Corona: RKI mit neuen Zahlen ++ Neuinfektionen hoch, Inzidenz sinkt unter Marke

  • Die Gesundheitsminister der Länder wollen über einen bundeseinheitlichen Wegfall der Corona-Testpflicht für Geboosterte beraten
  • Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich nach einer Corona-Infektion nun doch impfen lassen
  • In Thüringen haben Protestierende 14 Polizisten verletzt
  • In Österreich ist heute für Geimpfte ein dreiwöchiger Corona-Lockdown zuende gegangen
  • Das RKI meldet mehr als 32.600 Neuinfektionen
  • Ein Neuseeländer soll zehnmal an einem Tag geimpft worden sein

Berlin. Die Corona-Lage in Deutschland ist weiter bedenklich. Die Zahl der Neuinfektionen ist nach wie vor hoch. Gleichzeitig kommen in manchen Regionen die Krankenhäuser und Gesundheitsämter mit der Erfassung und den Meldungen ans Robert Koch-Institut (RKI) nicht mehr hinterher. Experten gehen davon aus, dass nicht alle Daten erfasst werden und es eine hohe Dunkelziffer gibt.

Die Bund-Länder-Konferenz mit dem neugewählten Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Donnerstag trotz der angespannten Lage keine neuen Regeln beschlossen. Schließlich hatte sich die Runde erst vor kurzem auf neue Beschlüsse geeinigt. Scholz erklärte anschließend, dass in der kommenden Woche eine Sitzung des neuen Krisenstabs stattfinden soll, um weitere Impfangebote zu unterstützen.




Derweil nimmt die Besorgnis aufgrund der Omikron-Variante zu. Laut Christian Drosten könnte die neue Corona-Variante Deutschland wegen ihrer Verbreitungsfähigkeit schwer treffen. Bei den aktuellen Entwicklungen werde die Pandemie in Deutschland möglicherweise erst in drei Jahren enden, sagte der Virologe in den ARD-“Tagesthemen”.


Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 390,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 402,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 439,2 (Vormonat: 263,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 32.646 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 42.055 Ansteckungen. Jedoch ist bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick



Corona-News von Sonntag, 12. Dezember: Gesundheitsminister beraten Ende der Testpflicht für Geboosterte

12.15 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder wollen in der kommenden Woche über einen bundeseinheitlichen Wegfall der Corona-Testpflicht für dreimal Geimpfte beraten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereite dazu einen Vorschlag vor und wolle diesen der Gesundheitsministerkonferenz am Dienstag vorlegen, sagte ein Sprecher seines Ministeriums am Sonntag.

Ziel ist eine Entscheidung darüber, ob es für dreimal Geimpfte künftig keine Testpflicht mehr bei 2G-plus-Regeln geben soll – also bei einem Zugang für Geimpfte und Genesene plus negativem Test. Klaus Holetschek (CSU), Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, sagte der “Bild am Sonntag”: “Wir Länder brauchen schnell Klarheit, ob und ab wann für dreimal Geimpfte die Testpflicht entfallen kann.” Ein Wegfall der Testpflicht sei “nicht nur medizinisch sinnvoll, sondern liefert auch einen zusätzlichen Impfanreiz”.




Bayern-Profi Kimmich will sich nun doch impfen lassen

12.06 Uhr: Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich dem ZDF zufolge nach einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Der Profi des FC Bayern München sagte dem Sender laut einem Bericht vom Sonntag: “Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen.”


Demonstranten verletzen etliche Polizisten

11.15 Uhr: Im thüringischen Greiz sind bei Auseinandersetzungen mit Protestierenden 14 Polizisten verletzt worden. Nach Aufrufen in sozialen Medien hatten sich am Samstag bis zu 1000 Menschen versammelt. Wie die Polizei mitteilte, bildete sich an einer Brücke zu einem Aufzug, den die Einsatzkräfte stoppten. Protestierende hätten daraufhin versucht, die Polizeikette zu durchbrechen. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot im Einsatz war und auch einen Wasserwerfer bereithielt, setzte daraufhin Pfefferspray ein.

In auf Twitter verbreiteten Videosequenzen war zu sehen, wie Protestierende mit den Einsatzkräften rangelten, um die Absperrung zu durchbrechen. Ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete von einer aggressiven Stimmung. Es würden Böller gezündet, ein Polizist sei mit einer Flasche beworfen und am Fuß getroffen worden.


