++ Frankreich-Wahl 2022 heute: Präsidentschaftskandidaten geben Stimmen ab

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Von: Kerstin Kesselgruber, Lukas Rogalla

Die Präsidentschaftswahl in Frankreich geht heute in die erste Runde. Favoriten sind Emmanuel Macron und Marine Le Pen. Alle Entwicklungen im News-Ticker.

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+++ 19.10 Uhr: In Frankreich haben bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag bis 17 Uhr etwa zwei Drittel der registrierten Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Mit 65 Prozent fiel die Wahlbeteiligung damit zunächst etwas niedriger aus als mit 69,42 zum gleichen Zeitpunkt des ersten Wahlgangs 2017, wie das Innenministerium in Paris mitteilt. 2007 hatten bis 17 Uhr sogar knapp drei Viertel der registrierten Wählerinnen und Wähler abgestimmt (73,63 Prozent). Bei der historisch niedrigen Wahlbeteiligung im Jahr 2002 lag der Wert am Nachmittag nur bei 58,45 Prozent.

Etwa 48,7 Millionen Menschen haben sich für die Teilnahme an der Präsidentschaftswahl in diesem Jahr registriert. Insgesamt treten zwölf Kandidatinnen und Kandidaten an. Die Wahllokale sind in Frankreich bis 19 Uhr geöffnet, mancherorts auch bis 20 Uhr. Dann werden erste Hochrechnungen erwartet.

Frankreich-Wahl 2022: Erste Hochrechnungen nach 20 Uhr

+++ 17.20 Uhr: In weniger als drei Stunden, kurz nach 20 Uhr, wird es erste Hochrechnungen zur Präsidentschaftswahl in Frankreich geben. Schon jetzt scheint sicher, dass es in zwei Wochen zu einer Stichwahl kommen wird – der Wahlkampf würde eine Spur heftiger ausfallen als zuvor. Für die beiden Favoriten Präsident Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen ist die Situation nicht neu: Sie haben sich bereits 2017 in der Stichwahl gegenüber gestanden. Mit Spannung wird erwartet, welche Wahlempfehlungen die zehn ausgeschiedenen Kandidatinnen und Kandidaten nach dem ersten Wahlgang aussprechen. Traditionell gibt es noch ein Fernsehduell, voraussichtlich am Mittwoch, dem 20. April.

Ein Wahllokal in Bordeaux: Am 10. April findet die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022 statt. © Philippe Lopez/AFP

+++ 16.15 Uhr: Die Veröffentlichung von Hochrechnungen vor 20 Uhr ist in Frankreich gesetzlich verboten. Dann erst schließen nämlich die letzten Wahllokale. „Kein Ergebnis, weder teilweise noch endgültig, darf vor der Schließung des letzten Wahllokals über die Presse oder über jedes Medium der öffentlichen Kommunikation auf elektronischem Weg der Öffentlichkeit mitgeteilt werden“, heißt es auf der offiziellen Website vie-publique.fr. Doch Interessierte informieren sich bei ausländischen Medien über erste Prognosen zur Frankreich-Wahl*, etwa aus Belgien oder der Schweiz.

+++ 15.05 Uhr: Wegen der Zeitverschiebung wurde in einigen französischen Überseegebieten, etwa in der Karibik, bereits am Samstag abgestimmt. Heute um 20 Uhr schließen die letzten Wahllokale auf dem Festland. Dann werden auch erste Hochrechnungen erwartet.

Frankreich-Wahl 2022: Emmanuel Macron gibt Stimme ab – Präsident von Fans begrüßt

+++ 13.11 Uhr: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat im ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl seine Stimme abgegeben. Der 44-Jährige wählte am Sonntagmittag (10.04.2022) gemeinsam mit seiner Ehefrau Brigitte im nordfranzösischen Badeort Le Touquet-Paris-Plage. Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer begrüßten Macron vor Ort im Wahllokal. Die drei Wahlkabinen hatten Vorhänge in den Farben der französischen Flagge, blau, weiß und rot. Macron wählte die mittlere Kabine, die Präsidentengattin ging in die linke Kabine. Mit Macron haben nun alle Kandidaten ihre Stimme abgegeben.

