Israel-Liveticker: +++ Attacken gegen Israel – Zwei israelische Touristen in Ägypten getötet +++

In Ägypten hat ein Polizist auf israelische Touristen geschossen und mindestens drei Menschen getötet. Der Mann habe in Alexandria das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen aus Israel und einen aus Ägypten erschossen, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. Auch das israelische Innenministerium meldete den Vorfall. Der Fernsehsender Extra News berichtete unter Berufung auf einen Sicherheitsbeamten, bei dem Angriff an der Pompeiussäule sei eine weitere Person verletzt worden. Der mutmaßliche Angreifer sei in Haft.

Der israelische Rettungsdienst Saka teilte mit, es habe zwei Tote in Alexandria gegeben. Sicherheitskräfte riegelten den Tatort ab. In sozialen Medien kursierten Aufnahmen, auf denen zwei Menschen zu sehen waren, die regungslos auf dem Boden lagen. Eine Gruppe Männer kümmerte sich um einen weiteren. Außerdem war zu hören, wie eine Frau nach einem Krankenwagen schrie.

Sonntagmorgen: Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel (r.), Israel wehrt sich mit dem Iron Dome (l.)

Quelle: AFP/EYAD BABA

Der Angriff erfolgte, während das israelische Militär gegen Hamas-Kämpfer vorging, die aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen waren und Hunderte Menschen getötet haben. Ägypten hat vor Jahrzehnten Frieden mit Israel geschlossen und fungiert seit langem als Vermittler im israelisch-palästinensischen Konflikt. Es gibt jedoch eine starke anti-israelische Stimmung im Land.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat derweil israelische Stellungen an der Grenze zu den Golanhöhen angegriffen. Milizionäre hätten große Mengen von Raketen und Granaten abgefeuert und israelische Positionen in einem umstrittenen Gebiet getroffen, teilte die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah am Sonntag mit.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

12:45 Uhr – Israelische Flagge am Reichstagsgebäude gehisst

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist am Berliner Reichstagsgebäude die israelische Flagge gehisst worden. Damit sollte Solidarität mit dem angegriffenen Staat ausgedrückt werden, wie ein Sprecher des Bundestages sagte. Seinen Angaben zufolge sollte die blau-weiße Israel-Flagge ab mittags auch am Sitz des Bundespräsidenten, dem Schloss Bellevue, und dem Kanzleramt wehen. Am Samstagabend war bereits das Brandenburger Tor mit der israelischen Flagge angestrahlt worden.

12:20 Uhr – Friedensbischof Kramer: „Mit Terror kann es keinen Frieden geben“

Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Friedrich Kramer, hat die am Samstag begonnenen terroristischen Angriffe gegen Israel scharf verurteilt. „Die Bilder aus Israel mit dem massiven Angriff der Hamas sorgen für Entsetzen“, teilte der mitteldeutsche Landesbischof am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst mit. „Die Gewalt gegen Zivilisten und die unzähligen Opfer sind durch nichts zu rechtfertigen. Dieser terroristische Angriff durch die Hamas ist entschieden zu verurteilen“, hieß es weiter. Kramer unterstrich außerdem: „Mit Terror kann es keinen Frieden geben.“

12:02 Uhr – Gedenkstätte Buchenwald sorgt sich um KZ-Überlebende

Die Gedenkstätte Buchenwald ist angesichts der massiven Hamas-Angriffe auf Israel in Sorge um dort lebende Überlebende des NS-Konzentrationslagers bei Weimar. Einige von ihnen lebten in Tel Aviv und in Orten entlang des Gaza-Streifens und seien somit unmittelbar bedroht, sagte Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Seit Beginn der Angriffe am Samstag habe die Gedenkstätte bislang keinen Kontakt mit ihnen. „Wir versuchen Kontakt aufzunehmen und zu helfen, so weit das möglich ist.“ Es sei „furchtbar“, dass Holocaust-Überlebende ausgerechnet in Israel bedroht würden. „Israel ist ja der Ort, an den sie gegangen sind, um in Sicherheit zu sein.“

11:33 Uhr – Jugendgruppe aus Berlin-Pankow ist in israelischer Stadt Aschkelon

Eine Austauschgruppe Jugendlicher aus dem Berliner Bezirk Pankow befindet sich derzeit in der israelischen Stadt Aschkelon. Nach Angaben des organisierenden Vereins „Freundeskreis Berlin Pankow-Ashkelon“ befinde sich die Gruppe mit Stand Samstag in Sicherheit. Am Sonntag gab es noch keine Neuigkeiten vom Verein. Wie viele Jugendliche Teil der Reisegruppe sind, wurde nicht bekannt. Zuvor berichtete der „Tagesspiegel“.