Zwei der verletzten Polizisten seien vorübergehend nicht dienstfähig, hieß es von der Polizei. Eine verletzte Beamtin sei zeitweilig im Krankenhaus behandelt worden. Die Polizei stellte die Identität von 207 Protestierenden fest, sprach 108 Platzverweise aus und leitete 44 Strafverfahren ein. Außerdem liefen 47 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten.


Auch in Freiburg, Stuttgart und Reutlingen protestierten am Samstag größere Gruppen gegen die Corona-Maßnahmen. In Reutlingen habe es zu gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben, teilte das Polizeipräsidium Reutlingen mit. Demnach seien bis zu 1500 Menschen zu einer Kundgebung gekommen, die zuvor abgesagt worden war. Weil die Demonstrierenden keinen Versammlungsleiter benannten und keine Masken trugen, habe das Amt für Öffentliche Ordnung den Zug aufgelöst.

Anschließend zündeten Teilnehmer Pyrotechnik und Fackeln, so die Polizei. Einige Personen hätten versucht, mit Gewalt die Polizeikette zu durchbrechen. Die Beamten hätten Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt. Mit weiterer Verstärkung sei es dann gelungen, die Demonstranten in einem Park festzuhalten. Wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Beleidigung und versuchter Körperverletzung seien Strafverfahren eingeleitet und etwa 100 Platzverweise erteilt worden.

Lockdown in Österreich endet für Geimpfte

9.35 Uhr: In Österreich ist heute für Geimpfte ein dreiwöchiger Corona-Lockdown beendet worden. In den einzelnen Bundesländern fallen die Lockerungen jedoch unterschiedlich aus: Während im Burgenland, in Tirol und Vorarlberg etwa Gasthaus-Besuche und Hotelübernachtungen wieder möglich sind, dauern die Beschränkungen in anderen Landesteilen noch etwas länger an. Die Stimmung im Land bleibt derweil angespannt – am Samstag protestierten mehr als 40.000 Menschen in teils aufgeheizter Atmosphäre gegen die Corona-Politik der Regierung.




Weggeworfene Masken gefährden Tiere und Umwelt

8.55 Uhr: Wissenschaftler der Universität Portsmouth haben den Zusammenhang von Corona-Maßnahmen in elf Ländern – darunter auch Deutschland und Großbritannien – und der Menge an achtlos entsorgten Corona-Masken und anderer Schutzausrüstung untersucht. Demnach stellen achtlos weggeworfene Corona-Schutzmasken ein ernsthaftes Problem für Umwelt und Tiere dar. Die Wissenschaftler analysierten Daten aus öffentlich zugänglichen Datenbanken und betrachteten den Zeitraum von September 2019 bis zu den ersten sechs Monaten der Pandemie. Von März bis Oktober 2020 stieg die Zahl der nicht ordnungsgemäß entsorgten Masken demnach um das 84-Fache an.


Großbritannien belegte den Platz des negativen Spitzenreiters. Dort machten Masken mit mehr als fünf Prozent aller achtlos weggeworfenen Abfälle im internationalen Vergleich den größten Anteil aus. In Deutschland nahm die Zahl des Maskenmülls im öffentlichen Raum deutlich zu. “Es war keine Überraschung, dass viele entsorgte Masken aufgetaucht sind, aber was uns überrascht hat, war zu sehen, wie stark bestimmte nationale Corona-Maßnahmen das Auftauchen der Masken beeinflusst haben”, schrieb die federführende Forscherin, Keiron Roberts.




Menschen telefonieren in Pandemie mehr

7.36 Uhr: In Corona-Zeiten telefonieren die Menschen in Deutschland nach Angaben eines Netzbetreibers deutlich länger mit dem Handy als zuvor. 2019 dauerte ein durchschnittliches Telefonat über das O2-Mobilfunknetz noch zweieinhalb Minuten. 2020 stieg dieser Wert auf etwa 2 Minuten 50 Sekunden und in diesem Jahr bisher auf circa drei Minuten. Das teilte der Netzbetreiber Telefónica mit. Insgesamt seien bis Anfang Dezember schon mehr als 2,1 Milliarden Stunden über das O2-Handynetz telefoniert worden. Damit wurde der Vorjahreswert von 2,1 Milliarden Stunden schon jetzt knapp übertroffen. Bis Jahresende dürfte der Wert noch deutlich steigen, weil in der Weihnachtszeit traditionell viel telefoniert wird.

Der Grund für den Anstieg der Telefonie-Stunden liegt auf der Hand: In Corona-Zeiten sind die Menschen mehr daheim als vor der Pandemie und haben daher mehr Zeit zum Telefonieren. Früher benutzten sie das Festnetztelefon. Angesichts der auch im Mobilfunk längst üblichen Flatrate-Tarife greifen sie inzwischen aber auch in ihren eigenen vier Wänden zum Handy.


