Ukraine-Krieg im Liveticker: Biden über Putin – „Scheint sich selbst zu isolieren“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung der US-Regierung im Ukraine-Krieg womöglich einige seiner Berater von ihren Aufgaben entbunden und sich selber isoliert. „Es gibt Anzeichen dafür, dass er einige seiner Berater entlassen oder unter Hausarrest gestellt hat“, sagte US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus.

Es gebe aber „nicht so viele handfeste Beweise“. Auf die Frage, ob Putin von seinen Beratern falsch informiert werde, antwortete Biden: „Es gibt eine Menge Spekulationen. Aber er scheint – ich sage das nicht mit Gewissheit – er scheint sich selbst zu isolieren.“

Das Weiße Haus hatte am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtet, dass Putin nicht richtig über die Lage informiert werde. Der Kreml wies das am Donnerstag zurück und warf der US-Regierung vor, weder Putin noch die Vorgänge oder die Entscheidungsmechanismen der Regierung in Moskau zu verstehen.

Biden sagte am Donnerstag weiter, es gebe keine eindeutigen Beweise dafür, dass Putin seine Truppen wie angekündigt aus der Umgebung von Kiew abziehen würde. Es sei eine offene Frage, ob der Kremlchef sich nun auf den Donbass konzentrieren werde. Er selber sei skeptisch.

Wie geht der Krieg weiter?

Bundeswehrgeneral a.D. zur Ukraine

Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:13 Uhr – Wladimir Klitschko bittet um Unterstützung und dankt Deutschland

Der Bruder des Bürgermeisters von Kiew Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko, bittet um weitere Unterstützung für sein Land. „Wir haben schon viel bekommen, vor allem von Deutschland“, sagte er im ZDF und bedankte sich. Allerdings sei dies nicht genug. „Der Angreifer, der Aggressor macht immer weiter“, sagt er. Benötigt würden vom Westen Finanzhilfen, Lebensmittel, Medikamente, Waffen und eine wirtschaftliche Isolierung Russlands.

Die Klitschko-Brüder im Krieg

Klitschko Boxing feature

Vitali und Wladimir Klitschko

21:01 Uhr – Wirtschaftsministerium spielt Verstaatlichung russischer Tochterfirmen durch

Das Bundeswirtschaftsministerium spielt einem Medienbericht zufolge intern eine Verstaatlichung bis hin zu einer Enteignung der deutschen Töchter der russischen Energiekonzerne Gazprom und Rosneft durch. Damit wolle die Bundesregierung im Falle einer Schieflage der Unternehmen einer massiven Beeinträchtigung der Energieversorgung insbesondere in Ostdeutschland vorbeugen, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungsvertreter.

Banken und Geschäftspartner gehen seit Inkrafttreten der Sanktionen gegenüber Russland auf Distanz zu Firmen mit russischen Eigentümern. Die Gefahr eines „technischen Konkurses“ sei daher nicht von der Hand zu weisen. Kippten die beiden Unternehmen, hätte dies massive Auswirkungen auf die Energieversorgung. Gazprom Germania betreibt große Gasspeicher, Rosneft Deutschland steht für 25 Prozent des deutschen Raffineriegeschäfts.

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Traumlage mit Neidgarantie

20:09 Uhr – 15 Flughäfen in der Ukraine zerstört

Das ukrainische Verteidigungsministerium macht die russischen Streitkräfte für die Zerstörung von 15 Flughäfen verantwortlich. Zudem sein 1370 Raketen auf die Ukraine abgefeuert worden, heißt es. Russische Soldaten hätten 148 Kinder getötet. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

19:36 Uhr – Pentagon: Gefahr von Luftangriffen weiter sehr hoch

Kiew ist nach Einschätzung der US-Regierung weiter stark durch russische Luftangriffe gefährdet. Russlands Gerede von Deeskalation sei „schöne Rhetorik“, sagte ein hochrangiger Pentagon-Vertreter. „Aber es bedeutet nicht, dass die Bedrohung aus der Luft weniger wird.“ Auch wenn die Bodenpräsenz rund um Kiew verringert werde, setze das russische Militär die Stadt weiter mit Luftangriffen unter Druck. In den vergangenen 24 Stunden sei die Zahl der Lufteinsätze deutlich erhöht worden. Die Angriffe konzentrierten sich vorwiegend auf Kiew oder auch Tschernihiw.

