Die ACC-Fußballsaison 2023 entwickelt sich zu einer der einzigartigsten in der Geschichte der Liga, da sich die Konferenz von den Divisionen verabschiedet und nach zweijähriger Abwesenheit eine Rückkehr in die College Football Playoffs ins Auge fasst. Während die ACC einen großen Wandel durchläuft, kehrt das Rennen um die Konferenzmeisterschaft gewissermaßen zur Normalität zurück, da Clemson Nr. 8 und Florida State Nr. 9 als klare Spitzenreiter der Liga in das Jahr starten.
Beim ACC Championship Game traten seit Beginn des Divisionsspiels im Jahr 2005 in allen bis auf vier Saisons entweder Clemson oder Florida State an, wobei die beiden Programme in dieser Zeitspanne 12 von 18 Conference-Titeln holten. Die Tigers und Seminoles waren die Klasse der Konferenz, wenn auch nicht immer gleichzeitig. Clemson hatte zuletzt die Oberhand und gewann in sieben der letzten acht Jahre den ACC. Mike Norvells bahnbrechende Saison 2022 mit Florida State bringt die Noles jedoch zurück in die Top 10 und strebt eine Rückkehr an die Spitze der Liga an.
Die beiden werden am 23. September mindestens einmal gegeneinander antreten und möglicherweise am 2. Dezember im ACC Championship Game einen Rückkampf austragen, da sie nicht mehr derselben Division angehören.
Kann jedoch jemand anderes als die Tigers oder Seminoles durchbrechen und das ACC ins Chaos stürzen? Werfen wir einen Blick darauf, wie unsere College-Football-Experten von CBS Sports ihre Tipps und Prognosen für die ACC vor der Saison 2023 abgegeben haben.
Am meisten überbewertetes Team
Bundesstaat Florida: Die nationale Bewertung des Bundesstaates Florida ist fair; irgendwo zwischen Nr. 7 und 12 scheint angesichts der wiederkehrenden Produktion und der Ergänzungen im Kader außerhalb der Saison angemessen. Ich stimme sogar mit der Reihenfolge der Medien vor der Saison überein, wonach die Seminoles auf Platz 2 hinter Clemson stehen. Aber ich glaube, dass die Überbewertung des Bundesstaates Florida mit der vermuteten Distanz zwischen den Seminolen und den Tigers geschieht. In den AP Top 25 liegt Florida State einen Platz vor Clemson, und auf den Wettmärkten werden im Wesentlichen die beiden Programme als Mitfavoriten aufgeführt, wobei die Tigers bei +130 und die Seminoles bei +140 liegen. Ich denke, Clemson ist der eigentliche Favorit, aber zwischen diesen beiden Programmen gibt es eine Lücke, die noch geschlossen werden muss. Florida State hat gerade mit einer Saison mit 10 Siegen den Durchbruch geschafft, aber auch alle Spiele gegen Ranglistengegner verloren. Mike Norvell hat den umfassendsten Kader zusammengestellt, den wir seit Jahren in Tallahassee, Florida, gesehen haben, aber Clemson stapelt seit einem Jahrzehnt erstklassige Rekrutierungsklassen. Ich bin noch nicht bereit, sie auf die Stufe der Tigers zu setzen. — Chip Patterson
Miami: Die erste Saison der Hurricanes unter Mario Cristobal war eine völlige Katastrophe, da Miami zum ersten Mal seit 2007 die Bowl-Berechtigung nicht erreichte. Dennoch belegte die ACC-Umfrage vor der Saison Miami auf dem fünften Platz; Zum Vergleich: Miami belegte vor einem Jahr in seiner eigenen Division den fünften Platz. In der zweiten Staffel von Cristobal werden bescheidene Verbesserungen erwartet, aber es wird keine magische Wende kommen. Der Zeitplan ist im Jahr 2023 noch schwieriger, da eine abteilungslose Aufstellung bedeutet, dass Clemson, Florida State, NC State und Nr. 21 North Carolina alle auf dem Zeitplan stehen. Miami genießt nicht einmal den Vorteil der Kontinuität, nachdem beide Koordinatoren das Programm verlassen haben. Seien Sie nicht überrascht, wenn die Hurricanes am Ende des Jahres um die Bowl-Berechtigung kämpfen. — Shehan Jeyarajah (Barrett Sallee, Jerry Palm, David Cobb)
North Carolina: North Carolina hat sicherlich einiges an Talent, aber der Kader weist zu viele Lücken auf, als dass man getrost sagen könnte, dass die Tar Heels eines der drei besten Teams der ACC sind. Da die Spielberechtigung von Devontez Walker fraglich ist, fehlen Star-QB Drake Maye bewährte Waffen (außerhalb des Tight-End-Raums). Die Beibehaltung des Defensivkoordinators Gene Chizik nach einem traurigen Jahr 2022 war fraglich, und die Sekundarstufe – die eine Passverteidigung verankerte, die in der vergangenen Saison den 121. Platz von 131 FBS-Schulen belegte – verlor eine Menge bewährter Optionen und wird stark auf Transferbeiträge angewiesen sein. — Will Backus (Tom Fornelli)
