Sanktionen des Westens: Chinesischer Handel mit Russland wächst um fast ein Drittel

Der chinesisch-russische Handel brummt angesichts der westlichen Sanktionen wegen Moskaus Krieg gegen die Ukraine. Von Januar bis August wuchs das bilaterale Handelsvolumen um 31,4 Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten der chinesischen Zollbehörde hervorgeht. Russland ist eine wichtige Quelle für Öl, Gas, Kohle und landwirtschaftliche Produkte für die Volksrepublik.

Zuletzt ist der Nachbar zum wichtigsten Öllieferanten der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen, womit Saudi-Arabien vom Spitzenplatz verdrängt wurde. Chinesische Unternehmen wie der Raffinerie-Riese Sinopec profitierten dabei von kräftigen Preisnachlässen, nachdem sich westliche Öl-Konzerne und Handelshäuser aufgrund der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs vom russischen Markt zurückgezogen hatten.

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Präsident Wladimir Putin sieht im wachsenden Handel keine Eintagsfliege. Die chinesische Nachfrage nach russischer Energie steige, sagte er auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Der russische Gazprom-Konzern gab zudem bekannt, dass Zahlungen für Gaslieferungen an China künftig in Yuan und Rubel statt in Dollar erfolgen sollen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

16:08 Uhr – USA: Hunderttausende Ukrainer von Russland deportiert

Russland hat seit seinem Überfall auf die Ukraine nach Angaben der Vereinigten Staaten Hunderttausende Menschen in teils entlegene Gebiete deportiert. „Wir haben Beweise dafür, dass die Russen Hunderttausende ukrainische Bürger, darunter auch Kinder, vertrieben haben“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield dem US-Radiosender NPR vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrates zu diesem Thema.

„Sie werden verhört, sie werden festgehalten, sie werden zwangsweise deportiert. Einige werden in die entferntesten Teile Ostrusslands nahe der nordkoreanischen Grenze geschickt“, so Thomas-Greenfield. Dies sei der Versuch Moskaus, Widerstand der Ukrainer zu unterdrücken. Sie forderte, dass die UN und Menschenrechtsorganisationen Zugang zu den Camps erhalten, in denen die Menschen untergebracht seien.

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Atomkraftwerk Isar 2

15:20 Uhr – Erdogan wirft Westen Provokation vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem Westen „Provokation“ im Ukraine-Krieg vorgeworfen. „Ich kann ganz offen sagen, dass ich die Haltung, die der Westen an den Tag legt, nicht für richtig halte. Denn es handelt sich hier um einen Westen, der eine auf Provokation basierende Politik verfolgt“, sagte das Staatsoberhaupt. „Solange man sich bemüht, so einen Krieg über Provokation zu führen, wird es nicht möglich sein, zu einem Ergebnis zu gelangen“.

Russland habe als Reaktion darauf das Erdgas abgedreht. „Die Preise in Europa sind plötzlich angestiegen. Jetzt denken alle angestrengt darüber nach, wie sie diesen Winter überwinden sollen. Wieso habt ihr euch das nicht früher überlegt?“, so Erdogan.

Bereits am Dienstag hatte der türkische Staatspräsident Europa die Schuld für die aktuelle Energiekrise gegeben. „Europa erntet, was es gesät hat“, hatte Erdogan gesagt. Die gegen Russland verhängten Sanktionen hätten unweigerlich zu diesem Punkt geführt. „Putin setzt alle seine Mittel und Waffen ein. Erdgas ist das wichtigste davon.“ Erdogan folgte damit der Argumentation des Kreml.

14:30 Uhr – EU-Kommission strebt Preisdeckel für russisches Gas an

Die EU-Kommission strebt einen Preisdeckel für Gasimporte aus Russland an. „Wir werden einen Preisdeckel für russisches Gas vorschlagen“, sagte Ursula von der Leyen. „Das Ziel ist hier ganz klar. Wir müssen Russlands Einnahmen verringern, die (Staatschef Wladimir) Putin zur Finanzierung seines grausamen Krieges gegen die Ukraine verwendet.“

Die „beharrliche Vorarbeit“ zahle sich an dieser Stelle aus, fuhr von der Leyen fort. Zu Beginn des Ukraine-Kriegs habe der Anteil von russischem Pipeline-Gas an den gesamten Einfuhren in die EU noch 40 Prozent betragen, mittlerweile seien es nur noch neun Prozent.

