „notwendig“.

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15:03 Uhr – Baden-Württemberg: Ukrainer müssen an Uni keine Studiengebühren zahlen

Junge Studierende aus der Ukraine, die nach ihrer Flucht in Baden-Württemberg an die Hochschule wollen, werden von den eigentlich üblichen Studiengebühren befreit. Das beschloss der Landtag in Stuttgart auf Antrag von Grünen und CDU mit großer Mehrheit.

Im Südwesten müssen Studierende aus Nicht-EU-Staaten in der Regel pro Semester eine Studiengebühr von 1500 Euro zahlen. Aus Sicht der oppositionellen FDP ist dieser „Akt der Solidarität“ wichtig, er müsse jedoch von zahlreichen Maßnahmen flankiert werden, um Sprachbarrieren abzubauen und entsprechende Kursangebote zu schaffen.

14:45 Uhr – Städtetag rechnet mit 3500 Euro monatlichen Kosten pro Flüchtling

Der Hessische Städtetag sieht für die Unterbringung und Integration von Geflüchteten aus der Ukraine einen Finanzbedarf von 3500 Euro pro Monat und Flüchtling. Diese Summe beruhe auf Erfahrungen etwa der Sozial- und Jugendämter, sagte der Städtetagspräsident, Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld. Das Geld decke beispielsweise die Aufnahme, Deutschkurse oder Fortbildungen ab.

Nicht enthalten seien umfassende Gesundheitskosten sowie die Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die ohne Begleitung nach Deutschland kämen. Dies sei bei den Flüchtlingen aus der Ukraine jedoch die Ausnahme, erläuterte Wingenfeld nach einer Sitzung von Präsidium und Hauptausschuss des Verbandes in Darmstadt. Zusätzlich kalkulierten die Städte mit rund 1000 Euro pro Monat und Flüchtling an Investitionskosten etwa für die Schaffung von Wohnraum.

„Wir rechnen damit, dass die Menschen nicht so schnell – wie ursprünglich angenommen – in die nun zum Teil vollständig zerstörten Städte zurückgehen können und auch wollen“, sagte Wingenfeld.

14:10 Uhr – Russland weist ukrainischen Entwurf für Friedensvertrag zurück

Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärt, die Ukraine habe einen Entwurf für einen Friedensvertrag übermittelt, der unannehmbare Elemente beinhalte. Er bezieht sich dabei auf Vorschläge zum Donbass und zur Krim.

Lawrow wirft der Ukraine vor, die Friedensgespräche auszuhöhlen. Russland werde aber trotzdem weiterverhandeln und gleichzeitig seine eigenen Ansprüche „absichern“.

13:24 Uhr – 90 Prozent der toten Zivilisten in Butscha offenbar erschossen

Im Kiewer Vorort Butscha verdichten sich nach Angaben der örtlichen Behörden die Hinweise auf russische Kriegsverbrechen. Etwa 90 Prozent der getöteten Zivilisten wiesen Schusswunden auf, sagte Bürgermeister Anatolij Fedoruk der Deutschen Welle. Mit Stand Mittwochabend seien in Butscha 320 Leichen gefunden worden. Sie würden von Spezialisten untersucht. „Aber die Zahl der entdeckten Leichen steigt mit jedem Tag“, sagte Fedoruk. „Weil sie auf Privatgrundstücken, in Parks und auf Plätzen gefunden werden, wo es möglich war, die Leichen zu begraben, als es keinen Beschuss gab.“

Ukrainische Soldaten untersuchen ein zerstörtes Haus in Butscha

Ukrainische Soldaten untersuchen ein zerstörtes Haus in Butscha

Quelle: REUTERS

Er selbst habe mehrere Fälle miterlebt, in denen russische Soldaten ukrainische Zivilisten getötet hätten, sagte Fedoruk. An einem Checkpoint hätten Russen das Feuer auf mehrere Autos eröffnet. In einem Wagen seien eine schwangere Frau und zwei Kinder getötet worden. Nun arbeiteten ukrainische und internationale Behörden in Butscha. „Das Wichtigste ist, die Verbrecher, die das getan haben, vor Gericht zu stellen“, sagte Fedoruk. Viele Angaben sind bislang noch nicht unabhängig überprüft.

13:22 Uhr – G7-Staaten für Ausschluss Russlands aus UN-Menschenrechtsrat

Die G7-Staaten wollen sich wegen des Angriffskrieges in der Ukraine für einen Ausschluss Russlands aus dem UN-Menschenrechtsrat einsetzen. „Wir sind überzeugt, dass es jetzt an der Zeit ist, die Mitgliedschaft Russlands im Menschenrechtsrat auszusetzen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung nach einer Sitzung der G7-Außenminister am Donnerstag. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York sollte im Laufe des Tages über einen solchen Schritt abstimmen.

13:08 Uhr – Ukraine findet neue EU-Sanktionen zu schwach

Die Ukraine hat die geplanten neuen Sanktionen der Europäischen Union (EU) als zu schwach kritisiert. „Wir pochen weiter auf ein vollständiges Öl- und Gasembargo gegen Russland“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Rande eines Treffens mit den Nato-Außenministern. Auch das Europaparlament sprach sich für einen unverzüglichen Importstopp für russisches Gas sowie Öl und Kohle aus.

Das alleinige Sagen bei den Sanktionen haben die EU-Staaten, das Parlamentsvotum kommt deshalb einer nicht bindenden Empfehlung gleich. Die Botschafter der EU-Staaten berieten unterdessen in Brüssel über das inzwischen fünfte Sanktionspaket.

13:07 Uhr – Estland und Finland wollen russisches Gas mit LNG-Terminal ersetzen

Estland will schnellstmöglich den Import von russischem Gas stoppen und setzt dabei auf eine Flüssiggas-Kooperation mit Finnland. „Wir müssen so schnell wie möglich aufhören, Gas vom Putin-Regime zu kaufen, das das Geld für den Krieg gegen die Ukraine verwendet“, sagt Ministerpräsidentin Kaja Kallas laut Nachrichtenagentur BNS. Ein Datum nannte sie nicht. Die Regierung will BNS zufolge bis zum Herbst gemeinsam mit Finnland ein Terminal für den Import von Flüssiggas pachten. Die finnische Regierung kündigte die Anschaffung eines LNG-Terminals an, das gemeinsam mit Estland genutzt werden solle. Sie wolle bis zu 850 Millionen Euro investieren, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu beenden.