18:50 Uhr – Berlin stimmte Liste für Waffenlieferung nicht mit Kiew ab

Die von Deutschland angekündigte Angebotsliste mit Waffenlieferungen ist nie mit der Ukraine abgestimmt worden. Wie WELT aus Regierungskreisen in Kiew erfuhr, gab es in den vergangenen Wochen keine Absprachen mehr, welche Waffen die Ukraine angesichts des aktuellen Kriegsverlaufs tatsächlich benötigt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erwähnte demnach die Liste auch in einem Telefonat am späten Mittwochnachmittag mit ihrem ukrainischen Kollegen Oleksij Resnikow nicht. In ukrainischen Regierungskreisen wird befürchtet, dass die Waffen, die in dieser Phase des Krieges gebraucht werden, nicht auf der Liste stehen.

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Auf Lambrechts aktueller Liste stehen Tausende Panzerabwehrwaffen – aber Kiew braucht etwas anderes

18:33 Uhr – Bürgermeister schildert seine Entführung

Der Bürgermeister der südukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, hat bei einem Besuch in Frankreich seine Festnahme durch russische Soldaten geschildert. „Ich war in einem Krisenzentrum in Melitopol, russische Soldaten kamen, sie sagten mir, dass sie mich unter dem Vorwand verhafteten, dass ich eine radikale ukrainische Partei finanziere, von der ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt“, sagte Fedorow dem Sender BFMTV.

„Sie haben mich ins Gefängnis gebracht, in eine Zelle, in der ich mehrere Stunden ohne jegliche Kommunikationsmöglichkeit verbracht habe“, erzählte er weiter. „Ich konnte nicht einmal meine Eltern anrufen. Ich hörte die Schreie von Gefolterten aus den Zellen nebenan.“

Melitopol war in den ersten Tagen des russischen Angriffs auf die Ukraine von den russischen Truppen besetzt worden. Fedorow wurde am 11. März verschleppt. Nach übereinstimmenden Angaben aus Kiew und Moskau kam er wenige Tage später im Austausch gegen neun junge russische Soldaten wieder frei.

17:41 Uhr – Moskau verhängt Einreiseverbot gegen EU-Spitzenpolitiker

Russland hat ein Einreiseverbot für EU-Spitzenpolitiker und -Abgeordnete angekündigt. „Die Beschränkungen gelten für die höchsten Vertreter der EU, einschließlich einer Reihe von EU-Kommissaren und Leitern von EU-Militärstrukturen, sowie für die große Mehrheit der Abgeordneten des EU-Parlaments, die eine antirussische Politik unterstützen“, erklärte das Außenministerium. Das Verbot sei eine Reaktion auf wegen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verhängte Sanktionen.

17:16 Uhr – USA geben eine Million Barrel pro Tag frei

Wegen des hohen Erdölpreises werden die USA ein halbes Jahr lang täglich eine Million Barrel aus ihren strategischen Ölreserven freigeben. Das kündigte das Weiße Haus an und sprach von der „größten Freigabe von Ölreserven der Geschichte“. US-Präsident Joe Biden will mit der Maßnahme die im Zuge des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Erdöl- und damit auch Benzinpreise senken.

16:39 Uhr – Italien traut China wichtige Rolle bei Friedensverhandlungen zu

Im Ringen um einen Frieden in der Ukraine traut Italiens Ministerpräsident Mario Draghi China eine entscheidende Rolle zu. Vor einem Online-Gipfel zwischen der EU und China an diesem Freitag gab sich der Regierungschef am Donnerstag in Rom optimistisch. „China könnte einer der Hauptakteure werden, wenn es darum geht, beide Seiten anzunähern.“ Die Chinesen sind Verbündete Russlands und haben den Angriff Moskaus auf die Ukraine bislang nicht verurteilt. Im Gegenteil: Peking kritisierte zuletzt immer wieder den Westen, etwa wegen der Osterweiterung der Nato.

16:08 Uhr – Ritter Sport meldet sich nach Boykott-Aufruf zu Wort

Nach scharfer Kritik hat der Schokoladenhersteller Ritter Sport zugesichert, den Gewinn aus dem laufenden Russlandgeschäft an humanitäre Hilfsorganisationen zu spenden. In einem Post an die „Ritter Sport Community“ teilte das Familienunternehmen am Donnerstag mit, es verurteile die grausame Aggression der russischen Armee in der Ukraine aufs Schärfste.

