Weit draußen an der Grenze des äußeren Sonnensystems zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter liegt der Asteroidengürtel, in dem Hunderttausende kleiner Objekte die Sonne umkreisen. Die meisten dieser Objekte sind kleine felsige Asteroiden, aber einige sind bekannt dafür, dass sie einen Durchmesser von 60 Meilen oder mehr haben. Jetzt hat die Europäische Südsternwarte (ESO) Bilder von 42 der größten Asteroiden im Gürtel veröffentlicht, die ihre unterschiedlichen Größen und Formen zeigen.
Die Asteroiden wurden mit dem Very Large Telescope der ESO aufgenommen, was die bisher detaillierteste Beobachtung vieler dieser Körper darstellt. Dazu gehören bekannte Körper wie der Zwergplanet Ceres, der Metallasteroid Psyche und der Asteroid Vesta, der 2011 von der NASA-Raumsonde Dawn besucht wurde. Aber auch weniger bekannte Kuriositäten wie die knochenförmige Kleopatra oder die abgeflachte, längliche Sylvia.
„Nur drei große Hauptgürtel-Asteroiden, Ceres, Vesta und Lutetia, wurden bisher mit hoher Detailgenauigkeit aufgenommen, als sie von den Weltraummissionen Dawn und Rosetta der NASA bzw. der Europäischen Weltraumorganisation besucht wurden“, sagte Hauptautor der Studie, Pierre Vernazza vom Laboratoire d’Astrophysique de Marseille in Frankreich, in einer Stellungnahme. „Unsere ESO-Beobachtungen haben für viele weitere Ziele scharfe Bilder geliefert, insgesamt 42.“
Durch die Betrachtung der Formen der Asteroiden, deren Größe von Ceres mit 580 Meilen Durchmesser bis Urania und Ausonia mit 90 Meilen Durchmesser reicht, konnten die Forscher sie in zwei Gruppen einteilen: Die fast perfekt kugelförmigen und die länglichen. Sie fanden auch eine signifikante Variabilität in der Dichte der Asteroiden, was darauf hindeutet, dass sie nicht alle aus dem gleichen Material bestehen.
Dies bedeutet, dass sich die Asteroiden möglicherweise an verschiedenen Orten gebildet haben und im Laufe der Zeit in Richtung des Asteroidengürtels gewandert sind. Einige der knochenförmigen Asteroiden haben sich möglicherweise sogar jenseits der Neptunbahn gebildet, bevor sie im Asteroidengürtel gelandet sind.
Die Forscher wollen die Asteroiden im Gürtel nun mit dem kommenden Extremely Large Telescope (ELT) weiter untersuchen. Dieses leistungsstärkere Teleskop könnte es ihnen auch ermöglichen, noch weiter entfernte Objekte in unserem Sonnensystem zu sehen, wie die im abgelegenen Kuipergürtel jenseits von Neptun.
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