Ukraine-Konflikt: USA erwarten baldige Militäraktion – Bericht über Panzer in Donezk

Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland seine Ankündigung, Truppen in den umkämpften Osten der Ukraine zu schicken, schon bald umsetzen wird. Russland könnte „heute Nacht oder morgen oder in den kommenden Tagen“ handeln, sagte der stellvertretende Nationaler Sicherheitsberater Jon Finer am Montagabend (Ortszeit) dem Sender CNN. „Wir gehen fest davon aus, dass Russland diese Militäraktion durchführen wird.“

Auch auf mehrmaliges Nachhaken gab Finer keine klare Antwort auf die Frage, ob es sich bei einer Entsendung von russischen Truppen in die „Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ um eine Invasion handeln würde. „Wir werden weiterhin über Nacht die Schritte bewerten, die Russland unternimmt, um mit einer erheblichen Reaktion vorbereitet zu sein“, sagte er. Maßnahmen würden nach Russlands Taten folgen, nicht nach Russlands Ankündigungen. Finer betonte außerdem, dass Russland diesen Teil der Ukraine nun schon seit acht Jahren besetzt halte. Dieser Teil der Geschichte sei „wichtig“.

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Ein Augenzeuge berichtete der Nachrichtenagentur Reuters unterdessen, dass in den Außenbezirken der Stadt Donezk, der Hauptstadt der selbst ernannten Volksrepublik Donezk, Kolonnen von Militärfahrzeugen durch die Straßen rollten. Darunter seien auch Panzer. Er habe fünf Panzer in einer Kolonne gesehen und zwei weitere in einem anderen Teil der Stadt. Abzeichen seien nicht zu sehen gewesen.

Alle Entwicklungen im Live-Ticker:

03:25 Uhr – Blinken: US-Botschaftsmitarbeiter müssen Ukraine für eine Nacht verlassen

Das Botschaftspersonal der Vereinigten Staaten in der Ukraine wird nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken aus Sicherheitsgründen für zunächst eine Nacht von Lwiw nach Polen verlegt. „Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig zurückkehren, um ihre diplomatische Arbeit in der Ukraine fortzusetzen und konsularische Notdienste zu leisten“, heißt es in einer Mitteilung des Ministers. „Sie werden das ukrainische Volk und die ukrainische Regierung weiterhin unterstützen und die diplomatischen Bemühungen koordinieren.“

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The Presidential Office of Ukraine

01:48 Uhr – Selenskyj prangert Verletzung der Souveränität der Ukraine an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Verletzung der Souveränität seines Landes durch Russland angeprangert. Die Ukraine erwarte eine „deutliche“ und „wirksame“ Unterstützung durch den Westen, sagte Selenskyj in der Nacht zu Dienstag in einer Ansprache. Er fügte mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu: „Wir haben keine Angst vor nichts und niemandem.“

01:25 Uhr – Diplomaten: Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats findet bald statt

Die kurzfristig anberaumte Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York wird Diplomaten zufolge noch in der Nacht zum Dienstag stattfinden. Kreise berichteten der Deutschen Presse-Agentur, das Treffen werde voraussichtlich um 3 Uhr (MEZ) im Hauptquartier am East River abgehalten. Zunächst hatte es geheißen, die Vertreter der 15 Länder würden hinter geschlossenen Türen zusammenkommen – nun aber soll es nach Angaben mehrerer Diplomaten doch öffentlich stattfinden.

Der UN-Sicherheitsrat soll bald zusammenkommen

Der UN-Sicherheitsrat soll bald zusammenkommen

Quelle: AP/Richard Drew

00:58 Uhr – OSZE verurteilt Anerkennung von Donezk und Luhansk

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk durch Russland als unabhängige Staaten scharf verurteilt. „Die Anerkennung wird nur weitere Spannungen schüren und wird die Bevölkerung, die in diesen Regionen lebt, vom Rest ihres Landes, der Ukraine, entzweien“, heißt es in einer Mitteilung. „Dieser Schritt ist ein Verstoß gegen internationales Recht und gegen fundamentale OSZE-Prinzipien.“ Zudem widerspreche er dem 2015 für die Ostukraine geschlossenen Friedensplan.

00:50 Uhr – Biden verbietet per Dekret US-Geschäfte mit Luhansk und Donezk

US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Washingtoner Präsidialamts ein Dekret unterzeichnet, das Geschäfte in oder mit den beiden von Russland anerkannten Separatisten-Regionen in der Ostukraine verbietet. Dadurch werden allen Amerikanern unabhängig von ihrem Standort neue Investitionen in den Gebieten untersagt, teilt das Weiße Haus mit. Zudem würden Importe aus den Regionen verboten.