„Um Arbeitsplätze und auch die Lebensgrundlage von vielen Kakaobauernfamilien zu sichern, liefern wir weiterhin Schokolade für die russische Bevölkerung, haben jedoch sämtliche Investitionen in Russland sowie unsere Werbung bereits seit einigen Wochen gestoppt“, hieß es in der Erklärung.

Andrij Melnyk über Ritter Sport: „Quadratisch. Praktisch. Blut.“

Weil der russische Markt für den Schokoladenhersteller Ritter Sport sehr wichtig ist, liefert das schwäbische Unternehmen trotz des Ukraine-Krieges weiterhin Schokolade nach Russland. Der ukrainische Botschafter in Deutschland kritisiert dies in einem Tweet: „Quadratisch. Praktisch.Blut.“.

16:02 Uhr – Klitschko: Jeder Cent für Putin ist „blutiges Geld“

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko (50), hat mit Nachdruck an die Unternehmen in Deutschland appelliert, keine Geschäfte mit Russland zu machen. „Jeden Euro und jeden Cent, den die Russische Föderation bekommt, investiert sie nicht in ihre Wirtschaft und nicht in ihr Volk, sondern in ihre Armee“, sagte Klitschko in einer Videoansprache im Rat der Stadt Hannover. „Das ist blutiges Geld.“

Das Ergebnis seien zerstörte Städte in der Ukraine, sagte Klitschko. Mit drastischen Worten schilderte er die Zerstörungen in den Kiewer Vorstädten mit zahlreichen Todesopfern und Menschen, die durch den Krieg obdachlos geworden seien. Zugleich bat er um weitere Verteidigungswaffen. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung aus Deutschland, aber es reicht nicht.“

Klitschko war von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) zu der Rede eingeladen worden. Hannover ist die führende Stadt der Organisation „Mayors for Peace“ („Bürgermeister für den Frieden“) in Deutschland, zu der weltweit mehr als 8.000 Städte und Gemeinden aus 163 Ländern gehören, darunter 700 aus Deutschland.

15:46 Uhr – Putin: Gas-Zahlungen westlicher Staaten künftig über russische Konten

Kremlchef Wladimir Putin hat mit Wirkung zum 1. April angeordnet, dass westliche Staaten Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um weiter russisches Gas zu erhalten. Andernfalls würden die Lieferungen für die „unfreundlichen“ Länder eingestellt, sagte Putin am Donnerstag im russischen Staatsfernsehen. Unklar war zunächst, ob die Staaten selbst bereits in Rubel zahlen müssen oder eine Euro-Zahlung direkt konvertiert wird.

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15:38 Uhr – Erneut 3.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin angekommen

In Berlin sind am Mittwoch erneut 3.000 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. Der Großteil, insgesamt 2.800 Personen, habe die Stadt über den Hauptbahnhof erreicht, teilte die Berliner Senatssozialverwaltung am Donnerstag über Twitter mit. Weitere 200 Ukrainerinnen und Ukrainer habe die Senatsverwaltung am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) erfasst. Am Tag zuvor waren etwa 3.300 Kriegsflüchtlinge nach Berlin gekommen.

15:30 Uhr – Ukraine hält laut Russland 68 Schiffe fest

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, in seinen Schwarzmeer-Häfen bei Odessa 68 internationale Schiffe festzuhalten. Die Schiffe gehörten unter anderem China, der Türkei, der Schweiz und Griechenland, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau. Russland öffne jeden Tag einen sicheren Korridor, damit sie die ukrainischen Hoheitsgewässer verlassen könnten. Nach Angaben der Besatzungen hätten die ukrainischen Behörden ausländischen Schiffen jedoch „unter Androhung der sofortigen Versenkung“ das Auslaufen verboten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

15:20 Uhr – Kreml: Westliche Geheimdienste „verstehen Putin einfach nicht“

Kremlsprecher Dmitri Peskow

Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) und Kremlsprecher Dmitri Peskow (l.)

Quelle: dpa/Yuri Kochetkov

Der Kreml hat westliche Geheimdienst-Erkenntnisse zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin falsch über die Lage in der Ukraine informiert worden sein soll.

