Ende einer Ära: Schweizer Notenbanker Jordan tritt vorzeitig zurück – POLITICO

Das sei „gleichbedeutend mit Erfolg“, sagte Bartosz Sawicki, Analyst beim polnischen Fintech Conotoxia.

Doch Jordan hatte die erste Hälfte seiner Amtszeit damit verbracht, eine ganz andere Bedrohung abzuwehren.

Ab 2011 drohte eine Flut von „sicheren Häfen“-Abflüssen aus dem Euro, den Franken auf ein Niveau zu treiben, das den Exporteuren und der Tourismusbranche des Landes den Garaus gemacht hätte. Jordan war Teil eines Teams, das eine „Untergrenze“ für den Euro einführte und so eine zu starke Aufwertung des Frankens verhinderte.

Doch als die Europäische Zentralbank 2014 ankündigte, dass sie mit der quantitativen Lockerung beginnen würde, war Jordanien, dem jetzigen Gouverneur, klar, dass die Untergrenze aufgehoben werden musste. An einem dramatischen Januarmorgen im Jahr 2015 stieg der Franken um fast 30 Prozent und versetzte die Finanzmärkte – und Exporteure – kurzzeitig in Angst und Schrecken. Doch letztlich blieb die Währung stabil. „Am Anfang gab es einige negative Auswirkungen“, sagte UBS-Chefökonom Alessandro Bee, „aber die Schweiz ist nicht in eine Rezession gestürzt.“

Das Ergebnis dieser Episode war Jordaniens bahnbrechende Politik zur Verhinderung einer zu starken Stärke des Frankens, eine Politik, die die Zentralbanken weltweit in den nächsten sieben Jahren beeinflusste. „Die SNB war die erste Zentralbank, die bereit war, mit den Zinssätzen tief in den negativen Bereich zu gehen“, sagte Bee. „Es war Neuland.“

Dank der Strategie Jordaniens hat die SNB einen ständig wachsenden Bestand an Devisenreserven nicht nur in risikofreie Anlagen, sondern auch in Aktien umgewandelt, die inzwischen rund 20 Prozent ihres Portfolios ausmachen. Dadurch ist ein riesiges Kapitalpolster entstanden, mit dem die Verluste aufgefangen werden können, die die SNB und andere Zentralbanken nun bei ihren geldpolitischen Operationen erleiden.


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