Corona: RKI-Zahlen steigen rasant ++ Neuinfektionen mehr als verdoppelt

  • Intensivmediziner fordern erneut die Feststellung der epidemischen Notlage
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Samstag einen rasanten Anstieg der Corona-Zahlen
  • Die Neuinfektionen haben sich im Vergleich zur Vorwoche mehr als verdoppelt
  • Die Bundesregierung peilt bei Gefährdeten eine höhere Impfquote an
  • Bund und Länder haben am Freitag auf dem Corona-Gipfel neue Regeln beschlossen
  • 2G plus in der Gastronomie und verkürzte Quarantäne-Zeiten sollen bundesweit kommen

Berlin. Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Samstag einen rasanten Anstieg der Werte gemeldet: Die Zahl der Neuinfektionen hat sich im Vergleich zur Vorwoche mehr als verdoppelt.

Angesichts der angespannten Situation haben Bund und Länder am Freitag bei einem Gipfel neue Regeln beschlossen. Im Kampf gegen das Coronavirus werden die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter verkürzt und vereinfacht. In Restaurants, Cafés und Kneipen soll künftig bundesweit und unabhängig von den Corona-Zahlen eine 2G-plus-Regel gelten.




Vor allem die Ausbreitung der hochinfektiösen Omikron-Variante bereitet Politikerinnen und Experten Sorge. Entsprechend warnt Virologe Hendrik Streeck: Man werde mit einer “enormen Welle” von Infektionen rechnen müssen, auch bei zweifach Geimpften. Er warb daher für Booster-Impfungen.


Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Das RKI hat erneut einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 335,9 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage ausgeht. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 55.889 Corona-Neuinfektionen und 268 Todesfälle. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick


Corona-News von Samstag, 8. Januar: Intensivmediziner fordern erneute Feststellung der epidemischen Notlage

9.57 Uhr: Nach den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern haben Intensivmediziner die erneute Feststellung der epidemischen Notlage gefordert. “Als wichtiges Werkzeug empfinden wir immer noch das Ausrufen der epidemischen Lage nationaler Tragweite”, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der “Rheinischen Post” vom Samstag. “Wir sollten diese Möglichkeit für den Notfall verfügbar haben, um schnell auf dynamische Entwicklungen in der Pandemie antworten zu können.”

Bund und Länder hatten am Freitag wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante verschärfte Regeln für Gastronomiebesuche beschlossen. Die unionsgeführten Länder hatten bei der Videoschalte mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vergeblich die Wiedereinführung der epidemischen Lage nationaler Tragweite gefordert.


Mexiko überschreitet Marke von 300.000 Corona-Toten

9.02 Uhr: Als fünftes Land der Welt hat Mexiko in der Coronavirus-Pandemie inzwischen mehr als 300.000 Todesopfer registriert. Der nordamerikanische Staat meldete am Freitag 131 neue Todesfälle, womit die Gesamtzahl bei 300.101 lag. Mehr Todesopfer infolge einer Covid-19-Erkrankung haben bisher nur die USA, Brasilien, Indien und Russland verzeichnet.

In Mexiko wird äußerst wenig auf das Coronavirus getestet. Dennoch nahm die Zahl der offiziell bestätigten Neuinfektionen zuletzt deutlich zu. Am Freitag stieg sie um 28.023 auf 4.083.118.




Lauterbach erwartet spürbare Effekte durch Corona-Impfpflicht

7.45 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet spürbare Effekte für den Kampf gegen die Corona-Pandemie durch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. “Man muss akzeptieren, dass man selbst mit der Pflicht niemals alle Menschen erreichen wird”, sagte der SPD-Politiker der “Welt am Sonnta”. “Aber ich bin davon überzeugt, dass es eine große Gruppe von Ungeimpften gibt, die wir durch die Impfpflicht zu einer Impfung bewegen können.”

Lauterbach betonte, seine Hoffnung sei, dass die Gesellschaft durch die Impfpflicht relativ gut geschützt sein werde. “Wir dürfen nicht mehr in eine Situation geraten, in der ein Sommer trügerisch gut ist, uns aber im Herbst neue Varianten überraschen – und das, ohne dass die breite Bevölkerungsmehrheit geimpft ist. Denn dann ginge alles wieder von vorne los.”


Behörde: Omikron-Anteil in Hamburg bei 90 Prozent

5.31 Uhr: Die Omikron-Variante steht nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Hamburg mittlerweile hinter so gut wie jeder Corona-Neuinfektion. “Wir gehen aufgrund laufender Untersuchungen und Hochrechnungen davon aus, dass derzeit rund 90 Prozent des Infektionsgeschehens in Hamburg auf diese Variante zurückzuführen sind”, sagte Behördensprecher Martin Helfrich der Deutschen Presse-Agentur. Schon Anfang der Woche hatte der Senat mitgeteilt, dass davon ausgegangen werden müsse, dass Omikron die in der Stadt dominierende Variante ist – allerdings keine Angaben zur Höhe des Anteils gemacht.

