Russland verliert im Ukraine-Krieg „große Anzahl Soldaten“

  • VonKarolin Schäfer

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  • Vincent Büssow

    Vincent Büssow

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Russland erleidet im Ukraine-Krieg deutliche Verluste. Vor allem die Wagner-Gruppe soll es schwer treffen. Der News-Ticker.

  • Aktuelle Angaben: Angeblich 650 russische Soldaten binnen 24 Stunden gefallen.
  • Desinformation: Russland spielt die eigenen Opferzahlen herunter.
  • Verluste: Die Anzahl der beerdigten Wagner-Söldner steigt um das Siebenfache.
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

+++ 14.05 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg nach wie vor mit hohen Verlusten zu kämpfen. Seit Oktober setzt der Kreml deshalb verstärkt auf Angriffe aus der Luft. Doch wie lange kann Russland damit noch weitermachen? Estlands Geheimdienstchef Margo Grosberg glaubt, dass Russland die Attacken vielleicht noch drei bis vier Monate lang aufrechterhalten könne, wie der öffentlich-rechtliche estnische Sender ERR berichtete.

Bild der Zerstörung: Ein Krater einer Explosion ist neben einem zerstörten Haus nach einem Raketenangriff in Hlewacha zu sehen.

© Roman Hrytsyna/AP/dpa

Dies sei die „optimistischste“ Prognose, der „pessimistischere“ Ansatz sei, dass Russland die Luftangriffe möglicherweise sechs bis neun Monate lang fortsetzen könne. Das hängt laut Grosberg von zwei Faktoren ab: a) in welchem Maße kann Russland weiterhin Raketen produzieren, b) wie viele Raketen hat Russland vor Kriegsbeginn im Februar 2022 besessen – geschätzt wird die Zahl auf rund 2.500.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert 650 Soldaten an einem Tag

+++ 11.35 Uhr: Das Verteidigungsministerium der Ukraine hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg bekannt gegeben. Berichten des ukrainischen Generalstabs zufolge sind binnen 24 Stunden etwa 650 russische Soldaten getötet worden. Die Angaben stammen von einer Kriegspartei und lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • Soldaten: 126.160 (+650)
  • Flugzeuge: 293
  • Hubschrauber: 284
  • Panzer: 3.197 (+8)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6.366 (+22)
  • Artilleriesysteme: 2.195 (+7)
  • Flugabwehrsysteme: 221
  • Mehrfachraketenwerfer: 453
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5.037 (+10)
  • Boote: 18
  • Drohnen: 1947
  • (Quelle: Bericht des ukrainischen Generalstabs vom 29. Januar)

Update vom Sonntag, 29. Januar, 08.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat mitgeteilt, dass ihre Streitkräfte insgesamt 16 russische Angriffe in den Oblasten Donezk und Luhansk abgewehrt hätten. Zudem hätten sie unter anderem sechs temporäre Stützpunkte russischer Truppen und ein Munitionsdepot angegriffen.

Russland kämpft im Ukraine-Krieg mit hohen Verlusten. (Archivbild)

© Stanislav Krasilnikov/imago

+++ 21.55 Uhr: Russland erleidet erneut Verluste im Ukraine-Krieg. Einheiten des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU haben nach eigenen Angaben vier russische Soldaten infolge eines Drohnenangriffs getötet, mindestens drei weitere seien verletzt worden. Das teilte der SBU bei Facebook mit.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland „verliert große Anzahl Soldaten“

+++ 20.20 Uhr: Nach Angaben der Ukraine setzt Russland seine Offensive an den Fronten Bachmut, Awdijiwka und Nowopawliwka fort, erleidet dabei aber schwere Verluste. Damit verliere das russische Militär „eine große Anzahl von Soldaten“, berichtete der ukrainische Generalstab auf Facebook. An den Fronten Kupjansk, Lyman, Saporischschja und Cherson befinde sich Russland „in der Defensive“.

In den vergangenen Tagen seien bis zu 50 verwundete Soldaten in das Krankenhaus in Tokmak in der Region Saporischschja eingeliefert. Zudem habe die Luftwaffe am Samstag vier russische Stellungen und zwei Kontrollpunkte getroffen. Auch russische Flugabwehrstellungen seien beschossen worden.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russischen Kampfjet und Hubschrauber abgeschossen

+++ 16.27 Uhr: Dem Generalstab in Kiew zufolge hat Russland weitere Verluste im Ukraine-Krieg erlitten. So sollen die ukrainischen Streitkräfte am vergangenen Tag einen Jet vom Typ Su-25 sowie einen Mi-8-Transporthubschrauber abgeschossen haben. Dies teilte die Militärführung am Samstagmorgen (28. Januar) mit. Luftstreitkräfte, Raketen- und Artillerietruppen der Ukraine haben außerdem 18 Stellungen Russlands angegriffen, darunter zwei Kommandoposten.

