Habeck startet Energiesparkampagne mit Unterstützung führender Verbände – EURACTIV.com

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) startet eine Aufklärungskampagne zum Energiesparen der Bürger. Die Kampagne wird von einflussreichen Verbänden unterstützt, scheut aber regulatorische Maßnahmen.

Menschen dazu zu bringen, weniger Energie zu verbrauchen, ist schwer. Die deutsche Regierung hat eine bewegte Vergangenheit von größtenteils erfolglosen Versuchen, Energieeinsparungen in ihrer Bevölkerung anzuregen. Die letzte Kampagne, die als gescheitert galt, war 2016 das mit Anspielungen beladene „Deutschland macht es effizient“.

Jetzt, angesichts eines drohenden Stopps des russischen fossilen Gases und einer beispiellosen Energiekrise, versucht Deutschland es erneut.

Mit Verweis auf den russischen Angriffskrieg und die Abhängigkeit Deutschlands vom Kreml sagte Vizekanzler Robert Habeck: „Nur mit mehr erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz werden wir unsere Unabhängigkeit stärken.“

Und rekordhohe Energiepreise machten sowieso Energieeinsparungen erforderlich, heißt es in der Botschaft. „Ich weiß, dass viele Menschen bereits schauen, wo sie sparen können“, fügte er am 10. Juni hinzu.

Die Kampagne heißt „80 Millionen gemeinsam für die Energiewende“ und will an Habecks Aktion anknüpfen Aprilschub dass die Deutschen Energie sparen, um die Abhängigkeit des Landes von Russland zu verringern.

Auf dem Weg in den nächsten Winter sind die politischen Entscheidungsträger in ganz Europa vorsichtig mit dem Worst-Case-Szenario. „Egal wie hart wir daran arbeiten, erneuerbare Energien einzuführen und alternative Lieferanten zu finden“, die Abhängigkeit von Russland zu verringern, würde Energieeffizienz erfordern, sagte Energiekommissarin Kadri Simson bei einer Ansprache auf dem IEA-Gipfel zur Energieeffizienz am 8. Juni.

Daher ist die Nachrichtenübermittlung jetzt dreifach. „Jede eingesparte Kilowattstunde Energie trägt zu unserer Unabhängigkeit bei, mindert den Kostendruck und hilft uns, unsere Klimaziele zu erreichen“, heißt es in einer offiziellen Erklärung.

Die Kampagne wirbt „überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen“, ob an den Bahnhöfen oder im Internet, bietet Tipps und kostenlose Beratungs-Hotlines.

Bislang zögerte die Bundesregierung mit regulatorischen Eingriffen, wie sie während der Ölkrise der 1970er-Jahre gezwungen war.

Stattdessen hat Habeck eine erlesene Gruppe der sehr einflussreichen Verbände des Landes angeworben.

Breite Verbandsunterstützung

„Wir werden das Energiesparen fördern, informieren, ‚gute Beispiele‘ präsentieren und damit auch in Zukunft wichtige Impulse setzen“, so der Städte-, Kreis- und Gemeindebund.

Auch Arbeitgeber und Gewerkschaften sagten zu, die Energiesparkampagne zu unterstützen. „Wir als Sozialpartner setzen uns für weitere Investitionen in Energieeffizienz ein. Jetzt gilt es, die verbleibenden Potenziale mit mehr Dynamik auszuschöpfen“, so DGB und Arbeitgeberverband BDA.

Darüber hinaus haben sich die Branchenverbände BDI und DIHK, der Gewerbeverband ZDH, die Energiewirtschaftsverbände BDEW, DENEFF und der Kommunalverband VKU sowie die Umwelt-NGO DNR und der Verbraucherschutzverband vzbv in einem wahren Who-is- Wer der deutschen Verbände.

Führend von vorne

Beobachter stehen freiwilligen Energiesparaktionen weiterhin skeptisch gegenüber Bezug auf die Initiative als „Wahnsinn“, weil sie wieder einmal Mechanismen anwendet, die in der Vergangenheit nicht funktioniert haben.

Dieses Mal hofft Habeck, von vorne zu führen. In diesem Sommer senkt sein Ministerium den Energieverbrauch für die Kühlung um 40 %, strebt bei Bedarf 26 °C statt 22 °C Raumtemperatur an und schaltet die Kühlung dort ab, wo dies nicht der Fall ist.

Der Energieverbrauch des Ministeriums für Heizung wird um 15 % reduziert und die Außenbeleuchtung des Ministeriums wird für einen angenehmen optischen Effekt nachts nicht mehr beleuchtet.

Ob das ausreicht, um die Bevölkerung angesichts der Subventionen für den Benzin- und Dieselverbrauch mitzunehmen, ist eine ganz andere Frage.

[Edited by Nathalie Weatherald]


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