13:04 Uhr – EU-Parlament fordert Lieferstopp von russischem Gas, Öl und Kohle

Eine Mehrheit der Abgeordneten im EU-Parlament hat einen sofortigen Lieferstopp von Öl, Kohle und Gas aus Russland gefordert. In einer entsprechenden Resolution dringen die Abgeordneten am Donnerstag zudem auf ein Embargo von russischem Kernbrennstoff und dass die Erdgasfernleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 vollständig aufgegeben werden. Zudem sollten die EU-Kommission und die Staaten einen Plan vorlegen, um die Energieversorgungssicherheit der EU auch kurzfristig zu sichern, hieß es in dem verabschiedeten Text. 413 Abgeordnete stimmten dafür, 93 dagegen und 46 enthielten sich.

12:52 Uhr – Laut Kiew will Russland langfristig das ganze Land erobern

Russlands langfristiges Ziel ist nach Einschätzung der ukrainischen Regierung eine Eroberung der gesamten Ukraine. Das sei das Vorhaben, auch wenn sich Russland kurzfristig auf die Kämpfe in der Ost-Ukraine konzentriere, sagt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar.

Die russischen Streitkräfte würden in der Ukraine abwarten, während die Führung in Moskau ihre Geheimdiensteinsätze verstärke, um herauszufinden, wie man die ukrainischen Truppen am besten bekämpfe.

12:40 Uhr – Russland stimmt zehn Fluchtkorridoren zu

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Regierung zehn humanitären Korridoren für die Evakuierung von Zivilisten aus drei östlichen Regionen der Ukraine zugestimmt. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sagte, Zivilisten aus den Regionen Donezk, Luhansk und Saporischschja könnten in die Städte Saporischschja und Bachmut gelangen.

Bei Telegram erklärte sie, es sei möglich, mit dem Auto von Mariupol und Enerhodar nach Saporischschja zu fahren, von Berdjansk, Tokmak und Melitopol sei dies zudem mit Bussen möglich. Evakuierungen nach Bachmut, das in der Region Donezk liegt, sollten in Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, Popasna, Hirske und Rubischne stattfinden.

„Bitte gehen Sie!“, forderte Serhij Gajdaj, der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk. „Diese paar Tage sind vielleicht die letzte Chance“, erklärte Serhij Gajdaj am Donnerstag auf Twitter.

Russische Streitkräfte verstärken Truppen in Luhansk und dem Donbass

Die russische Armee bereitet offenbar einen massiven Angriff auf Luhansk vor. Auch Charkiw und der Donbass stehen im Fokus der Streitkräfte. Tausende Ukrainer verlassen die bedrohten Gebiete.

Quelle: WELT/ Jana Wochnik

11:58 Uhr – „Tagesschau“ zeigt Nachrichten mit ukrainischen und russischen Untertiteln

Die ARD baut angesichts des Krieges gegen die Ukraine ihr Informationsangebot weiter aus: Vom Donnerstag an ist die 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“ mit ukrainischen und russischen Untertiteln in der ARD Mediathek, auf tagesschau.de und auf dem YouTube-Kanal der tagesschau verfügbar.

ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger: „Ich freue mich sehr, dass wir vor allem Menschen, die wegen des Krieges aus ihrer Heimat fliehen mussten, dieses besondere Angebot machen können. Die tagesschau steht wie keine zweite Nachrichtenmarke für verlässliche und sauber recherchierte Information. Mit Untertiteln auf Ukrainisch und Russisch versehen, stehen diese Informationen nun noch mehr Menschen zur Verfügung.“

Auch der WELT-Nachrichtensender zeigt das TV-Programm mit russischen Untertiteln.

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UKRAINE-CRISIS/BUCHA

Live AUF WUNSCH MIT RUSSISCHEN UNTERTITELN

11:42 Uhr – Russland geht gegen Google-Tochter YouTube vor

Die russische Medienaufsicht kündigt Strafmaßnahmen gegen Google an. Wegen mutmaßlicher Verstöße gegen russische Gesetze wird unter anderem ein Werbeverbot verhängt. Die zuständige Behörde wirft der Google-Tochter YouTube vor, die Video-Plattform sei zu einer Hauptquelle von Falschinformationen über die militärische Spezialoperation in der Ukraine geworden. So würden die Streitkräfte der Russischen Föderation diskreditiert. YouTube hat weltweit von Russland finanzierte Medien ausgeschlossen, die Plattform zu nutzen.

11:24 Uhr – Rund 316.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland gezählt

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor sechs Wochen sind mehr als 316.000 Menschen, die aus dem Land fliehen, nach Deutschland gekommen. Die Bundespolizei zählte bis Donnerstag 316.453 Flüchtlinge, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Sie nimmt derzeit verstärkte Kontrollen vor.

Die tatsächliche Zahl der nach Deutschland Geflüchteten liegt wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.

„Sozialhilfe wollen die wenigsten beantragen“

Mindestens 300.000 Ukraine-Flüchtlinge leben derzeit in Deutschland und es könnten noch deutlich mehr werden. Viele möchten gerne sofort arbeiten und keine Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Doch wie klappt die Integration in den Arbeitsmarkt?

