Dokumentenaffäre: Trump in weiteren Punkten angeklagt – Politik

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist in der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in weiteren Punkten angeklagt worden. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Gerichtsdokument hervor. Neben Trump und seinem Assistenten Walt Nauta wurde ein dritter Angeklagter in den Fall einbezogen – ein Mitarbeiter auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida.

In der Ergänzung der Anklageschrift wird Trump unter anderem vorgeworfen, er habe seinen Mitarbeiter Carlos De Oliveira gebeten, Kameraaufnahmen aus Mar-a-Lago zu löschen, um die Ermittlungen zu behindern.

Trump war in dem Fall erstmals im Juni angeklagt worden, weil er Regierungsdokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe in dem Anwesen aufbewahrt und nach Aufforderung nicht zurückgegeben hatte. Anfang August 2022 hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa durchsucht und mehrere als streng geheim eingestufte Dokumentensätze beschlagnahmt. Der Republikaner plädierte bei einem Gerichtstermin im Juni in Miami auf nicht schuldig.

Der Gerichtsprozess soll am 20. Mai 2024 starten. Der Prozessauftakt fällt damit mitten in den Wahlkampf für die nächste Präsidentenwahl Anfang November 2024. Trump will erneut antreten. Er ist im Wahljahr gleich mit mehreren Gerichtsverfahren konfrontiert. Der eine Fall steht im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar. Der andere behandelt Trumps Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021.

Kurz bevor die neuen Anklagepunkte in der Dokumentenaffäre nun bekannt wurden, hatten sich Trumps Anwälte mit dem Team von Sonderermittler Jack Smith getroffen. Trump schrieb auf der von ihm mit gegründeten Plattform Truth Social, seine Anwälte hätten ein “produktives Treffen” mit Vertretern des Justizministeriums gehabt. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte über eine solche Zusammenkunft.

Trump schrieb, seine Rechtsanwälte hätten bei dem Gespräch betont, dass er sich nichts habe zuschulden kommen lassen und dass eine Anklage gegen ihn das Land “nur weiter zerstören” würde.

Trump hatte deutlich gemacht, dass er mit einer baldigen Anklage rechne

Trump rechnet mit einer bevorstehenden dritten Anklage im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl 2020 und dem Sturm auf das Kapitol. Er hatte in den Wochen nach der Wahl 2020 mit falschen Behauptungen Stimmung gemacht, ihm sei der Sieg durch massiven Wahlbetrug gestohlen worden.

Vor einigen Tagen hatte Trump bekanntgegeben, dass er formal per Brief darüber informiert worden sei, Ziel der Ermittlungen zu sein. Er machte deutlich, dass er daher mit einer baldigen Festnahme und Anklage rechne.

Das zuständige Geschworenen-Gremium, das am Ende über eine mögliche Anklage in dem Fall zu entscheiden hat, kam am Donnerstag in Washington erneut zu Beratungen zusammen. Es ist aber derzeit völlig unklar, wann eine Entscheidung dieser Grand Jury zu erwarten ist.

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