13:40 Uhr – Österreich beschließt Strompreisbremse

Alle österreichischen Haushalte sollen einen Großteil ihrer Stromrechnung zu einem staatlich gestützten Preis beziehen. Die konservativ-grüne Koalitionsregierung beschloss am Mittwoch eine Strompreisbremse mit einem Volumen von drei bis vier Milliarden Euro, um Durchschnittshaushalte um rund 500 Euro pro Jahr zu entlasten.

Mit dem Geld wird ein Netto-Strompreis von 10 Cent pro Kilowattstunde bis zu einem jährlichen Verbrauch von 2900 Kilowattstunden subventioniert. Dies entspricht laut der Regierung rund 80 Prozent des Jahresbedarfs eines Durchschnittshaushaltes. Zusätzlicher Verbrauch muss weiter zu Normaltarifen bezahlt werden, die derzeit im Mittel bei 17 Cent liegen. Die gestützten 10 Cent entsprechen dem Niveau vor den dramatischen Preissteigerungen, die durch die Verwerfungen am Gasmarkt infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine ausgelöst wurden.

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Aktuell liegen die Strompreise für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt im Schnitt bei 2063 Euro Jahr

13:30 Uhr – Putin spricht von „Abzocke“ bei Getreideabkommen

Wladimir Putin hat die Umsetzung des Abkommens über die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine als unzureichend kritisiert. Er beklagte insbesondere weiter anhaltende Beschränkungen für russische Exporte. „Es hat sich herausgestellt, dass wir ein weiteres Mal einfach nur grob abgezockt wurden, wie man im Volksmund sagt“, sagte der Kremlchef. Leidtragende seien auch die von Armut bedrohten Länder, da das Getreide aus den ukrainischen Häfen nicht wie ursprünglich zugesichert an sie gehe, sondern vor allem nach Europa.

Seit Juli sind drei ukrainische Seehäfen wieder für die Ausfuhr von Lebensmitteln geöffnet, um die Lage auf den Weltmärkten zu entspannen. Die Schiffe werden durch einen Korridor im Schwarzen Meer geleitet. Als Gegenleistung forderte Moskau, Sanktionen, die Russlands Dünge- und Lebensmittelexporte beschränkten, aufzuheben. Nun aber zeigte sich Putin unzufrieden: „Formell sind die Sanktionen auf unsere Düngemitel aufgehoben, doch faktisch bleiben die Beschränkungen bestehen.“ Da die Logisitik, Befrachtung von Schiffen, die Finanzierung und Versicherung solcher Lieferungen weiter beschnitten werde, sei ein vollwertiger Export russischen Düngers und russischer Lebensmittel weiterhin nicht möglich, sagte er.

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13:00 Uhr – Putin gibt Deutschland Schuld an ausgesetzten Lieferungen über Nord Stream 1

Wladimir Putin gibt Deutschland und den vom Westen verhängten Sanktionen die Schuld daran, dass die Gaspipeline Nord Stream 1 derzeit nicht in Betrieb ist. Der russische Energieriese Gazprom könne den ausgesetzten Gasfluss durch die Röhre wieder herstellen, wenn eine entscheidende Turbine zurückgegeben werde, sagt Putin auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Vorwürfe, Russland setze Energie als Kriegswaffe ein, weist er zurück.

Putin hat die westlichen Sanktionen gegen sein Land als „Bedrohung für die ganze Welt“ kritisiert. Sie seien kurzsichtig und eine Gefahr für die gesamte Welt, sagte Putin in Wladiwostok. Der Westen habe die Weltwirtschaft ausgehöhlt mit einem „aggressiven“ Versuch, seine internationale Vorherrschaft durchzusetzen. Die Welt orientiere sich nun zunehmend in Richtung Asien, sagt Putin.