00:16 Uhr – Verträge: Russland darf in Ostukraine Militärstützpunkte betreiben

Russland darf laut den neuen Freundschaftsverträgen mit den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk eigene Militärstützpunkte in der Ostukraine errichten und betreiben. Die Verträge wurden in der Nacht zum Dienstag auf der Internetseite der russischen Staatsduma in Moskau veröffentlicht. Darin ist zudem die Rede von einem gemeinsamen Grenzschutz. Die Vereinbarung solle zunächst über zehn Jahre Bestand haben, mit der Möglichkeit einer automatischen Verlängerung.

23:57 Uhr – Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat beantragt

Der UN-Sicherheitsrat soll sich mit der Eskalation im Ukraine-Konflikt beschäftigen. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Albanien, Norwegen und Irland beantragten am Montag eine Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums wohl noch für denselben Abend, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr.

Die westlichen Länder im 15-köpfigen Sicherheitsrat der vereinten Nationen hatten in den vergangenen Wochen für den Fall eines Angriffs auf die Ukraine oder einer anderweitigen Eskalation einen Ablaufplan ausgearbeitet. Dieser beinhaltet auch einen Resolutionsentwurf, der die Forderung an Moskau enthalten soll, die territoriale Integrität der Ukraine zu respektieren. Es blieb zunächst unklar, ob der Text bei der anstehenden Sitzung eingebracht wird.

Russland, das dem Sicherheitsrat gegenwärtig vorsitzt, könnte versuchen, das Treffen zu verhindern. Dafür müsste Moskau eine sogenannte prozedurale Abstimmung verlangen, bei der in der Folge weniger als neun der 15 Staaten für die Beratungen votieren. Das gilt als unwahrscheinlich. Ein Vetorecht existiert bei prozeduralen Abstimmungen nicht.

23:27 Uhr – Berlin, Paris und Washington kündigen gemeinsame Reaktion an

Die USA, Frankreich und Deutschland haben eine gemeinsame Reaktion auf die Anerkennung der Separatisten-Gebiete in der Ostukraine durch Russland angekündigt. Der Schritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin stelle einen „klaren Bruch des Minsker Abkommens“ dar und werde von Washington, Paris und Berlin „scharf“ verurteilt, erklärte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, am Montagabend nach einem Telefonat der Staats- und Regierungschefs. „Dieser Schritt werde nicht unbeantwortet bleiben.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hätten sich „solidarisch mit der Ukraine“ erklärt und die „bislang zurückhaltende Reaktion“ der Ukraine unter Präsident Wolodymyr Selenskyj gewürdigt, hieß es in der Erklärung weiter. „Die Partner waren sich einig, nicht nachzulassen in ihrem Einsatz für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine.“ Zugleich wollten sie sich „nach Kräften dafür engagieren, eine weitere Eskalation der Lage zu verhindern“.

Biden sprach am Montag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Der US-Präsident bekräftigte auch dabei nach Angaben des Weißen Hauses die Unterstützung der USA für die „Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine“.

23:13 Uhr – Ex-Präsident Poroschenko: „Putin hasst unsere Souveränität so sehr“

Der Ex-Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, hat die Anerkennung der Separatisten-Regionen durch Russland aufs Schärfste verurteilt. „Mit der heutigen kriminellen Entscheidung drängt der Kreml die Welt an den Rand eines neuen Weltkrieges“, schrieb Poroschenko bei Facebook.

„Putin hasst unsere Souveränität so sehr, ihn „schmerzt“ unsere Unabhängigkeit so sehr, er möchte so sehr keine Erfolg von uns sehen, dass er zu jedem Wahnsinn bereit ist.“ Diese Entscheidung des Nachbarlandes könne man nur als „Wahnsinn“ bezeichnen, schrieb Poroschenko, der 2015 als Staatsoberhaupt den Friedensplan für die Ostukraine mit ausgehandelt hatte.

22:23 Uhr – Russische Staatsduma will Anerkennung am Dienstag ratifizieren

Die russische Staatsduma will am Dienstag die Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken ratifizieren. Die Parlamentssitzung in der Hauptstadt Moskau soll um 12.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MEZ) beginnen. Eine Zustimmung gilt als sicher. Die Parlamentarier hatten vor einer Woche Staatschef Wladimir Putin in einem entsprechenden Appell zu der Anerkennung aufgerufen.

