Niederländische Regionalwahlen senden Schockwellen – EURACTIV.de

Die Regionalwahlen vom 15. März in den Niederlanden zeigten einen historischen Erfolg der selbsternannten Agrarinteressenpartei BoerBurgerBeweging (BBB), einer relativ jungen Partei, die 2019 gegründet wurde.

Die Austrittsumfrage von Ipsos für die ländliche Region Overijssel zeigt, dass die Partei 31 % gewann – weit vor der Mitte-Rechts-CDA (EVP-Fraktion im EU-Parlament), die in der Region den zweiten Platz belegte und 9 % gewann. Auch in urbaneren Regionen belegte die Partei mit fast 20 % den ersten Platz.

Die Partei, die ursprünglich durch ihre Kundgebung gegen Gesetze zur Stickstoffreduzierung an Boden gewonnen hatte, gewann viele Wähler, die bei den letzten Wahlen von 2019 für verschiedene Mitte-Rechts- und Protestparteien stimmten.

Diese Wahlen sind auch deshalb von entscheidender Bedeutung, weil die regionalen Parlamente den niederländischen Senat wählen.

Am Wahlabend prognostizierte Ipsos für den öffentlich-rechtlichen Sender NOS, dass die BBB mit 15 Sitzen voraussichtlich die größte Einzelpartei im Oberhaus des nationalen Parlaments werden würde. Derzeit hat BBB keine Sitze im Senat.

Das Links-von-Mitte-Bündnis PvdA/GL (S&D, Grüne/EFA) würde laut der Exit-Umfrage ebenfalls 15 Sitze erhalten, einen mehr als 2019.

Die Wahl ist ein Rückschlag für den amtierenden Premierminister und EU-Ratsmitglied Mark Rutte. Während seine Regierung vorher nur eine Minderheit im Senat hatte, ist diese Minderheit jetzt noch kleiner.

Ruttes liberale VVD (Renew Europe) wird voraussichtlich von 12 auf 10 Sitze zurückgehen; die liberale D66 (Renew Europe) wird voraussichtlich einen Sitz verlieren und auf 6 zurückgehen. Die Christan Union (EVP) wird voraussichtlich von 4 auf 3 Sitze rutschen.

Die größten Verluste innerhalb der Regierung erlitten jedoch die Christdemokraten (CDA, EVP), die im Senat voraussichtlich von 9 auf nur noch 5 Sitze zurückfallen werden.

Die rechtsextreme FvD (Non-Inscrits) verlor zehn Sitze auf nur noch zwei.

Die euroföderalistische Partei Volt soll erstmals mit zwei Sitzen in den Senat einziehen; die national-konservative JA21 (ECR) soll drei Sitze haben.

Die rechtsgerichtete PVV von Geert Wilders soll von 5 auf 4 Sitze rutschen; die linke SP soll von 4 auf 3 Sitze fallen; die Tierschutzpartei (Linke Fraktion) soll von drei auf vier Sitze springen; die Mitte-Rechts-Partei 50PLUS (EVP) soll von 2 auf 1 Sitz fallen; und die christlich-fundamentalistische SGP (ECR) wird von 2 auf 1 Sitz fallen. Der Regionalist OPNL wird voraussichtlich erneut einen Sitz gewinnen.


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