Bundesverteidigungsminister Lambrecht tritt zurück – POLITICO

BERLIN – Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ist am Montag zurückgetreten, nachdem eine Reihe von Fehlern ihr Amt in der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz unhaltbar gemacht hatte.

„Ich habe heute die Kanzlerin gebeten, mich aus dem Amt des Bundesministers der Verteidigung zu entlassen“, sagte Lambrecht am Montag in einer schriftlichen Erklärung. „Die monatelange mediale Aufmerksamkeit auf meine Person lässt kaum eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Entscheidungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu“, fügte sie hinzu.

Scholz habe Lambrechts Rücktritt angenommen, sagte eine Sprecherin des Scholz-Kabinetts in einer Pressekonferenz.

Die wiederholten Fehltritte des Ministers belasten Scholz und seinen während seiner Amtszeit angekündigten Kurswechsel in der deutschen Verteidigungspolitik zunehmend Zeitenwende Rede letztes Jahr. Am Freitag hatten verschiedene Medien übereinstimmend über den geplanten Rücktritt berichtet.

Lambrecht hat eine von Scholz zugesagte Erhöhung der Militärausgaben nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht umgesetzt. Sie war auch heftig kritisiert worden, weil sie Anfang letzten Jahres eine vorzeitige Lieferung von 5.000 Helmen in die Ukraine als „klares Signal“ der Unterstützung gefeiert und ihren Sohn dann im Rahmen eines persönlichen Urlaubs auf einen Hubschrauberflug mitgenommen hatte. Ein ungeschicktes Silvestervideo, in dem ihre guten Wünsche vom Geräusch explodierender Feuerwerkskörper gedämpft wurden, trug dazu bei, ihr Ansehen als Verteidigungsministerin zu untergraben.

Die Nachricht von Lambrechts Rücktritt versetzt die Scholz-Regierung in Verunsicherung, weniger als eine Woche vor einem entscheidenden Treffen westlicher Verteidigungsminister in Ramstein. Ihre Nachfolge werde bald bekannt gegeben, aber „voraussichtlich“ nicht am Montag, sagte die Regierungssprecherin.

Auf den Shortlists der deutschen Medien kursieren mehrere Namen: Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt, Wehrbeauftragte Eva Högl, Sozialminister Hubertus Heil, Lambrechts Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller und SPD-Chef Lars Klingbeil.

Dieser Artikel wurde aktualisiert.


source site

Leave a Reply