22:15 Uhr – USA und Großbritannien kündigen Sanktionen an

Auch die US-Regierung wird mit Sanktionen auf Russlands Entscheidung reagieren. Zuvor hatte die EU entsprechende Pläne angekündigt. US-Präsident Joe Biden werde in Kürze eine entsprechende Anordnung erlassen, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, mit. Die Maßnahmen träfen unter anderem Investitionen oder Handel von US-Personen mit Blick auf Donezk und Luhansk.

Zudem kündigte auch die britische Außenministerin Liz Truss neue Sanktionen gegen Russland an. Das erklärte sie auf Twitter. In Regierungskreisen heiße es, es handele sich um erste Strafmaßnahmen. Sollte es zu einem Einmarsch in die Ukraine kommen, würden weitere Sanktionen folgen, sagte ein Insider.

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22:13 Uhr – Baerbock fordert Russland auf, Entscheidung zurückzunehmen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock spricht als Reaktion auf die Entscheidung von Russlands Präsident Wladimir Putin von einem „eklatanten Bruch des Völkerrechts“. Die Anerkennung der abtrünnigen Regionen sei zudem „ein schwerer Schlag für alle diplomatischen Bemühungen zur friedlichen Beilegung und politischen Lösung des aktuellen Konflikts“, erklärte Baerbock. Die Anerkennung der abtrünnigen Regionen sei zudem „ein schwerer Schlag für alle diplomatischen Bemühungen zur friedlichen Beilegung und politischen Lösung des aktuellen Konflikts“, so Baerbock.

Baerbock stellte klar: „Wir werden auf diesen Völkerrechtsbruch reagieren. Dazu stimmen wir uns mit unseren Partnern ab.“ Sie forderte Russland auf, die Entscheidung rückgängig zu machen, „und auf den Weg der diplomatischen und politischen Konfliktlösung im Sinne der Minsker Vereinbarungen zurückzukehren“.

22:08 Uhr – Scharfe Kritik an Russland von Nato und westlichen Staatschefs

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland ein weiteres Anheizen der Spannungen in der Ostukraine vorgeworfen. „Moskau befeuert den Konflikt in der Ostukraine, indem es die Separatisten finanziell und militärisch unterstützt“, teilte der Norweger mit. Es versuche zudem wieder einmal, einen Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine zu konstruieren.

Der britische Premierminister Boris Johnson verurteilte die angekündigte Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken ebenfalls scharf. „Das ist ein offener Bruch internationalen Rechts, eine schamlose Verletzung der Souveränität und Integrität der Ukraine“, sagte Johnson in London. Russland verstoße gegen das Minsker Abkommen. „Das ist ein schlechtes Omen, ein sehr dunkles Signal“, betonte Johnson. Er kündigte an, dass Großbritannien eng an der Seite der Ukraine stehe und eines von wenigen Ländern sei, das der Ex-Sowjetrepublik Defensivwaffen geliefert habe.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki wertete die Entscheidung Putins als „Ablehnung des Dialogs“. „Es ist ein Akt der Aggression gegen die Ukraine, der mit einer unmissverständlichen Antwort und sofortigen Sanktionen beantwortet werden muss“, schrieb Morawiecki auf Twitter. Dies sei die einzige Sprache, die Russlands Präsident Wladimir Putin verstehe. Er forderte eine Dringlichkeitssitzung des Europäischen Rats.

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21:39 Uhr – Biden telefoniert mit Selenskyj

US-Präsident Joe Biden hat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Das Gespräch habe 35 Minuten gedauert, teilte das Washingtoner Präsidialamt mit.

21:34 Uhr – Röttgen wirft Putin „Kriegsrede“ vor

CDU-Außenexperte Norbert Röttgen hat Wladimir Putin vorgeworfen, mit seiner Entscheidung gegen das Völkerrecht zu verstoßen. „Das ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts, eine Verletzung der Souveränität der Ukraine, indem er diesen Teil durch völkerrechtswidrige Anerkennung herauslöst“, sagte Röttgen am Montagabend in der ARD-Sendung „hart aber fair“. Mit Blick auf Putins Rede sagte der CDU-Politiker, diese übertreffe alles. „Diese Rede ist eine Kriegsrede.“

20:53 Uhr – Guterres besorgt über Verstöße gegen Waffenstillstand

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich besorgt über die zunehmenden Berichte über Verstöße gegen den Waffenstillstand im Osten der Ukraine geäußert. Besonders besorgt sei er wegen Berichten über zivile Opfer und den Beschuss ziviler Infrastrukturen, sagte ein Sprecher Guterres‘ am Montag in New York vor Journalisten. Eine für Dienstag geplante Reise in die Demokratische Republik Kongo sagte Guterres „aufgrund der sich verschlechternden Situation hinsichtlich der Ukraine“ ab.