Quelle: WELT / Matthias Heinrich

11:14 Uhr – Deutschland nimmt 47 pflegebedürftige Holocaust-Überlebende aus der Ukraine auf

Deutschland hat nach Angaben des Bundesinnenministeriums pflegebedürftige jüdische Holocaust-Überlebende aus der Ukraine aufgenommen. „In unserer besonderen Verantwortung als Deutsche“ habe die Bundesrepublik „47 pflegebedürftige jüdische Holocaust-Überlebende zu uns evakuiert und aufgenommen“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

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Ein zerstörtes Gebäude in Charkiw. In der Stadt starb ein 96-jähriger Überlebender der nationalsozialistischen Konzentrationslager

Faeser hob hervor: „Dieser ganze Angriffskrieg, den Russland führt, ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts.“ Der Generalbundesanwalt und das Bundeskriminalamt würden nun Belege für konkrete Kriegsverbrechen sammeln. „Besonders wichtig ist jetzt zum Beispiel, Geflüchtete in Deutschland als Zeugen zu befragen und jedem Hinweis sehr intensiv nachzugehen“, sagte die SPD-Politikerin den Funke-Zeitungen.

10:53 Uhr – Russische Armee beschießt weitere Ziele in der Ukraine

Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau am Donnerstag weitere 29 Militärobjekte in der Ukraine bombardiert. Dabei seien Luftabwehrsysteme, Artilleriegeschütze, mehrere Kommando- und Stützpunkte der ukrainischen Streitkräfte sowie Munitions- und Treibstofflager vernichtet worden, sagte der russische Militärsprecher Igor Konaschenkow.

Eine Fregatte der Schwarzmeerflotte habe „eine Salve mit vier ballistischen Raketen vom Typ Kalibr auf Bodenziele auf dem Territorium der Ukraine abgegeben“.

10:33 Uhr – Britischer Militärgeheimdienst: Russland setzt Angriffe in Ost-Ukraine fort

Russland setzt nach britischen Angaben seine Artillerie- und Luftangriffe an der Kontrolllinie in der ostukrainischen Region Donbass fort, die von russischen Kräften in weiten Teilen beherrscht wird. Das britische Verteidigungsministerium twittert, der Fokus der Russen liege derzeit darauf, den Einfluss im Osten der Ukraine auszuweiten.

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10:00 Uhr – Russische Soldaten besprachen Gräueltaten in Butscha offenbar über Funk

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat neue Erkenntnisse zu den Gräueltaten russischer Streitkräfte in dem Ort Butscha nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew vorliegen. Nach Informationen des „Spiegel“ hat der Auslandsgeheimdienst Funksprüche russischer Militärs abgefangen, in denen Morde an Zivilisten in Butscha besprochen wurden. Einzelne der Funksprüche sollen sich auch in Butscha fotografierten Leichen zuordnen lassen. Auch Reuters hat diese Information aus Sicherheitskreisen erhalten: „Es stimmt, dass der Bundesregierung Hinweise auf eine russische Täterschaft vorliegen“.

So soll in einem Funkspruch ein Soldat einem anderen schildern, er und seine Kollegen hätten eine Person von ihrem Fahrrad geschossen. Ein Bild einer Leiche mit ihrem Fahrrad ging um die Welt. In einem anderen Funkspruch soll ein Mann sagen: Man befrage Soldaten zunächst, dann erschieße man sie. Darüber informierte der BND nach Informationen des „Spiegel“ vom Donnerstag bereits die zuständigen parlamentarischen Stellen in Berlin.

Die Aufnahmen des BND legen den Schluss nahe, dass es sich weder um Zufallstaten handele noch um Aktionen einzelner aus dem Ruder gelaufener Soldaten. Vielmehr lege das Material nahe, so hieß es, die Soldaten unterhielten sich über die Gräueltaten wie über ihren Alltag. Dies deute darauf hin, dass Morde an Zivilisten Teil des üblichen Handelns der russischen Militärs geworden seien, möglicherweise sei es Teil einer klaren Strategie. Es gehe darum, unter der Zivilbevölkerung Angst und Schrecken zu verbreiten und Widerstand zu ersticken.

Aus dem Material soll auch hervorgehen, dass Bedienstete der russischen Söldnertruppen wie der „Wagner Gruppe“ maßgeblich an den Gräueltaten beteiligt waren. Diese war bereits bei ihrem Einsatz in Syrien durch besondere Grausamkeit aufgefallen.

Die Bundesregierung und der Bundesnachrichtendienst wollten auf Anfrage nicht Stellung nehmen. Die russische Regierung hat bisher dementiert, dass ihre Truppen in der Ukraine für die Gräueltaten verantwortlich sind. Kanzler Olaf Scholz hatte Russland aber bereits Kriegsverbrechen in Butscha vorgeworfen.

In dem Ort waren nach dem Abzug russischer Militärs am Wochenende ein Massengrab und zahlreiche auf offener Straße liegende Leichen entdeckt worden.

09:31 Uhr – Prorussische Separatisten: Mariupols Zentrum weitgehend eingenommen

Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben eigenen Angaben zufolge mithilfe russischer Truppen weitgehend die Kontrolle über das Stadtzentrum von Mariupol erlangt. „Man kann sagen, dass im zentralen Teil der Stadt die Hauptkämpfe beendet sind“, sagte der Sprecher der prorussischen Kräfte im Gebiet Donezk, Eduard Bassurin, am Donnerstagmorgen im russischen Staatsfernsehen. Nun werde vor allem im Hafen der Metropole am Aswoschen Meer sowie am Stahlwerk Asow-Stahl gekämpft, sagte Bassurin.

Die ukrainische Seite bestätigte diese Darstellung nicht. „Mariupol hält sich“, sagte Präsidentenberater Olexeij Arestowytsch.

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A view shows an apartment building destroyed during Ukraine-Russia conflict in the besieged southern port city of Mariupol, Ukraine April 3, 2022. REUTERS/Alexander Ermochenko

Bürgermeister von Mariupol

Bassurins Angaben zufolge sollen sich in der von russischen Truppen belagerten Stadt noch rund 3000 ukrainische Soldaten aufhalten. Das ließ sich zunächst nicht überprüfen. Bassurin behauptete zudem, die ukrainischen Kämpfer hätten Unterstützer in der Zivilbevölkerung.