Louisville: Jeff Brohm war die perfekte Wahl als Nachfolger des mittelmäßigen Scott Satterfield (26-24 in vier Spielzeiten). Er ist ein Vermächtnis. Er kann coachen. Er führte Pur – verdammt noch mal – durch das Big Ten Championship Game. Louisville konkurriert jedoch nicht um den ACC-Titel. Nicht so schnell. Es handelt sich um ein Mittelklasse-ACC-Programm, das seit 2014 in seiner Division zweimal über dem dritten Platz landete. Es handelt sich sicherlich nicht um ein nationales Programm, das es vor zehn Jahren zu werden drohte. Gott segne Lamar Jackson und alle, aber kann man mit Recht sagen, dass Louisville versagt hat? In gewisser Hinsicht wurde Brohm deshalb eingestellt. Cal/Purdue-Transfer-QB Jack Plummer kommt herein und kennt das System. Aber diese Liga wird immer noch von Clemson dominiert, wobei Florida State stark ist. Louisville ist ein Programm, das in den letzten fünf Jahren durchschnittlich kaum sieben Siege eingefahren hat. Die letzten Trainer, die mit den Cardinals wirklich große Erfolge erzielten, waren Bobby Petrino und Charlie Strong, und das ist schon eine Weile her. Satterfield hat nicht viel Talent im Kader gelassen und nur vier Starter kehren in die Offensive zurück. — Dennis Dodd
Das am meisten unterschätzte Team
Pitt: Pitt setzte seinen Konferenztitel 2021 fort und belegte in der vergangenen Saison den dritten Platz in Bezug auf die ACC-Bilanz. Dennoch belegten die Panthers in der Medienumfrage der Liga vor der Saison den sechsten Platz. Vielleicht haben die Wähler vergessen, dass der Transfer-Quarterback des Boston College, Phil Jurkovec, während ihrer gemeinsamen Zeit bei BC in den Jahren 2020 und 2021 im System des Offensivkoordinators Frank Cignetti Jr. aufblühte. Vielleicht haben sie auch vergessen, dass der Trainer des neunten Jahres, Pat Narduzzi, seine Defensive Front Seven immer neu auflädt scheinbar bedeutende Abweichungen. Pitt spielt nicht gegen Clemson, Miami oder NC State, sondern zu Hause gegen Florida State und North Carolina. Mit diesem Zeitplan hat dieses Team alle Voraussetzungen für einen Anwärter auf den Titel der Dark Horse League. — Cobb (Patterson, Palm)
NC-Bundesstaat: Dave Doeren ist seit 10 Saisons bei NC State. In acht davon gelang es ihm, mindestens sieben Spiele zu gewinnen, und eine der beiden Saisons, in denen ihm dies nicht gelang, war seine erste. Dieses Programm landete stets in der oberen Hälfte der härteren Liga der ACC und hat schlechtere Chancen, die Liga zu gewinnen als North Carolina, Louisville und Miami? Bin ich der Einzige, der sich daran erinnert, was das letzte Mal passiert ist, als Brennan Armstrong und Robert Anae zusammen gekocht haben? — Fornelli (Dodd, Jeyarajah)
Louisville: Als ich sah, dass Louisville in der Medienumfrage der Vorsaison auf den achten Platz gewählt wurde, habe ich es mir zweimal überlegt. Das ist ein völliger Widerspruch zu der bei Caesars Sportsbook aufgeführten Gesamtsiegzahl von 8,0. Die Quotenmacher haben Recht und die Wähler der ACC-Umfrage liegen falsch. Der Wechsel von Satterfield zu Brohm ist eine gewaltige Verbesserung, und die Hinzufügung von Plummer über das Portal war ein Coup für ein Team, das einen Revolverhelden im Zentrum braucht. Er warf 26 Touchdowns unter Brohm bei Purdue (2019–21), bevor er letzte Saison bei Cal 3.095 Yards und 21 Touchdowns warf. Übersetzung: Er ist mit Brohms System vollkommen vertraut und unglaublich erfahren. Dies, gepaart mit einem neuen Verteidigungssystem, das stark auf einen erfahrenen Secondary angewiesen ist, wird die Cardinals in den ACC-Wettbewerb führen. — Sallee (Backus)
Mutige Vorhersagen
- Dennis Dodd: Drake Maye gewinnt nicht nur den Heisman und wirft 5.000 Yards, sondern erinnert uns auch noch einmal daran, dass man eine Chance hat, wenn man einen Quarterback hat, denn er führt North Carolina zu einem New Year’s Six Bowl. Das macht es zu einer großen Bühne für den großen Mack Brown, sich (vom Traineramt) zurückzuziehen und neuer Geschäftsführer der College Football Playoffs zu werden.
- Tom Fornelli: Clemson und Florida State werden die einzigen beiden ACC-Teams sein, die die reguläre Saison mit weniger als vier Niederlagen abschließen.
