Haltung zu Autos spaltet Stadt Berlin bei Landtagswahl – EURACTIV.de

Das Ergebnis einer Landtagswahl in Berlin zeigt einen großen Sieg der konservativen CDU (EVP), die sich für eine funktionierende Stadt und eine Haltung gegen Autoverbote eingesetzt hatte.

Die konservative CDU hat die Landtagswahl in Berlin gewonnen, kann aber aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit den meisten anderen Parteien, auch in der Verkehrspolitik, möglicherweise noch keine Regierung bilden.

Am erfolgreichsten war die CDU in den Berliner Außenbezirken, während die Grünen in der Innenstadt punkten konnten, was auf ein deutliches Gefälle zwischen Zentrum und Umland hindeutet.

Auch zur Verkehrspolitik wurden Kampagnen geführt, insbesondere zur künftigen Rolle des Autos in der Innenstadt, denn die Grünen wollen Platz schaffen für neue und breitere Radwege.

Die CDU warf den Grünen eine Anti-Auto-Politik vor, nachdem Fraktionschef Werner Graf in einem Interview angekündigt hatte, dafür die Parkplätze innerhalb eines Jahrzehnts halbieren zu wollen.

„Berlin ist für alle, auch für Autofahrer“, war auf einem Wahlplakat der CDU zu lesen.

Verkehrspolitische Haupttrennlinie

Laut Wahlausgangsbefragung der ARD stimmen 45 % der Wähler einem „Ausbau von Radwegen auf Kosten des Autoverkehrs“ zu, 49 % lehnen dies ab.

Einer weiteren Verlängerung der Stadtautobahn A100, die auch von der CDU unterstützt wird, stimmt eine knappe Mehrheit der Wähler (53 %) zu, 36 % lehnen sie ab. Die CDU hatte argumentiert, dass die geplante Straße im Osten Berlins als „Klimaautobahn“ mit Solarpanels auf der Oberseite realisiert werden könnte und den Autoverkehr in einigen Wohngebieten reduzieren würde.

Doch viele innerhalb der Grünen halten den Ausbau von Autobahnen für unvereinbar mit den Klimazielen und wollen deshalb das Projekt stoppen, das einen langanhaltenden Streit ausgelöst hatte.

„Berlin, lass dir das Auto nicht verbieten“, stand auf CDU-Wahlplakaten, die auf einen Streit um die Friedrichstraße hindeuteten, mit der Grüne-Verkehrssenatorin Bettina Jarasch erst Wochen vor der Wahl eine Fußgängerzone gemacht hatte Kritiker sagten, dies sei geschehen, ohne die Anwohner angemessen zu konsultieren.

Die SPD verlor, konnte aber weiterregieren

Die Wahl kam, nachdem die Regionalwahlen 2021 aufgrund von Organisationsfehlern wiederholt werden mussten, was zu fehlenden Stimmzetteln und langen Wartezeiten in vielen Wahllokalen führte.

Die regierende Sozialdemokratische Partei (SPD), die von den meisten Wählern für das Desaster verantwortlich gemacht wird, verlor an Wählerunterstützung und erzielte ihr historisch schlechtestes Ergebnis.

Mit dem Versprechen eines dauerhaften „29-Euro-Tickets“ (Monatsabo) für den ÖPNV, das in Berlin als Reaktion auf die Kosten des lebendige Krise.

Auf Bundesebene wird im Mai ein ähnliches „49-Euro-Ticket“ eingeführt, das anders als das Berliner Pendant bundesweit für den Regional- und Nahverkehr gilt.

Obwohl er nicht mehr so ​​viele Wähler überzeugt wie zuvorOberbürgermeisterin Franziska Giffey könnte ihre Linkskoalition mit den Grünen und der Linkspartei fortsetzen, die im Landtag eine Mehrheit erreichte.

Giffeys SPD erreichte laut vorläufigem Endergebnis nur 105 Stimmen mehr als die Grünen, was sich mit der Neuauszählung der Kreise ändern könnte.

Auf die Frage nach einer möglichen Koalition mit den Grünen vor der Wahl sagte CDU-Bürgermeisterkandidat Kai Wegner: „Was Frau Jarasch und die Grünen in den letzten Wochen und Monaten gesagt haben, werde ich nicht tun.“ „Ich will das nicht Verkehrspolitik für Berlin, das passt nicht zu Berlin“.

„Die Grünen müssten sehr viel bewegen, was sie nicht tun werden, daher kann ich mir eine Koalition mit den Grünen nach der Wahl nicht vorstellen“, fügte Wegner hinzu.

Pro-Auto-Haltung keine Garantie, gewählt zu werden

Unterdessen hat die liberale FDP ihre Sitze im Landtag verloren, weil sie die 5-Prozent-Hürde nicht erreicht hat, um Sitze im Haus zu sichern.

Die Partei, die auf Bundesebene auch das Bundesverkehrsministerium innehat, warb gegen die Grünen mit dem Argument, eine „Verkehrspolitik gegen Autos“ könne es nicht geben.

Im anhaltenden Streit auf Bundesebene um die CO2-Emissionsziele im Verkehrssektor könnte die Partei nun ihre Haltung verhärten, da sie das Bedürfnis verspürt, gegenüber ihren linksgerichteten Koalitionspartnern auf Bundesebene an Profil zu gewinnen.

Ein möglicher Koalitionspartner für die Landes-CDU Berlin könnte die SPD sein, was unwahrscheinlich ist, wenn Giffey als Chef einer Linkskoalition Bürgermeister bleibt.

In der Verkehrspolitik versuchte die SPD den Mittelweg zu halten, Giffey argumentierte, dass „es keine Situation geben kann, in der alle Gruppen zu 100 Prozent das bekommen, was sie wollen“.

Konservative sichern sich klare Führung bei Wahlwiederholung in Berlin

Die konservative CDU wurde am Sonntag bei der Wiederholung der Regionalwahlen in der traditionell linken Hauptstadt zum klaren Sieger gekürt und verdrängte die Sozialdemokraten, leugnete jedoch wahrscheinlich nicht die Herrschaft einer zukünftigen Linkskoalition.

Während in Berlin Landtagswahlen stattfanden …

[Edited by Alice Taylor]


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