Olaf Scholz hatte Russland zuvor erneut vorgeworfen, Deutschland und den Westen durch den Stopp von Gaslieferungen erpressen zu wollen, und ein vermeintliches Leck an der Pipeline als „Vorwand“ abgetan.

13:14 Uhr – Sewing hält deutsche Rezession inzwischen für unabwendbar

Die steigende Inflation, die Energiekrise und die globale Lieferklemme haben eine Rezession in Deutschland mittlerweile unausweichlich gemacht.“ Eine Rezession in Deutschland wird in der Folge nicht mehr abzuwenden sein”, sagte Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG in Frankfurt. „Wir gehen zwar davon aus, dass unsere Wirtschaft genug Widerstandskraft besitzt, um diese Rezession gut zu bewältigen. Aber das bedingt, dass die Zentralbanken jetzt schnell und entschlossen handeln.”

Die Europäische Zentralbank wird auf ihrer Sitzung diese Woche die Zinssätze erneut deutlich anheben. „Je länger die Inflation hoch bleibt, desto größer werden die Schmerzen und der soziale Zündstoff“, warnte Sewing.

Christian Sewing erwartet bei vollständigem Stopp der russischen Gaslieferungen auch einen Anstieg der Kreditausfälle

Christian Sewing erwartet bei vollständigem Stopp der russischen Gaslieferungen auch einen Anstieg der Kreditausfälle

Quelle: Arne Dedert/dpa

13:00 Uhr – Von der Leyen verspricht Ukraine weitere fünf Milliarden Euro

Die EU-Kommission hat der Ukraine weitere Finanzhilfen im Umfang von fünf Milliarden Euro in Aussicht gestellt. „Die Lage in der Ukraine erfordert unsere volle Unterstützung“, schrieb Ursula von der Leyen bei Twitter. Über die Freigabe der Mittel beraten ab Freitag die Finanzminister der Mitgliedstaaten in Prag.

Das Geld soll der Ukraine helfen, einen Staatsbankrott im russischen Angriffskrieg abzuwenden. Kiew kann damit etwa Staatsbedienstete bezahlen und öffentliche Verkehrsverbindungen aufrechterhalten.

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11:40 Uhr – Putin wirft Ukraine vor, Europas Sicherheit durch AKW-Beschuss zu gefährden

Wladimir Putin bekräftigt Vorwürfe Moskaus, dass die Ukraine Europas nukleare Sicherheit gefährde, indem sie das Atomkraftwerk Saporischschja beschieße. Russland habe an der Anlage keine militärische Ausrüstung stationiert. Zum Bericht der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA, die das russisch-besetzte AKW vergangene Woche inspizierte, sagt Putin, er vertraue der Darstellung. Er kritisiert die IAEA aber zugleich, weil diese nicht der Ukraine die Schuld für den Beschuss des AKW gebe. Das Kraftwerk kam in den vergangenen Wochen wiederholt unter Beschuss, was Befürchtungen vor einer Nuklearkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig verantwortlich.

10:40 Uhr – Merz wirft Scholz vor, mit Zögerlichkeit Krieg in der Ukraine zu verlängern

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat Olaf Scholz vorgeworfen, mit der Zögerlichkeit der Ampel-Regierung den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu verlängern. Diese Zögerlichkeit sei ein Grund dafür, dass sich der Krieg verlängere und noch mehr Opfer fordere, kritisierte Merz in der Generaldebatte über den nächsten Bundeshaushalt im Bundestag. In einer Art Generalabrechnung hielt er Scholz wirtschaftspolitisches Versagen im Umgang mit der Krise und den steigenden Preisen als Folge des Krieges in der Ukraine vor.

Merz attackierte Scholz unter anderem scharf im Zusammenhang mit dessen Ankündigung eines 100-Milliarden-Euro-Pakets für die Stärkung der Bundeswehr. Die Entscheidungen habe man gemeinsam getroffen, bis hin zu einer Änderung des Grundgesetzes. Damit endeten aber weite Teile der Gemeinsamkeiten zwischen Union und Regierung. So habe Scholz seine eigene Zusage nicht eingehalten, der Bundeswehr ab sofort mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zur Verfügung zu stellen. Stattdessen werde der Verteidigungshaushalt um 300 Millionen Euro gekürzt. „Wir können den von Ihnen gegebenen Zusagen nicht vertrauen“, kritisierte Merz.

