Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 01:36 90 Prozent der Ukrainer glauben an einen Sieg über Russland +++

90 Prozent der Menschen in der Ukraine glauben einer Umfrage zufolge daran, dass ihre Armee das gesamte Gebiet der Ukraine zurückerobern kann, nur sechs Prozent glauben das nicht. Das hat ein Umfrageinstitut in der Ukraine (Democratic Initiatives Foundation) für “Bild am Sonntag” ermittelt. Alle Befragten leben in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten.Demnach wollen 83 Prozent der Befragten eine weitere Gegenoffensive im nächsten Jahr, wenn die Ukraine in diesem Jahr nicht genügend Erfolge erzielt. 30 Prozent antworten auf die Frage, ob sie direkte Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland befürworten, um den Krieg zu beenden, mit Ja.63 Prozent lehnen das ab.

+++ 23:46 Geheimdienstchef: Ukraine greift in Russland vor allem militärische Ziele an +++
Die ukrainischen Angriffe auf russischem Staatsgebiet richten sich nach Angaben von Geheimdienstchef Kyrylo Budanow hauptsächlich gegen militärische Ziele. Bei allen Zielen handele es sich um “Unternehmen aus dem militärisch-industriellen Komplex”, sagt Budanow. Dies sei, was “uns von den Russen unterscheidet”. Kürzlich sei etwa ein Standort angegriffen worden, an dem Chips für russische Iskander-Raketen hergestellt würden.

+++ 22:43 Neuer ukrainischer Verteidigungsminister fordert mehr schwere Waffen +++
Der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov fordert die westlichen Unterstützer Kiews auf, seinem Land schnell mehr schwere Waffen zu liefern. “Wir sind dankbar für die geleistete Unterstützung”, sagt Umerow auf einer Konferenz in Kiew in einer Rede. “Wir brauchen mehr schwere Waffen”, fügt er hinzu. “Wir brauchen sie heute. Wir brauchen sie jetzt.”

+++ 21:57 Kiews Geheimdienstchef: Gegenoffensive wird auch bei Kälte und Nässe weitergehen +++
Die Gegenoffensive der Ukraine gegen die russischen Streitkräfte wird auch beim Einsetzen des kälteren Wetters fortgesetzt, sagte Kiews Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. “Die Kampfhandlungen werden auf die eine oder andere Weise fortgesetzt. Bei Kälte, Nässe und Schlamm ist es schwieriger zu kämpfen. Die Kämpfe werden weitergehen. Die Gegenoffensive wird weitergehen”, sagte Budanow. Die Ukraine startete diesen Sommer eine Gegenoffensive, die innerhalb von drei Monaten mehr als ein Dutzend Dörfer im Süden und Osten zurückerobert hat, die jedoch durch riesige Minenfelder und stark verschanzte russische Streitkräfte erschwert wurde.

+++ 21:26 Pistorius ruft zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine auf +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat bei der Eröffnungszeremonie der Invictus Games in Düsseldorf zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine aufgerufen. “Wir dürfen niemals aufhören, die Ukraine zu unterstützen, solange es auch dauert”, sagte Pistorius unter dem Beifall von 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Merkur Spiel-Arena. Die Halle ist in den nächsten sieben Tagen Austragungsort des von Prinz Harry begründeten paralympischen Sportfestivals für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten. Die Athletinnen und Athleten der Invictus Games seien beeindruckende Vorbilder, sagte Pistorius. “Ihr seid der Beweis dafür, dass es immer einen Weg nach vorn gibt.” Sie zeigten auch, dass verletzte Soldatinnen und Soldaten nicht allein gelassen würden.