Ende November sei die Delta-Variante noch der “Normalfall” gewesen und Omikron nur in Einzelfällen nachgewiesen worden, sagte Helfrich. Noch Anfang Dezember, in der 49. Kalenderwoche, sei Omikron in den zufällig ausgewählten Proben aus der ganzen Stadt nur sieben Mal bestätigt worden. Mittlerweile dürfte “mehr oder weniger jeder Fall” auf die Variante zurückzuführen sein. “Damit bildet Omikron nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel.”




Regierung peilt Impfquote von 95 Prozent bei Gefährdeten an

4.16 Uhr: Die Bundesregierung hat die Messlatte für die sogenannte Herdenimmunität gegen Corona nach oben gelegt. “Unser Ziel muss es sein, zu einer Quote von 95 Prozent vor allem bei den gefährdeten Gruppen zu kommen”, sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar (SPD), der “Augsburger Allgemeinen” (Samstag).

“Man hat am Anfang gedacht, dass eine Quote von 70 Prozent für die Herdenimmunität ausreicht. Das allerdings reicht, wie wir jetzt wissen, vor dem Hintergrund der zahlreichen Mutationen nicht aus.” Omikron biete eine gewisse Chance, von einer weltweiten Pandemie in eine Endemie zu kommen. Aber dazu “brauchen wir noch mehr Impfungen“, sagte Dittmar.


Corona-News von Freitag, 7. Januar: Ministerpräsident Kretschmer: Kreuzfahrten passen nicht in Corona-Zeit

22.01 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat Kreuzfahrten in der Pandemie kritisiert. “Ich finde, dass Kreuzfahrten nicht in die Zeit passen”, sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion.

Zuletzt waren vermehrt Corona-Infektionen auf Kreuzfahrtschiffen aufgetreten. Eine AIDAnova-Kreuzfahrt mit 3000 Passagieren wurde in Lissabon abgebrochen – es hatte 60 Positiv-Fälle bei Besatzungsmitgliedern und Passagieren gegeben.

Den Staat sieht Kretschmer allerdings nicht gefordert. “Jeder entscheidet für sich, ob er auf ein Kreuzfahrtschiff geht”, sagte Kretschmer, der sich um den stellvertretenden Vorsitz der CDU Deutschlands bewirbt. “Wir schauen auf die Krankenhausbelastung in Deutschland.”




Patientenschützer warnen vor Regelungslücke bei Bund-Länder-Beschlüssen

21.55 Uhr: Patientenschützer warnen vor einer riskanten Regelungslücke bei den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen zu Corona: Es sei richtig, dass infizierte Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern nur mit negativem PCR-Test vorzeitig aus der Isolation entlassen werden dürften. “Jedoch ist unverantwortlich, dass die 360.000 Mitarbeiter der ambulanten Pflegedienste bei dieser Regelung außen vor gelassen wurden”, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, unserer Redaktion.

“Damit sind eine Million Pflegebedürftige daheim einer großen Gefahr ausgesetzt.” Auch hier müsse eine Freitestung nur nach einem negativen PCR-Befund möglich sein. Zudem sei es wichtig, pflegenden Angehörigen bei der Verfügbarkeit und Auswertung von PCR-Tests Vorrang einzuräumen, so Brysch.




Städtetag: Corona-Strategie für Schulen und Kitas “unklar”

21.54 Uhr: Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, sieht Lücken in den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern. “Wir hätten uns gewünscht, dass sich Bund und Länder vorsorglich über Konzepte verständigt hätten für den Fall, dass ein Normalbetrieb im Bereich Schule und Kita nicht mehr möglich ist”, sagte der Oberbürgermeister von Münster unserer Redaktion. “Wir haben die Sorge, dass gerade hier die Infektionen bei Kindern und Beschäftigten ansteigen. Für diesen Fall ist leider die Strategie von Bund und Ländern unklar.”

Lewe forderte von Bund und Ländern ein “Sofortprogramm” für Schulen und Kitas, um die Stunden von Teilzeitkräften erhöhen und Aushilfskräfte einsetzen zu können. “Das hilft, wenn viele Kolleginnen und Kollegen wegen Krankheit und Quarantäne zeitgleich ausfallen”, sagte der CDU-Politiker.


Corona-Beschlüsse: Mittelstandsverband fordert Nachbesserungen bei Überbrückungshilfe

21.50 Uhr: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat nach den Beschlüssen von Bund und Ländern eine Nachbesserung der Hilfen für die Wirtschaft gefordert. “Die Beschlüsse des heutigen Corona-Gipfels zeichnen sich durch Augenmaß und Angemessenheit aus. Gleichwohl besteht noch Nachbesserungsbedarf bei den Corona-Hilfen für Not leidende Unternehmen”, sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger unserer Redaktion.