Australien verkürzt Wartezeit auf Booster-Impfungen

6.12 Uhr: Australien will die Wartezeit für eine Booster-Impfung verkürzen, weil immer mehr Fälle der Omikron-Variante im Land gemeldet werden. Wie Gesundheitsminister Greg Hunt in einer Erklärung bestätigte, soll die Frist von sechs auf fünf Monate nach der zweiten Dosis verkürzt werden. “Daten aus Israel zeigen, dass Auffrischungsimpfungen die Infektionsrate in den infrage kommenden Altersgruppen, schwere Erkrankungen bei den über 40-Jährigen und Todesfälle bei den über 60-Jährigen, verringern”, so Hunt. Australien wird in seinem Auffrischungsprogramm die Impfstoffe von Pfizer und Biontech sowie Moderna verwenden.

Corona-News von Samstag, 11. Dezember: Impfpflicht – FDP-Gesundheitspolitiker rechnet mit Geldstrafen für Impfverweigerer von bis zu 2500 Euro

22.03 Uhr: Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann geht davon aus, dass Impfverweigerer nach Einführung einer Corona-Impfpflicht mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden. “Das wird vermutlich als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldstrafe geahndet. Der Rahmen wird sich dabei wahrscheinlich am Verstoß gegen die Masernimpfpflicht orientieren”, sagte Ullmann unserer Redaktion. Bei Verstößen gegen die Pflicht zur Masern-Impfungen bei Kindern drohen Geldstrafen von bis zu 2500 Euro.

Die Ampel-Parteien wollen Anfang 2022 eine allgemeine Corona-Impfpflicht parlamentarisch auf den Weg bringen. Auch der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plädierte zuletzt für Geldstrafen.

Heil will verstärkt Hartz-IV-Empfänger für Corona-Impfung gewinnen

22.02 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will verstärkt Hartz-IV-Empfänger für eine Corona-Impfung gewinnen. Er habe die Bundesagentur für Arbeit und die Länder gebeten, “die erwachsenen Menschen im Grundsicherungsbezug anzuschreiben und über Impfangebote vor Ort zu informieren”, sagte Heil unserer Redaktion. Die Jobcenter sollten die Impfkampagne nach Kräften unterstützen. “Die Anschreibaktionen laufen vor Ort gerade an.” Heil verwies darauf, dass es bereits jetzt zahleiche Aktionen gebe, bei denen mobile Impfteams “auf dem Gelände oder in den Räumen der Jobcenter impfen”.

Familienministerin Spiegel wirbt für leicht zugängliche Impfangebote an Kinder

22.01 Uhr: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat dazu aufgerufen, Impfungen von 5- bis 11-jährigen Kindern zu erleichtern. Überall im Land seien kindgerechte Impfangebote erforderlich: “in Kinderarztpraxen, Impfzentren und mit mobilen Impfteams”, sagte die Grünen-Politikerin unserer Redaktion. Den Start der Kinder-Impfungen an diesem Montag nannte Spiegel ein gutes Signal. “Für viele 5- bis 11-jährige Kinder und ihre Familien ist das eine große Erleichterung”, sagte die Ministerin. “Es ist ganz wichtig, dass sich Familien gut informieren und beraten lassen können und dann hoffentlich zu dem Schluss kommen, ihre Kinder impfen zu lassen. Hierfür gibt die Stiko-Empfehlung eine Orientierung.”

Spiegel betonte: “Quarantäne für Kinder bedeutet nicht nur Lernrückstände, sondern insbesondere das Fehlen einer geregelten Tagesstruktur und fehlenden Kontakt mit Gleichaltrigen.” Schulen und Kitas seien nicht nur Lernorte, “sondern Anker der Stabilität im Leben junger Menschen, die sie unbedingt brauchen”. Gerade mit Blick auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen gelte deshalb: Je mehr Menschen in allen Generationen geimpft seien, “desto besser können wir das Virus bekämpfen”.




Faeser: Demo-Teilnehmer sollen sich mehr von Rechtsextremen abgrenzen

22.00 Uhr: Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Teilnehmer von Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen dazu aufgefordert, sich stärker von Rechtsextremisten und sogenannten Reichsbürgern abzugrenzen. “Rechtsextremisten und Reichsbürger versuchen, die Bewegung zu durchsetzen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen”, sagte Faeser unserer Redaktion. “Leider grenzen sich die bürgerlichen Demonstrationsteilnehmer noch immer zu wenig von diesen Leuten ab.” Es sei wichtig, die Anstrengungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt deutlich zu verstärken, “damit wir die Spaltungsversuche der antidemokratischen Kräfte überwinden”.