Er forderte zudem den Stopp der ab Oktober geplanten Gasumlage. Die Union werde noch diese Woche einen Antrag im Bundestag zur Abstimmung stellen, sagt er im Parlament. Die Umlage bedeute neue Belastungen für Verbraucher und Unternehmen und sei „von Anfang an eine Fehlkonstruktion gewesen“.

Bundestag - Haushalt

Friedrich Merz kritisiert die Ampel-Regierung

Quelle: dpa/Kay Nietfeld

09:55 Uhr – Stromerzeugung aus Kohle im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

Kohle wird für die Energieversorgung in Deutschland wegen des Ukraine-Kriegs wieder wichtiger. Der im ersten Halbjahr erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom stammt zu fast einem Drittel (31,4 Prozent) aus Kohlekraftwerken, wie das Statistische Bundesamt erklärte. Dies sei ein Plus von 17,2 Prozent binnen Jahresfrist. Damit wuchs die Bedeutung von Kohlestrom für die Energieversorgung weiter, während die aus konventionellen Energieträgern erzeugte Strommenge auf einen Anteil von 51,5 Prozent sank, nach 56,2 Prozent im ersten Halbjahr 2021. Die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen stieg um zwölf Prozent auf einen Anteil von 48,5 Prozent, da Windkraft und Fotovoltaik spürbar zulegten.

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Claudia Kemfert

09:34 Uhr – Putin sieht westliche Sanktionen als „Bedrohung für die ganze Welt“

Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen gegen sein Land als „Bedrohung für die ganze Welt“ kritisiert. Sie seien kurzsichtig und eine Gefahr für die gesamte Welt, sagt Putin beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok im Osten Russlands. Der Westen habe die Weltwirtschaft ausgehöhlt mit einem „aggressiven“ Versuch, seine internationale Vorherrschaft durchzusetzen. Die Welt orientiere sich nun zunehmend in Richtung Asien, sagt Putin.

Moskau behauptet immer wieder, dass westliche Staaten selbst mehr unter den von ihnen verhängten Sanktionen litten als Russland. Die weltweite Nachfrage nach russischen Energielieferungen sei weiterhin hoch. Russland werde trotz der Sanktionen keine Probleme haben, weltweit Abnehmer zu finden. So seien bereits sämtliche Eckpfeiler zum Verkauf von Gas an China über die Mongolei vereinbart. Dennoch räumte Putin ein, dass es in einigen Branchen und Regionen Schwierigkeiten gebe. So hätten Unternehmen zu kämpfen, die auf Zulieferungen aus Europa angewiesen seien.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:00 Uhr – Ukraine meldet Angriff auf sieben russische Kommandoposten

Die Ukraine meldet Angriffe auf sieben russische Kommandoposten. Zudem seien 13 „Objekte, an denen russische Streitkräfte konzentriert sind“, angegriffen worden, teilt das ukrainische Militär in seinem regelmäßigen Lagebericht mit. Wo diese Ziele liegen, bleibt offen. Zudem seien in der Region Donezk im Osten russische Angriffe auf mehrere Städte abgewehrt worden, darunter Bachmut.

Zuvor hat ein ranghoher pro-russischer Separatist in Donezk erklärt, ukrainische Streitkräfte hätten die vom russischen Militär gehaltene Stadt Balakliia in der Region Charkiw attackiert. Sollte Balakliia fallen, würden die russischen Streitkräfte in Isjum an ihrer Nordwestflanke verwundbar, erklärte Daniil Bessonow auf Telegram. Balakliia liegt zwischen Charkiw und Isjum, einer Stadt mit einem für den russischen Nachschub wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

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Die 2S7 Pion im Einsatz nahe Charkiw

07:50 Uhr – Biden lehnt Einstufung Russlands als „Terror-Unterstützer“ ab

Die Regierung von Joe Biden lehnt eine Einstufung Russlands als einen „staatlichen Sponsor des Terrorismus“ ab. Dieser Schritt sei „nicht der effektivste oder stärkste Weg“, um „Russland zur Verantwortung zu ziehen“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.