- Chip Patterson: Clemson gelingt ein Zwei-Spiele-Sieg gegen Florida State. Ich habe die Tigers dazu gebracht, die Noles früh im Death Valley zu schlagen, bevor sie mit einem weiteren Sieg in Charlotte zurückschlagen und sich ihren achten ACC-Titel in neun Jahren sichern. Die Hinzufügung von Garrett Riley als Offensivkoordinator wird der Offensive höchste Effizienz verleihen. Die Verteidigung, die in der jüngsten Playoff-Dürre nie wirklich ins Wanken geraten ist, wird wieder einmal Elite sein.
- Barrett Sallee: Die Seminolen sind echt und werden es am 23. September mit einem Sieg über Clemson im Death Valley beweisen. Unterwegs werden sie ein Spiel verlieren, im ACC Championship Game aber zum zweiten Mal die Tigers besiegen. Damit haben sie ihren ersten Auftritt in den College Football Playoffs seit 2014.
- Shehan Jeyarajah: Clemson wird Florida State in seinem Heimspiel in Woche 4 deutlich schlagen und damit die Seminoles scheinbar aus der Diskussion um die College-Football-Playoffs ausschließen. Aber in einem Rückkampf um den ACC-Titel wird Florida State zurückschlagen und die Tigers mit zwei Touchdowns schlagen und damit den Weg für den vierten und letzten CFP-Platz ebnen.
- Jerry Palm: Zumindest Clemson, Florida State und Miami werden die ACC verlassen, jedoch nicht vor der Saison 2026. Das wird der Anstoß für die nächste Runde der Neuausrichtung sein.
- David Cobb: Rileys Offensive wird Clemson zur CFP befördern. Dabo Swinney engagierte einen seltenen Außenseiter und übergab die leistungsschwache Offensive der Tigers an Riley, der letzte Saison während der bemerkenswerten Playoff-Laufzeit der Horned Frogs Offensivkoordinator der TCU war. Riley wird Clemsons Offensive sofort den Status zurückgeben, den sie bei sechs aufeinanderfolgenden CFP-Auftritten von 2015 bis 2020 hatte, und die Tigers werden in das Feld mit vier Teams zurückkehren.
- Will Backus: Der ACC wird zum zweiten Mal in drei Saisons drei 4.000-Yard-Passer haben. Alle Augen sind auf Jordan Travis von Florida State, Maye von North Carolina und Cade Klubnik von Clemson gerichtet, aber Brennan Armstrong von NC State (wieder vereint mit dem ehemaligen Offensivkoordinator Robert Anae), Riley Leonard von Duke und Plummer von Louisville sind es wert, beachtet zu werden.
ACC prognostizierte die Reihenfolge des Ziels
ACC-Champion
Clemson: Rileys Einstellung weckt Erinnerungen daran, was Chad Morris einst getan hat, um Clemsons Offensive neue Energie zu verleihen. Ich denke, es wird Klubnik sicherlich zugute kommen, da der ehemalige Fünf-Sterne-Anwärter die Kontrolle über eine Offensive übernimmt, die Quarterback-freundlich sein sollte und auch dem Wide Receiver der Tigers Spielraum geben sollte, nach vorne zu kommen. Während dieser „Niedergangsjahre“ – mit 12 aufeinanderfolgenden zweistelligen Siegen in Saisons, könnte das Nichterreichen der Playoffs meiner Meinung nach als ein schlechtes Jahr angesehen werden – ist die Verteidigung stark geblieben. Ich denke, dass diese Gruppe dank des besten Linebacking-Corps der Konferenz und einer störenden Innenverteidigungslinie den Standard halten wird. Wenn sich der Passangriff deutlich verbessert, könnte Clemson nicht nur ein Conference-Champion, sondern auch ein legitimer Playoff-Anwärter sein. Auch wenn es sich nur um geringfügige Verbesserungen handelt, sind die Tigers gut aufgestellt, um ihren achten ACC-Titel in neun Jahren zu gewinnen. — Patterson (Dodd, Fornelli, Palm, Cobb)
Bundesstaat Florida: Kaufen Sie die Seminolen, denn sie sind absolut reichhaltig. Travis‘ Rückkehr als Quarterback gibt Norvell die perfekte Chance, in der Offensive so kreativ wie möglich zu werden. Die Kombination aus einem soliden Laufspiel unter der Führung von Trey Benson und einem starken, talentierten und großen Empfangskorps sorgt dafür, dass sich offensiv mehr Schachfiguren bewegen lassen. Darüber hinaus war die Tatsache, dass er Defensive Lineman Jared Verse wieder auf den Campus rekrutieren konnte, anstatt in die NFL zu wechseln, einer der wichtigsten Schritte der Offseason. Dies ist eines der vollständigsten Teams des Landes und die Seminolen haben eine Chance, die College-Football-Playoffs zu erreichen. — Sallee (Jeyarajah, Backus)