Der Waffenstillstand im Osten der Ukraine, in den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, hält angesichts Hunderter Verstöße nicht mehr. Es beschießen sich die Regierungstruppen und prorussische Separatisten.

20:16 Uhr – Putin: Ukraine hatte nie eigene Staatstradition

Russlands Präsident Wladimir Putin spricht der Ukraine ab, eine eigene Staatstradition zu haben. Dem Land sei es nie gelungen, einen stabilen Staat zu schaffen, sagt Putin. Deshalb habe sich die Ukraine auf andere Länder wie die USA verlassen müssen. Die ukrainischen Behörden seien von Nationalismus und Korruption verunreinigt, das Land befinde sich in den Händen von oligarchischen Clans.

20:05 Uhr – Macron beruft Verteidigungs- und Sicherheitsrat zur Ukraine-Krise ein

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Montagabend den nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrat zu Beratungen über den Ukraine-Konflikt zusammengerufen. Nach Angaben des Elysée-Palasts sollte der Rat ab 19 Uhr tagen. Kurz zuvor hatte der Kreml mitgeteilt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistengebiete in der Ostukraine anerkennen werde.

Laut dem Elysée-Palast hatte Macron den Tag über Gespräche mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie mit Scholz, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und dem EU-Ratsvorsitzenden Charles Michel geführt. Demnach dürfte es im Laufe des Abends „weitere Kontakte“ geben.

19:46 Uhr – Putins Spionagechef Naryschkin schlingert im Sicherheitsrat

Der Chef der russischen Auslandsspionage, Sergej Naryschkin, ist bei einer Sitzung im Sicherheitsrat im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Er sprach sich versehentlich für eine russische Einverleibung der von der Ukraine abtrünnigen „Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ aus. „Ich unterstütze den Vorschlag über die Aufnahme der Donezker und der Luhansker Volksrepubliken in den Bestand der Russischen Föderation“, sagte Naryschkin.

Putin korrigierte ihn bei der live im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Darüber reden wird nicht. Das erörtern wir nicht. Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, sagte Putin schroff.

Die selbst ernannten Volksrepubliken und das russische Parlament hatten zuvor Putin aufgefordert, die Unabhängigkeit anzuerkennen. Dann parierte Naryschkin: „Ja, ich unterstütze den Vorschlag zur Anerkennung der Unabhängigkeit.“ Im Sicherheitsrat hatten sich die Mitglieder mehrheitlich für die Anerkennung ausgesprochen. Putin kündigte dem Kreml zufolge an, er habe die Absicht, einen Erlass über die Anerkennung zu unterzeichnen.

19:20 Uhr – Kreml: Putin informierte Scholz über geplante Anerkennung von Donezk

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Bundeskanzler Olaf Scholz über seine Pläne zur Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk informiert. Das teilte der Kreml mit. Putin habe demnach vor, einen solchen Erlass zu unterzeichnen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sei über die Pläne informiert worden. Beide hätten enttäuscht regiert, teilte die Präsidialverwaltung in Moskau mit. Der Kreml kündigte eine Fernsehansprache Putins noch für den Abend an.

Zuvor hatte Scholz nach Angaben eines Sprechers vor der Anerkennung der beiden ukrainischen Regionen als unabhängige Staaten gewarnt. Ein solcher Schritt stünde „im krassen Widerspruch“ zu den Minsker Abkommen zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine und wäre ein „einseitiger Bruch“ dieser Vereinbarungen seitens Russlands, sagte Scholz nach Angaben seines Sprechers in dem Telefonat mit Putin.

Die „Volksrepubliken“ und das russische Parlament hatten zuvor Putin aufgefordert, die Unabhängigkeit anzuerkennen. Der russische Sicherheitsrat hatte bei einer Sondersitzung die Anträge mit großer Mehrheit unterstützt.

19:09 Uhr – EU droht Putin bei Anerkennung von Separatisten mit Sanktionen

Die EU hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Sanktionen gedroht, sollte er die Separatistengebiete in der Ostukraine als eigenständige Volksrepubliken anerkennen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte in Brüssel, in diesem Fall werde er Strafmaßnahmen gegen Russland „auf den Tisch legen“. Darüber müssten dann die EU-Außenminister entscheiden.

19:07 Uhr – Scholz warnt Putin vor Anerkennung selbst ernannter Volksrepubliken

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor einer Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine als unabhängige Staaten gewarnt. Ein solcher Schritt stünde „im krassen Widerspruch“ zu den Minsker Abkommen zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine und wäre ein „einseitiger Bruch“ dieser Vereinbarungen seitens Russlands, sagte Scholz nach Angaben seines Sprechers Steffen Hebestreit am Montag in einem Telefonat mit Putin.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow forderte derweil in einem Telefonat mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von Deutschland Einflussnahme auf die Ukraine. Die Bundesregierung solle Druck auf die Führung in Kiew ausüben, damit diese eine aus seiner Sicht konstruktivere Haltung in der Krise in der Ost-Ukraine einnehme, sagte Lawrow nach Angaben des Moskauer Außenministeriums.