Aschkelon ist etwa 13 Kilometer entfernt von der nördlichen Grenze zu Gaza. „Wir hoffen auf ein möglichst schnelles Zurückdrängen der Hamas aus Israel und eine sichere und schnelle Wiederkehr der Pankower Jugendlichen“, hieß es laut Mitteilung des Vereins.

Der Organisator der Reise ist der Sportjugendclub Prenzlauer Berg. Der Verein Freundeskreis engagiert sich seit 1994 im Austausch zwischen Aschkelon und Pankow. Noch vor einigen Wochen hätten sie eine Delegation Jugendlicher aus Aschkelon in Pankow begrüßt.

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11:16 Uhr – Dobrindt verlangt Stopp deutscher Zahlungen an Palästinenser

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat ein Ende der deutschen Hilfen für die Palästinenser verlangt. Der entsetzliche Terror gegen Israel müsse umgehend beendet werden, sagte der Chef der CSU-Bundestagsabgeordneten am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Es braucht aber auch eine Bereitschaft bei uns, Taten folgen zu lassen: Hetze gegen Israel auf deutschen Straßen darf nicht ungestraft bleiben. Und Zahlungen an die palästinensische Seite müssen sofort eingestellt werden.“ Dobrindt betonte: „Wir stehen auch in dieser schweren Stunde fest zu Israel.“

10:58 Uhr – Auch Londoner Polizei verstärkt Polizeistreifen nach Angriff auf Israel

Die Londoner Polizei hat nach dem Großangriff der Hamas auf Israel die Streifen in mehreren Teilen der britischen Hauptstadt verstärkt. Die Metropolitan Police erklärte, ihr seien eine „Reihe von Vorfällen (…) im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konflikt in Israel und an der Grenze“ zum Gazastreifen bekannt. Sie habe „die Polizeipatrouillen in Teilen Londons verstärkt, um eine sichtbare Präsenz“ zu bieten.

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete denn auch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen rund um eine Synagoge im Nordwesten Londons.

10:56 Uhr – Israel schaltet nach Hamas-Geiselnahmen Ägypten ein

Israel hat nach der Entführung zahlreicher Staatsbürger durch Angreifer der Hamas die Regierung in Kairo um Hilfe gebeten. Israel habe Ägypten ersucht, sich für die Sicherheit der Geiseln einzusetzen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter am Sonntag. Der ägyptische Geheimdienstchef habe Kontakt mit der Hamas und der Extremistengruppe Islamischer Dschihad aufgenommen.

Nach Angaben der ägyptischen Quelle haben führende Palästinenser erklärt, sie hätten noch keine vollständige Übersicht über die Zahl der Geiseln. Diejenigen, die nach Gaza gebracht worden seien, befänden sich an sicheren Orten im gesamten Gazastreifen. „Es ist klar, dass sie eine große Zahl haben – mehrere Dutzend“, sagte der Regierungsvertreter.

Ihm zufolge hat Ägypten mit beiden Seiten auch über einen möglichen Waffenstillstand gesprochen. Israel sei dazu derzeit aber nicht bereit, sagte er.

10:37 Uhr – Gysi warnt vor Einstellung der Hilfszahlungen an palästinensische Organisationen

Gregor Gysi, Abgeordneter der Linkspartei, sieht keinen Grund, dass die Bundesregierung die Hilfszahlungen an palästinensische Organisationen einstellen sollte. Entsprechende Forderungen kamen etwa aus der Union. „Palästinensische Organisationen können und müssen unterstützt werden, die Hamas allerdings nicht. Der Angriff geht nur von ihr aus“, sagte Gysi laut Vorabmeldung dem „Spiegel“.

Er verurteilt die Angriffe der Hamas scharf, appelliert aber auch an die Verantwortung der israelischen Regierung zur Konfliktlösung. „Den Angriff der Hamas kann man nur scharf verurteilen. Viele Tote und Verletzte sind niemals hinnehmbar, die Geiselnahmen sind inakzeptabel. Vor allem töten sie auch willkürlich Zivilistinnen und Zivilisten“, sagte Gysi. Das Vorgehen verstoße „zweifellos gegen internationales Recht“. Es sei aber höchste Zeit eine politische Lösung zu suchen und zu finden.

