Tag: Kunstverkauf
Was macht Kunstverkauf unter Zwang aus? Ein Streit entzündet die Frage neu.
1938 verkaufte der jüdische Kaufhausmagnat Max Emden, der Deutschland vor der Machtübernahme der Nazis verließ, drei Stadtansichten des Malers Bernardo Bellotto aus dem 18. Jahrhundert an einen Kunstkäufer für Hitler.
Die Werke, die sich bei Emden in der Schweiz befanden, waren für das “Führermuseum” bestimmt, das Hitler für Linz in Österreich geplant, aber nie gebaut hat.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Gemälde in einem österreichischen Salzbergwerk versteckt. Offiziere der Allied Monuments, Fine Arts and Archives Unit – bekannt als
Haben die Nazis einen Kunstverkauf erzwungen? Die Frage bleibt 88 Jahre später bestehen.
Curt Glaser wurde im April 1933 von den NS-Behörden seines Amtes als Direktor der Staatlichen Kunstbibliothek zu Berlin enthoben, weil er Jude war. Er wurde auch aus seinem Haus vertrieben und verkaufte im darauffolgenden Monat den größten Teil seiner Kunstsammlung auf zwei Auktionen.
Seit 2007 sind 13 private Sammler oder Institutionen – darunter der Niederländische Rückstellungsausschuss, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, das Museum Ludwig in Köln und die Stadt Basel – zu dem Schluss gekommen, dass Glaser seine Sammlung