Jerger sprach sich dafür aus, die bis Ende März laufende Überbrückungshilfe IV bis zum Spätsommer zu verlängern und den Anteil der Fixkostenerstattung zu erhöhen – derzeit können Unternehmen bis zu 90 Prozent der Fixkosten erstattet bekommen, wenn sie Umsatzeinbußen von mindestens 70 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie vorweisen können.




Mehr als 300 Millionen Corona-Infektionen weltweit seit Beginn der Pandemie

20.53 Uhr: Weltweit hat die Zahl der Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie die Marke von 300 Millionen überschritten. Insgesamt wurden bis Freitagnachmittag (16.45 Uhr MEZ) rund um den Globus 300.042.439 Fälle gemeldet, wie eine Berechnung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Seit der Entdeckung der hochansteckenden Omikron-Variante im November melden viele Staaten Rekord-Infektionszahlen. Dies führte jedoch bislang nicht zu einem entsprechenden Anstieg der Todesfälle.

In den vergangenen sieben Tagen wurden weltweit knapp 13,6 Millionen Infektionsfälle registriert, was einem massiven Anstieg von 64 Prozent im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Somit steckten sich in den vergangenen sieben Tagen durchschnittlich über 1,9 Millionen Menschen pro Tag mit dem Coronavirus an. Der bisherige Rekord stammt vom Frühjahr 2021, als zwischen dem 23. und 29. April täglich durchschnittlich knapp 817.000 Neuinfektionen gemeldet wurden.

Lauterbach zu 2G-plus-Regelung in Gastronomie: Deutliche Verbesserung

20.19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält die geplanten schärferen Zugangsregeln für die Gastronomie für ein zentrales Instrument im Kampf gegen die Corona-Variante Omikron. “Das ist eine deutliche Verbesserung, weil das war eine wichtige Quelle der Infektionen”, sagte Lauterbach am Freitagabend in der Sendung “ZDF Spezial”. Stundenlang ohne Maske in einem Gasthaus zu sitzen, sei angesichts der raschen Ausbreitung von Omikron sehr gefährlich.

Bund und Länder haben am Freitag eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés oder Kneipen beschlossen. Das bedeutet, dass nur noch Geboosterte oder doppelt Geimpfte mit tagesaktuellem Test Zugang erhalten sollen. In einer ganzen Reihe von Bundesländern gilt dies bereits. Sachsen-Anhalt hat aber bereits angekündigt, diese Regelung nicht umzusetzen, Bayern will die Pläne noch prüfen.

Chef des Corona-Krisenstabs steht unter Personenschutz

19.52 Uhr: Der Chef des Corona-Krisenstabes im Kanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer, steht laut einem Bericht des “Spiegel” seit seinem Amtsantritt unter Personenschutz. Der Soldat, der für die Bundesregierung den Kampf gegen die Pandemie koordinieren soll, gilt demnach offensichtlich als besonders gefährdet durch mögliche Übergriffe von Coronaleugnern. Der General werde daher bei öffentlichen Auftritten durch Feldjäger der Bundeswehr begleitet, zitierte das Magazin seinen Sprecher.

Zur konkreten Gefährdungslage wurden demnach keine Angaben gemacht. Breuer selbst sagte laut “Spiegel” zu Gesprächspartnern, er habe nie mit einer derartigen Bewachung und Bedrohung gerechnet.


Brinkhaus: Zweifel, ob mit Maßnahmen Welle in Griff zu kriegen ist

19.37 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus zeigt sich von den Ergebnissen der am Freitag gefassten Beschlüsse von Bund und Ländern nicht überzeugt. “Ich habe meine Zweifel, ob wir mit den beschlossenen Maßnahmen die Omikron-Welle in den Griff bekommen”, sagte Brinkhaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Wir stehen weiter dazu bereit, die von einigen Bundesländern geforderte Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite im Bundestag zu beschließen, um damit auch weitere Handlungsmöglichkeiten kurzfristig bereit zu stellen.”

Erster Omikron-Toter in Brasilien

18.43 Uhr: Brasilien hat den ersten Toten durch die Omikron-Variante des Coronavirus registriert. Das Gesundheitsministerium bestätigte der Nachrichtenagentur dpa entsprechende Medienberichte. Demnach hatte die 68-Jährige Person Vorerkrankungen. Berichten zufolge war der Mann dreimal gegen das Coronavirus geimpft.

Bund und Länder beraten erneut am 24. Januar

18.04 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschefs und -chefinnen der 16 Länder wollen am 24. Januar erneut über die Pandemie-Bekämpfung beraten. Dies kündigte Scholz nach der Videokonferenz an.

Bund-Länder-Runde beschließt neue Quarantäne-Regeln

18.03 Uhr: Eine Grafik der Bundesregierung soll die neue Quarantäne-Verordnung verdeutlichen:


Großbritannien meldet mehr als 178.000 Neuinfektionen

17.47 Uhr: Großbritannien meldet 178.250 Neuinfektionen. Das ist ein leichter Rückgang zum Vortag. Auch die neu gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden sinken etwas von 231 auf 229.

