Deutsche Ermittler nehmen Server der russischen Darknet-Site Hydra – EURACTIV.com – lahm

Deutsche Ermittler gaben am Dienstag (5. April) bekannt, dass sie die Server des russischsprachigen Hydra Market, dem angeblich umsatzstärksten illegalen Darknet-Marktplatz der Welt, abgeschaltet und Kryptowährungen im Wert von rund 23 Millionen Euro beschlagnahmt haben.

Das Bundeskriminalamt (BKA) angekündigt am Dienstag, dass sie im Auftrag der Abteilung Cyberkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main (ZIT) im Rahmen einer international koordinierten Strafverfolgungsaktion die Plattform und die kriminellen Inhalte von Hydra Market beschlagnahmt haben.

Das laufende Ermittlungsverfahren beim ZIT richtet sich gegen die noch unbekannten Betreiber und Verwalter von Hydra Market. Sie werden unter anderem verdächtigt, kriminelle Handelsplattformen im Internet zu betreiben, Gelegenheit zum unerlaubten Erwerb oder Verkauf von Betäubungsmitteln zu verschaffen oder zu gewähren sowie Geldwäsche zu betreiben – alles auf gewerbsmäßiger Basis.

„Den heute durchgeführten Sicherstellungen gingen umfangreiche Ermittlungen voraus, die seit August 2021 durch das BKA und den ZIT geführt werden und an denen mehrere US-Behörden beteiligt waren“, heißt es in einer Mitteilung des BKA.

Das BKA führte aus, dass die russischsprachige Darknet-Plattform seit mindestens 2015 über das Tor-Netz erreichbar sei und neben dem Haupthandel mit illegalen Betäubungsmitteln auch dem Verkauf von Spionagedaten, gefälschten Dokumenten und digitalen Diensten diene.

Rund 17 Millionen Kundenkonten und über 19.000 Verkäuferkonten wurden auf dem Marktplatz registriert. ZIT und BKA schätzen den Umsatz von Hydra Market im Jahr 2020 auf mindestens 1,23 Milliarden Euro.

Laut BKA hat der bereitgestellte „Bitcoin Bank Mixer“, ein Dienst zum Verschleiern digitaler Transaktionen, Krypto-Ermittlungen für Strafverfolgungsbehörden immens erschwert.

Wer die Seite jetzt besucht, sieht nur noch das Beschlagnahmungsbanner von ZIT und BKA mit folgendem Wortlaut in Deutsch, Englisch und Russisch: „Die Plattform und die strafbaren Inhalte wurden vom Bundeskriminalamt unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft beschlagnahmt in Frankfurt am Main im Rahmen einer international koordinierten Aktion.“

Die Ermittler “nehmen an, dass dies der Hauptknotenpunkt war”, obwohl sie nicht wissen, ob Hydra Server in anderen Ländern hat, sagte ein ZIT-Sprecher gegenüber AFP. Es bleibt fraglich, wie lange es dauert, bis Hydra wieder auf einem anderen Server funktioniert.

Im vergangenen Jahr hat eine von Deutschland geführte Polizeispitze auch den Darknet-Marktplatz DarkMarket lahmgelegt, der fast 500.000 Benutzer und mehr als 2.400 Anbieter weltweit hatte.

[Edited by Luca Bertuzzi/Nathalie Weatherald]


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