Zugleich warnte die Innenministerin vor einer weiteren Radikalisierung der sogenannten Querdenken-Bewegung. “Die Gewaltbereitschaft nimmt zu. Viele Querdenker werden radikaler. Das zeigt sich besonders bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. Dort werden Polizei, Journalisten und Menschen mit anderer Meinung immer öfter und zum Teil sehr grob angegriffen”, sagte Faeser. “Wir sehen die Bedrohungen und Einschüchterungen gegen staatliche Repräsentanten wie den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer oder den Fackelmarsch vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping. Das ist völlig inakzeptabel.” Faeser ergänzte, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz “die Beobachtung aller extremistischen Teile der Bewegung jetzt noch einmal deutlich intensiviert”habe. “Wir haben diese Leute genau im Blick.”


Mehrere Demos gegen Corona-Maßnahmen in bayerischen Städten

19.55 Uhr: In mehreren bayerischen Städten haben am Samstag Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. In Neumarkt in der Oberpfalz trafen sich zunächst 1300 Menschen, wie die Polizei mitteilte. Als sich der Demonstrationszug in Bewegung setzte, hätten sich weitere angeschlossen, so dass in der Spitze rund 2000 Menschen mitliefen. Zu Verstößen sei es nur vereinzelt gekommen, hieß es.

Auch in Fürth versammelten sich nach Polizeiangaben knapp 2000 Menschen zu einer Kundgebung gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die Demonstration sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Bei einem Impfzentrum im niederbayerischen Straubing versammelte sich eine größere Gruppe mutmaßlicher Impfgegner, wie die Polizei mitteilte. Von dort aus sei die Gruppe zum Stadtplatz im Straubinger Zentrum gezogen und diesen mehrfach auf- und abgeschritten. Angemeldet sei die Veranstaltung nicht gewesen, teilte die Polizei mit. In der Spitze seien rund 700 Menschen bei dem Zug mitgelaufen.

Corona-Leugner: Wenn Maskengegner gewalttätig werden

19.37 Uhr: Berlin, Regensburg, Idar-Oberstein: Immer wieder eskaliert die Gewalt durch Maskenverweigerer. Zuletzt wurde ein Tankwart fast überfahren. Lesen Sie dazu: Eskalation bei Corona-Maskengegnern: Gewalttaten schockieren

Betrug mit Covid: Neuseeländer lässt sich gegen Geld zehnmal impfen

18.40 Uhr: Ein Mann in Neuseeland soll gegen Geld bis zu zehnmal an nur einem Tag eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Der Mann sei vermutlich von anderen dafür bezahlt worden, berichtete das Nachrichtenportal Stuff am Samstag. Wo genau dieser Betrug stattfand und wie er entdeckt wurde, war zunächst nicht bekannt. In Neuseeland müssen sich Impfwillige nicht ausweisen.

Das Gesundheitsministerium zeigte sich besorgt und strengte Ermittlungen an. Ärzte bezeichneten laut Stuff das Verhalten sowohl des Mannes als auch derjenigen, die ihn für das Impfen bezahlten, als “gefährlich, dumm und egoistisch”. Gerade wegen der kursierenden Delta-Variante des Virus sei eine Impfung wichtig, hieß es. Eine Ärztin fügte an, am ersten Tag nach der Impfung dürfte es dem Mann nicht sonderlich gut gegangen sein.


Rund 44.000 Menschen bei Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Wien

18.12 Uhr: In Wien haben am Samstag erneut zehntausende Menschen gegen die geltenden Corona-Maßnahmen und die von der Regierung angekündigte Impfpflicht demonstriert. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Nachmittag unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete, befanden sich etwa 44.000 Menschen am Heldenplatz in der Hauptstadt. Dort wetterte der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, gegen die Politik der Regierung. Auch in anderen Städten der Alpenrepublik fanden Proteste statt.

Kickl kündigte an, die Protestaktionen würden so so lange andauern, bis die Regierung “vor die Hunde” gehe. “Wir alle können dazu einen Beitrag leisten”, sagte er bei der von seiner Partei als “Megademo für Freiheit gegen Chaos und Zwang” angekündigten Kundgebung. Neben Kickl ergriffen auch andere FPÖ-Vertreter das Wort. Anschließend setzte sich ein Protestmarsch in Gang.