Lehrergewerkschaften kritisieren Quarantäne-Sonderregelungen für Schüler

17.25 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband und die Lehrergewerkschaft GEW kritisieren die Quarantäneregelungen für Schülerinnen und Schüler, die Bund und Länder am Freitag beschlossen haben. “Wenn diese Aufweichung der Quarantäneregeln dazu führt, dass mehr Infizierte unerkannt in Schulen herumlaufen, wird der Schuss nach hinten losgehen”, sagte Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbands, dieser Reaktion. Das “Freitesten” durch relativ unsichere Antigentests erscheine dem Verband “problematisch”, sagte er, vor allem weil diese Tests in den ersten Tagen einer Infektion nicht so aussagekräftig seien.


Auch die Erziehungsgewerkschaft GEW kritisierte die kürzeren Quarantänezeiten für Kinder und Jugendliche in der Schule scharf. “Dadurch setzten wir alle, die sich an Schulen aufhalten, einer erhöhten Infektionsgefahr aus”, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender. Solange es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe, dass Schülerinnen und Schüler schneller Symptome entwickeln würden oder schneller wieder genesen, könne die GEW diese Entscheidung deshalb nicht befürworten.

Söder sieht 2G-plus-Regelung in Gastronomie “skeptisch”

17.20 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist “skeptisch”, ob die von Bund und Ländern beschlossene 2G-Plus-Regel für die Gastronomie sinnvoll ist. In Bayern seien anders als in anderen Bundesländern bereits seit längerem Bars, Kneipen und Diskotheken geschlossen, sagte er in München nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Er habe bei den Beratungen erfolglos auf eine solche konsequentere Regelung gedrungen. Er frage sich, ob 2G-Plus in der normalen Gastronomie jenseits von Diskotheken und Bars sinnvoll sei. “Wir sind da sehr, sehr zurückhaltend und skeptisch.”

Haseloff: Kein 2G plus in der Gastronomie in Sachsen-Anhalt

17.14 Uhr: Sachsen-Anhalt bleibt zunächst bei seinen derzeit geltenden Corona-Maßnahmen und wird in der Gastronomie nicht zusätzlich auf Tests für Genesene und Geimpfte (2G plus) setzen. In Sachsen-Anhalt gebe es anders als in anderen Bundesländern fast nur die Delta-Variante des Coronavirus, deshalb seien neue Maßnahmen zunächst nicht nötig, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff in Magdeburg nach der Bund-Länder-Konferenz. “Es ist unsere Aufgabe, differenzierte Lösungen zu finden.” Jeder finde seine eigene Taktung.

Österreichs Bundeskanzler Nehammer positiv auf Corona getestet

16.54 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer ist positiv auf Corona getestet worden. Das gab das österreichische Bundeskanzleramt am Freitagnachmittag bekannt. Nehammer sei demnach am Dienstag aus dem Urlaub zurückgekehrt und habe noch am Mittwochnachmittag einen routinemäßigen PCR-Test mit negativem Ergebnis gemacht.

Die Ansteckung erfolgte offenbar am Mittwochabend durch den Kontakt mit einem Mitglied seines Sicherheitsteams, das am Donnerstag positiv auf Covid-19 getestet wurde. Nehammer zeigt dem Bundeskanzleramt zufolge derzeit keine Symptome.


Scholz: Alle Ministerpräsidenten unterstützen Impfpflicht

16.53 Uhr: Alle 16 Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen unterstützen laut Bundeskanzler Olaf Scholz das Vorhaben, eine allgemeine Corona-Impfpflicht einzuführen. “Ich fühle mich da maximal unterstützt”, fügt der SPD-Politiker hinzu. Der Bundestag werde demnächst über Entwürfe dazu beraten.


Gewerkschaft NGG begrüßt einheitliche 2G-plus-Regeln für Gastronomie

16.52 Uhr: Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) begrüßt die verschärften Regeln für die Gastronomie und fordert ein Mindestkurzarbeitergeld für die Beschäftigten von 1200 Euro im Monat. “Es ist gut, dass es eine einheitliche Regelung gibt und das Gastgewerbe nicht komplett in den Lockdown geschickt wird. Die 2G-plus-Regelung bringt zugleich mehr Sicherheit für die Gäste und Beschäftigte”, sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler dieser Redaktion.

Da sich die Einschränkungen negativ auf die bereits schlechten Umsätze auswirken würden, müssten jedoch die Hilfen aufgestockt werden. “Unternehmen, aber insbesondere auch die betroffenen Beschäftigten, müssen kräftig vom Staat unterstützt werden”, sagte Zeitler. Der NGG-Chef fordert, dass das Kurzarbeitergeld und die Aufstockung auf 80 oder 87 Prozent auch über den 31. März 2022 fortgeführt werden.