„Es zeigt sich, dass weder das Außenministerium (der USA) noch das (US-Verteidigungsministerium) Pentagon echte Informationen darüber haben, was im Kreml passiert“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Sie verstehen einfach nicht, was im Kreml passiert. Sie verstehen Präsident Putin nicht. Sie verstehen den Mechanismus von Entscheidungen nicht. Sie verstehen den Stil unserer Arbeit nicht.“

Peskow fügte hinzu: „Das ist nicht einfach nur schade. Das macht uns Sorgen. Denn so ein völliges Missverständnis führt nur zu Fehlentscheidungen, zu leichtsinnigen Entscheidungen, die sehr schlimme Folgen haben.“

15:18 Uhr – Evakuierungsbemühungen für Mariupol angelaufen – Kiew sendet 45 Busse

Nach der russischen Ankündigung einer Feuerpause für Mariupol sind die Evakuierungsbemühungen angelaufen. Kiew schickte am Donnerstag dutzende Busse in die belagerte Hafenstadt im Süden der Ukraine, um damit Zivilisten aus der Stadt zu bringen. Die Nato erklärte, trotz der Ankündigung Moskaus sehe sie keinen Truppenrückzug um die Hauptstadt. Nach Einschätzung des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj gruppieren sich die russischen Streitkräfte um, damit sie im Osten stärker angreifen können.

15:04 Uhr – Fridays for Future: Bewusstsein wächst auch durch Krieg im Osten

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) sieht sich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine in der Debatte um den Ausbau der Erneuerbaren Energien bestätigt. „Einigen Menschen ist nun noch einmal klar geworden, dass wir uns abhängig gemacht haben von fossilen Energien“, sagte Jaron Immer von FFF Baden-Württemberg am Donnerstag in Stuttgart. Es sei aber tragisch, dass es eine solche Überzeugung erst einen brutalen Angriffskrieg brauche. Zwangsläufig würden Themen wie der Klimaschutz und andere Probleme der Gesellschaft durch einen Krieg auch in den Hintergrund gerückt und nicht angegangen.

Klimaschutzaktivisten von Fridays for Future hatten zuletzt auch immer wieder gegen die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas demonstriert

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Quelle: Getty Images/Sean Gallup

14:38 Uhr – Nato erwartet weitere Angriffe Russlands in der Ukraine

Die Nato geht von weiteren Angriffen Russlands in der Ukraine aus und sieht keinen Truppenrückzug um Kiew. Nach Erkenntnissen des Bündnisses „ziehen sich russische Einheiten nicht zurück, sondern positionieren sich neu“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel. Russland halte den Druck auf Kiew und weitere Städte aufrecht. Es sei „also mit weiteren Offensivaktionen“ zu rechnen, fügte Stoltenberg hinzu.

14:22 Uhr – Wladimir Klitschko trifft Habeck in Berlin

Der Bruder des Bürgermeisters der von russischen Truppen angegriffenen ukrainischen Hauptstadt Kiew, Wladimir Klitschko, ist am Donnerstag in Berlin mit Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck zusammengekommen. Eine Ministeriumssprecherin bestätigt das Treffen mit einer ukrainischen Delegation, der Klitschko angehört habe. Weitere Details zum Inhalt der Gespräche nennt sie nicht.

Robert Habeck (l.) empfing Vladimir Klitschko, der mit einer ukrainischen Delegation nach Berlin gekommen war

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Quelle: Getty Images/Steffi Loos

13:48 Uhr – London verhängt Sanktionen gegen Chefs russischer Staatsmedien

Großbritannien hat am Donnerstag weitere Sanktionen gegen Russen verhängt, die der Regierung von Präsident Wladimir Putin nahestehen. Im Fokus stehen dieses Mal Vertreter von Staatsmedien. Die Strafen richten sich unter anderem gegen den früheren Chef der russischen Medienaufsicht, Alexander Scharow, den Direktor des Senders RT, Alexej Nikolow, und gegen den Nachrichtensprecher Sergej Briljow vom Staatssender Rossija.

Der Krieg gegen die Ukraine stütze sich auf einen „Strom der Lügen“, sagte die britische Außenministerin Liz Truss in London. Die jüngste Sanktionen beträfen „schamlose Propagandisten, die Putins Fake News und Narrative verbreiten“.

Auf der Liste steht auch Generaloberst Michail Misinzew, der London zufolge auch als „Schlächter von Mariupol“ bezeichnet wird. Misinzew wird für Angriffe auf zivile Infrastruktur und Wohngebiete in der belagerten Hafenstadt im Südosten der Ukraine verantwortlich gemacht.