+++ 20:57 “Slawa Ukraine”: Scholz spricht zu den ukrainischen Brüdern und Schwestern +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten einen besonders herzlichen Gruß an das Team aus der Ukraine gerichtet. Die Botschaft, die von den Spielen und den Teilnehmern ausgehe, sei, nie aufzugeben. Der Mut der Teilnehmer inspiriere dazu, “unsere Freiheit und Werte” zu verteidigen, sagte Scholz. “Wie unsere ukrainischen Brüder und Schwestern, die ihre Heimat und ihre Freiheit und ihr Recht, in Frieden zu leben, verteidigen im Angesicht von Russlands brutaler Aggression”, unterstrich der Kanzler. “Slawa Ukraine, Glorie to Ukraine”, sagte Scholz.

+++ 20:26 Partisanen sollen Soldaten in einem Auto in die Luft gesprengt haben, die die Scheinwahlen schützten +++
Ukrainische Partisanen sollen in Nowa Kachowka im Oblast Cherson ein Auto in die Luft gesprengt haben und dabei einen russischen Soldaten getötet und zwei weitere Streitkräfte verletzt haben, schreibt “Kyiv Independent” und bezieht sich dabei auf Angaben des nationalen Widerstandszentrums. Es soll sich dabei um ein Auto zum Schutz von Wahllokalen gehandelt haben, die für die Scheinwahlen in den besetzten ukrainischen Gebieten eingerichtet wurden, heißt es. Partisanen sollen sich auch in russische TV-Stationen auf der besetzten Krim gehackt haben, um im Fernsehen einen pro-ukrainischen Videoclip zu zeigen, der zum Boykott der Scheinwahlen aufrief.

+++ 19:41 “Unmögliches muss getan werden”: Laut Selenskyj laufen Vorbereiten für nächsten Kriegswinter +++
Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs laufen in der Ukraine nach Aussage von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Vorbereitungen für den zweiten Kriegswinter. “Im öffentlichen Sektor und in den Kommunen muss nun jeder alles Mögliche – und wenn nötig, auch das Unmögliche – tun, um der Ukraine zu helfen, den Winter zu überstehen”, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Samstag. Dabei gehe es nicht nur um die Vorbereitung des Energiesektors selbst, sondern beispielsweise auch um den Schutz durch Luftverteidigungssysteme. Das Präsidialamt und die Regierung ließen sich von nun an täglich über die Fortschritte informieren, sagte er.

+++ 19:06 Russische Luftabwehr schießt Drohne über Krim ab +++
Die russische Luftabwehr hat im Nordwesten der Krim eine ukrainische Drohne abgeschossen, wie der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Halbinsel, Sergej Aksjonow, mitteilt. Auf der Krim ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert, ihr Hauptstützpunkt ist seit dem 18. Jahrhundert Sewastopol. Die Ukraine hat mehrfach erklärt, ihr Ziel sei es, wieder die Kontrolle über alle besetzten Gebiete zu erlangen -einschließlich der Krim.

+++ 18:34 Fragmente einer offenbar russischen Drohne auf rumänischen Boden gefunden +++
Auf rumänischem Boden seien neue Fragmente einer Drohne gefunden worden, die denen des russischen Militärs ähnelten, teilte der Präsident und das Verteidigungsministerium mit. Präsident Klaus Johannis sagte, dies weise darauf hin, dass eine Verletzung des souveränen Luftraums Rumäniens stattgefunden habe, was eine Bedrohung für die rumänische Zivilbevölkerung in der Region darstelle.

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+++ 18:05 Kiew: G20 kann auf Erklärung zum Krieg nicht “stolz sein” +++
Die Ukraine hat die Erklärung der G20-Staats- und Regierungschefs zum russischen Angriffskrieg als zu schwach kritisiert. “Die Ukraine ist den Partnern dankbar, die versucht haben, starke Formulierungen in den Text aufzunehmen”, erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleg Nikolenko, am Samstag. Gleichzeitig habe die G20-Gruppe im Hinblick auf Russlands Aggression gegen die Ukraine nichts beschlossen, “worauf sie stolz sein kann”. Nikolenko veröffentlichte ein Foto eines rot bearbeiteten Teils der Erklärung, in dem er die Formulierung “der Krieg in der Ukraine” in “der Krieg gegen die Ukraine” änderte und zudem Verweise auf Russland hinzufügte. Eine Teilnahme der Ukraine an G20-Treffen würde es den Teilnehmern “ermöglichen, die Situation besser zu verstehen”, erklärte Nikolenko.