Wüst drängt auf Impfpflicht

16.44 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) drängt auf die allgemeine Impfpflicht. Bei diesem Thema sei Tempo angesagt. “Die Länder gehen davon aus, dass bald ein Zeitplan für das weitere Vorgehen zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht vorliegen wird”, sagte Wüst bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzler Scholz nach dem Corona-Gipfel.


Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) betonte, es müsse nicht nur eine vorausschauende Pandemie-Politik, sondern auch eine maßvolle gemacht werden. Jede Maßnahme müsse abgewogen werden, sagte sie mit Blick auf die neue 2G-plus-Regel in der Gastronomie. Bundesweit bewege man sich auf eine fünfzigprozentige Auffrischungsimpfquote zu, andere Geimpfte hätten die Möglichkeit, mit einem negativen Test Zugang zu erhalten. Das sei ein maßvoller Schritt, so Giffey. Bei der Impfpflicht wies Giffey darauf hin, dass die Gesetzgebung eine gewisse Zeit brauchen.


Bundesweit 2G plus für Restaurants und Kneipen

16.30 Uhr: In Restaurants soll 2G plus gelten, also Geimpfte und Genesene brauchen einen Test, Geboosterte sind von der Testpflicht ausgenommen. Das sei eine strenge, aber notwendige Regel, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Pressekonferenz nach den Bund-Länder-Beratungen in Berlin.

Scholz verkündete zudem die Änderung der Quarantäne-Regel: Nach dem Bund-Länder-Beschluss werden Kontaktpersonen von der Quarantäne ausgenommen, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen sind oder frisch genesen. Für alle Übrigen sollen Isolation oder Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen.

Die Impfquote sei unverändert nicht sehr hoch, sagte Scholz. Er fände es gut, wenn “am Ende eine Impfpflicht steht”. Gleichzeitig müsse aber für das Boostern geworben werden. Außerdem bat er um Vertrauen in den Impfstoff von Moderna. Alle zur Verfügung stehenden Impfstoffe seien gut, besonders die von Moderna und Biontech, so Scholz. Hintergrund sind Vorbehalte gegenüber dem Vakzin des US-Herstellers Moderna.


Scholz gibt die neuen Beschlüsse bekannt

16.15 Uhr: Die Beratungen sind beendet, nun werden Kanzler Scholz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey die neuen Regeln vorstellen.

Bund und Länder einig: 2G-Plus in der Gastronomie, Quarantäne wird verkürzt

15.35 Uhr: In Deutschland ist der Zutritt zu Restaurants, Kneipen, Bars und Cafés für doppelt Geimpfte und Genesene bald nur noch mit einem tagesaktuellen, negativen Schnelltest möglich. Darauf haben sich Bund und Länder nach übereinstimmenden Medienberichten beim Corona-Gipfel geeinigt.

Die sogenannte 2G plus-Regel gilt demnach bundesweit und unabhängig von der lokalen Inzidenz. Ausgenommen von der Testpflicht sind geboosterte Personen ab dem Tag ihrer Auffrischungsimpfung. Wer weder Impf- noch Genesenennachweis erbringen kann, bleibt der Zutritt in gastronomische Betriebe gänzlich verwehrt.


Zudem sollen die Quarantänezeiten verkürzt werden. Infizierte und doppelt geimpfte oder genesene Kontaktpersonen müssen nur noch für zehn – statt vorher 14 – Tage in Isolation beziehungsweise Quarantäne.

Laut Medieninformationen erteilte Kanzler Olaf Scholz (SPD) den Forderungen der Union nach einem Impfpflicht-Zeitplan eine Absage. Demnach verwies Scholz darauf, dass es sich bei der Impfpflicht um eine Entscheidung des Bundestages handle. Er sei zuversichtlich, dass der Ältestenrat des Bundestages bald einen Zeitplan vorlegen werde.

Mitarbeiterin von Arztpraxis soll gefälschte Impfpässe verkauft haben

15.10 Uhr: Die Bremer Polizei ermittelt gegen eine mutmaßliche Impfpassfälscherin – und hat in dem Zusammenhang eine Wohnung durchsucht. Die 29-jährige Mitarbeiterin einer Arztpraxis habe durch ihre Arbeit Zugriff auf Impfstoffdosen, Blankoimpfpässe sowie Chargenaufkleber gehabt, teilten die Ermittler mit. Die Frau stehe im Verdacht, damit gefälschte Impfpässe hergestellt und verkauft zu haben. Die Razzia wurde demnach durch einen Hinweis ausgelöst, den die Beamten zu der Frau erhielten.

Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung wurden laut Polizeiangaben drei bereits gefälschte Impfpässe, 14 Blankoimpfpässe und 74 Aufkleber mit Chargenbezeichnungen beschlagnahmt. Zudem fanden die Beamten und Beamtinnen dort auch drei Stempel, die im Herbst 2021 aus der Arztpraxis gestohlen worden waren, in der die Frau arbeitet.