18:58 Uhr – US-Regierung warnt vor russischem Einmarsch möglicherweise binnen Stunden

Die US-Regierung warnt weiter eindringlich vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine – möglicherweise in den kommenden Stunden. „Wir haben gerade in den letzten 24 Stunden weitere Bewegungen russischer Einheiten an die Grenze gesehen, für die es keine andere gute Erklärung gibt, als dass sie sich für einen Angriff in Position bringen“, sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im US-Fernsehen. Man könne allerdings keinen genauen Tag vorhersagen – ein Angriff sei allerdings in den „kommenden Stunden oder Tagen“ möglich.

Mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin wiederholte Sullivan, dass der US-Präsident prinzipiell dazu bereit wäre. Bedingung sei „selbstverständlich“, dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiere. Der Kreml hatte die Hoffnungen auf ein baldiges Treffen zuvor allerdings gedämpft. „Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu“, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.

Sullivan warnte auch vor Menschenrechtsverletzungen, sollte Russland die Ukraine angreifen. „Es wird ein von Russland geführter Krieg sein – gegen das ukrainische Volk, um es zu unterdrücken, zu zerschlagen, ihm zu schaden“, sagte er. Die US-Regierung hatte sich zuletzt in einem Schreiben an UN-Botschafterin Bathsheba Nell Crocker in Genf gewandt. Darin ist von glaubwürdigen Informationen die Rede, die auf schwere Menschenrechtsverletzungen hindeuten.

18:30 Uhr – Putin gibt Minsker Abkommen keine Chance mehr

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht keine Chancen mehr für eine Umsetzung der Minsker Abkommen, durch die die Ostukraine befriedet werden sollen. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es keine Aussichten“ für die Abkommen gibt, sagte Putin bei einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats in Moskau. In den von Deutschland und Frankreich 2014 und 2015 vermittelten und gemeinsam mit der Ukraine und Russland vereinbarten Minsker Abkommen hatten sich die Konfliktparteien in der Ostukraine zu mehreren Schritten verpflichtet, um eine Friedenslösung in dem Konflikt zu erreichen.

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18:05 Uhr – Gouverneur: Ukrainischer Zivilist bei Separatisten-Angriff in Ostukraine getötet

Bei einem Angriff der pro-russischen Rebellen auf ein von den Regierungstruppen kontrolliertes Dorf in der Ostukraine ist nach Behördenangaben ein ukrainischer Zivilist getötet worden. Der Mann sei beim Beschuss eines nördlich von Donezk gelegenen Dorfes ums Leben gekommen, schrieb Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf Facebook. Das Bombardement habe zum Ausfall der Stromversorgung geführt, zudem sei eine Gaspipeline beschädigt worden.

Die Gewalt in den pro-russischen Separatistengebieten hatte in den vergangenen Tagen stetig zugenommen. Die Separatistenführer der selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk hatten den russischen Präsidenten Wladimir Putin zuvor aufgerufen, ihre Unabhängigkeit von der Ukraine anzuerkennen.

17:10 Uhr – Ukraine bittet Mitglieder des UN-Sicherheitsrats um Unterstützung

Vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen wegen des russischen Truppenaufmarsches an ihren Grenzen hat sich die Ukraine an die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats gewandt. Kiew fordere „konkrete Schritte zur Garantie der Sicherheit der Ukraine“, twitterte Außenminister Dmytro Kuleba am Montag. Basis der Anfrage sei der Punkt 6 des Budapester Memorandums von 1994.

In dem Dokument hatte Kiew 1994 genauso wie Belarus und Kasachstan auf die als Erbe der Sowjetunion im Land befindlichen Atomwaffen verzichtet. Im Gegenzug hatten die Atommächte Russland, USA und Großbritannien die Sicherheit der Ex-Sowjetrepublik garantiert. Später gaben Frankreich und China ebenfalls derartige Erklärungen ab.

16:42 Uhr – Putin: Entscheidung über Anerkennung pro-russischer Separatisten noch am Montag

Russlands Präsident Wladimir Putin will noch am Montag über die Anerkennung der Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistengebiete in der Ostukraine entscheiden. „Ich habe Ihre Meinungen gehört, die Entscheidung wird heute getroffen“, sagte Putin bei einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats in Moskau.

