Wien schließt Ungeimpfte vom Nachtleben aus, erwägt Tests für Geimpfte – EURACTIV.com

Die Stadt Wien wird bis Ende der Woche den Zugang zu Kulturveranstaltungen und Friseuren, Bars und Clubs auf Personen beschränken, die entweder geimpft sind oder sich von COVID-19 erholt haben – und damit ungeimpften Personen die Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Wien faktisch untersagen. Darüber hinaus steht eine Testpflicht auch für Geimpfte auf dem Tisch.

Wien liegt nur wenige Tage vor Bundesebene, wo ähnliche Maßnahmen eingeführt werden, sobald die Auslastung der Intensivstationen 25 % erreicht, was bei einer Fortsetzung des aktuellen Trends nächste Woche erwartet wird.

Der Wiener Bürgermeister steht dem Vorgehen der Bundesregierung jedoch skeptisch gegenüber. „Auf Intensivstationen immer abzuwarten, bis eine bestimmte Belegungsschwelle erreicht ist und erst danach Maßnahmen umzusetzen, ist meines Erachtens zu spät“, sagte Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig am Donnerstag.

Ludwig fügte hinzu, dass noch strengere Maßnahmen ergriffen werden könnten, wenn der aktuelle Trend anhält. Als eine der derzeit auf dem Tisch liegenden Maßnahmen nannte er die mögliche Einführung von Testpflichten für Geimpfte.

Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten wurden bisher 62,9% der Gesamtbevölkerung Österreichs geimpft, während 11.419 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet wurden.

Am Donnerstag teilte das Gesundheitsministerium mit, dass innerhalb von 24 Stunden über 8.500 neue COVID-19-Infektionen dokumentiert wurden – 32 % mehr als am Vortag und die höchste Zahl des Jahres.

Aufgrund der hohen Infektionsrate evaluiert Deutschland derzeit eine Reisewarnung für Österreich, die für den Wintertourismus des Landes verheerend wäre.

Die Gouverneure der Bundesstaaten werden sich mit der Bundesregierung treffen, um den weiteren Weg zu erörtern und einen gemeinsamen und umfassenden Ansatz sicherzustellen.

„Die massiv steigenden Zahlen zeigen, dass es wichtig ist, jetzt zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in einer Stellungnahme und betonte, dass der aktuelle 5-Stufen-Plan der Regierung bereits in die richtige Richtung gehe.

(Oliver Noyan | EURACTIV.de)


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