Sie beschlagnahmten zudem zwei Impfpässe, welche die Verdächtige auf ihren eigenen Namen ausgestellt hatte. Gegen die Frau wird nun unter anderem wegen gewerbsmäßiger Urkundenfälschung und Diebstahls ermittelt.

Mehr Reiseverkehr an Weihnachten als vor der Pandemie

15.05 Uhr: Trotz hoher Infektionszahlen und Warnungen vor der Omikron-Variante sind die Menschen in Deutschland an Heiligabend und Silvester 2021 etwas mehr unterwegs gewesen als vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Mobilität habe an beiden Tagen zudem deutlich über dem Niveau des Jahres 2020 gelegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf eine Sonderauswertung zu Mobilitätsveränderungen mit. Die Daten stammen unter anderem von einem Mobilfunkanbieter, sie werden anonymisiert ausgewertet.


Am 24. Dezember 2021 lag die Mobilität demnach um zwei Prozent höher als an Heiligabend 2019. Am 24. Dezember 2020 dagegen waren die Menschen 14 Prozent weniger mobil als an Heiligabend 2019. Ein ähnliches Bild zeigte sich den Angaben zufolge zum Jahreswechsel: An Silvester 2021 habe die Mobilität sechs Prozent über und an Silvester 2020 16 Prozent unter dem Vorkrisenniveau gelegen.

Bundesregierung legt neue Hochrisikogebiete fest

14.01 Uhr: Die Bundesregierung stuft das Nachbarland Luxemburg sowie fast 40 weitere Länder wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete ein. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Neben Luxemburg werden am Sonntag unter anderem Schweden, Australien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Winterurlaubsziel Dubai, Israel und Kenia auf die Risikoliste gesetzt. Insgesamt erhöht sich die Zahl der Hochrisikogebiete weltweit auf einen Schlag auf mehr als 100 Länder. Das bedeutet, dass etwa jedes zweite Land weltweit wieder Hochrisikogebiet ist. Als einziges Land von der Liste gestrichen wird die Ukraine. Von den Nachbarländern Deutschlands ist ab Sonntag nur noch Österreich kein Hochrisikogebiet.

Unionsgeführte Länder wollen epidemische Lage feststellen lassen

13.31 Uhr: Die unionsgeführten Bundesländer dringen mit Hinweis auf die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante auf die erneute Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. “Der Expertenrat fordert auf Grundlage seiner Analyse des Lagebilds, dass mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen jederzeit schnell auf dynamische Entwicklungen reagiert werden können muss”, heißt es in einem Entwurf für die Bund-Länder-Beratungen, wie die Nachrichtenagentur Reuters und “Bild” berichten.


“Dies erfordert die Erweiterungen der Handlungsmöglichkeiten zur Pandemiebekämpfung über die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Bundestag.” Die Ampel-Koalition hatte die epidemische Lage auslaufen lassen und will sie bisher nicht erneut feststellen. Die Union argumentiert, dass mit der epidemischen Lage schneller Corona-Restriktionen verhängt werden können, wenn dies wegen Omikron nötig werden sollte.

Außerdem bringen die Unions-Länder die Impfpflicht, die in der ersten Beschlussvorlage nicht thematisiert worden ist, wieder auf die Tagesordnung.

Inzidenz in Italien in einer Woche verdoppelt

13.08 Uhr: In Italien hat sich die Corona-Inzidenz binnen einer Woche mehr als verdoppelt. Stand Donnerstag verzeichneten die Gesundheitsbehörden in den zurückliegenden sieben Tagen landesweit 1669 Corona-Fälle je 100.000 Einwohner, wie das Oberste Gesundheitsinstitut mitteilte. In der Vorwoche betrug der Wert demnach 783.Die Belegung der Intensivstationen mit Corona-Patienten lag italienweit bei 15,4 Prozent und stieg damit im Vorwochenvergleich weiter. Der Wert liegt noch unter der Alarmschwelle von 30 Prozent.

Weltweit weisen nach offiziellen Daten derzeit nur wenige Länder eine noch höhere Inzidenz als Italien auf – darunter Frankreich und Dänemark, wo die Werte oberhalb der Schwelle von 2000 liegen.


Scholz bleibt bei “Ja” zu Impfpflicht

12.53 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) befürwortet weiterhin die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland. Die Haltung des Bundeskanzlers dazu habe sich nicht verändert, sagte eine Regierungssprecherin am Freitag in Berlin. “Er hat sich ja dafür ausgesprochen und hat auch gesagt, dass er im Falle einer Abstimmung im Bundestag dafür stimmen würde, und daran hat sich auch nichts geändert”, fügte sie hinzu.

Über eine allgemeine Impfpflicht soll der Bundestag in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden. Eine schnelle Entscheidung darüber wird es aber voraussichtlich nicht geben. Im Gespräch ist zunächst eine “Orientierungsdebatte” im Bundestag noch in diesem Monat. Die SPD hatte am Donnerstag gesagt, ein Abschluss des Gesetzgebungsprozesses werde “noch im ersten Quartal” angestrebt. Das kann also theoretisch auch erst im März sein.