13:24 Uhr – Hauswände mit „Z“-Symbol beschmiert – Staatsschutz ermittelt

Unbekannte haben im Landkreis Göttingen zwei Hauswände mit einem „Z“-Symbol beschmiert. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, sei es in der Nacht auf Mittwoch an die Fassaden in Osterode gemalt worden. Der Staatsschutz ermittelt den Angaben nach nun wegen Sachbeschädigung und des Anfangsverdachts der Belohnung und Billigung von Straftaten wie etwa Angriffskriegen.

Das Symbol gilt als Ausdruck der Unterstützung für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Bilder aus dem Kriegsgebiet zeigen es unter anderem auf militärischen Fahrzeugen Russlands.

12:34 Uhr – Draghi: Putin sieht Zeit für Waffenstillstand noch nicht gekommen

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht nach den Worten des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi die Bedingungen für einen Waffenstillstand oder gar Frieden mit der Ukraine noch nicht erfüllt. Das habe ihm Putin in einem Gespräch mitgeteilt, erklärt Draghi. Putin sehe es auch als verfrüht an, ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu arrangieren.

Wladimir Putin (Mitte), links von ihm sitzt Verteidigungsminister Sergei Schoigu

Wladimir Putin (Mitte), links von ihm sitzt Verteidigungsminister Sergei Schoigu

Quelle: dpa/Mikhail Klimentyev

12:12 Uhr – Russland beruft 134.500 Wehrpflichtige ein

Russland beruft in diesem Frühjahr 134.500 Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren zum Wehrdienst ein. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete dazu am Donnerstag einen Erlass, wie mehrere russische Nachrichtenagenturen berichteten.

Der Einberufungszeitraum dauert bis Mitte Juli. Gleichzeitig endet für andere Russen der einjährige Wehrdienst. Eine Zahl, wie viele Wehrpflichtige ausscheiden und in die Reserve geschickt werden, wurde nicht genannt.

Die zwölfmonatige Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 27 Jahren ist in Russland gesetzlich festgelegt. Zwei Mal im Jahr gibt es dafür Einberufungsbefehle. Vor wenigen Tagen hatte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu betont, dass die neuen Rekruten nicht in „Hotspots“ – also Krisengebiete – entsendet würden.

11:51 Uhr – Türkei bietet weitere Vermittlung im Ukraine-Krieg an

Die Türkei hat sich als Gastgeber für weitere Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine angeboten. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Donnerstag dem Sender A Haber, ein Treffen der Außenminister beider Länder könnte innerhalb von zwei Wochen stattfinden. Ein Gespräch von Unterhändlern per Videokonferenz war für (den morgigen) Freitag geplant.

11:12 Uhr – Meldestelle soll Aufnahme ukrainischer Waisenkinder koordinieren

Die Bundesregierung und die Organisation SOS-Kinderdorf haben eine Meldestelle zur Koordinierung der Aufnahme ukrainischer Waisenkinder ins Leben gerufen. Rund 100.000 Waisen- und Heimkinder gebe es in der Ukraine, sagte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) am Donnerstag in Berlin.

Ein Drittel davon habe bereits das Land verlassen, um vor dem Krieg zu fliehen. Bei der neuen Meldestelle – einer Telefon-Hotline – können sich Menschen melden, die Platz für die Kinder zur Verfügung stellen können.

Wie viele Waisenkinder aus der Ukraine inzwischen auch in Deutschland angekommen sind, wird derzeit genauer erfasst. Spiegel zufolge haben bislang erst Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Daten gemeldet. In diesen vier Bundesländern sind demnach bislang rund 400 Waisenkinder untergekommen.

11:05 Uhr – Türkei: Abramowitsch ernsthaft um Ende des Krieges bemüht

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch bemüht sich dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zufolge ernsthaft um ein Ende des Krieges in der Ukraine. Er versuche seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln. Abramowitsch war am Dienstag bei den Verhandlungen zwischen den beiden Ländern überraschend in Istanbul.

Auf diesem Videostandbild hört Roman Abramowitsch (Mitte) dem türkischen Präsidenten Erdogan zu

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Quelle: dpa/Uncredited

10:16 Uhr – Selenskyj fordert vor australischem Parlament weitere Sanktionen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer Ansprache an das australische Parlament weitere Sanktionen gegen Russland gefordert. „Wir müssen jegliche Geschäftstätigkeit mit Russland einstellen“, sagte Selenskyj. „Mächtige Sanktionen“ seien nötig, bis Moskau aufhöre, „andere Länder mit seinen Raketen zu erpressen“. Gleichzeitig müsse Russland daran gehindert werden, die Bestrafungen zu umgehen.