+++ 14.50 Uhr: Das russische Militär muss angesichts der hohen Verluste im Ukraine-Krieg zu ungewöhnlichen Methoden greifen, um neue Streitkräfte zu generieren. So soll eine Gruppe der Luftlandetruppen aus Russland komplett aus Fußball-Hooligans bestehen. Dies meldet das Institute for the Study of War aus den USA in einem aktuellen Lagebericht. Die Luftlandetruppen zählen eigentlich zu den Elitetruppen des russischen Militärs. Zahlreichen Berichten zufolge leiden die Streitkräfte Russlands darunter, dass immer weniger Berufssoldaten in der Ukraine im Einsatz sind.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland spielt Opferzahlen herunter

+++ 13.45 Uhr: Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland falsche Angaben zu den eigenen Verlusten im Ukraine-Krieg gemacht. Nach einem Angriff der Ukraine auf eine russische Stellung habe Moskau die Opferzahl auf 89 beziffert. Laut den Geheimdienstinformationen aus London seien tatsächlich mehr als 300 Soldaten getötet worden.

Bei derartigen falschen Angaben aus Russland handelt es sich laut dem Ministerium teilweise um absichtliche Lügen, die von hochrangigen Führungskräften abgesegnet wurden. Hinzu kommen falsche Berichte von Untergebenen, die schlechte Nachrichten aus Angst vor Konsequenzen herunterspielen wollen.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe muss neuen Friedhof anlegen

Erstmeldung vom Samstag, 28. Januar, 9.37 Uhr: Moskau/Kiew – Im Ukraine-Krieg häufen sich die Verluste auf beiden Seiten. Besonders für Russland, das zu Kriegsbeginn als deutlich überlegen eingeschätzt wurde, ist die hohe Zahl gefallener Soldaten bemerkenswert. Die Militärführung der Ukraine bezifferte diese zuletzt auf über 125.000. Auch die USA sprachen bereits im November 2022 von über 100.000 toten russischen Truppen. Nun gibt es Berichte darüber, dass insbesondere die Wagner-Gruppe, die für Russland in der Ukraine kämpft, zuletzt heftige Verluste hinnehmen musste. Ihr Gründer ist währenddessen mit einem innenpolitischen Machtkampf beschäftigt.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe zahlt hohen Preis für Eroberungen

Die für Menschenrechtsverletzungen bekannte Wagner-Gruppe aus Russland machte zuletzt im Kampf um Bachmut auf sich aufmerksam. Das Militärunternehmen beanspruchte unter anderem die Eroberung der nahegelegenen Ortschaft Soledar für sich. Doch die Erfolge haben offenbar einen hohen Preis.

So zeigen Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters, dass es auf einem Friedhof der Wagner-Gruppe in wenigen Monaten massiven Zuwachs an Gräbern gegeben hat. Seit November 2022 hat sich die Anzahl beerdigter Söldner demnach versiebenfacht und liegt nun bei 200. Der New York Times zufolge gibt es in der Nähe eine weitere Beerdigungsstätte von Wagner mit knapp 900 Grabkammern. Weitere Friedhofsflächen sollen bereits angelegt werden.

Russlands Verluste: Wagner-Gründer streitet über Versäumnisse im Ukraine-Krieg

Während die Wagner-Gruppe in der Ukraine hohe Verluste verzeichnet, sorgt ihr Gründer, Jewgeni Prigoschin, in Russland mit innenpolitischen Streitigkeiten für Aufmerksamkeit. Zuletzt deutete einiges auf einen Machtkampf zwischen Prigoschin und Putin hin. Nun legte sich der Wagner-Gründer allerdings mit Igor Girkin an, einem ehemaligen Militärführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk.

Beide Männer kritisierten in der Vergangenheit das Vorgehen von Putin im Ukraine-Krieg. Jetzt warfen sie sich gegenseitig militärische Versäumnisse vor, wie das Institut for the Study of War aus den USA in einem aktuellen Bericht meldete. Die Auseinandersetzung reichte so weit, dass Prigoschin seinem Gegenüber sarkastisch anbot, selbst bei der Wagner-Gruppe zu kämpfen. Als Girkin das Angebot überraschend annahm, antwortete Prigoschin, dass er an der Front ohnehin nicht effektiv wäre. (vbu mit dpa)

Rubriklistenbild: © Roman Hrytsyna/AP/dpa

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