Fusionskraft: Der weltweit erste Kernreaktor, der „unbegrenzte Energie“ produzieren könnte | Wissenschaft | Nachricht

In der Provence, Frankreich, arbeiten Wissenschaftler gemeinsam an einem riesigen Projekt namens ITER, um das größte wissenschaftliche Experiment der Welt zu starten. Laban Coblentz, der Sprecher des Projekts, sagte, dass sie eine superkomplexe Maschine entwickeln, um zu testen, wie machbar es wäre, Strom durch Kernfusion in großem Maßstab zu erzeugen.

Im Gespräch mit Euronews sagte er: „Wir bauen wohl die komplexeste Maschine, die jemals entwickelt wurde.“

Ziel ist es zu zeigen, dass wir die Kernfusion, den gleichen Prozess, der die Sonne antreibt, zur Energieerzeugung nutzen können.

Der Hauptbestandteil dieses Projekts ist eine riesige Magnetkammer in Südfrankreich. Über 30 Länder, darunter die USA, die EU, Russland, China, Indien und Südkorea, schließen sich hierfür zusammen.

Coblentz verglich ITER mit einem „nationalen Labor“, an dem 35 Länder zusammenarbeiten. Sie konzentrieren sich auf die Fusion mit magnetischem Einschluss, eine Methode, bei der eine große Kammer und eine kleine Menge Brennstoff verwendet werden, um Fusionsreaktionen auszulösen und dabei viel Energie freizusetzen.

Richard Pitts, ein Projektleiter, erklärt, dass diese Forschung seit 70 Jahren läuft, angefangen bei kleinen Geräten bis hin zu diesem riesigen Gerät.

Im Gegensatz zu normalen Kernreaktoren soll die Fusionsanlage von ITER sicherer sein, eine geringe Menge Brennstoff verbrauchen und minimale radioaktive Abfälle produzieren. Der Bau einer so einzigartigen Maschine ist jedoch mit Herausforderungen verbunden, die zu Verzögerungen und einem höheren Budget als erwartet führen.

Während bei der herkömmlichen Kernenergie die Kernspaltung zum Einsatz kommt, bei der Uranatome gespalten werden, wodurch Energie freigesetzt wird und Atommüll entsteht, erfolgt bei der Kernfusion die Verbindung von Wasserstoffatomen – wodurch ebenfalls Energie erzeugt wird, ohne dass gefährliche Abfallprodukte entstehen.

Allerdings muss die Kernfusion noch eingesetzt werden, da sie, wie in der Sonne, sehr hohe Temperaturen erfordert, um zu funktionieren.

Coblentz räumte ein, dass die Kernfusion möglicherweise nicht rechtzeitig eintrifft, um den Klimawandel sofort zu bekämpfen, betonte jedoch, wie wichtig es sei, sie so schnell wie möglich zu erreichen.

Er fügte hinzu: „Je länger wir auf die Fusion warten, desto mehr brauchen wir sie. Das kluge Geld lautet also: Bringen Sie sie so schnell wie möglich hierher.“

Trotz der Schwierigkeiten ist ITER ein Beispiel dafür, wie viele Länder gemeinsam an dem gemeinsamen Traum arbeiten, die Kernfusion zur Energiegewinnung zu nutzen.

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