Australien hatte schon kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine scharfe Sanktionen verhängt und diese bereits mehrmals ausgeweitet.

Selenskyj dankte dem Parlament für die Unterstützung, forderte Australien laut Medienberichten aber auch auf, der Ukraine weitere militärische Ausrüstung zu liefern. Speziell bat er um Bushmaster-Panzerfahrzeuge, die die australische Armee benutzt. Diese würden helfen, die ukrainischen Streitkräfte zu stärken.

09:58 Uhr – 288.500 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland gezählt

Die Zahl der in Deutschland angekommenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist weiter leicht gestiegen. Das Bundesinnenministerium meldete am Donnerstag 288.500 festgestellte Kriegsflüchtlinge, rund 5.000 mehr als am Vortag.

09:54 Uhr – Gazprom: Erneut große Gaslieferungen durch Ukraine nach Europa

Kurz vor einer erwarteten Ankündigung über künftige Zahlungen in Rubel liefert Russland eigenen Angaben zufolge weiter in großem Umfang Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa. Wie bereits in den vergangenen Tagen würden auch am Donnerstag 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht der vertraglich möglichen maximalen Auslastung pro Tag.

09:35 Uhr – Fast 2,4 Millionen Ukraine-Flüchtlinge in Polen angekommen

Knapp 2,4 Millionen Menschen aus der Ukraine haben seit dem Beginn der russischen Invasion vor mehr als einem Monat die Grenze zu Polen überschritten. Allein am Mittwoch seien rund 25.500 Menschen abgefertigt worden, teilte der polnische Grenzschutz auf Twitter mit. Das sei ein Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vortag.

Es gibt keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen bleiben oder in andere EU-Staaten weiterreisen. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. Die Ukraine zählte vor dem Beginn des Kriegs mehr als 44 Millionen Einwohner.

Geflüchtete aus der Ukraine verlassen den Grenzübergang in Medyka im Südosten Polens

Geflüchtete aus der Ukraine verlassen den Grenzübergang in Medyka im Südosten Polens

Quelle: dpa/Sergei Grits

08:55 Uhr – Ukraine – Menschen aus Mariupol sollen evakuiert werden

45 Busse sind auf dem Weg nach Mariupol, um Zivilisten aus der belagerten Hafenstadt herauszuholen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk.

Zuvor habe das Internationale Komitee vom Roten Kreuz bestätigt, dass Russland einem Fluchtkorridor aus der belagerten Hafenstadt zugestimmt habe, teilt Wereschtschuk weiter mit. Der Bürgermeister der Stadt hatte in dieser Woche erklärt, dass 170.000 Einwohner in Mariupol eingeschlossen seien. Sie hätten keinen Strom und die Lebensmittelvorräte gingen zur Neige.

08:17 Uhr – Prognose: Russische Wirtschaft schrumpft in diesem Jahr um zehn Prozent

Als Folge des Ukraine-Kriegs wird die russische Wirtschaft in diesem Jahr laut Einschätzung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) um zehn Prozent schrumpfen.

Für die Ukraine sagt die Bank in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Prognose einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 20 Prozent voraus. Die vor fünf Wochen begonnene russische Invasion im Nachbarland habe „den “größten Versorgungsschock seit 50 Jahren„ ausgelöst, erklärte die EBWE.

Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Bank noch vorhergesagt, dass Russlands Wirtschaft in diesem Jahr um 3,0 Prozent wachsen würde. Für die Ukraine hatte die EBWE ein Wachstum von 3,5 Prozent erwartet.

07:10 Uhr – Mann nach mutmaßlicher Vergewaltigung von geflüchteter Ukrainerin in Herne in Untersuchungshaft

Erneut ist eine ukrainische Frau in NRW nach ihrer Flucht vor dem russischen Angriffskrieg mutmaßlich vergewaltigt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Bochum dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mitteilte, soll das Opfer durch einen 43-jährigen Mann sexuell missbraucht worden sein. Erst jetzt wurde bekannt, dass der Beschuldigte bereits seit dem 18. März in Untersuchungshaft sitzt.