Vielmehr sei eine Einstufung als „Terrorstaat“ kontraproduktiv, da sie die Lieferung von Hilfsgütern in die vom Krieg verwüstete Ukraine behindern oder die Vermittlungen der Vereinten Nationen mit der Türkei zur Getreideausfuhr aus blockierten ukrainischen Häfen beeinträchtigen könnte, sagte Jean-Pierre.

Joe Biden hatte am Montag auf die Frage eines Journalisten, ob er Russland auf die „schwarze Liste der den Terror unterstützenden Staaten“ setzen würde, mit „nein“ geantwortet und damit eine wiederholte Forderung der Ukraine zurückgewiesen.

07:00 Uhr – Atomenergiebehörde fordert Sicherheitszone rund um AKW Saporischschja

Angesichts anhaltender kriegerischer Auseinandersetzungen am von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) schnelle Maßnahmen gegen die „unhaltbare“ Situation vor Ort gefordert. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zur Lage rund um das größte Atomkraftwerk Europas warnte die IAEA vor einem „nuklearen Unfall“ und forderte die Einrichtung einer „Sicherheitszone“.

„Wir spielen mit dem Feuer, und etwas sehr, sehr katastrophales könnte geschehen“, warnte IAEA-Chef Rafael Grossi. Die Organisation schrieb zudem von „extrem stressigen Bedingungen“, unter denen das ukrainische Akw-Personal arbeite, das unter der Kontrolle russischer Soldaten steht.

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In einem Konvoi gepanzerter Fahrzeuge sind die IAEA-Experten nach Saporischschja angekommen

06:00 Uhr – Mehr als 370 Kinder seit Beginn des Krieges getötet

Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine sind der Hilfsorganisation Save the Children zufolge Hunderte Kinder im Krieg getötet worden – und es würden praktisch täglich mehr. „Unschuldige Kinder werden in der Ukraine fast jeden Tag verletzt und getötet“, sagte Sonia Khush, Landesdirektorin von Save the Children in der Ukraine. „Die Welt muss jetzt handeln.“ Viele Kinder hätten Zuflucht in Gebäuden gesucht, die Ziel von Angriffen seien. Und selbst wenn sie dies überlebten, blieben körperliche und seelische Wunden, betonte die Organisation.

Am Montag veröffentlichte Daten des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte besagen, dass mehr als 370 Kinder vom Tag des Kriegsbeginns am 24. Februar bis 4. September getötet wurden. Knapp 640 Jungen und Mädchen seien verletzt worden. Auf diese Zahlen bezieht sich auch Save the Children.

04:34 Uhr – Präsidenten-Berater in Kiew: Ukraine greift an zwei Stellen an

Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Sicherheitsexperten Olexij Arestowytsch an zwei Stellen im Osten und Süden des von Russland angegriffenen Landes eine Gegenoffensive begonnen. Die Orte nannte der Berater im Präsidialamt in Kiew nicht. Das sei Sache des Generalstabs, sagte er in einem Videointerview mit einem oppositionellen russischen Anwalt. Der doppelte Angriff solle russische Reserven binden und die russische Armee daran hindern, einen Frontabschnitt zulasten des anderen zu verstärken. „Die Unseren machen Druck, machen richtig Druck“, sagte Arestowytsch.

Seine Angaben waren nicht zu überprüfen. Kriegskorrespondenten des russischen Staatsfernsehens nannten aber die Stadt Balaklija im ostukrainischen Gebiet Charkiw als eine Angriffsstelle. Dort habe die ukrainische Armee Gelände zurückerobert, darunter den Ort Werbiwka. Schon seit vergangener Woche läuft ein ukrainischer Gegenangriff im Gebiet Cherson im Süden des Landes. Dazu sind von offizieller ukrainischer Seite bislang wenig Angaben gemacht worden. Die USA und Großbritannien sprechen auch dort von einem ukrainischen Vormarsch.

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