Die Rebellenchefs in Donezk und Luhansk hatten Putin zuvor aufgerufen, die „Souveränität und Unabhängigkeit“ ihrer selbsternannten „Volksrepubliken“ anzuerkennen.

16:12 Uhr – Lawrow will Blinken in Genf treffen

Im Konflikt mit dem Westen treffen sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege Antony Blinken an diesem Donnerstag in Genf. Das sagte Lawrow bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau. Voraussetzung sei die Zustimmung von Präsident Wladimir Putin.

Lawrow sagte, er habe nach einem Schreiben Moskaus an die USA einen Anruf von Blinken bekommen. Washington und Moskau hatten sich zuletzt mehrmals geschrieben und dabei unter anderem die russischen Forderungen nach verbindlichen Sicherheitsgarantien diskutiert.

15:42 Uhr – Putin bezeichnet Ukraine-Konflikt als „sehr große Bedrohung“ für Russland

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die zunehmenden Spannungen in der Ukraine-Krise als „ernste, sehr große Bedrohung“ für sein Land bezeichnet. Die Ukraine werde als „Instrument der Konfrontation“ gegen Moskau genutzt, sagte er am Montag bei einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats in Moskau. Putin versicherte, dass Russlands Priorität „nicht Konfrontation, sondern Sicherheit“ sei.

Westliche Vertreter warnen seit Wochen vor einem Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Situation vor Ort ist enorm angespannt, Russland hat nach westlichen Angaben rund 150.000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland aufmarschieren lassen.

15:36 Uhr – Airlines streichen Flüge

Rund zehn Fluggesellschaften einschließlich Lufthansa, SAS und Air France haben mittlerweile Flüge in die Ukraine gestrichen. Das erklärt der ukrainische Infrastrukturminister. Die Airlines reagierten damit ausschließlich auf Berichte über die verschärfte Lage im Konflikt mit Russland, „nicht auf eine tatsächliche Veränderung der Flugsicherheit“, sagt Minister Kubrakow.

Der Staat arbeite an Ersatz für die ausgefallenen Flüge durch die heimische Gesellschaft Ukraine International Airlines, die zum Beispiel von der Lufthansa ausgesetzte Verbindungen von Kiew nach München oder Genf anbiete.

15:32 Uhr – US-Regierung warnt vor „blutigem“ Krieg in der Ukraine

Die US-Regierung warnt im Falle eines russischen Einmarschs in die Ukraine vor einem „blutigen“ Krieg. Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin „im großen Stil vorgehe (…) mit konventionellen Bodentruppen, denen Luft- und Raketenangriffe vorausgehen, wird es blutig zugehen“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby dem Sender CNN. „Ich meine, das ist kein Militär, das dafür bekannt ist, das Leben unschuldiger Zivilisten zu respektieren“, so Kirby. Man würde also in der Ukraine mit einer erheblichen Opferzahl rechnen.

Der Pentagon-Sprecher betonte außerdem, dass es eine beträchtliche Zahl von Opfern auf russischer Seite geben würde. Putin werde sich für tote russische Soldaten auch gegenüber seinen Landsleuten verantworten müssen. Kirby warnte vor einem Angriff, der „buchstäblich innerhalb von Stunden“ möglich sei. Das bedeute aber nicht, dass ein Befehl nicht zurückgenommen werden könne. „Es bedeutet nicht, dass Herr Putin nicht sagen kann: „Wissen Sie was? Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde versuchen, hier einen friedlichen Ausweg zu finden“, sagte Kirby weiter.

14:55 Uhr – Separatisten rufen Putin zur Anerkennung der Unabhängigkeit auf

Die Separatisten in der Ostukraine haben Wladimir Putin zur Anerkennung ihrer Unabhängigkeit aufgerufen. Die Separatistenführer in den selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk forderten in einer im russischen Fernsehen übertragenen Videobotschaft außerdem eine Zusammenarbeit mit Moskau „im Bereich der Verteidigung“.

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14:16 Uhr – Russisches Militär tötet Saboteure – Ukraine spricht von „Fake News“

Das russische Militär hat nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen fünf Saboteure getötet, die von der Ukraine aus die russische Grenze übertreten wollten. Demnach sind bewaffnete Fahrzeuge des ukrainischen Militärs in der Region Rostow zerstört worden. Das ukrainische Militär weist die Berichte zurück und spricht von „Fake News“. Es seien keine ukrainischen Einheiten in der russischen Region Rostow aktiv.

