Grüne bremsen Koalitionsgespräche – EURACTIV.com

Verhandlungen zwischen der SPD, den Grünen und der wirtschaftsfreundlichen liberalen FDP zu einer sogenannten „Ampel“-Koalition befinden sich derzeit im Arbeitskreis, könnten sich aber jetzt verzögern.

22 Arbeitsgruppen mit 300 Experten verhandeln derzeit eine Reihe von Themen, aber diejenigen zu Budgetierung, Asylbewerbern und Umweltschutz scheinen ins Stocken geraten zu sein.

„Wir sehen derzeit zu wenig Fortschritte in der inhaltlichen Ausgestaltung der Themen“, erklärte Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer der Grünen.

Beobachter hatten zunächst mit einem Zusammenstoß der Grünen mit der FDP gerechnet, da sie in Sozial- und Umweltfragen am weitesten auseinander liegen. Aber auch die Grünen sollen mit der SPD über ihre Haltung zu Klimafragen gestritten haben.

Wie EURACTIV bereits berichtet hat, ist das Thema Gaskraftwerke in Deutschland nach wie vor umstritten. Das Land soll 2022 den Ausstieg aus seinen Kernkraftwerken abschließen, was zusätzliche Gaskraftwerke erforderlich macht.

Die SPD hat ihr Bekenntnis zum Energieträger wiederholt bekräftigt, während die Grünen gemischte Signale aussenden.

Diese Verlangsamung der Koalitionsgespräche wird jedoch voraussichtlich nicht zu einem erneuten Blow-up wie 2017 führen, als die FDP die Verhandlungen abgesagt hatte und 172 Tage vor der Bildung einer neuen Regierung einen Rekord gebrochen hatte.

„Ich tue mein Möglichstes, um weitere vier Jahre Stillstand im Stil der Großen Koalition auf europäischer Ebene zu verhindern“, sagte Sven Giegold, einer der zehn Kernverhandler der Grünen, im Gespräch mit EURACTIV.

Nach Auffassung von EURACTIV ist die Taktik der Grünen ein Weg, um Zugeständnisse zu machen.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)


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