+++ 17:36 Brand bei russischer Militäreinheit auf annektierter Halbinsel Krim +++
Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol ist Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer ausgebrochen. “In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand”, schrieb der Berater der russischen Führung auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel, Oleg Krjutschkow, auf Telegram. Das Feuer sei bereits lokalisiert. In sozialen Netzwerken wurde hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt. Unter Berufung auf Anwohner war zudem von einem Explosionsgeräusch und Schüssen die Rede. Die Ursache des Brandes bleibt derzeit unklar.

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+++ 17:03 Jäger: “Russland hat sich durchgesetzt” +++
Etwas überraschend einigen sich die G20 auf ein gemeinsames Papier inklusive einer Formulierung zum Ukraine-Krieg. Kanzler Scholz sieht darin einen Erfolg. Politologe Thomas Jäger widerspricht vehement und erklärt, wie die Erklärung Russland nützt.

+++ 16:30 Scholz wertet G20-Gipfelerklärung zu Ukraine-Krieg als Erfolg +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Passagen zum Ukraine-Krieg in der G20-Gipfelerklärung als Erfolg gewertet. Er würdigte in einer Pressekonferenz in Neu Delhi vor allem, dass darin die “territoriale Integrität” aller Länder betont werde. Für ihn sei es ein Erfolg, “dass am Ende Russland seinen Widerstand gegen einen solchen Beschluss aufgegeben hat, weil einfach alle anderen sich in diese Richtung bewegt hatten”, sagte der SPD-Politiker. Damit meint er auch China, den engsten Verbündeten Russlands.

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+++ 15:50 Russland hält an Forderungen zum Schwarzmeer-Getreideabkommen fest und lehnt UN-Vorschlag ab +++
Russland halte an seinen Bedingungen für eine Rückkehr zum Schwarzmeer-Getreideabkommen fest, das es im Juli gekündigt hatte. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte insbesondere, Russland müsse seine staatliche Agrarbank – und nicht eine Tochtergesellschaft der Bank, wie von den Vereinten Nationen vorgeschlagen – wieder an das internationale SWIFT-Bankzahlungssystem anschließen. “Alle unsere Bedingungen sind vollkommen bekannt. Sie bedürfen keiner Interpretation, sie sind absolut konkret und alles ist absolut erreichbar”, sagte Peskow.

+++ 15:12 Ein Zivilist durch ukrainischen Beschuss in Donezk getötet +++
In der ostukrainischen Stadt Donezk ist nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden ein Zivilist durchukrainischen Beschuss getötet worden. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden, teilt der von Russland eingesetzte Bürgermeister Alexej Kulemsin über Telegram mit. Eine Reihe von Gebäuden in mehreren Stadtvierteln seien beschädigt worden.

+++ 14:35 Ukrainische Flagge weht über Awdijiwka +++
Vitalii Barabash, Leiter der Militärverwaltung der Stadt Awdijiwka, sagte im nationalen Fernsehen, dass ukrainische Streitkräfte heute die Nationalflagge in den Himmel über Awdijiwka hissen ließen, um an den 245. Jahrestag der Stadtgründung zu erinnern. Awdijiwka liegt im Zentrum der Oblast Donezk. Vor Russlands umfassendem Krieg gegen die Ukraine hatte das Land eine Bevölkerung von über 31.000 Menschen. Jetzt ist die Stadt durch ständigen Beschuss fast zerstört. Laut Barabash zeigte die Flagge in Richtung Donezk, der seit 2014 unter russischer Besatzung stehenden Regionalhauptstadt. “(Russische Besatzungsbehörden) haben versucht, es abzuschießen”, sagte Barabash. “Aber die Staatsflagge weht bereits über dem Kiewer Bezirk von Donezk.”

