EU-Kommission genehmigt deutsche Initiative zur Beseitigung des „toten Flecks“-Problems – EURACTIV.com


Die EU-Kommission hat am Dienstag (25.05.) dem Vorhaben der Bundesregierung zugestimmt, knapp 1,1 Milliarden Euro in den Netzausbau zu investieren, um das schwelende Problem der sogenannten „toten Flecken“ endlich in den Griff zu bekommen. EURACTIV Deutschland berichtet.

Die Regierung will rund 5.000 Mobilfunkmasten bauen, um Deutschlands Totpunktproblem zu beseitigen.

„Wir machen es ernst mit der Schließung der letzten weißen Flecken. Wo Mobilfunknetzbetreiber nicht privat ausbauen und keine Versorgungsverpflichtungen bestehen, ergreifen wir die Initiative und treiben den Ausbau in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Kommunen voran“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer.

Das Mammutprojekt wird dringend benötigt, da der deutsche Digitalisierungsindex kürzlich auf den schlechten Zustand des Mobilfunknetzes des Landes hingewiesen und die Regierung zum Handeln aufgefordert hat.

Das Problem ist seit langem bekannt. Bereits 2018 sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier Manager-Magazin in einem Interview, er habe seinem Amt untersagt, ihn bei Autofahrten mit Außenministerkollegen zu verbinden. Damals erklärte er, dass ihm die ständigen Netzwerkausfälle durch Funklöcher „verlegen“ seien.

Dass hier noch Nachholbedarf besteht, wurde bei einer Digital Summit-Veranstaltung am 18. Mai deutlich. Altmaier erklärte zwar, dass die Zahl der toten Stellen bereits abgenommen habe, fragte, ob es ihm noch peinlich sei, antwortete er: „Ja, aber nicht so viel.“

5G-Ausbau: Auswärtiges Amt hat Mitsprache, aber kein Veto

Deutschlands kommendes IT-Sicherheitsgesetz soll unter anderem das 5G-Netz des Landes schützen. Bei Huawei kämpfte das Auswärtige Amt um ein Vetorecht. Das Ergebnis: Jetzt kann er mitreden, aber nicht im Alleingang einen Lieferanten blockieren. EURACTIV Deutschland berichtet.

Den Netzausbau vorantreiben

Der Roll-out wird von der neu gegründeten Mobile Infrastructure Company durchgeführt und konzentriert sich insbesondere auf unterversorgte Regionen, die entweder keinen Mobilfunkanschluss haben oder nur über den 30 Jahre alten 2G-Zugang verfügen.

Das Unternehmen werde die 1,1 Milliarden Euro Fördermittel verwalten, um die „Harmonisierung der Lebensbedingungen in Deutschland“ voranzutreiben, sagte Verkehrsminister Scheuer.

Auch die Kommission begrüßte die deutsche Initiative.

„Sie trägt zur Überbrückung der digitalen Kluft, zum Abbau von Ungleichheiten und zu einer nahtlosen Kommunikation bei“, sagte Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager. Das EU-Projekt entspricht zudem den EU-Beihilfevorschriften und steht im Einklang mit dem strategischen Ziel, eine „Europäische Gigabit-Gesellschaft“ zu schaffen.

Auch die Mobilfunk-Förderinitiative will laut Scheuer den 5G-Netzausbau vorantreiben: „So schaffen wir deutschlandweit unterbrechungsfreie Telefonate, Handys ohne Ladebalken und die Basis für leistungsstarken Mobilfunk mit 5G“ ,” er sagte.

EU-Länder behalten bei der Einführung von 5G unterschiedliche Ansätze für Huawei bei

Nachdem der deutsche Bundesrat kürzlich das IT-Sicherheitsgesetz verabschiedet hat, sieht es für Huaweis Expansion in Europa zunehmend düster aus, während ein Flickenteppich unterschiedlicher nationaler Ansätze für den chinesischen Tech-Riesen entstanden ist. EURACTIV hat sich genauer angeschaut, wo verschiedene europäische Hauptstädte aktuell zu den Themen rund um den chinesischen 5G-Anbieter stehen.

Die deutsch-französische 5G-Initiative

Ein weiterer Schritt in Richtung 5G-Ausbau wurde von deutsch-französischer Seite eingeleitet. Basierend auf dem deutsch-französischen Technologiedialog, der die europäische Unabhängigkeit bei Zukunftstechnologien fördern soll, haben die beiden Länder am Dienstag ein Förderprogramm gestartet, um den 5G-Ausbau zu beschleunigen.

Die 20-Millionen-Euro-Förderaufforderung soll Synergien zwischen französischen und deutschen Unternehmen mit der Forschung zur Stärkung des europäischen Ökosystems im Bereich 5G-Telekommunikation auslösen.

„Französische und deutsche Unternehmen können mit der neuen Förderung ihr Know-how zusammenbringen und gemeinsam mit ihren Produkten und Dienstleistungen flexible und sichere 5G-Lösungen in Europa schaffen“, betonte Wirtschaftsminister Altmaier.

Sein Amtskollege, der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire, bekräftigte die Bedeutung der technologischen Widerstandsfähigkeit Europas:

„Europas technologische Souveränität ist nur mit mehr europäischer Kooperation möglich. Der deutsch-französische Aufbau einer sicheren 5G-Infrastruktur ist ein gutes Beispiel für diese gemeinsame Arbeit“, sagte er.

5G gilt als eine der Schlüsseltechnologien für Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution mit Fokus auf Automatisierung und Smart Technology. Die EU hat sich im Rahmen ihres Digitalen Kompass zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle besiedelten Gebiete mit 5G-Netzen auszustatten.

[Edited by Zoran Radosavljevic]





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