Den Angaben zufolge war die 25 Jahre alte Frau mit ihrem Sohn nach ihrer Flucht aus der Ukraine bei dem Beschuldigten in Herne untergekommen. Der Kontakt soll über ein privates Unterkunftsangebot zustande gekommen sein. In der Wohnung soll sich dann das Verbrechen zugetragen haben. Derzeit steht Aussage gegen Aussage, die Ermittlungen laufen noch, berichtete der Behördensprecher.

Es ist der zweite Vergewaltigungsfall einer geflüchteten Ukrainerin in NRW seit dem Beginn des Krieges. Auf einem Düsseldorfer Hotelschiff, in dem 88 ukrainische Migranten untergebracht worden waren, soll eine 18-jährige Ukrainerin vor dreieinhalb Wochen durch einen gebürtigen Nigerianer und einen Tunesier nacheinander vergewaltigt worden sein.

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06:50 Uhr – Selenskyj – Bereiten uns auf russische Offensive im Osten vor

Die russischen Truppen formieren sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für weitere Angriffe auf den Donbass im Osten des Landes. „Und wir bereiten uns darauf vor“, sagt Selenskyj am Morgen in einer Video-Botschaft. In der Nähe der Hauptstadt Kiew und bei Tschernihiw hätten die russischen Truppen Rückschläge erlitten. Das sei kein russischer Abzug, sondern die Folge der ukrainischen Verteidigung.

Russland hat bei den Gesprächen mit der Ukraine angekündigt, als vertrauensbildende Maßnahme seine militärische Aktivität rings um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren.

06:02 Uhr – Grünen-Fraktionschefin fordert Aufarbeitung der deutschen Russlandpolitik

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat eine sorgfältige Aufarbeitung der Verwicklungen deutscher Politikerinnen und Politiker zum russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin gefordert.

In einem Gespräch mit der „Neuen Westfälischen“ sagte Haßelmann, es sei „richtig, wenn wir uns im Bundestag kritisch mit der früheren Russlandpolitik und den engen Beziehungen einiger zu Putin auseinandersetzen“. Daraus sollten nach dem Krieg in der Ukraine „die richtigen Konsequenzen“ gezogen werden.

Haßelmann erinnerte an die Haltung der Grünen zur Erdgaspipeline Nord Stream 2 aus Russland. „Wir haben von Beginn an gesagt, dass Nord Stream 2 energiepolitisch aber auch geostrategisch eine falsche Entscheidung ist“, sagte sie. „SPD und CDU/CSU hatten dazu hartnäckig eine andere Position vertreten.“

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05:30 Uhr – USA erwägen Entnahme von 180 Millionen Barrel Öl aus Notreserven

Die USA erwägen die Freigabe von bis zu 180 Millionen Barrel Öl aus den nationalen Notreserven über mehrere Monate. Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, sollen mit der Maßnahme die Kraftstoffpreise gesenkt werden, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stark gestiegen sind. Demnach plane die USA eine Million Barrel Öl pro Tag zur Verfügung zu stellen, so die Insider. Der Schritt sei ein Versuch, die Ölpreise zu kontrollieren, die aufgrund der hohen weltweiten Nachfrage auf über 100 Dollar pro Barrel gestiegen seien.

05:00 Uhr – Baerbock fordert sofortigen Stopp der Angriffe auf Mariupol

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat an Russland appelliert, Fluchtkorridore und Hilfen für Zivilisten in der umkämpften und schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol zuzulassen. Sie rufe die russische Regierung auf, „sichere Korridore für Zivilpersonen zur freiwilligen Evakuierung und die Lieferung humanitärer Hilfe für diejenigen zu ermöglichen, die nicht gehen können oder bleiben wollen“, sagte sie einer Mitteilung des Auswärtigen Amts zufolge. „Die Angriffe müssen sofort gestoppt werden. Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten.“

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04:43 Uhr Post-Chef Appel warnt vor Gas-Embargo gegen Russland

Post-Chef Frank Appel glaubt, dass ein Embargo in der Diskussion um die Energielieferungen aus Russland für Deutschland und Europa verheerende Folgen haben könnte. „Es würde ein Zusammenbruch von Teilen unserer Industrie drohen“, sagt der Manager dem „Handelsblatt“ einem Vorabbericht zufolge. Ein solcher Schritt werde nicht sicherstellen, dass der Krieg in der Ukraine beendet würde. „Wenn man sich selbst massiv schwächt, wird man nicht gewinnen“, so Appel. Er begrüße es zudem, dass die Bundesregierung im Ukrainekonflikt nicht sofort auf jedes Thema springe, sondern „unaufgeregt und klar“ Entscheidungen fälle.