Brigitte Macron (l.) und ihr Mann, Präsident Emmanuel Macron (r.), geben bei Frankreich-Wahl 2022 ihre Stimmen ab.
Brigitte Macron (l.) und ihr Mann, Präsident Emmanuel Macron (r.), geben bei Frankreich-Wahl 2022 ihre Stimmen ab. © Thibault Camus/dpa

Wegen des strengen Corona-Lockdowns in Shanghai dürfen die dort lebenden Französinnen und Franzosen heute nicht wählen*. Die französische Botschaft konnte für die erste Runde der Frankreich-Wahl keine Ausnahmeregel erwirken.

Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022: Marine Le Pen gibt ihre Stimme ab

+++ 12.44 Uhr: Die rechte Kandidatin Marine Le Pen hat im ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl ihre Stimme abgegeben. Die 53-Jährige wählte am Sonntag (10.04.2022) im nordostfranzösischen Hénin-Beaumont bei Lille. Die Politikerin von der lange als rechtsextrem verorteten Partei Rassemblement National gilt als Hauptkonkurrentin des amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron, der sich um eine Wiederwahl bemüht. Umfragen sahen sie auf Platz zwei.

Auch andere Präsidentschaftsbewerber gaben bereits ihren Wahlzettel ab (siehe Update von 11.53 Uhr). Die Konservative Valérie Pécresse, der mit etwa neun Prozent kaum Chancen auf einen Einzug in die Stichwahl ausgerechnet werden, stimmte in der Nähe von Paris ab.

Frankreich-Wahl: Ein Viertel der registrierten Französinnen und Franzosen hat gewählt

+++ 11.53 Uhr: Nach und nach geben die Kandidatinnen und Kandidaten für die Präsidentschaftswahl in Frankreich ihre Stimmen ab. Die erste war die sozialistische Kandidatin Anne Hidalgo gegen 9 Uhr morgens in Paris. Auch Eric Zemmour, Kandidat von Reconquête, war in Paris an der Wahlurne. Der kommunistische Fabien Roussel wählte im Norden. Jean-Luc Mélenchon von La France insoumise gab in Marseille seine Stimme ab.

Bis 12.00 Uhr hatten 25,48 Prozent der registrierten Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgegeben. Damit war die Wahlbeteiligung zunächst niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des ersten Wahlgangs 2017, als sie bei 28,54 Prozent lag, teilte das Innenministerium in Paris mit. 2007 hatten bis mittags sogar 30,88 Prozent der Wähler abgestimmt. Bei der historisch niedrigen Wahlbeteiligung im Jahr 2002 lag der Wert am Mittag indes nur bei 21,39 Prozent.

Frankreich-Wahl heute: Kaum Corona-Schutzmaßnahmen

+++ 10.15 Uhr: Zur Frankreich-Wahl heute gelten kaum Maßnahmen zum Schutz vor Corona*: Weder ein Impfzertifikat noch ein negativer Testnachweis müssen vorgezeigt werden. Nicht einmal eine Maskenpflicht besteht in den Wahllokalen, wie lemonde.fr berichtet. Menschen, die wegen einer Corona-Infektion in Isolation sind, dürfen diese zum Wählen unterbrechen – Maske zu tragen wird ihnen dringend empfohlen.

+++ 08.48 Uhr: Tausende Französinnen und Franzosen haben am Tag vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich „für die Zukunft“ demonstriert. 325 Organisationen aus den Bereichen Umweltschutz, Feminismus, Antirassismus und Armutsbekämpfung hatten zu der Kundgebung am Samstag (09.04.2022) aufgerufen, wie lemonde.fr berichtet. „Diese Probleme haben die gleiche Wurzel“, sagte Lorette Philippot, Sprecherin von „Amis de la Terre“ (dt. „Freunde der Erde“).

Frankreich-Wahl 2022 heute: Wahllokale sind geöffnet

+++ 08.00 Uhr: In Frankreich sind seit 08.00 Uhr am Sonntag die Wahlbüros für die erste Runde der Präsidentschaftswahl geöffnet. Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Macron* wollen am Vormittag in Le Touquet bei Calais wählen. Seine härteste Konkurrentin Marine Le Pen wählt wie üblich im nordfranzösischen Hénin-Beaumont.

Nach den letzten Umfragen vor der Frankreich-Wahl lag Macron zwischen 25 und 28 Prozent der Stimmen, Le Pen zwischen 22 und 24 Prozent. An dritter Stelle liegt der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon, er kam auf 16 bis 18 Prozent der Stimmen. Le Pen und Mélenchon hatten zuletzt kontinuierlich zugelegt. Erste Hochrechnungen zum Wahlergebnis werden um 20.00 Uhr bekannt gegeben.

