Fördern oder schränken wir grünes Wachstum ein? – EURACTIV.com


Im Juli legte die Europäische Kommission ihre Klima- und Energiepolitik vor. Die Vorschläge zur Emissionsreduzierung und zur emissionsfreien Energie werden sehr begrüßt. UPM verfolgt diesen Weg schon seit langem, und unser Zeitplan ist ehrgeiziger als der der Kommission. Wird die EU-Politik jedoch grünes Wachstum generieren?

Jussi Pesonen ist Präsident und CEO von UPM.

Der Vorschlag „Fit für 55“ ist für alle Wirtschaftszweige der EU von entscheidender Bedeutung. Dies ist besonders wichtig für die Forstindustrie, da wir grüne Wachstumsinvestitionen ermöglichen können, die den fossilen Verbrauch durch erneuerbare ersetzen. Mehrere Vorschläge der Kommission berühren unseren Sektor.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung und fossile Substitution spielen eine Schlüsselrolle, um das grüne Wachstum der EU zu ermöglichen

Mein erster Eindruck ist, dass die Klimawirkung des Waldes als irgendwie abgekoppelt von der Wertschöpfungskette Produktion und Konsum betrachtet wird, was ein großes Potenzial bietet, den fossilen Verbrauch durch nachwachsende Rohstoffe, Energie und Produkte zu ersetzen.

Die Verlangsamung des Klimawandels erfordert vor allem eine Abkehr von der fossilen Wirtschaft. Das Potenzial einer nachhaltigen Forstwirtschaft in diesem Übergang scheint in den jüngsten Vorschlägen nicht ausreichend erkannt zu werden. Meine Sorge ist, dass versucht wird, grünes Wachstum durch Regulierung, Beschränkungen oder Steuern anzukurbeln, anstatt Verbrauchern und Unternehmen „Karotten“ anzubieten.

Für Unternehmen, Klimawandel ist das strategisch wichtigste Thema. Jedes gut geführte Unternehmen antizipiert diesen Wandel proaktiv. Um die notwendigen grünen Investitionen zu ermöglichen, benötigen Unternehmen ausreichende Regulierungssicherheit. Im Februar 2021 unterzeichnete UPM The Climate Pledge. Wir sind heute eines von knapp über 100 Unternehmen weltweit, die sich verpflichtet haben, die Ziele des Pariser Klimaabkommens weit früher als geplant zu erreichen.

Die Klimastrategie von UPM ist klar. Wir tragen maßgeblich zum Klimaschutz bei, indem wir neue Produkte entwickeln, Emissionen reduzieren und Wälder nachhaltig bewirtschaften.

Neue Innovationen ersetzen fossilen Verbrauch

Unsere neuen Produkte sind Innovationen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, um fossile Produkte zu ersetzen. Konkrete Beispiele für klimapositive Produkte sind holzbasierter erneuerbarer Diesel und holzbasierte Biochemikalien. Kunststoffe können auch aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Wir arbeiten mit dem finnischen Umweltinstitut SYKE in Finnland und dem Institut für Energie- und Umweltforschung IFEU in Deutschland zusammen, um die positiven Klimawirkungen unserer Produkte wissenschaftlich und umfassend zu verifizieren.

Wir haben uns verpflichtet, die Emissionen bis 2030 um 65 % (gegenüber dem Niveau von 2015) zu reduzieren, weit über dem EU-Ziel. Wir werden Effizienz, Recycling und den Einsatz erneuerbarer Energien steigern. Neben unseren Produktionsanlagen werden wir Emissionen aus der Logistikkette reduzieren.

Im Herzen der sich entwickelnden Bioökonomie

UPM schafft mehr Wald, als wir nutzen. In einer klimapositiven Forstwirtschaft wird das Wachstum durch die Kombination von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten gesteigert. Substitution fossiler Materialien, Kohlenstoffbindung, Biodiversitätsschutz und wirtschaftliche Wertschöpfung sollten ganzheitlich und nicht in Silos angegangen werden.

Die jährliche Kohlenstoffsenke der eigenen und gepachteten Wälder von UPM beträgt mehr als 6 Millionen Tonnen CO2, was dem CO2-Fußabdruck von mehr als einer halben Million Finnen entspricht. In Uruguay haben wir gemeinsam mit Landbesitzern einen neuen Kohlenstoffspeicher von 40 Millionen Tonnen CO . geschaffen2 in den bepflanzten Wäldern.

Ein Analyst eines bekannten Die internationale Bank schrieb in einem Juli-Bericht, dass „UPMs Geschäftstätigkeiten das Herzstück der sich entwickelnden Bioökonomie sind“. So sehen wir das und hoffen, dass auch der Gesetzgeber das versteht.

Dafür brauchen Unternehmen vor allem einen Anreiz. Der öffentliche Sektor kann die Voraussetzungen für neue Märkte schaffen, auf denen Unternehmen konkurrieren, Risiken eingehen und innovativ sind.

UPM fordert bei der Schaffung von EU-Klimaneutralitätspfaden ein starkes Signal, Fossilien durch erneuerbare Materialien zu ersetzen. Der Gesetzgeber kann und sollte die Richtung der Zukunft steuern, aber zu viele Details sind kein Anreiz. Die beste Orientierungshilfe kommt von Verbrauchern und Märkten. Die Ermöglichung einer marktorientierten Entwicklung ist eine wichtige Rolle für staatliche Akteure. Konsistenz ist unabdingbar. Industrieunternehmen investieren jahrzehntelang.

Industrie und Regulierungsbehörden sollten nun zusammenarbeiten, um das Potenzial des grünen Wachstums der EU voll auszuschöpfen.





Source link

Leave a Reply