+++ 14:02 Ukraine verhandelt mit Japan über Sicherheitsgarantien +++
Die Ukraine und Japan verhandeln über ein Abkommen zu Sicherheitsgarantien. Das meldet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Präsident Selenskyj sagt nach einem Treffen mit dem japanischen Außenminister Yoshimasa Hayashi in Kiew: “Wir haben vereinbart, Verhandlungen über ein bilaterales Abkommen über Sicherheitsgarantien (…) aufzunehmen.” Die G7-Staaten hatten im Juli vereinbart, dass alle Mitglieder bilaterale Sicherheitsabkommen mit der Ukraine abschließen. Japan ist G7-Mitglied, die damals am Rande des NATO-Gipfels in Vilnius verabschiedete Erklärung ist aber ausdrücklich für weitere Staaten offen.

+++ 13:28 Putin wählt online am Schreibtisch +++
Putin gibt seine Stimme für die Kommunal- und Regionalwahlen in Russland per Online-Votum ab. “Ich rufe die Bewohner der Regionen, in den derzeit gewählt wird, zur Teilnahme auf”, sagt er in einem vom Kreml verbreiteten Video, in dem er in seinem Büro vor dem Computer sitzend gezeigt wird. Die Bekanntgabe erster Ergebnisse wird nach Angaben der zentralen Wahlbehörde für die Nacht zum Montag erwartet.

Diktator am Schreibtisch. Das Bild wurde über russische Staatsmedien vom Kreml zur Verfügung gestellt.

(Foto: via REUTERS)

+++ 13:09 Erste Verstöße bei Regionalwahlen in Russland aufgedeckt +++
Bei den bis Sonntag angesetzten Regionalwahlen in Russland melden unabhängige Beobachter schon jetzt vielerorts Verstöße und Betrug. So berichtet etwa die Organisation Golos auf Telegram von Druck, der auf Wähler ausgeübt werde, und davon, dass Golos-Beobachter teils keinen Zugang zu Wählerverzeichnissen erhielten. Die Organisation ist seit Jahren als “ausländischer Agent” gebrandmarkt. Erst vor wenigen Wochen wurde ihr Co-Vorsitzender Grigori Melkonjanz festgenommen.

+++ 12:34 Ukrainer klagt an: “Nur die Armen sind an der Front” +++
Längst nicht alle Ukrainer ziehen freiwillig in den Krieg, um ihr Land zu verteidigen. Einige reisen aus, bestechen die Behörden oder verstecken sich vor den Einberufungstrupps des Militärs. Dabei helfen auch Telegram-Gruppen.

+++ 12:22 Putin will “an allen Fronten” Annäherung an Nordkorea +++
Anlässlich des 75. Jahrestags der Staatsgründung Nordkoreas spricht Putin sich für eine engere Zusammenarbeit Russland mit der totalitären Diktatur aus. Er sei überzeugt, dass “dank unserer gemeinsamen Bemühungen” die bilateralen Beziehungen “an allen Fronten” weiter gestärkt würden, zitiert der Kreml aus einer Botschaft Putins an Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

+++ 12:11 G20-Gipfel einigt sich auf Kompromiss-Text zu Krieg in der Ukraine +++
Beim G20-Gipfel in Neu-Delhi haben sich die führenden Industrie- und Schwellenländer trotz großer Meinungsunterschiede zum Krieg in der Ukraine auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt. Das sagt Indiens Premierminister Narendra Modi. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird in der Text-Passage zum Ukraine-Krieg sowohl auf Forderungen Russlands als auch des Westens eingegangen.

