Die Digitalisierung muss im Mittelpunkt unseres Klimaschutzplans stehen – EURACTIV.com

Von Cecilia Bonefeld-Dahl, Generaldirektorin, DIGITALEUROPE

Wir müssen dringend mutige Maßnahmen ergreifen, um der weltweiten existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel zu begegnen und eine grüne wirtschaftliche Erholung zu fördern.

Die COP26, die internationale Klimakonferenz, die nächste Woche die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenbringt, wird ein wegweisendes Ereignis sein, um Maßnahmen zu ergreifen.

Europa hat sich gemeinsam das ehrgeizige Ziel gesetzt, unsere Emissionen um 55 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren. Wenn wir dieses Ziel ernsthaft erreichen wollen, müssen Regierungen, Unternehmen und Bürger digital denken.

Es ist klar, dass Technologie eine entscheidende Rolle dabei spielen wird, unsere Emissionen auf ein nachhaltiges Niveau zu senken. Studien haben ergeben, dass digitale Technologien bis 2030 das Potenzial haben, anderen Industrien dabei zu helfen, 20 % des weltweiten CO . einzusparen2 Emissionen.

So hat die Stadt Wien beispielsweise ein Smart City-Projekt durch digitale Lösungen und Datenanalysen umgesetzt, das neben anderen Umweltvorteilen eine Reduzierung von 71% des CO . ermöglicht2 Emissionen in großen Wohngebäuden.

Der Rotterdamer Hafen nutzt eine Kombination innovativer digitaler Technologien, einschließlich künstlicher Intelligenz (KI), um die Routenplanung und das Anlegen von Schiffen zu optimieren.

Entscheidend für die Dekarbonisierung ist die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieerzeugung im Stromnetz, und auch hier hilft die Digitalisierung. Ein KI-basiertes Tool, das in einem belgischen Windpark entwickelt und eingesetzt wurde, erhöhte die Menge an erneuerbarer Energie, die in das Netz eingespeist wurde, um 5-6%.

Dies sind nur einige Beispiele für die vielen Möglichkeiten, wie digitale Technologien anderen Wirtschaftssektoren – wie Bau, Verkehr und Energie – helfen können, umweltfreundlicher zu werden.

In Zusammenarbeit mit unserem Mitgliedernetzwerk hat DIGITALEUROPE über 20 dieser Erfolgsgeschichten zusammengetragen. Wir haben sie in unserem neuesten Bericht dargelegt Digitales Handeln = Klimaschutz, die wir am 27. Oktober bei unserer Auftaktveranstaltung „Uniting the twin Transitions“ vorstellen.

Digitale Aktion ist Klimaschutz

Um dieses grüne Potenzial auszuschöpfen, brauchen digitale Technologien Investitionen und Gesetze, die sie zum Gedeihen anregen. Europa muss daher seine Digitalisierungsbemühungen verstärken – etwa die Konnektivität stärken und die Finanzierung von Forschung und Entwicklung erhöhen.

Darüber hinaus muss die europäische Datenstrategie einen Plan für den öffentlichen und den privaten Sektor enthalten, um Nachhaltigkeitsdaten miteinander austauschen zu können. Es gibt eine riesige Menge an Daten, zum Beispiel über das Wetter, den Wasserverbrauch oder auch den Energieverbrauch. Wenn wir es nutzen, können wir Unternehmen und Einzelpersonen, die die nächste innovative grüne Lösung entwickeln möchten, Erkenntnisse liefern.

Und indem wir in Qualifikationen und Bildung investieren, können wir sicherstellen, dass diese gesellschaftlichen Übergänge inklusiv sind. Wir müssen sicherstellen, dass wir die Bürger befähigen, in dieser grüneren, digitaleren Welt erfolgreich zu sein.

Damit dies jedoch geschehen kann, muss Europa die Digitalisierung und den Klimaschutz gemeinsam betrachten und nicht getrennte Politikbereiche. Zu oft arbeitet die EU isoliert an ihnen. Die Realität ist, dass wir das eine ohne das andere nicht erreichen können.

Wir empfehlen auch, ehrgeizige Ziele für die Einführung neuer Technologien in unseren am stärksten umweltschädlichen Sektoren zu setzen. Dieser KPI-geführte Ansatz stammt aus unserem Manifest 2019 für ein stärkeres digitales Europa und wurde von der Europäischen Kommission in ihren Zielen der Digitalen Dekade übernommen. Jetzt ist es an der Zeit für einen digitalen und grünen Plan in der Produktion, im Verkehr und in jedem Wirtschaftssektor.

Die internationale Dimension

Die Vision von DIGITALEUROPE besteht darin, dass Europa beim Klimaschutz die Digitalisierung einbezieht, der Gesellschaft insgesamt Vorteile bringt und seine weltweite Führungsrolle durch die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern fortsetzt.

Anfang dieses Monats traf ich beim transatlantischen Handels- und Technologierat in Pittsburgh mit führenden Vertretern der EU und der USA zusammen. Zusammen machen wir ein Drittel des weltweiten BIP aus und können die Richtung der Weltwirtschaft beeinflussen, wenn wir uns für eine gemeinsame grüne und digitale wirtschaftliche Erholung einsetzen.

Auch das globale Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, können wir ohne Kooperation mit China einfach nicht erreichen. Die gemeinsame Arbeit an digitalen Standards ist ein wichtiger Teil dieses Puzzles.

Es ist unsere gemeinsame Verantwortung gegenüber künftigen Generationen, alles Notwendige zu tun, um die Umwelt zu schützen. Es ist auch unsere gemeinsame Pflicht, eine starke und wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft zu schaffen, in der die Menschen die Mittel haben, die von uns benötigten innovativen Lösungen zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen.

Unsere Zukunft hängt davon ab.


source site

Leave a Reply