Ein historischer Tag für Kinder, die in der EU in Armut aufwachsen – EURACTIV.com


Heute ist ein historischer Tag für die Rechte von Millionen von Kindern, die in der EU in Armut aufwachsen, da die EU einen beispiellosen revolutionären Rahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut und sozialer Ausgrenzung auf den Weg bringt, schreiben Anita Bay Bundergaard und Jana Hainsworth.

Anita Bay Bundergaard ist Direktorin und EU-Vertreterin von Save the Children, Europa; Jana Hainsworth ist die Generalsekretärin von Eurochild.

Die lang erwartete Europäische Kindergarantie soll den Kreislauf von Armut und sozialer Ausgrenzung durchbrechen, indem sie den freien und effektiven Zugang zu den grundlegendsten Rechten bedürftiger Kinder wie Bildung, Ernährung und Gesundheitsversorgung gewährleistet.

Der Rahmen soll heute (14. Juni) vom Rat der EU angenommen werden, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem er dringend und dringend benötigt wird.

Vor der COVID-19-Krise waren in der EU bereits 18 Millionen Kinder von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das ist etwa 1 von 4 Kindern in einer der reichsten Regionen der Welt. Die verheerenden Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und ihre Familien in der gesamten EU werden diese Zahlen nur noch verschlimmert haben.

Der Ausbruch hat bereits bestehende Schwachstellen und Ungleichheiten verschärft und einen enormen Druck auf die Gesundheits- und Sozialdienste ausgeübt. Familien haben Mühe, über die Runden zu kommen, und Kinder gehören zu den ersten, die darunter leiden.

Für Millionen von Kindern bedeutet das Aufwachsen in Armut in der EU, dass sie nicht jeden Tag eine warme, nahrhafte Mahlzeit zu sich nehmen oder unter beengten Verhältnissen leben. Dies bedeutet, dass diese Kinder aufgrund versteckter oder zusätzlicher Kosten wie Schulausflüge oder Schulmahlzeiten nicht vollständig am Schulleben teilnehmen können und sie nicht wie ihre Altersgenossen an Sport oder anderen Aktivitäten teilnehmen können.

Millionen von Kindern erhalten nicht einmal die medizinische Versorgung, die sie brauchen. Die Kindergarantie stellt eine historische Chance dar, diese kritische Situation zu bewältigen und sicherzustellen, dass alle Kinder in einer Realität leben, die ihre Grundrechte respektiert und ihnen ein Gedeihen ermöglicht.

Die EU-Maßnahmen in diesem Bereich haben sich nie stärker angefühlt. Nach ihrer Annahme wird die Empfehlung des Rates zur Kindergarantie eine starke und entscheidende Botschaft an alle nationalen Entscheidungsträger senden: Den Rechten der jüngsten Generation der EU sollte Vorrang eingeräumt werden und kein Kind sollte in Armut aufwachsen.

Während wir den Abschluss dieses historischen politischen Prozesses feiern, sollten wir auch anerkennen, dass der nächste und wichtigste Schritt die wirksame Umsetzung der Ratsempfehlung ist.

Bis Ende März 2022 müssen die 27 EU-Staaten ihre nationalen Aktionspläne zur Kindergarantie vorlegen. Diese Pläne decken den Zeitraum bis 2030 ab und legen die Strategien und Maßnahmen fest, um den Kreislauf der Benachteiligung zu durchbrechen und sicherzustellen, dass bedürftige Kinder die gleichen Chancen auf Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben wie Gleichaltrige.

Die Verwendung von EU-Mitteln und nationalen Haushalten muss auch in den Aktionsplänen mit einem Zeitplan für die Aktivitäten beschrieben werden. Wir verpflichten uns sicherzustellen, dass nationale und lokale Organisationen der Zivilgesellschaft eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung, Umsetzung und Überwachung dieser Aktionspläne spielen.

Der Ehrgeiz hört hier jedoch nicht auf. Wie in der Empfehlung des Rates zum Ausdruck kommt, sollten auch Kinder zu den Interessenträgern gehören, die bei der Gestaltung der Aktionspläne konsultiert werden.

Die EU-Mitgliedstaaten sollten daher geeignete Mechanismen entwickeln, um eine sinnvolle Beteiligung von Kindern in Not an der Gestaltung, Überwachung und Bewertung dieser Pläne zu gewährleisten.

Durch die Konsultation von über 10.000 Kindern zur Entwicklung der EU-Kinderrechtsstrategie hat die Europäische Kommission gezeigt, dass dies nicht nur möglich, sondern unerlässlich ist, wenn wir wirksame Politiken entwickeln wollen.

Die EU-Mitgliedstaaten müssen nun aus Worten Taten machen.

Eurochild, Save the Children und die EU Alliance for Investing in Children haben die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Rat der EU von Anfang an bei der Gestaltung der Kindergarantie begleitet.

Unsere Mitglieder und Partner auf nationaler Ebene sind nun bestrebt, mit allen Interessengruppen, Entscheidungsträgern und vor allem Kindern und ihren Familien zusammenzuarbeiten, um die Kindergarantie mit Leben zu erfüllen.

Kinder sind keine passiven Empfänger von Unterstützung, sondern selbst Träger der Veränderung. Wir möchten, dass diese Initiative Reformen anstößt, die es jedem Kind ermöglichen, sich zu entfalten und sein volles Potenzial auszuschöpfen.





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