09:14 Uhr – Wüst sieht bei Sanktionen gegen Russland noch „Luft nach oben“

Angesichts der Brutalität des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst für härtere Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Bei den Waffenlieferungen an die Ukraine müsse man die Zusagen auch einhalten, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im „Morgenmagazin“ im Ersten. Zu Deutschlands Rolle betonte er: „Wir dürfen da auch nicht immer die Letzten sein und im Bremserhäuschen sitzen im europäischen Geleit. Wir sollten da mehr tun“.

Bei den Sanktionen sei „sicherlich noch Luft nach oben“. Es sei gut, dass man sich auf europäischer Ebene verständigt habe, die Kohleimporte aus Russland einzustellen. „Das ist richtig und Deutschland sollte da vorne mit dabei sein.“

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09:13 Uhr – Briten versprechen Ukraine intensivere Waffenlieferungen

Die britische Außenministerin Liz Truss hat der Ukraine am Rande des Nato-Treffens in Brüssel zusätzliche militärische Unterstützung versprochen. „Wir intensivieren unsere Waffenlieferungen an die Ukraine“, sagte Truss am Donnerstag und bezeichnete das Vorgehen von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine als entsetzlich.

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09:10 Uhr – Lindner befürwortet Gasförderung in der Nordsee

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) setzt sich angesichts des Ukraine-Kriegs für die Gas- und Ölförderung in der Nordsee ein. „Um es klar zu sagen: Ich halte die Festlegung des Koalitionsvertrages, dass wir in der Nordsee nicht mehr Öl und Gas fördern wollen und keine neuen Felder explorieren wollen, für aus der Zeit gefallen“, sagte der Politiker dem Magazin „The European“. Deutschland habe Rohstoffreserven, die bislang nicht genutzt würden.

Die heimische Öl- und Gasexploration habe wegen des gestiegenen Energiepreisniveaus eine andere Wirtschaftlichkeitsprognose als zuvor vermutet. „Insbesondere mit den Niederländern müssen wir schauen, was da in der Nordsee konkret geht“, sagte Lindner.

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09:07 Uhr – Baerbock kündigt Gespräche über intensivere Waffenlieferungen an

Die Nato-Staaten wollen der Ukraine nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock noch stärker als bislang mit Waffenlieferungen helfen. Man schaue sich mit den Partnern an, wie man die Ukraine zukünftig intensiver und koordinierter unterstützen könne, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag am Rande von Beratungen in der Brüsseler Nato-Zentrale. Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung und man werde dies gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern fördern. Darum gehe es auch bei Gesprächen im Kreis der G-7-Staaten, die am Rande der Nato-Beratungen organisiert wurden.

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Für weitere Absprachen zum Umgang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine kündigte Baerbock für Mai ein informelles Arbeitstreffen der Nato-Außenminister in Berlin an. Dabei soll es auch um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Bündnisstaaten und um eine bessere Absicherung der Südostflanke der Allianz gehen.

09:00 Uhr – Russland-Geschäfte zum Schutz von ärmeren Ländern? – Mehrheit dagegen

Eine knappe Mehrheit der Verbraucher in Deutschland lehnt es laut einer Umfrage ab, dass Firmen ihre Produkte weiter in Russland verkaufen – auch wenn sie damit nach eigenen Angaben Lieferanten aus Entwicklungsländern schützen wollen. Bei einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 53 Prozent der über 2200 Befragten an, einen weiteren Vertrieb in Russland abzulehnen, auch wenn er mit dem Schutz und der Aufrechterhaltung von Lieferketten in Entwicklungsländern begründet wird. Den Angaben vom Donnerstag zufolge befürworteten dies 27 Prozent. 20 Prozent machten keine Angabe.

Viele deutsche Firmen ziehen sich angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit ihren Geschäften aus Russland zurück, aber nicht alle. Der Schokoladenhersteller Ritter Sport etwa begründete jüngst den weiteren Verkauf seiner Produkte in Russland damit, „Arbeitsplätze und auch die Lebensgrundlage von vielen Kakaobauernfamilien zu sichern“. Sämtliche Investitionen in Russland sowie die Werbung seien aber gestoppt worden. Der Gewinn aus dem laufenden Russlandgeschäft werde an Hilfsorganisationen gespendet.

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08:55 Uhr – Ukrainischer Innenminister: Borodjanka bei Kiew stark zerstört

Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj hat von großen Zerstörungen in der Kleinstadt Borodjanka bei Kiew berichtet. „Derzeit ist die Stadt Borodjanka eine der am stärksten zerstörten Städte in der Region Kiew“, sagte Monastyrskyj, wie ukrainische Medien am Donnerstagmorgen berichteten. Einwohner hätten erzählt, dass russische Truppen in den ersten Kriegstagen aus geringer Höhe mit Flugzeugen Raketen auf ihre Häuser abgeworfen hätten. Anschließend seien auch Rettungskräfte beschossen worden und hätten deshalb vorerst ihre Arbeit einstellen müssen. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.

Menschen, die damals unter den Trümmern verschüttet worden seien, könnten mittlerweile nicht mehr am Leben sein, sagte Monastyrskyj. Am Mittwoch hatte der ukrainische Zivilschutz mitgeteilt, dass in Borodjanka mit der Suche nach zivilen Todesopfern begonnen wurde. Zuvor sei die 35 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt gelegene Siedlung von Minen geräumt worden, hieß es.

Aktuelle Lage in der Ukraine

Aktuelle Lage in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:54 Uhr – Wüst spricht sich für „Integrationsangebot“ für Ukraine-Geflüchtete an

Vor dem Bund-Länder-Gipfel hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) für ein „Integrationsangebot“ für aus der Ukraine geflüchtete Menschen ausgesprochen. „Ich bin ziemlich sicher, dass in diese zerstörten Städte so schnell niemand zurückkehren kann, auch wenn ich weiß, dass viele das so schnell wie möglich möchten“, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Deswegen müssten gerade Kindern und Jugendlichen Angebote zur Integration gemacht werden, etwa durch die Teilnahme am Schulunterricht.

Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder beraten am Nachmittag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Umgang mit der großen Zahl an Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Dabei soll es unter anderem um die Registrierung und Unterbringung der Geflüchteten gehen. Auch die Finanzierung der Flüchtlingshilfe ist ein bestimmendes Thema. Wüst forderte im Vorfeld konkrete Finanzierungszusagen vom Bund für die Kommunen.

08:50 Uhr – EU-Außenbeauftragter hofft auf baldiges Öl-Embargo gegen Russland

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hofft darauf, dass die EU möglichst bald auch den Import von Öl aus Russland einschränkt. Ein Öl-Embargo sei zwar nicht Teil des Sanktionspakets, über das die EU-Staaten derzeit berieten, sagte der Spanier am Donnerstag am Rande von Beratungen der Nato-Außenminister in Brüssel. Doch es werde Thema beim Treffen der EU-Außenminister am Montag sein. „Und früher oder später, ich hoffe früher, wird es passieren.“

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08:41 Uhr – Ukraine fordert mehr Waffen – und macht der Bundesregierung Vorwürfe

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat zum Auftakt von Beratungen mit Kollegen der Nato-Staaten die Forderungen nach Waffen zur Verteidigung gegen Russland bekräftigt und dabei zu lange Entscheidungsprozesse in Deutschland beklagt. Seine Agenda für das Treffen habe drei Punkte, sagte Kuleba am Donnerstag in Brüssel: „Es sind Waffen, Waffen, Waffen.“ Der beste Weg, der Ukraine nun zu helfen, sei, dem Land alles Notwendige zu stellen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Schranken zu weisen und die russische Armee in der Ukraine zu besiegen, damit der Krieg nicht weiter ausufere.

Deutschland könne mit Blick auf Waffenlieferungen „angesichts seiner Reserven und Kapazitäten“ mehr machen, sagte Kuleba. Man arbeite mit der deutschen Regierung zusammen. Das Problem, das ihn am meisten beunruhige, sei die Dauer der Verfahren und Entscheidungsfindung in Berlin. „Während Berlin Zeit hat, hat Kiew keine.“

Die Ukraine und die ukrainische Armee hätten in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie wüssten, wie man kämpfe. „Aber ohne eine nachhaltige und ausreichende Versorgung mit allen von der Ukraine geforderten Waffen werden diese Erfolge mit enormen Opfern einhergehen“, sagte er. Je mehr und je schneller die Ukraine Waffen erhalte, desto mehr Leben würden gerettet und desto weniger Städte würden zerstört. „Und es wird keine Butschas mehr geben.“

Kuleba rief die Nato-Alliierten dazu auf, ihre Zurückhaltung und ihre Zögerlichkeit zu überwinden. „Waffen dienen heute dem Frieden.“ Er betonte zudem, dass es mit Blick auf die Ukraine keinen Unterschied zwischen Offensiv- und Defensiv-Waffen gebe. Länder, die diesen Unterschied machten, nannte er scheinheilig.

08:36 Uhr – Ukraine: Zehn Fluchtkorridore für Zivilisten geplant

Die Ukraine will am Donnerstag zehn Fluchtkorridore für Zivilisten in umkämpften Städten einrichten. Das kündigt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk an. Sie weist darauf hin, dass Menschen, die aus der eingekesselten Hafenstadt Mariupol fliehen wollen, ihre eigenen Fahrzeuge benutzen müssten. In der Vergangenheit sind wiederholt Evakuierungen gescheitert, weil geplante Feuerpausen nicht eingehalten oder Konvois an der Weiterfahrt gehindert wurden.

Das Foto aus einem vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zur Verfügung gestellten Video zeigt einen Konvoi von Bussen und Privatautos, der Zivilisten aus Mariupol bringen soll

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Quelle: dpa/Uncredited

08:28 Uhr – Österreich weist vier russische Diplomaten aus

Österreich weist vier russische Diplomaten aus. Dazu werde der diplomatische Status von drei Angehörigen der russischen Botschaft in Wien und eines Angehörigen des russischen Generalkonsulats in Salzburg aufgehoben, teilt eine Sprecherin von Außenminister Alexander Schallenberg mit. „Die Personen haben Handlungen gesetzt, die mit ihrem diplomatischen Status unvereinbar sind und werden daher gemäß Artikel 9 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen zu unerwünschten Personen erklärt“, so die Sprecherin. Die betroffenen Diplomaten sind aufgefordert, spätestens mit Ablauf des 12. April das Land zu verlassen.

08:26 Uhr – Billie Eilish und Elton John: Staraufgebot für Ukraine-Spendenevent

Musikgrößen wie Billie Eilish, Madonna, Celine Dion, Katy Perry, Elton John, Stevie Wonder und Bruce Springsteen haben sich einer Hilfsaktion für die Ukraine angeschlossen. Im Rahmen der Social Media Kampagne „Stand Up for Ukraine“ wollen Weltstars am Freitag zu Spenden und anderen Formen der Unterstützung für Betroffene innerhalb der Ukraine und für die Millionen Flüchtlinge aufrufen.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Citizen wollen auch Stars wie Herbert Grönemeyer, Miley Cyrus, Billy Joel, The Weeknd, Jon Batiste, U2 und die Red Hot Chili Peppers bei der Kampagne mitwirken. Global Citizen setzt dabei auf das weltweite Engagement von Bürgern, politisch Druck zu machen und humanitäre Hilfe zu fordern.