+++ 12:04 Selenskyj: Prigoschin zeigt, wie verlässlich Putin ist +++
Der ukrainische Präsident sagt, der Tod Wagner-Chef von Jewgeni Prigoschin zeige, was passiert, wenn man mit Putin Geschäfte mache. Im Interview mit CNN sagt Selenskyj auf eine Frage nach Kompromissen mit Russland, Putin sei nicht zu Kompromissen bereit – das habe er beispielsweise in Tschetschenien, in Georgien und Moldau gezeigt. “Wenn man mit jemandem einen Kompromiss oder einen Dialog eingehen möchte, kann man das nicht mit einem Lügner machen”, sagt Selenskyj. Prigoschin war am 23. August bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, nachdem er zwei Monate zuvor einen Aufstand gegen die russische Armeeführung gestartet hatte.

+++ 11:36 Mehr als 800 Schulen in der Ukraine zerstört und beschädigt +++
Heute ist der internationale Tag zum Schutz der Bildung vor Angriffen. Die UN-Vertretung in der Ukraine weist aus diesem Anlass darauf hin, dass nach ihrer Zählung “unglaubliche 851 Bildungseinrichtungen” in der Ukraine beschädigt oder zerstört worden seien. Russland überzieht die Ukraine seit mittlerweile 563 Tagen mit Krieg.

+++ 11:01 Erdoğan spricht mit Japans Premier über Getreidedeal +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan spricht am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida über die Wiederbelebung des Getreideabkommens. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Anfang der Woche hatte Erdoğan nach Gesprächen mit Putin erklärt, dass eine Wiederbelebung des Getreideabkommens bald möglich sei.

+++ 10:40 Ukraine friert Kolomojskyj-Vermögen ein +++
Die Ukraine hat das Vermögen des Oligarchen Ihor Kolomojskyj für 48 Stunden eingefroren. Das teilte das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine mit. Für diesen Zeitraum kann die Behörde eine entsprechende Anordnung ohne richterliche Anordnung verhängen. Beim Obersten Antikorruptionsgericht hat die Behörde bereits einen Antrag gestellt, das Einfrieren von Kolomojskyjs Vermögen für eine längere Dauer zuzulassen. Der frühere Selenskyj-Unterstützer ist wegen Betrug und Geldwäsche angeklagt.

+++ 10:26 Ukrainer lassen Fahne über Donezk fliegen +++
Aktivisten haben eine ukrainische Flagge über dem russisch besetzten Gebiet der ukrainischen Region Donezk fliegen lassen. Die “Kyiv Post” zeigt ein Video, auf dem die Flagge ihren Angaben zufolge im Himmel über Donezk zu sehen ist.

Teile der ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk sind bereits seit 2014 unter russischer Kontrolle. Die Verhinderung eines angeblichen Genozids an den Russen in diesen Gebieten war einer von mehreren Gründen, die Putin für den russischen Überfall auf die Ukraine vorbrachte. Auf weiteren Videos ist zu erkennen, wie die Fahne an Luftballons befestigt ist.

+++ 09:51 Hauptquartier der Putin-Partei in ukrainischer Stadt ausgebrannt +++
Das Hauptquartier der Putin-Partei “Einiges Russland” in der ukrainischen Stadt Polohy in der Oblast Saporischschja ist am Freitag zerstört worden, meldet der “Kyiv Independent” unter Berufung auf den Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fedorow. Unter den russischen Besatzungsbehörden soll es dabei Opfer gegeben haben. “Einige gingen ins Krankenhaus, andere direkt in die Leichenhalle”, schrieb Fedorow demnach auf Telegram. Wie Melitopol liegt Polohy im von Russland besetzten Teil der Ukraine. Hintergrund des mutmaßlichen Anschlags dürfte sein, dass Russland derzeit Kommunalwahlen in den völkerrechtswidrig besetzten Gebieten inszeniert.