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10:34 Uhr – Israel kündigt Evakuierung aller Bürger rund um den Gazastreifen an

Die israelische Armee hat die Evakuierung aller Israelis aus Gebieten nahe dem Gazastreifen angekündigt. „Unsere Mission in den nächsten 24 Stunden ist es, alle Einwohner rund um Gaza zu evakuieren“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag vor Journalisten. Laut Hagari dauern die Kämpfe mit nach Israel eingedrungenen Hamas-Anhängern „zur Befreiung von Geiseln“ an. „Zehntausende Soldaten“ seien in dem Gebiet im Einsatz. „Wir werden jede einzelne Gemeinde erreichen, bis wir jeden Terroristen in Israel getötet haben“, betonte er.

10:24 Uhr – Fraktionschefs fordern: Entwicklungshilfe für Palästina überprüfen

Nach dem brutalen Angriff auf Israel fordern auch erste Politiker Konsequenzen. „Die Entwicklungshilfe für Palästina gehört auf den Prüfstand gestellt“, sagte Baden-Württembergs Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz am Sonntag in Stuttgart. Der Terror müsse sofort gestoppt werden. „Wir stehen fest an Israels Seite und verurteilen die Angriffe der Hamas entschieden – in Deutschland und in Baden-Württemberg. Auf diese außenpolitische Zäsur müssen Konsequenzen folgen“, sagte Schwarz.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Hagel, erklärte: „Unsere volle Solidarität gilt den Menschen in Israel und dem Staat Israel! Als eindeutiges Zeichen sollten bei uns in Baden-Württemberg israelische Flaggen wehen – vor unseren staatlichen Einrichtungen und vor der Herzkammer der Demokratie im Land, unserem Landtag! Zudem ist ganz klar, mit der wie auch immer gearteten Finanzierung der Hamas durch deutsche Steuergelder muss jetzt endlich Schluss sein!“

10:16 Uhr – Israel meldet auch Tod Hunderter Hamas-Angreifer

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Hunderte Angreifer der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getötet. Dutzende Kämpfer seien festgenommen worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntag. Zuvor hatte das Militär mitgeteilt, an acht Orten in Israel werde noch gekämpft, zwei Geiselnahmen seien beendet worden. Ob alle Geiseln überlebt haben, blieb offen.

Die Hamas selbst sprach von 313 Toten im Gazastreifen. Wie das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Sonntag in Gaza mitteilte, wurden zudem 1990 Menschen verletzt.

10:05 Uhr – Gesundheitsministerium: 313 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bisher 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit.

09:45 Uhr – Libanesische Hisbollah-Miliz beschießt israelische Stellungen an den Golanhöhen

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat israelische Stellungen an der Grenze zu den Golanhöhen angegriffen. Milizionäre hätten große Mengen von Raketen und Granaten abgefeuert und israelische Positionen in einem umstrittenen Gebiet getroffen, teilte die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah am Sonntag mit.

Der Angriff diene der Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand. „Auf dem Weg zur Befreiung dessen, was von unserem besetzten libanesischen Land übrig geblieben ist“, hieß es wörtlich in einer Erklärung der eng mit dem Iran verbündeten Gruppe.

Zuvor hatte das israelische Militär bekannt gegeben, es habe ein Gebiet im Libanon unter Feuer genommen, von dem aus israelische Städte beschossen worden seien. Die umstrittenen Scheeba-Farmen wurden 1967 im Sechstagekrieg von Israel erobert und gehören zu den syrischen Golanhöhen, die Israel 1981 annektierte. Der Libanon beansprucht die Scheeba-Farmen für sich.

Israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon

Israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon

Quelle: AFP/JALAA MAREY

Israel sieht sich beispiellosen Angriffen der militant-islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen gegenüber, bei denen es Hunderte Tote gab. Während früherer Kämpfe zwischen der Hamas und Israel hatte die Hisbollah erklärt, sie halte sich aus dem Konflikt heraus. Kleinere palästinensische Gruppen feuerten damals jedoch vom Libanon Raketen auf Israel.

09:27 Uhr – Klein warnt vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen in Deutschland

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat angesichts der jüngsten Angriffe auf Israel seitens der radikalislamischen Hamas vor Attacken auf jüdische Einrichtungen in Deutschland gewarnt.

Aus der jüngeren Vergangenheit wissen wir: Wenn Israel von der antisemitischen Terrororganisation Hamas angegriffen wird, steigt auch die Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). „Ich begrüße daher, dass die Sicherheitsbehörden den Schutz jüdischer Institutionen bundesweit ab sofort verstärken.“

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08:50 Uhr – Kassam-Brigaden: Weiter Kämpfe an mehreren Orten in Israel

In mehreren Orten in Israel dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen nach Angaben der Kassam-Brigaden der radikal-islamischen Hamas an. In mehreren Gebieten entlang der Grenze zum Gazastreifen werde weiter gekämpft, darunter in den Orten Ofakim, Sderot, Jad Mordechai, Kfar Asa, Beeri, Jatid und Kissufim, erklärt die Hamas weiter.

Israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon

Israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon

Quelle: AFP/JALAA MAREY

08:15 Uhr – „Bild“: Deutsche unter den von der Hamas Entführten

Unter den von der Hamas in Israel Entführten sind nach einem Zeitungsbericht auch deutsche Staatsangehörige. „Bild“ berichtete am Sonntag, zwei Personen hätten ihre Verwandten, die deutsche Pässe haben, auf Videos der Hamas unter den Geiseln erkannt. Das Auswärtige Amt erklärte, man sei in Kontakt mit den israelischen Behörden, um herauszufinden, ob deutsche Staatsbürger unter den von der Hamas entführten Geiseln seien. Die Lage sei noch sehr unübersichtlich. Zu Einzelfällen äußere man sich nicht.

05:54 Uhr – Militante Palästinenser setzen Angriffe auf Israel fort

Nach den beispiellosen Großangriffen auf Israel haben militante Palästinenser in der Nacht weitere Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert. In der israelischen Küstenstadt Aschkelon sei am frühen Sonntagmorgen ein Krankenhaus getroffen worden – das Medizinische Zentrum Barsilai, teilte ein Vertreter der Einrichtung, Tal Bergman, mit. Das Barsilai-Krankenhaus veröffentlichte ein Video, das ein riesiges Loch in einer Wand und Trümmer auf dem Boden eines Zimmers zeigte, das offenbar leer stand. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.

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Das israelische Militär verstärkte unterdessen seine Luftangriffe auf den Gazastreifen. Wohngebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht, darunter ein 14-stöckiger Turm im Zentrum von Gaza, in dem dutzende Wohnungen sowie Büros der Hamas untergebracht waren. Das israelische Militär gab zuvor Warnschüsse ab.

Gegen 3.00 Uhr (Ortszeit) ertönte aus einem Lautsprecher einer Moschee in Gaza eine Warnung an Bewohner nahegelegener Wohngebäude: sofort räumen. Wenige Minuten später zerstörte ein israelischer Luftangriff ein fünfstöckiges Gebäude. Nach einem der Luftangriffe trafen Raketenangriffe der militanten Hamas vier israelische Städte, darunter Tel Aviv und einen Vorort der Großstadt, wie das israelische Militär mitteilte. Seit Samstag habe die Hamas mehr als 3500 Raketen auf Israel abgefeuert.

05:29 Uhr – China fordert Ende der Gewalt zwischen Palästinensern und Israel

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat China ein Ende der Gewalt gefordert. China sei zutiefst besorgt über die jüngste Verschärfung der Spannungen, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung des Pekinger Außenministeriums. Alle Beteiligten sollten „Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert“.

China erinnerte auch an seine grundsätzliche Haltung zu dem Konflikt. Der einzige Weg zu einer Lösung sei die Umsetzung einer „Zwei-Staaten-Lösung“ und die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates. China wolle mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um eine baldige Wiederaufnahme der Friedensgespräche zu ermöglichen.

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04:41 Uhr – Israel tötet zehn Angreifer nach 20-stündigem Gefecht

Israelische Einsatzkräfte haben laut einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige an einer Polizeistation getötet. Wie die Nachrichten-Webseite Ynet unter Berufung auf die Polizei berichtete, seien nach einem etwa 20-stündigen Gefecht „etwa zehn bewaffnete Terroristen neutralisiert“ worden. Die Polizeistation sei wieder unter Kontrolle gebracht worden, hieß es. Die Angreifer hätten sich verschanzt gehabt und das Feuer eröffnet.

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Reaktionen auf Hamas-Angriff

Die etwa 30.000 Einwohner zählende Stadt Sderot im Süden Israels liegt unweit des nördlichen Gazastreifens. Vom Gazastreifen aus hatte die islamistische Hamas am Samstag überraschend Großangriffe gegen Israel begonnen. Das israelische Militär antwortete mit massiven Vergeltungsschlägen. Die Kämpfe dauerten in der Nacht weiter an.

04:10 Uhr – Aufruf zu Solidaritätsdemonstration für Israel am Sonntag in Berlin

Angesichts der massiven Angriffe der palästinensischen Hamas-Organisation auf Israel hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) zu einer Solidaritätsdemonstration für das Land am Sonntag in Berlin aufgerufen. Die Kundgebung soll um 14.00 Uhr vor dem Brandenburger Tor beginnen.