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04:32 Uhr – Ukraine: Russland bereitet „Referendum“ im eroberten Cherson vor

Russland soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in der eroberten Großstadt Cherson ein „Referendum“ über die Errichtung einer moskaufreundlichen „Volksrepublik“ vorbereiten. Damit versuche die einmarschierte Armee, die Gebiete im Süden der Ukraine mit „zivil-militärischen Verwaltungen“ zu kontrollieren, teilte der Generalstab in der Nacht zu Donnerstag mit.

Das Muster würde den mittlerweile von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine ähneln. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte unlängst von der Gefahr einer solchen „Abstimmung“ gesprochen.

Das „Referendum“ solle zur Gründung einer quasi-staatlichen „Volksrepublik Cherson“ führen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. Das strategisch wichtige Cherson mit knapp 300 000 Einwohnern spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes.

03:30 Uhr – Selenskyj zieht Botschafter aus Georgien und Marokko ab

Die Ukraine zieht ihre Botschafter aus Georgien und Marokko ab. Die Gesandten hätten nicht genug getan, um die Regierungen dieser Staaten davon zu überzeugen, die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache an die Nation.

„Bei allem nötigen Respekt, wenn es keine Waffen gibt, keine Sanktionen gibt, keine Beschränkungen für russische Unternehmen gibt, dann bitte suchen Sie sich einen anderen Job“, sagte Selenskyj. „Ich warte in den kommenden Tagen auf konkrete Resultate von unseren Vertretern in Lateinamerika, dem Mittleren Osten, Südostasien und Afrika.“ Die diplomatische Front sei eine der wichtigsten, um den Kampf gegen Russland zu gewinnen, sagte Selenskyj.

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01:58 Uhr – Konfliktregion Südossetien will über Beitritt zu Russland abstimmen

Die von Georgien abtrünnige Konfliktregion Südossetien will über einen möglichen Beitritt zu Russland abstimmen. Eine Volksbefragung sei für einen solchen Schritt grundsätzlich notwendig, sagte der Machthaber der Region im Südkaukasus, Anatoli Bibilow, am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen. Das sei aber „nicht sehr schwierig“ zu organisieren. Bibilow sagte zudem: „Ich glaube, dass eine Vereinigung mit Russland unser strategisches Ziel ist.“

Russland hatte Südossetien 2008 nach einem Krieg gegen Georgien – ebenso wie das Gebiet Abchasien – als unabhängigen Staat anerkannt und Tausende Soldaten in der Region stationiert. Abchasien hingegen plane keinen Beitritt zu Russland, sagte ein Sprecher des dortigen Parlaments. Russland sei zwar ein strategischer und enger Partner, aber Abchasien „laut der Verfassung ein unabhängiges Land“.

Am Sonntag hatte der Separatistenführer der ukrainischen Region Luhansk Leonid Passetschnik erklärt, dass über einen Beitritt der Region zu Russland abgestimmt werden solle. Aus Kiew hieß es daraufhin, dass ein solches Referendum von der Ukraine nicht anerkannt werden würde.

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00:00 Uhr – Sprecherin: Interesse an Bundeswehr durch Ukraine-Krieg gestiegen

Die Bundeswehr verzeichnet seit Beginn des Krieges in der Ukraine nach eigenen Angaben ein gesteigertes Interesse von potenziellen Bewerbern. „Wir registrieren seit dem Ausbruch des Krieges eine erhöhte Zahl an Interessentinnen und Interessenten, die über das im Internet-Auftritt der Bundeswehr hinterlegte Kontaktformular oder über unsere Karriere-Hotline Kontakt zu uns aufnehmen“, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Entsprechend hätten sich die vereinbarten und durchgeführten Erstberatungstermine ebenfalls erhöht. „Auch seitens der Reservistinnen und Reservisten verzeichnen wir ein erhöhtes Anfrageaufkommen.“

Konkrete Rückschlüsse auf das tatsächliche Bewerbungsaufkommen bei den Streitkräften seien aber noch nicht möglich, sagte die Sprecherin. Dafür sei der Zeitraum seit Kriegsbeginn zu kurz. Nicht jeder, der jetzt unter dem Eindruck der Kriegssituation Interesse zeige, bewerbe sich später wirklich.

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