+++ 09:15 Wehrbeauftragte Högl: Ziel von 203.000 Soldaten bis 2031 nicht erreichbar +++
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, hält das angestrebte Ziel von 203.000 Soldatinnen und Soldaten bis 2031 bei der Bundeswehr für nicht mehr erreichbar. Der “Rheinischen Post” sagt Högl: “Eigentlich bin ich immer optimistisch, aber ich denke nicht, dass wir das bis 2031 schaffen können. Es wird eine neue Taskforce Personal des Ministeriums geben, weil alle sehen, dass es mit der gegenwärtigen Bewerberzahl so nicht reichen wird. Hinter das gesteckte Ziel von 203.000 bis 2031 – da mache ich ein Fragezeichen dran.”

+++ 08:21 Britischer Ex-Soldat tot in Ukraine aufgefunden +++
In der Ukraine ist ein britischer Ex-Soldat tot aufgefunden worden. Die Leiche habe in einem Wasser gelegen, dem Mann seien die Hände auf den Rücken gefesselt gewesen, meldet die BBC ohne nähere Angaben über Ort und Hintergründe zu machen. Bei dem Toten handele es sich um den 31 Jahre alten Jordan Chadwick aus der Stadt Burnley im County Lancashire, nördlich von Manchester. Laut BBC diente Chadwick von 2011 bis 2015 bei den Scots Guards, einem Infanterie-Regiment der britischen Armee. Im Oktober 2022 schloss er sich der internationalen Legion an. Chadwicks Mutter wurde bereits im Juni über den Tod ihres Sohnes informiert, wie sie der BBC sagte. Die Ukraine habe die Rückführung des Toten bereits am 7. August organisiert, eine Untersuchung soll im Februar stattfinden.

+++ 07:54 Briten bescheinigen Ukraine “allmähliche Fortschritte” +++
Die ukrainischen Infanterietruppen machen nach Angaben der britischen Regierung weiter schrittweise taktische Vorstöße gegen russische Stellungen und zermürben die russischen Streitkräfte in der südöstlichen Ukraine. Einige Gruppen der ukrainischen Armee seien in die vielschichtige russische Hauptverteidigungslinie östlich der Ortschaft Robotyne vorgedrungen, meldet das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Update.

In der Ostukraine, wo die ukrainischen Truppen eher in der Defensive sind, würden die ukrainischen Streitkräfte den Druck auf die russischen Stellungen südlich von Bachmut aufrechterhalten. Zwischen Klischtschjiwka und Adrijiwka erziele die Ukraine allmähliche Fortschritte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Russland Streitkräfte aus anderen Bereichen der Frontlinie umverteilt habe, um geschwächte Einheiten rund um Robotyne zu ersetzen. Diese Umverteilungen würden die Fähigkeit Russlands wahrscheinlich einschränken, in anderen Bereichen der Frontlinie eigene Offensivoperationen durchzuführen.

+++ 07:27 Mehr als 30 Gefechte in letzten 24 Stunden +++
In den letzten 24 Stunden kam es an den Frontlinien der Ukraine zu mehr als 30 Gefechten. Das teilt der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine in seinem morgendlichen Update auf Facebook mit. Russland habe 13 Raketenangriffe und 64 Luftangriffe sowie mehr als 50 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern auf Stellungen ukrainischer Truppen und zivile Ziele durchgeführt, heißt es in dem Bericht. Zudem habe es Angriffe mit 20 Kamikaze-Drohnen iranischer Herkunft gegeben, von denen 16 von der ukrainischen Luftabwehr zerstört worden seien. Die Ukraine habe weiter “Verteidigungsoperationen im Osten und Offensivoperationen im Süden” der Ukraine durchgeführt.