Bei der Demonstration werden der DIG-Präsident Volker Beck sowie Vertreter der Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus sprechen. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, ist angefragt. Geplant ist die Solidaritätsdemonstration bis etwa 15.30 Uhr.

Brandenburger Tor wird mit israelischer Flagge angestrahlt

Das Brandenburger Tor wurde Samstagabend als Solidaritätsbekundung in den Farben der israelischen Flagge angestrahlt

Quelle: dpa/Sven Käuler

03:05 Uhr – Netanjahu: „Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg

Israel hat als Reaktion auf die Großangriffe der islamistischen Hamas im Gazastreifen vernichtende Schläge gegen die palästinensische Organisation beschlossen. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, „dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen“, gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Sonntagmorgen bekannt. Unter anderem wurde beschlossen, die Einfuhr von Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen abzuschneiden.

„Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde“, wurde Netanjahu zitiert. Die erste Phase ende jetzt mit der „Vernichtung des größten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind“, hieß es nach der Sitzung des Sicherheitsrats. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die ohne Einschränkung solange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. „Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen“, hieß es.

02:02 Uhr – Weiter Kämpfe im Süden Israels

In einigen Teilen im Süden Israels gehen laut israelischem Militär auch in der Nacht zum Sonntag die Kämpfe weiter. Die Lage im Land sei noch nicht wieder vollständig unter Kontrolle.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, das Sicherheitskabinett habe beschlossen, die militärischen und staatlichen Einrichtungen der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas und der Palästinenser-Miliz islamischer Dschihad zu zerstören.

01:05 Uhr – USA: Bislang „keine Hinweise“ auf Beteiligung des Iran

Die USA haben eigenen Angaben zufolge bislang „keine Hinweise“ auf eine mögliche Verwicklung des Irans in den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel. Es sei „zu früh“ zu sagen, ob der Iran direkt in die großangelegten Offensive eingebunden sei, erklärte ein Vertreter des Weißen Hauses. Dennoch gäbe es „keinen Zweifel“ daran, dass die Hamas unter anderem vom Iran „finanziert, ausgerüstet und bewaffnet werde“, betonte er.

Die Islamische Republik Iran und die Hisbollah-Miliz hatten zuvor ihre Unterstützung für den „stolzen Einsatz“ der im Gazastreifen herrschenden Hamas zum Ausdruck gebracht. Unter anderem der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, machte Teheran für die beispiellose Angriffswelle verantwortlich.

Weiter erklärte der Vertreter des Weißen Hauses, dass Gespräche über die Gewährung von US-Militärhilfen an Israel „in vollem Gange“ seien. Eine Ankündigung sei bereit am Sonntag möglich, allerdings sei die Situation angesichts der aktuellen Lähmung des Repräsentantenhauses infolge der Abwahl ihres Vorsitzenden Kevin McCarthy schwierig.

00:06 Uhr – Zahl der Todesopfer in Israel steigt auf über 300

Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist der Zahl der Toten in Israel Medienberichten zufolge auf mindestens 300 gestiegen. Rund 1590 Menschen wurden verletzt, wie mehrere israelische Medien unter Berufung auf medizinische Quellen berichteten.

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07.10.2023, Israel, Sderot: Israelische Soldaten sichern das Gebiet nach den Angriffen der Hamas. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer «Militäroperation» gegen Israel verkündet. Die militante Organisation Islamischer Dschihad teilte mit, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. Foto: Ilia Yefimovich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte tagsüber nach Militärangaben mehr als 3000 Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen am Morgen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Mehrere Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt.

23:50 Uhr – Bundesregierung prüft, ob Deutsche von Hamas-Angriff betroffen sind

Die Bundesregierung prüft, ob deutsche Staatsbürger vom Großangriff der Hamas auf Israel und der Entführung von Menschen aus dem Land durch die islamistische Organisation betroffen sind. Das Auswärtige Amt in Berlin und die deutsche Botschaft in Tel Aviv stünden mit den israelischen Behörden in engem Austausch, um aufzuklären, ob und inwiefern deutsche Staatsangehörige betroffen seien, hieß es aus dem deutschen Außenministerium. Die Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten sei weiterhin unübersichtlich.

Laut „Bild“ sind unter den entführten Zivilisten, die von der Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppt wurden, auch deutsche Staatsangehörige. „Bild“ hatte teilweise Kontakt mit den Familien. Zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.


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