07:58 Uhr – Selenskyj: Ukraine bereitet sich auf russische Offensive im Osten vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer neuen Offensive der russischen Streitkräfte im Osten des Landes gewarnt. Russland bereite seine Streitkräfte darauf vor, sagte er in seiner nächtlichen Videoansprache. Der Kreml hatte das Ziel ausgelobt, den Donbass, das vorrangig russischsprachige industrielle Herz der Ukraine, zu „befreien“. Auch die Ukraine bereite sich auf den Kampf vor, sagte Selenskyj. „Wir werden kämpfen und uns nicht zurückziehen.“ Sein Land werde alle Register ziehen, sich zu verteidigen, „bis Russland beginnt, ernsthaft Frieden zu suchen“, sagte er. „Dies ist unser Land. Dies ist unsere Zukunft. Und wir werden sie nicht aufgeben.“

Die ukrainischen Behörden riefen die Menschen im Donbass zur unverzüglichen Evakuierung auf. „Später werden die Menschen unter Beschuss geraten“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk, „und wir werden nichts tun können, um ihnen zu helfen.“

Einwohner laufen nach einem Beschuss am 6. April in Severodonetsk in der Region Donbass weg

Einwohner laufen nach einem Beschuss am 6. April in Severodonetsk in der Region Donbass weg

Quelle: AFP/FADEL SENNA

07:00 Uhr – USA bilden ukrainische Soldaten für Einsatz von Kamikaze-Drohnen aus

Die US-Armee bildet in den USA eine kleine Zahl ukrainischer Soldaten für den Einsatz von als Kamikaze-Drohnen bezeichneten Kampfdrohnen vom Typ Switchblade aus. Es handle sich um „weniger als ein Dutzend“ Soldaten, die sich schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zur Weiterbildung in den USA aufgehalten hätten, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Mittwoch.

„Wir haben die Gelegenheit genutzt, sie für einige Tage zur Seite zu nehmen und ihnen Training zu geben, insbesondere an der Switchblade“, sagte der Pentagon-Vertreter weiter. Die Soldaten würden „relativ bald“ in die Ukraine zurückkehren.

US Switchblade Kamikaze Drones Delivered To Ukraine

Die Drohne vom Typ Switchblade

Quelle: pa/abaca/ABACA

Die kleinen, tragbaren und mit einem Sprengkopf ausgestatteten Switchblade-Drohnen werden in ihr Ziel gesteuert und detonieren dort. Sie werden deswegen umgangssprachlich als Kamikaze-Drohnen bezeichnet. Die USA liefern die Drohnen an die ukrainischen Streitkräfte, um sie im Krieg gegen Russland zu unterstützen.

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06:04 Uhr – Ukraine: Fast 5000 Menschen am Mittwoch aus Kampfgebieten evakuiert

Fast 5000 Menschen sind nach ukrainischen Angaben am Mittwoch aus Kampfgebieten evakuiert worden. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sagte, 1171 Flüchtende hätten die umkämpfte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer verlassen und 2515 weitere die Städte Berdjansk und Melitopol sowie andere Gebiete im Süden. Zudem seien 1206 Menschen aus der östlichen Region Luhansk evakuiert worden.

Wereschtschuk und andere Vertreter der ukrainischen Regierung haben Anwohner östlicher Regionen mit Blick auf eine bevorstehende russische Offensive zur Evakuierung aufgerufen. Sie erklärten, die Menschen in den Regionen Donezk und Luhansk sollten sich in sicherere Regionen begeben.

05:53 Uhr – US-Senat befasst sich mit Maßnahmen gegen Russland

Der US-Senat befasst sich am Donnerstag mit dem Abbruch der normalen Handelsbeziehungen mit Russland und dem Stopp des Imports von russischem Öl. Beide Gesetzesvorhaben sind im Senat festgefahren, was Abgeordnete frustriert, die die Reaktion der USA auf Russlands Krieg mit der Ukraine beschleunigen wollen.

Der demokratische Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer sagte, der russische Präsident Wladimir Putin müsse für das zur Verantwortung gezogen werden, was er als Kriegsverbrechen gegen die Ukraine bezeichnete.

Die Maßnahme den Handel mit Russland betreffend ebnet für Präsident Joe Biden den Weg, um höhere Zölle auf bestimmte Importe aus Russland zu verhängen. Das Gesetz zum Stopp von Importen russischen Öls wurde von Biden bereits per Exekutivanordnung in Kraft gesetzt.

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A view shows an apartment building destroyed during Ukraine-Russia conflict in the besieged southern port city of Mariupol, Ukraine April 3, 2022. REUTERS/Alexander Ermochenko

Bürgermeister von Mariupol

03:35 Uhr – Russischer Jumbojet am Flughafen Hahn festgesetzt

Ein Jumbojet unter russischer Kontrolle darf vorerst nicht mehr vom rheinland-pfälzischen Flughafen Hahn abheben. Damit sitzt die große Frachtmaschine, eine Boeing 747 der Airline Cargologicair UK, auf unbestimmte Zeit im Hunsrück fest. Der insolvente Airport kassiert dafür nach eigener Auskunft jeden Tag ein Abstellentgelt von rund 1200 Euro. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der Landesbetrieb Mobilität als Luftfahrt- und Luftsicherheitsbehörde für Rheinland-Pfalz teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: „Da die Airline Cargologicair UK sowie deren Luftfahrzeuge unter die aktuellen EU-Sanktionen fallen, wurde ein Startverbot gegen die B 747, die einen Wartungsaufenthalt am Flughafen Frankfurt-Hahn hatte, verhängt.“ Nach derzeitigem Stand sei nicht davon auszugehen, dass die Sanktionen kurzfristig aufgehoben würden.

02:33 Uhr – US-Gesetz zu Regierungsbericht über Kriegsverbrechen verabschiedet

Das US-Repräsentantenhaus hat am Mittwoch mit überwältigender Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das einen Bericht der US-Regierung über die während der russischen Invasion in die Ukraine begangenen Kriegsverbrechen fordert. Die Abgeordneten befürworteten die Maßnahme angesichts grausamer Berichte über Gräueltaten in Städten rund um Kiew, insbesondere in Butscha, und neuer Berichte über die Zahl der zivilen Opfer in der belagerten Hafenstadt Mariupol.

In dem Gesetz wird der US-Präsident aufgefordert, dem Kongress einen Bericht über die Bemühungen zur Sicherung von Beweisen für Kriegsverbrechen vorzulegen.

Im vergangenen Monat hat der US-Senat eine Resolution verabschiedet, die eine Untersuchung des russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen fordert.