+++ 06:58 Putin befördert General, der Europa angreifen will +++
Russlands Machthaber Putin hat Generalleutnant Andrei Mordwitschew zum Generaloberst befördert. Mordwitschew, der die zentrale Gruppe der russischen Invasionstruppen in der Ukraine befehligt, wurde in einem Ende Juli ausgestrahlten Interview mit der Aussage zitiert, Russland habe Pläne, den Krieg in der Ukraine möglicherweise auf Osteuropa auszuweiten. Auf die Frage nach der Dauer des Krieges in der Ukraine antwortete Mordwitschew, er habe Verständnis dafür, dass Russland Osteuropa angreifen müsse. “Wenn wir über Osteuropa sprechen, das wir angreifen müssen, wird es immer länger dauern”, sagt Mordwitschew in dem Video. Auf die Frage, ob die Ukraine “nur eine Zwischenstufe” sei, antwortet er, dass die Ukraine nur ein Sprungbrett für weitere Angriffe sei. Laut einem Bericht des Institute for the Study of War beförderte Putin ihn wahrscheinlich, um “Loyalität und Gehorsam gegenüber dem obersten russischen Militärkommando zu belohnen”.

+++ 06:27 USA angeblich zur Lieferung von ATACMS bereit +++
Nach einem Bericht des US-Senders ABC wird die US-Regierung der Ukraine ATACMS-Raketen übergeben, die je nach Typ eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer haben. “Sie kommen”, zitiert der Sender einen Regierungsvertreter. Eine andere Quelle sagt ABC, die Raketen seien “auf dem Tisch” und würden wahrscheinlich in ein bevorstehendes Sicherheitshilfepaket aufgenommen, eine endgültige Entscheidung sei aber bisher nicht getroffen worden. Diesem Beamten zufolge könnte es Monate dauern, bis die Ukraine die Raketen erhält. Mit ATACMS könnte die Ukraine russische Ziele hinter der Frontlinie angreifen. US-Präsident Biden hatte auf Nachfrage bereits im Juli gesagt, dass er darüber nachdenke, der Ukraine ATACMS zur Verfügung zu stellen.

+++ 06:10 Russen verlegen Hauptquartiere weiter weg von der Front +++
Als Reaktion auf den anhaltenden Vormarsch der ukrainischen Gegenoffensive ändern die russischen Streitkräfte ihre Kommunikationsstrukturen und passen ihre Systeme der elektronischen Kriegsführung an, schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Bericht. Die Russen hätten ihre Hauptquartiere aus der Reichweite der meisten ukrainischen Angriffssysteme verlegt und Kommandoposten an der Front verstärkt. Allerdings habe das russische Kommando wahrscheinlich weiterhin Schwierigkeiten, Informationen auszutauschen und einen gemeinsamen Kommandoraum zwischen den sehr unterschiedlichen Kräften zu schaffen, die sich gegen die ukrainische Gegenoffensive verteidigen.

+++ 05:23 Japanischer Außenminister zu Besuch in Ukraine eingetroffen +++
Der japanische Außenminister Yoshimasa Hayashi ist überraschend zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Regierung in Tokio berichtet, dient der unangekündigte Besuch der Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Japan hat im Einklang mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützt die Ukraine. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an die Ukraine zu liefern. Es ist der erste Besuch eines japanischen Außenministers in der Ukraine.

+++ 03:51: Selenskyj telefoniert mit Kronprinz aus Saudi-Arabien +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat laut einem Bericht des dortigen Staatsfernsehens Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman angerufen. In dem Telefonat habe Selenskyj sowohl das Interesse des Königreichs an einer Lösung der Krise in der Ukraine als auch dessen Unterstützung der internationalen Bemühungen um eine Beilegung der Krise bestätigt, so das staatliche Fernsehen.

+++ 02:01 Atomenergiebehörde besorgt: Wohl mehr Kämpfe beim Atomkraftwerk Saporischschja +++
Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja stationierte Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben in der vergangenen Woche zahlreiche Explosionen gehört. Dies sei ein mögliches Anzeichen für verstärkte militärische Aktivitäten in der Region, die auch eine potenzielle Bedrohung für die nukleare Sicherheit am Standort darstellen könnten, sagt Generaldirektor Rafael Grossi einer Mitteilung zufolge. Seit vergangenem Samstag habe das IAEA-Team binnen drei Tagen etwa zwei Dutzend Explosionen gehört, gefolgt von mehreren weiteren in den letzten Tagen. An der Anlage selbst habe es keine Schäden gegeben, heißt es weiter. Die Experten-Berichte deuteten darauf hin, dass die Explosionen in einiger Entfernung stattgefunden hätten, so Grossi.