Laborverband warnt vor Überlastung bei Testungen wegen Omikron

12.47 Uhr: Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM vor einer Überlastung bei PCR-Tests und deshalb ausbleibender Labordiagnostik gewarnt. “Im Verlaufe der kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sich die Belastung in den Laboren entwickelt und ob und in welcher Weise dann auch weitere Priorisierungen in den Testungen vorzunehmen sind”, sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin, Michael Müller, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag).

Die Labore gehörten zur sogenannten kritischen Infrastruktur und seien besonders schützenswert. Müller führte an, dass die Labore neben der Corona-Diagnostik vielfältige andere Aufgaben erfüllten. Mitarbeitende seien wie alle Menschen vom Risiko einer Corona-Infektion, aktuell mit Omikron, betroffen. Auch in den Laboren gebe es Infektionen.


Wüst fordert von Scholz Vorbereitung der Impfpflicht

12.28 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, eine allgemeine Corona-Impfpflicht für Erwachsene in Deutschland vorzubereiten. “Ich glaube, das muss vorbereitet werden. Wenn man’s am Ende nicht braucht, sei es drum. Aber wenn man’s braucht und man hat’s nicht vorbereitet, stehen wir wieder dumm in der Gegend rum”, sagte Wüst am Freitag kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Scholz in einem Interview des Fernsehsenders Welt. Die Bundesregierung müsse sich dem Thema Impfpflicht stellen.

Die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht gehört nach Ansicht von Wüst zu einer vorausschauenden Pandemiepolitik. “Wir wollen doch nicht im nächsten Winter wieder diskutieren über Lockdown und Lockerungen und diese Maßnahmen und jene Maßnahmen, sondern wir wollen dann durchsein, so weit es eben geht mit dieser Geschichte”, sagte er. Deshalb brauche man eine hohe Impfquote. “Und ich glaube, dass wir bei bestimmten Personengruppen nicht erfolgreich sein können, wenn es die Impfpflicht nicht gibt”, erklärte der CDU-Politiker.

Wegen Corona: Keine Medientage bei Olympia-Einkleidung

12.19 Uhr: Deutschlands Olympia-Sportler bleiben bei der offiziellen Einkleidung für die im Februar anstehenden Winterspiele in Peking unter sich. „Aufgrund der dynamischen Corona-Situation hat der DOSB in Abstimmung mit den Wintersportverbänden die Entscheidung getroffen, die geplanten Medientage im Rahmen der offiziellen Einkleidung von Team Deutschland für die Olympischen Winterspiele 2022 abzusagen”, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Der Fokus liege wenige Wochen vor dem Start der Winterspiele mehr denn je auf der Gesundheit.

Thailand behält verschärfte Einreiseregeln wegen Omikron

12.09 Uhr: Das Urlaubsziel Thailand wird die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln mit Quarantänepflicht für Touristen auf unbestimmte Zeit beibehalten. Diese Entscheidung sei am Freitag als Kompromiss zwischen den benötigten Einnahmen aus dem Tourismus und der Angst vor einem neuen Corona-Ausbruch durch die Omikron-Variante getroffen worden, berichtete die Zeitung “Bangkok Post”.

Damit ist eine quarantänefreie Einreise unter dem sogenannten “Test&Go-Modell” nur noch für diejenigen möglich, die sich bereits dafür registriert hatten. Die Frist dafür wurde am Freitag der Zeitung zufolge bis zum 15. Januar verlängert. Wer ohne eine solche Voranmeldung kommen will, muss nach Ankunft zwischen sieben oder zehn Tage in Quarantäne – je nach Herkunftsland und Impfstatus. Neue Registrierungen werden derzeit nicht mehr angenommen.

Omikron-Welle: Britische Armee hilft in Londoner Krankenhäusern aus

11.49 Uhr: Wegen der Personalmängel durch die Omikron-Welle hilft in London seit Freitag die Armee in Krankenhäusern aus. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, sollen in den kommenden drei Wochen 200 Militärangehörige in der britischen Hauptstadt im Einsatz sein. Außerdem sollen 32 Soldatinnen und Soldaten im Rettungsdienst aushelfen. Auch in anderen Teilen des Landes sind Militärangehörige im Einsatz, um die Behörden bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Großbritannien ist noch immer fest im Griff der Omikron-Welle – auch wenn Experten Anzeichen für eine Abflachung in London erkennen. Am Donnerstag wurden landesweit knapp 180.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner – wird mit knapp 1800 angegeben (Stand 1. Januar). Schätzungen zufolge war in London in der letzten Woche des vergangenen Jahres jeder Zehnte mit dem Coronavirus infiziert.