02:24 Uhr – Verstimmung zwischen Frankreich und Polen über Macrons Telefonate mit Putin

Zwischen den Regierungen der EU- und Nato-Staaten Frankreich und Polen herrscht Verstimmung wegen der Telefonate des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg. Macron bezeichnete die Kritik des polnischen Regierungschefs Mateusz Morawiecki an seinem Vorgehen am Mittwoch als „unbegründet“ und „skandalös“. Morawiecki hatte Macron vorgeworfen, mit einem „Kriminellen zu verhandeln“.

„Wie oft haben Sie mit Putin verhandelt und was haben Sie erreicht?“, fragte Morawiecki in Richtung Macrons am Montag. „Man verhandelt nicht mit Kriminellen“, sagte er. „Kriminelle müssen bekämpft werden.“ Morawiecki behauptete: „Niemand hat mit Hitler verhandelt.“ Er fragte: „Würden Sie mit Hitler, mit Stalin, mit Pol Pot verhandeln?“ Morawiecki bezichtigte zudem die Staats- und Regierungschefs der EU einer „Verzögerungstaktik“ sowie der „Phrasendrescherei“.

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Bundeswehr-Soldat bei einer Nato-Übung in Norwegen

02:11 Uhr – Selenskyj: Neue Sanktionen „eindrucksvoll“ – aber nicht ausreichend

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von westlichen Ländern vorangetriebenen Verschärfungen von Sanktionen gegen Russland begrüßt. Diese sähen „eindrucksvoll“ aus, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache, die in der Nacht zu Donnerstag auf Telegram veröffentlicht wurde. Allerdings reichten sie nicht aus. Man könne sie kaum als angemessen bezeichnen angesichts dessen, was die Welt in Butscha gesehen habe, sagte Selenskyj. Er verwies auch auf die anhaltenden Kämpfe in der Hafenstadt Mariupol oder Charkiw sowie eine wohl bevorstehende russische Offensive im Donbass.

Selenskyj forderte erneut ein Embargo russischen Öls und einen vollständigen Ausschluss des russischen Bankensystems vom internationalen Finanzwesen. Sollte es kein „wirklich schmerzhaftes Sanktionspaket“ gegen Russland und keine Lieferungen der von Kiew geforderten Waffen an die Ukraine geben, werde dies von Russland als „Erlaubnis zum Vormarsch“ gesehen.

Der ukrainische Präsident rief zudem die Bürgerinnen und Bürger Russlands auf Russisch dazu auf, ein Ende des Kriegs zu fordern. „Niemand in Russland, der jetzt nicht ein Ende des Krieges und den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine fordert, hat eine Zukunft“, sagte er. Die russischen Bürger sollten lieber jetzt etwas verlieren und sich der russischen Repressionsmaschine stellen, als ihr Leben lang „mit Nazis verglichen zu werden“.

02:10 Uhr – Welthungerhilfe: 45 Millionen Menschen droht Hungersnot

Aufgrund der Folgen durch den Krieg in der Ukraine drohen der Welthungerhilfe zufolge bereits 45 Millionen Menschen eine „dramatische Hungersnot“. Das seien drei Millionen mehr als noch zu Beginn des Jahres, sagt Generalsekretär Mathias Mogge der „Rheinischen Post“. Ein Teil der westlichen Länder wie Kanada und Australien versuchten zwar, den Bedarf an Getreide aufzufangen. Das reiche aber nicht aus. Das Thema solle bei der anstehenden G7-Konferenz ganz nach oben gesetzt werden. „Die Unterstützung für die betroffenen Länder muss deutlich erhöht werden.“

02:04 Uhr – Länder und Gemeinden fordern vom Bund mehr Geld für Ukraine-Flüchtlinge

Vor den Bund-Länder-Gesprächen über die Ukraine-Flüchtlinge am Donnerstag haben die Bundesländer und Gemeinden ihre Forderungen nach einer gerechten Kostenverteilung bekräftigt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) forderten die volle Übernahme der Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge durch den Bund. Ihren Vorstellungen nach sollen die Flüchtlinge von den Jobcentern versorgt werden und nicht vom Sozialamt.

Ramelow sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben), die Kostenverteilung für die Unterbringung müsste „am Donnerstag geklärt werden. Anschließend kann man geordnet umsteuern.“ Die Kosten für die Geflüchteten sollten laut Ramelow im Rahmen des Sozialgesetzbuchs II (Arbeitslosengeld II) abgedeckt werden, für das der Bund zuständig ist.

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Kanzler Olaf Scholz (SPD)

Streit über Waffenlieferungen

01:02 Uhr –Italien: Embargo gegen russisches Gas steht nicht zur Debatte

Dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi zufolge steht ein Embargo gegen russisches Gas derzeit nicht zur Debatte. „Ich weiß nicht, ob das jemals auf dem Tisch liegen wird“, sagte Draghi am Mittwoch. Die Europäische Union denkt zurzeit über ihr nächstes Sanktionspaket wegen des Kriegs in der Ukraine nach.

Am Montagabend hatte Draghi Reportern noch mitgeteilt, dass Italien im Falle eines Gasembargos „sehr gerne mitmachen würde“, wenn dies den Frieden ermögliche. „Wenn der Gaspreis gegen Frieden getauscht werden kann … was wählen wir? Den Frieden? Oder dafür, dass die Klimaanlage im Sommer läuft? Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen.“

01:00 Uhr – Deutschland hat 47 Holocaust-Überlebende aus der Ukraine aufgenommen

Deutschland hat 47 pflegebedürftige jüdische Holocaust-Überlebende aus der Ukraine nach Deutschland gebracht und aufgenommen. Dies sei „in unserer besonderen Verantwortung als Deutsche“ geschehen, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). „Wir geben ihnen eine vorübergehende Heimat. Das ist uns europaweit in diesen ersten Kriegswochen sehr gut gelungen.“

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Gräueltaten in der Ukraine

00:57 Uhr – Zwei Villen eines russischen TV-Moderators in Italien angegriffen

Zwei Villen eines dem russischen Staatschef Wladimir Putin nahestehenden TV-Moderators sind in Italien zum Ziel von Angriffen geworden. Laut Behördenangaben vom Dienstag wurde auf die Villa des russischen Journalisten Wladimir Solowjew am Comer See in Norditalien ein Brandanschlag verübt. Bei einer zweiten Villa in der Gegend wurde rote Farbe in den Pool geschüttet.