Präsidentschaftswahl in Frankreich heute: Zwischen Macron und Le Pen könnte es knapp werden

Update vom Sonntag, 10.04.2022, 06.17 Uhr: Etwa 49 Millionen Französinnen und Franzosen sind am heutigen Sonntag (10.04.2022) zur Wahl des nächsten Staatsoberhauptes aufgerufen. Präsident Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen gelten nach den letzten Umfragen als Favoriten im ersten Wahlgang. Meinungsforschende rechnen damit, dass das Ergebnis einer Stichwahl zwischen den beiden knapper ausfällt als 2017. Die Wahllokale sind von 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, in Großstädten auch bis 20.00 Uhr.

In Frankreich ist die Veröffentlichung von Umfragen vor der Schließung der letzten Wahllokale untersagt. Mehrere Meinungsforschungsinstitute haben sich verpflichtet, auf Nachwahlbefragungen zu verzichten. Hochrechnungen werden daher erst um 20.00 Uhr bekannt gegeben. Wegen der Zeitverschiebung hatte die Wahl in den Überseegebieten schon am Samstag (09.04.2022) begonnen.

Frankreich-Wahl 2022 heute: Bleiben 30 Prozent der Wählerinnen und Wähler zu Hause?

Update vom Samstag, 09.04.2022, 20.50 Uhr: Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Ifop kommt zu dem Ergebnis, dass 80 Prozent der französischen Bevölkerung die Wahlkampagnen der Kandidatinnen und Kandidaten für „schlecht“ befindet, berichtet The Guardian. Dies könne zu Protestwahlen und historisch geringer Wahlbeteiligung mit bis zu 30 Prozent Nichtwählern führen. Die Wählerinnen und Wähler hätten einen Mangel an neuen Ideen oder Visionen beklagt und sähen in den Wahlprogrammen keine Lösungen für ihre Probleme. 54 Prozent der Wähler gaben laut Ifop an, es fühle sich an, als hätte der Wahlkampf gar nicht richtig begonnen.

„Die Stimmung erinnert mich an den Präsidentschaftswahlkampf 2002, als viele Leute sagten: ‚Diese Kampagne funktioniert nicht, sie ist nicht überzeugend, es gibt keine großen Unterschiede zwischen Jospin, Chirac und so weiter.‘ (…), also stimmt irgendwo etwas nicht“, sagte François Miquet-Marty, Präsident des Viavoice-Instituts, bereits am vergangenen Samstag (02.04.2022) in der Nachrichtensendung 23 Heures von Franceinfo.

Frankreich-Wahl 2022: Macron muss zittern – Le Pen holt auf

Update vom Samstag, 09.04.2022, 15.50 Uhr: Wenige Stunden vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich tendieren die Abstände zwischen den Spitzenkandidaten dazu, sich zu verkleinern, wie die französische Zeitung Le Monde berichtet. Dies sei aus einer Umfrage ersichtlich, die am Freitag (08.04.2022) für Le Monde durchgeführt wurde. Demnach liege die Rechtspopulistin Le Pen mit 22,5 Prozent nur knapp hinter Emmanuel Macron, der auf 26,5 Prozent kommt.

Update vom Samstag, 09.04.2022, 14.15 Uhr: Die Rechtspopulistin Marine Le Pen legt in Umfragen vor der Frankreich-Wahl 2022 zu*. Steigende Preise für Energie und Lebensmittel bereiten vielen Menschen Sorge und treiben sie laut Experten in ihre Arme. Die Menschen dächten eher an den Benzinpreis als an die Frage, wer ihr Land in den nächsten fünf Jahren lenken sollte, urteilt Brice Teinturier vom Umfrageinstitut Ipsos.

Update vom Samstag, 09.04.2022, 09.18 Uhr: Während die Präsidentschaftswahl auf dem Festland erst am Sonntag (10.04.2022) stattfindet, beginnt die Frankreich-Wahl 2022 in den französischen Überseegebieten bereits am heutigen Samstag*. Den Anfang macht die Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der Ostküste Kanadas, wo die Wahllokale um 12.00 Uhr MEZ (8.00 Uhr Ortszeit) öffnen. Es folgen Französisch-Guyana, Guadeloupe, Martinique und Französisch-Polynesien.