13:47 Uhr – Ukraine hält russischen Angriff von Belarus aus für unwahrscheinlich

Trotz wiederholter US-Warnungen hält der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow einen russischen Angriff vom benachbarten Belarus aus für unwahrscheinlich. „Das klingt lächerlich“, sagte er vor Journalisten. Kiew schätze das russische Truppenkontingent im Nachbarland auf etwa 9000 Personen plus Technik und Ausrüstung. Es sei nicht verwunderlich, dass Moskau diese nach dem Abschluss des Großmanövers am Sonntag nicht wieder abziehe. „Denn sie wurden aus dem Fernen Osten offensichtlich nicht mehrere Wochen dafür herangebracht, um zehn Tage zu trainieren und dann wieder zurückzukehren“, meinte der Minister.

12:50 Uhr – Separatisten im Donbass rufen Männer zu den Waffen

Im Osten der Ukraine nehmen die Spannungen im Konfliktgebiet Donbass weiter massiv zu. In der selbst ernannten Volksrepublik Donezk rief Separatistenführer Denis Puschilin alle Männer zu den Waffen, um gegen ukrainische Regierungstruppen zu kämpfen.

Die Ukraine hatte immer wieder betont, keine Offensive gegen die prorussischen Separatisten zu planen. Puschilin wiederum sprach von massivem Beschuss von ukrainischer Seite. Überprüfbar waren diese Angaben nicht. In Donezk seien zwei Schulen, ein Krankenhaus und ein Umspannwerk getroffen worden, teilten die Behörden dort mit.

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten zuletzt Tausende Verstöße gegen den vereinbarten Waffenstillstand gemeldet.

12:38 Uhr – Truss: Invasion weiter sehr wahrscheinlich

Die britische Außenministerin Liz Truss hält eine russische Invasion der Ukraine nach wie vor für sehr wahrscheinlich. Die diplomatischen Bemühungen müssten aber weitergehen. Großbritannien und seine Verbündeten verstärkten ihre Vorbereitungen auf das schlimmste Szenario, schreibt Truss auf Twitter nach Beratungen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

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11:46 Uhr – Scholz will mit Putin telefonieren

Bundeskanzler Olaf Scholz wird nach Angaben eines Regierungssprechers am Nachmittag mit Wladimir Putin telefonieren. Die Bundesregierung hoffe, dass Russland den angebotenen Gipfel mit den USA annehme, hieß es. Die angedrohten Sanktionen sollen erst umgesetzt werden, wenn Russland die Ukraine angreift – „aber nicht vorher“, wie ein Regierungssprecher sagt.

11:26 Uhr – EU-Außenminister bewilligen Milliardenhilfe

Die Außenminister der EU-Staaten haben finanzielle Nothilfe für die Ukraine in Milliardenhöhe bewilligt. Bei einem Treffen in Brüssel beschlossen sie, einen weiteren Kredit in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zu gewähren. Er soll in zwei Tranchen ausgezahlt werden. Der Vorschlag dazu kam von der EU-Kommission.

11:14 Uhr – Moskau wirft Kiew Granatbeschuss vor

Russland hat die Ukraine beschuldigt, einen russischen Grenzposten durch Granatenbeschuss zerstört zu haben. Am Montagmorgen habe „eine von ukrainischem Gebiet aus abgefeuerte Granate unbekannten Typs den Posten der Grenzbeamten in der Region Rostow vollständig zerstört“, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den russischen Geheimdienst FSB, der auch für den Grenzschutz verantwortlich ist. Opfer gab es demnach nicht.

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10:05 Uhr – Ukraine hofft auf Gipfel-Treffen und fordert sofortige Sanktionen

Die Ukraine hofft, dass ein Gipfelgespräch zwischen den USA und Russland tatsächlich stattfinden wird. An solchen Beratungen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin solle auch die Ukraine teilnehmen können, sagt Verteidigungsminister Oleksii Resnikow vor der Presse. Außenminister Dmytro Kuleba forderte bei einem Treffen mit den EU-Außenministern in Brüssel auch sofortige Sanktionen.

09:51 Uhr – Kreml bezeichnet Pläne für Gipfel von Biden und Putin als „verfrüht“

Russland hat Pläne für einen Ukraine-Gipfel von Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden als „verfrüht“ bezeichnet. Es bestehe Einigkeit darüber, dass der Dialog im Ukraine-Konflikt auf Ebene der Außenminister fortgesetzt werden müsse, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. „Über konkrete Pläne für die Organisation eines Gipfeltreffens zu sprechen, ist verfrüht.“

Das Büro des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hatte zuvor mitgeteilt, er habe beiden Staatsoberhäuptern einen Gipfel über „Sicherheit und strategische Stabilität in Europa“ vorgeschlagen. Biden habe dem Treffen „grundsätzlich“ unter der Bedingung zugestimmt, dass es nicht zu einer Invasion Russlands in der Ukraine komme, bestätigte das US-Präsidialamt.