Solowjew ist einer der bekanntesten Befürworter des russischen Einmarschs in der Ukraine. Jeden Abend wirbt er in seiner Sendung für den Krieg. Er besitzt insgesamt drei Immobilien am Comer See mit einem Gesamtwert von acht Millionen Euro. Sie wurden von den italienischen Behörden Anfang März zusammen mit dem Vermögen anderer russischer Putin-Verbündeter im Rahmen der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs eingefroren.

00:42 Uhr – USA und Großbritannien boykottieren Sitzung des UN-Sicherheitsrats

Die Vereinigten Staaten und Großbritannien haben am Mittwoch eine informelle Sitzung des UN-Sicherheitsrats boykottiert. Diese hatte Russland einberufen, um seine unbegründeten Behauptungen zu bekräftigen, dass die USA in der Ukraine Labore für biologische Kriegsführung unterhalten. Der Schritt Moskaus war der jüngste von mehreren, die westliche Länder dazu veranlasst haben, Moskau zu beschuldigen, die Uno als Plattform für Desinformation zu nutzen, um die Aufmerksamkeit von seinem Krieg gegen die Ukraine abzulenken.

Der Leiter der UN-Abrüstungsabteilung, Izumi Nakamitsu, hatte in zwei offiziellen Sitzungen des Sicherheitsrates, die Russland im vergangenen Monat zu diesem Thema einberufen hatte, erklärt, dass die Vereinten Nationen keine Kenntnis von einem Biowaffenprogramm in der Ukraine hätten. „Eine Nebelkerze, um von der brutalen Kriegsführung abzulenken“, „unverantwortlich“, „gefährlich“ und „bedauerlich“ waren nur einige der Reaktionen von Ländern wie Norwegen, Frankreich, Irland und Albanien.

23:50 Uhr – Selenskyj: Verzögerung bei Entscheidung zu Ölembargo kostet Menschenleben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die demokratische Welt auf, russisches Öl abzulehnen. Die Verzögerung bei der Entscheidung über ein Embargo koste Menschenleben in der Ukraine, sagt Selenskyj in einer Videobotschaft.

23:08 Uhr – Melnyk: Ukraine will gar keine Geheimhaltung bei Waffenlieferungen

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, widerspricht der Aussage von Bundesverteidigungsministern Christine Lambrecht (SPD), sein Land poche bei den deutschen Waffenlieferungen auf Geheimhaltung. „Das stimmt nicht. Das ist die Linie, für die sich die Ministerin entschieden hat“, sagte Melnyk am Mittwochabend in der ARD-Talksendung „Maischberger/Die Woche“. Es gebe leider „keinen offenen Dialog über das, was wir brauchen“, kritisierte er Botschafter. „Dieser Dialog läuft jedoch am 42. Tag des Krieges immer noch sehr schwer und jeder Tag kostet viel zu viel Menschenleben“, beklagte Melnyk.

Lambrecht hatte am Mittwoch im Bundestag die weitgehende Geheimhaltung bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine mit entsprechenden Bitten der ukrainischen Seite begründet. „Wenn wir über die Art und Anzahl der gelieferten Waffen nicht öffentlich reden, dann hat das einen guten Grund: Die Ukraine hat ausdrücklich darum gebeten. Und wir halten uns daran“, sagte sie in einer Aktuellen Stunde.

23:12 Uhr – Nawalny-Vertrauter: Putin hat sich bei Ukraine-Krieg „verkalkuliert“

Der russische Exil-Oppositionelle Leonid Wolkow hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf den Ukraine-Krieg eine verheerende Fehlkalkulation bescheinigt. „Putin hat eindeutig seine Amtszeit verkürzt“, sagte Wolkow, ein Vertrauter des in Russland inhaftierten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, am Mittwoch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Es sei offensichtlich, dass Putin sich beim Ukraine-Krieg „verkalkuliert“ habe und die Invasion des Nachbarlandes zum Scheitern verurteilt sei.

Durch seine Entscheidung für eine Invasion in der Ukraine habe Putin „dramatisch die Wahrscheinlichkeit eines Szenarios verringert, in dem er einfach im Kreml bleibt, bis er stirbt“, so wie der langjährige Staatschef dies „geplant“ habe, sagte Wolkow am Rande des Gipfels für Menschenrechte und Demokratie in Genf.

Zwar sei Putin bisher einigermaßen erfolgreich darin, „sein Propaganda-Narrativ“ zum Ukraine-Krieg über die russischen Staatsmedien zu „verkaufen“, sagte Wolkow. Die russischen Eliten seien aber bereits „sehr unglücklich über die wirtschaftliche Verwüstung, die Opfer, die Restriktionen und Sanktionen“. Er rechne damit, dass „sie über einen Regimewechsel, über einen Wechsel des Systems nachdenken werden“.

Wolkow appellierte an die internationale Gemeinschaft, in Kontakt zum „inneren Zirkel Putins“ zu treten, „um ihnen einige Sicherheitsgarantien vorzuschlagen für den Fall, dass sie entscheiden, die Seiten zu wechseln“.

23:03 Uhr – Teil-Ausschluss für Russen und Belarussen bei Boston-Marathon

Beim traditionsreichen Marathon in Boston dürfen in diesem Jahr keine in Russland und Belarus lebenden Bürger der beiden Länder teilnehmen. Das teilten die Veranstalter am Mittwoch unter Verweis auf den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine mit. Ausgenommen von dem Ausschluss sind Russen und Belarussen, die in einem anderen Land gemeldet sind. Diese Athleten dürfen teilnehmen, allerdings nicht unter der jeweiligen Landesflagge. Die 126. Auflage des Wettkampfes ist am 18. April.


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