Frankreich-Wahl 2022: Le Pen holt in Umfragen gegenüber Macron deutlich auf

Erstmeldung vom Samstag, 09.04.2022: Paris – Es schien eigentlich schon alles klar zu sein in Frankreich. Bis vor wenigen Tagen sah Emmanuel Macron wie der sichere Sieger der Präsidentschaftswahl aus. Mit einem deutlichen Vorsprung sollte der Amtsinhaber gemeinsam mit Herausforderin Marine Le Pen in die Stichwahl* einziehen und auch diese klar für sich entscheiden – fünf weitere Jahre Macron. Doch nun, am Wochenende der Wahl, sieht alles anders aus.

WahlPräsidentschaftswahl in Frankreich 2022
Erster WahlgangSonntag, 10. April 2022
Mögliche StichwahlSonntag, 24. April 2022
AmtsinhaberEmmanuel Macron
Stärkste GegenkandidatinMarine Le Pen
Wahlperiode5 Jahre

Zwar deuten die Umfragen noch immer auf eine Stichwahl zwischen Macron und Le Pen hin wie schon 2017, doch die Vorsitzende des Rassemblement National konnte zuletzt deutlich aufholen. Sogar ein Sieg im zweiten Wahlgang ist laut Fachleuten nun möglich. Macron weiß das und warnt vor einer „Brexit-ähnlichen“ Niederlage* gegen die Rechtspopulistin, die in Frankreich unter anderem mit islamfeindlichen Parolen punktet. „Die Gefahr des Extremismus hat ein neues Ausmaß erreicht, weil in den letzten Monaten und Jahren Hass und alternative Wahrheiten normalisiert wurden“, sagte Macron bei einer Wahlkampfveranstaltung. „Wir haben uns daran gewöhnt, in Fernsehsendungen antisemitische und rassistische Autoren zu sehen.“

Frankreich-Wahl 2022: Marine Le Pen siegessicher – Präsident Macron warnt

Le Pen gab sich siegessicher und stimmte ihre Fans auf die Wahl ein: „Niemals war der Wechsel greifbarer als jetzt“, tönte sie bei ihrem letzten großen Auftritt in Perpignan. Frankreich sei „bereit für eine Frau im Elysée“ – Le Pen wäre das erste weibliche Staatsoberhaupt in der Geschichte Frankreichs. Ihr Projekt sei die „Antithese von Macron“, versprach sie. Le Pen wolle „das Volk“ zum Zentrum ihrer Politik machen und „Frankreich den Franzosen zurückgeben“. Sie stellt sozialpolitische Themen in den Vordergrund, bekräftigte bei ihrem Event beispielsweise ihr Vorhaben, den Vorrang von Franzosen bei der Vergabe von Wohnungen und Jobs festzuschreiben. Doch auch ein Kopftuchverbot im öffentlichen Raum ist Teil ihres Programms

Der liberale Reformer Macron sprach mit Hinblick auf Le Pens Versprechen von „Lügen“, die sie „gar nicht finanzieren“ könne. Sie vertrete ein „brutal rassistisches Programm, das darauf abzielt, die Gesellschaft zu spalten“, sagte der 44-Jährige am Freitag in Paris.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von OpinionWay-Kéa kommt Macron auf 26 Prozent der Stimmen, nach 28 Prozent vor einer Woche. Le Pen klettert um zwei Punkte auf 22 Prozent. Bei der Frage nach der Stichwahl verringerte sich der Abstand zwischen Macron und Le Pen demnach von zehn auf sechs Punkte (53 zu 47 Prozent). Hinter Macron und Le Pen in den Umfragen sind der Linke Jean-Luc Mélenchon, die Konservative Valérie Pécresse sowie der extrem Rechte Éric Zemmour. Ihre Chancen auf einen Einzug in die zweite Wahlrunde stehen allerdings nicht gut.

Diese Kandidatinnen und Kandidaten gehen im ersten Wahlgang der Frankreich-Wahl am 10. April ins Rennen:

Bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse am Sonntag, 10. April, nach Schließung der Wahllokale um 20 Uhr herrscht in Frankreich politische Funkstille. Stellungnahmen und Umfragen sind verboten – auch wenn traditionell die Nachbarländer schon vor Ablauf der Frist Tendenzen veröffentlichen. Prognosen, Hochrechnungen und Ergebnisse zur Frankreich-Wahl* gibt es dann frühestens am Sonntagabend. (lrg/afp) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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