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08:40 Uhr – Baerbock an Putin: „Wir warten auf Sie“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilt das Vorgehen Russlands scharf und mahnt die unmittelbare Aufnahme eines Dialogs an. „Kommen Sie an den Verhandlungstisch zurück“, sagt Baerbock vor Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel an die Adresse von Russlands Präsident Wladimir Putin. „Wir warten auf Sie!“ Das Vorgehen der Regierung in Moskau sei ein „wirklich verantwortungsloses Spiel“, sagt Baerbock und appelliert: „Spielen sie nicht mit Menschenleben.“ Das Leben der Menschen im Donbass sei „hochgefährdet“. Baerbock verweist darauf, dass vielerorts in der Ost-Ukraine auch die Strom- und Wasserversorgung nicht mehr gewährleistet sei.

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07:51 Uhr – Separatisten melden zwei Tote bei Gefechten im Osten

Im Osten der Ukraine sind nach Angaben von prorussischen Separatisten zwei Menschen getötet worden, darunter einer ihrer Kämpfer. Zudem sei ein Bergmann auf dem Weg zur Arbeit durch Schüsse ums Leben gekommen, teilten die Aufständischen im Gebiet Donezk auf Telegram mit. Sie machten die ukrainische Armee dafür verantwortlich. Die Gefechte seien auch in der Nacht zum Montag fortgesetzt worden. Die Angaben lassen sich aber nicht unabhängig überprüfen.

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Quelle: dpa/Alexei Alexandrov

Seit Tagen kommt es in den Gebieten Donezk und Luhansk immer wieder zu Angriffen. Internationale Beobachter sprechen von einer massiven Zunahme von Verstößen gegen den geltenden Waffenstillstand. Die Separatisten haben die Bevölkerung angesichts des Konflikts zwischen Moskau und Kiew zur Flucht nach Russland aufgerufen. Nach russischen Angaben sind inzwischen mehr als 61.000 Menschen dorthin ausgereist, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.

04:06 Uhr – Putin und Biden akzeptieren Macrons Vorschlag zum Zweier-Gipfel

US-Präsident Joe Biden und der russische Präsident Wladimir Putin haben dem Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zugestimmt, ein Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland zur Ukraine-Krise abzuhalten.

Präsident Biden habe „im Prinzip“ einem Treffen mit Putin zugestimmt, teilte das Weiße Haus mit. „Wir sind immer bereit zur Diplomatie“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. „Wir sind aber auch bereit, schnelle und harte Konsequenzen zu ziehen, sollte sich Russland stattdessen für einen Krieg entscheiden.“ Zeitpunkt und Format müssen noch festgelegt werden.

Neben dem Zweier-Gipfel zwischen Biden und Putin schlug Macron auch ein anschließendes Gipfeltreffen „mit allen Beteiligten“ in dem Konflikt vor. Dabei soll es um die „Sicherheit und strategische Stabilität in Europa“ gehen. Das Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands soll von den jeweiligen Außenministern, Antony Blinken und Sergej Lawrow, bei ihrem Treffen am Donnerstag vorbereitet werden. Es „kann nur stattfinden, wenn Russland nicht in die Ukraine einmarschiert“, hieß es weiter.

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Zuvor hatte Macron mit den beiden Staatslenkern telefoniert. Mit Kremlchef Wladimir Putin sprach er am Sonntag sogar zweimal. Dem Kreml zufolge vereinbarten Macron und Putin beim ersten Telefonat, „die Wiederherstellung des Waffenstillstands zu erleichtern und Fortschritte bei der Lösung des Konflikts zu gewährleisten“. Putin habe in dem Gespräch aber auch „Provokationen“ der ukrainischen Armee angeprangert.

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00:02 Uhr – 5000 Schutzhelme der Bundeswehr zur Auslieferung bereit

Die von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in Aussicht gestellten 5000 Schutzhelme für die Ukraine sind jetzt fertig zum Abtransport. „Die Helme stehen zur Auslieferung bereit“, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

„Sobald durch die ukrainische Seite alle Modalitäten bestätigt wurden, können die Helme geliefert werden. Diese sind dann innerhalb von drei Tagen vor Ort.“ Lambrecht hatte die Lieferung Ende Januar angekündigt. Das hatte für Kritik gesorgt, weil die Ukraine mehrfach um die Lieferung von Waffen gebeten hatte. Am Donnerstag wurde dann bekannt, dass die Helme noch nicht eingetroffen sind.


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