+++ 00:22 Selenskyj fordert weitere Sanktionen gegen Russland +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft die internationale Gemeinschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland auf. “Wir sehen jetzt eine zu lange Sanktionspause der Partner”, sagt Selenskyj bei seiner allabendlichen Videoansprache auf Telegram, “und zu aktive Versuche Russlands, die Sanktionen zu umgehen.” Umso mehr müsse jeder Versuch vermieden werden, die Unternehmen, Technologien und die Produkte der “freien Welt” zum Kampf gegen die Freiheit zu nutzen, so Selenskyj. Weitere Sanktionen gegen Russland solle es vor allem im Energiesektor geben, dazu Beschränkungen der Versorgung Moskaus mit Chips und Mikroelektronik und eine weitere Blockade des russischen Finanzsektors.

+++ 23:21 Selenskyj: Russland hofft auf geringere Unterstützung Washingtons nach US-Wahl +++
Russland hofft nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf eine geringere Unterstützung Washingtons für die Ukraine nach der US-Präsidentschaftswahl 2024. Russland setze auf die US-Wahl, obwohl Kiew in Washington “überparteilich” unterstützt werde, sagt Selenskyj in einer Rede. Er räumt jedoch ein, dass es bei den Republikanern auch Stimmen gebe, denen zufolge die “Unterstützung für die Ukraine reduziert werden sollte”. In der Opposition waren die umfassenden Militärhilfen der Regierung von US-Präsident Joe Biden zuletzt teilweise auf Kritik gestoßen. Selenskyj mahnt, es sei “wichtig, dass das amerikanische Volk die Demokratie unterstützt, die Ukraine unterstützt und unseren Kampf unterstützt”.

+++ 22:12 Russland bestellt wegen “unfreundlicher Schritte” armenischen Botschafter ein +++
Russland hat nach der Ankündigung Armeniens hinsichtlich gemeinsamer Militärmanöver mit den USA den armenischen Botschafter einbestellt. Dem Diplomaten sei “ein harter Vortrag” gehalten worden, erklärt das Außenministerium in Moskau. Die Regierung in Eriwan habe in den vergangenen Tagen “eine Reihe unfreundlicher Schritte unternommen”. Dazu gehörten demnach “US-Militärübungen auf armenischem Territorium”, eine Reise der Frau des armenischen Regierungschefs nach Kiew und der Beitritt Armeniens zum Internationalen Strafgerichtshof. Zugleich hob das Ministerium hervor, dass Moskau und Eriwan trotz der Einbestellung des Botschafters “Verbündete bleiben und alle Vereinbarungen zur Entwicklung und Stärkung der Partnerschaft erfüllt werden”.

+++ 21:46 Bundesregierung liefert 300.000 Schuss Munition für Gepard-Panzer +++
Deutschland liefert weitere Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard an die Ukraine. Das teilt das Verteidigungsministerium auf X, vormals Twitter, mit. Zum einen handele es sich dabei um 150.000 Schuss der Unterkalibermunition vom Typ APDS-T (Amour-Piercing-Discarding-Sabot- Tracer), welche Schwermetall-Penetratoren enthalte und sich besonders zum Kampf gegen gehärtete Ziele eigne. “Zum anderen 150.000 Schuss der klassischen Sprengbrandmunition des Typs HEI-T (High-Explosive-Incendiary – Tracer), die für die typischen Ziele der Flugabwehr konzipiert wurde.” Damit bekämpfe man Luftziele wie Flugzeuge oder Lenkflugkörper, so das Ministerium. Deutschland hat der Ukraine bislang 46 Flakpanzer Gepard geliefert.

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