Eine Hungersnot droht über Afrika, warnt der tschechische Landwirtschaftsminister – EURACTIV.com

Wenn die EU den Ländern in Nordafrika nicht hilft, könnten Lebensmittelknappheit, Hungersnöte und eine weitere Flüchtlingskrise ausgelöst werden, warnt der tschechische Landwirtschaftsminister Zdeněk Nekula.

Zu den landwirtschaftlichen Prioritäten der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft gehören die Ernährungssicherheit, die Reduzierung des Pestizidverbrauchs, die Verhinderung der Entwaldung und die Unterstützung der Forstwirtschaft sowie die Konzentration auf Fischerei und Lebensmittelkennzeichnung, sagte Nekula am Donnerstag (23. Juni). Tschechische Nachrichtenagentur gemeldet.

Eines der wichtigsten Themen, an denen die tschechische Ratspräsidentschaft arbeiten muss und das mit dem Krieg in der Ukraine zusammenhängt, ist die Sicherstellung einer ausreichenden Menge an Nahrungsmitteln für EU-Länder und Länder in der Nachbarschaft der EU.

„Die EU ist nicht nur autark und hat einen ordentlichen Lebensmittelüberschuss, sondern ist auch der weltweit größte Exporteur von Lebensmitteln“, sagte Nekula. Die Ernährungskrise bedroht vor allem Länder, die auf Importe von beispielsweise Getreide aus der Ukraine angewiesen sind. Die EU sollte daher beispielsweise darüber nachdenken, Ländern in Nordafrika zu helfen.

„Wenn wir diesen Ländern nicht helfen, könnte es zu Nahrungsmittelknappheit, Hungersnöten und einer weiteren Flüchtlingskrise kommen“, sagte er.

Ein weiteres wichtiges Thema wird der Einsatz von Pestiziden sein. Laut Kommissionsvorschlag soll ihr Einsatz in der EU bis 2030 um 50 % reduziert werden. Tschechien ist in dieser Hinsicht führend, jedoch gibt es starke Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten.

Entwaldung und Forstwirtschaft werden ebenfalls Schlüsselthemen sein. Laut Nekula sollte die EU darauf abzielen, eine Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion zu vermeiden, die zur Entwaldung führt.

Tschechien wird den ersten Rat „Landwirtschaft und Fischerei“ am 18. Juli in Brüssel leiten. Im Zusammenhang mit der Ratspräsidentschaft organisiert das Landwirtschaftsministerium 15 informelle Veranstaltungen, darunter eine wissenschaftliche Konferenz zur Lebensmittelkennzeichnung und ein Seminar zur EU-Forststrategie.


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