Ministerpräsidenten beginnen Beratungen zu Omikron-Schutzmaßnahmen

11.32 Uhr: Die Ministerpräsidenten haben sich am Freitag erstmals im neuen Jahr zu einer Videokonferenz zusammengeschaltet, um weitere Schutzmaßnahmen gegen die stark steigenden Corona-Zahlen zu erörtern. Auf dem Tisch liegt eine vorläufige Beschlussvorlage mit schärferen Regeln zur Eindämmung der sich ausbreitenden Omikron-Virusvariante. Sie sieht unter anderem eine gemeinsame Regelung zu 2G plus im Kernbereich der Gastronomie vor sowie eine dringende Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel. Am Mittag wollten die Ministerpräsidenten ihre Beratungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fortsetzen.

Wüst erwartet einheitliche Regelungen gegen Omikron

11.29 Uhr: Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), erwartet bundesweit einheitliche Regelungen gegen die Omikron-Welle. Auf die Frage nach einer 2G plus-Regelung in der Gastronomie sagte Wüst am Freitag kurz vor Beginn der neuen Bund-Länder-Runde in einem Interview des Fernsehsenders “Welt”: “In Innenräumen, wo man keine Maske trägt, muss man getestet sein oder geboostert. Das wird jetzt überall gleichgestellt werden.” Es gehe immer darum, zu schützen.

“In Restaurants ist man gemütlich. Da wird gegessen, getrunken, die Maske ist ab. Also muss man den maximal verfügbaren Schutz anderer Art eben haben. Und das heißt geboostert zu sein. Und das, finde ich, ist schon zumutbar. Wir bieten es ja jedem an”, verdeutlichte Wüst.


Knapp 600.000 verabreichte Impfdosen am Donnerstag

11.22 Uhr: In Deutschland sind am Donnerstag 595.000 Impfdosen verabreicht worden. Dies ging am Freitag aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Damit haben nun 59,6 Millionen Menschen in Deutschland (71,6 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben mindestens 34,6 Millionen Menschen (41,6 Prozent) bekommen. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron. Am Mittwoch waren mindestens 728.000 Dosen in Deutschland verabreicht worden. Am Tag davor lag die Zahl bei 610.730, am Neujahrstag bei 27 400.

Laut RKI haben 61,9 Millionen Menschen (74,5 Prozent) bislang mindestens eine Impfdosis bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.

Brinkhaus hält Scholz zu wenig Engagement bei Pandemiebekämpfung vor

10.59 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) engagiert sich aus Sicht von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus zu wenig bei der Pandemiebekämpfung. Der CDU-Politiker sagte am Freitagmorgen im “Frühstart” von RTL/n-tv, er habe die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel und ihren Kanzleramtsminister Helge Braun ganz anders erlebt als jetzt Scholz. “Da war das Engagement wesentlich größer. Da war auch die Sichtbarkeit nach außen größer.” Als Beispiel nannte Brinkhaus demnach die Durchsetzung der Bundesnotbremse im Frühjahr 2021. Merkel habe sich damals trotz großer Widerstände an die Spitze der Bewegung gestellt. “Ich erwarte eigentlich von Olaf Scholz, dass er jetzt die gleiche Rolle übernimmt.”

Mit Blick auf die Bund-Länder-Runde am Freitag kritisierte Brinkhaus, dass laut Beschlussvorlage ein härteres Vorgehen bei Bars, Kneipen und Clubs fehlt. “Wenn ich zu entscheiden hätte, dann hätte ich gesagt, Bars und Diskotheken, das ist sicherlich momentan nicht notwendig.” Auch in der Gastronomie müsse man besonders vorsichtig sein. Gegebenenfalls seien hier auch Schließungen nötig.

Streeck: “Das wird ein schleichender Übergang sein”

10.30 Uhr: Der Bonner Wissenschaftler Hendrik Streeck prognostiziert einen schrittweisen Ausweg aus der pandemischen Corona-Situation. “Das wird ein schleichender Übergang sein”, sagte Streeck am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung “Markus Lanz”. Es werde nicht den einen Tag der Befreiung von dem Virus geben. Streeck sagte für das Frühjahr einen Abfall der Infektionszahlen voraus. “Dann beginnt die harte Arbeit”, betonte der Virologe.

Das Gesundheitssystem müsse krisenfester gemacht und die Impfkampagne fortgeführt werden. Dann gebe es möglicherweise einen angepassten Impfstoff. Streeck bezeichnete die Debatte über eine allgemeine Impfpflicht als “ein bisschen fehl am Platze”. Er begründete dies unter anderem damit, dass jetzige Impfstoffe bei der Omikron-Variante nur kurz Schutz vor einer Infektion bieten.

Omikron sei Studien zufolge übertragbarer, es gebe aber nicht mehr so viele schwere Verläufe, sagte Streeck. Die Variante dringe auch nicht mehr so gut in die Lunge ein, sondern befalle vor allem die oberen Atemwege. Man werde aber mit einer “enormen Welle” von Infektionen rechnen müssen, auch bei zweifach Geimpften. Streeck warb daher für Auffrischungsimpfungen.


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(fmg/dpa/afp/epd)



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