Archäologen enthüllen das Geheimnis einer unbekannten Menschenart, die auf einer asiatischen Insel entdeckt wurde | Wissenschaft | Nachricht

Es war ein heißer und feuchter Tag, als Archäologen auf der Suche nach historischen Schätzen zur philippinischen Insel Luzon aufbrachen.

Was sie schließlich fanden, würde sie gleichermaßen begeistern und verblüffen, ein Anblick, den sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können.

Als die Forscher ein abgelegenes Höhlensystem auf der größten Insel des Landes entdeckten, mussten sie nicht lange suchen, bis sie einen völlig neuen Zweig menschlicher Abstammung entdeckten.

Die Überreste des Homo luzonensis, wie er genannt wurde, waren kleinwüchsig und besaßen keine besonderen Merkmale. Sie stellten eine verlorene Linie der Gattung Homo dar, die vor mindestens 50.000 bis 67.000 Jahren auf der Insel lebte.

Es wurde anhand von insgesamt sieben Zähnen und sechs kleinen Knochen identifiziert und beherbergte mehrere alte und unsichtbare Merkmale, zeigte jedoch Merkmale, die auch bei heutigen Menschen zu finden sind.

Der Fund und seine Ergebnisse, die 2019 in der Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlicht wurden, halten Wissenschaftler seitdem auf Trab.

Dennoch hätten sie in gewisser Weise nicht überrascht sein müssen: Archäologen, die in den letzten 15 Jahren in ganz Südostasien gearbeitet haben, haben immer wieder Hinweise auf unerwartete menschliche Aktivitäten gefunden, und zwar nicht von der Art, wie wir sie kennen.

Die Anwesenheit von Homo luzonensis könnte bedeuten, dass primitive menschliche Verwandte Afrika verließen und nach Südostasien gelangten, was bisher nicht für möglich gehalten wurde. Die anschließende Studie zeigt, dass die menschliche Evolution in der Region durchaus eine äußerst komplexe Angelegenheit gewesen sein könnte.

Drei oder mehr menschliche Arten könnten in der Region etwa zur gleichen Zeit existiert haben, als Homo sapiens – die letzte überlebende Art der Gattung Homo – zum ersten Mal ankam.

Die aus der Callao-Höhle geborgenen Überreste bestehen aus 13 einzelnen Exemplaren: Zähnen, Hand- und Fußknochen sowie einem Teil eines Oberschenkelknochens, die mindestens drei erwachsenen und jugendlichen Individuen gehören.

Obwohl die Ergebnisse erst 2019 veröffentlicht wurden, wurden die Überreste bereits seit 2007 gesammelt.

Homo luzonensis war ein völlig anderer Mensch als der, den wir heute kennen. Es wies jedoch eine auffallende Anzahl an Gemeinsamkeiten auf.

So war beispielsweise die Breite seines Zahns im Vergleich zu seiner heutigen Art deutlich verkürzt, genau wie beim Homo sapiens. Wie bei anderen neueren modernen Menschen nehmen auch die Backenzähne von Luzonensis zum hinteren Teil des Mundes hin an Größe ab, und an der Schmelz-Dentin-Verbindung fehlen klar definierte wellenförmige Falten.

Hier enden die Ähnlichkeiten weitgehend. Viele seiner anderen, charakteristischeren Merkmale gehen auf die Zeit der Australopithecinen zurück, einer seltsamen Art, die, obwohl sie aufrecht ging, eher einem Affen als einem Menschen ähnelte.

Auch seine Finger- und Zehenknochen sind gebogen, was darauf hindeutet, dass das Klettern ein wesentlicher Bestandteil seiner Existenz war, was auch bei den Australopithecinen der Fall war.

Die meisten Wissenschaftler sind nicht über die Ähnlichkeiten zwischen Luzonensis und Australopithecines ratlos, sondern über ihr Vorkommen in Südostasien.

Homo erectus gilt seit langem als erster Vertreter der direkten Abstammungslinie des modernen Menschen, der vor etwa 1,9 Millionen Jahren Afrika verließ. Die Existenz von Luzonensis lässt jedoch darauf schließen, dass die Migration möglicherweise vor mehr als zwei Millionen Jahren stattfand.

Die Tatsache, dass Luzon bisher nur auf dem Seeweg erreichbar war, wirft auch die Frage auf, wie Luzonensis es überhaupt geschafft hat, die Insel zu erreichen.

Das Rätsel wird noch verschärft durch die Anwesenheit einer anderen menschlichen Spezies namens Denisova-Menschen, eines relativ unbekannten archaischen Menschenwesens, das während des Unter- und Mittelpaläolithikums von vor 400.000 bis 40.000 Jahren in ganz Europa und Westasien existierte.

Es wird angenommen, dass sie sich bei ihrer Ankunft in der Region mit dem Homo sapiens gekreuzt haben. Wie die Denisova-Menschen auf die Insel gelangten, steht erneut zur Debatte.

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