Bevölkerungsdaten zeigen: Impfschutz gegen Omikron verringert

16.39 Uhr: Forscher haben in einer Bevölkerungsstudie Hinweise darauf gefunden, dass die Wirkung der Corona-Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca gegen die Omikron-Variante schwächer ausfällt als gegen die Delta-Variante. Eine Auffrischungsimpfung hebt den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an, berichten die Forscher um Nick Andrews von der UK Health Security Agency (UKHSA) in einer noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie. “Diese wichtige UK Studie zu Omikron zeigt erstmals klarer, wie ansteckend Variante ist”, schreibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Samstag dazu auf Twitter. “Frühe Boosterimpfung scheint sinnvoll, wahrscheinlich notwendig.” Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse unter anderem aufgrund der noch geringen Zahl von Ansteckungen mit der Omikron-Variante mit Vorsicht zu interpretieren seien.

Die Wissenschaftler hatten bei insgesamt 581 symptomatischen Infektionen die Omikron-Variante nachgewiesen. Im gleichen Zeitraum wurden mehr als 56.000 Infektionen mit der Delta-Variante bestätigt. Die Auswertung der Daten ergab, dass der Schutz vor symptomatischer Infektion mit Omikron 15 Wochen nach der zweiten Dosis Biontech auf 34 Prozent sinkt.

Coronaviren im Internet angeboten? Mann in Niederlanden festgenommen

16 Uhr: Die niederländische Finanzpolizei hat einen Mann festgenommen, der im Internet die Lieferung von Coronaviren zur Selbstinfektion angeboten haben soll. Der Tatverdächtige stehe in Verbindung mit einer entsprechenden Homepage, die inzwischen abgeschaltet worden sei, berichtete die Einheit für Betrugsbekämpfung des Finanzministeriums (FIOD) in Den Haag.

Für 33,50 Euro sie dort die Zustellung eines sogenannten Coronakits per Post angeboten worden, berichtete die Zeitung “De Telegraaf” am Samstag. Angeblich soll es ein Röhrchen mit einer Viren-Flüssigkeit sowie einen Selbsttest enthalten haben. Die Anbieter versprachen demnach, dass die Viren nicht älter als drei Monate seien und Käufer damit “sicher sein können, dass auch die letzten Mutationen und Varianten mit dabei sind”.

Rund 15.000 Menschen bei Protest gegen Corona-Maßnahmen in Wien

15.57 Uhr: In Österreich sind erneut zahlreiche Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Rund 15.000 Menschen kamen nach Angaben der Polizei bei einer Kundgebung am Samstag auf dem Wiener Heldenplatz zusammen. Der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, rief zu Widerstand gegen den ab Februar geplanten Impfzwang auf. Diese Maßnahme wie auch der zeitlich unbegrenzte Lockdown für Ungeimpfte seien ein “Anschlag auf die Menschlichkeit”. “Diese Regierung handelt sadistisch”, sagte der Rechtspopulist vor seinen Anhängern. Die Regierung plant mit Unterstützung von vier der fünf Parlamentsparteien eine Impfpflicht als Vorbereitung gegen weitere Corona-Wellen. Es drohen hohe Strafen für Impfverweigerer.

Demo gegen Maßnahmen in Schwerin

14.59 Uhr: In Schwerin haben mehrere hundert Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Nach Angaben der Polizei versammelten sich zunächst etwa 370 Menschen, im Verlauf der Demonstration stieg die Zahl der Teilnehmenden auf 760. Die angemeldete Veranstaltung sei friedlich und ohne Ausschreitungen verlaufen, sagte eine Sprecherin.

Verfassungsgericht führt 2G-plus-plus-Regel ein

14.30 Uhr: Das höchste deutsche Gericht verlangt 2G plus plus für seine nächste Verhandlung. Alle, die am Verhandlungstag das Gebäude des Bundesverfassungsgerichts betreten wollen, neben einem Genesenen- oder Geimpften-Nachweis, die “Vorlage eines negativen Corona ‘PCR-Tests'” erforderlich, der maximal 48 Stunden zurückliegen darf. Bei einer 2G-plus-Regelung würde neben einem Genesenen- oder Geimpften-Nachweis ein Schnelltest reichen.

2G-Plus-Plus gilt für Besucher und Journalisten, aber auch alle Prozessbeteiligten, Mitarbeiter des Gerichts und selbst die Richterschaft. Auch eine bereits erfolgte Boosterimpfung würde daran nichts ändern, wie es auf Nachfrage heißt. Üblicherweise gelten in Gerichtssälen derzeit, je nach Bundesland und Gericht, 3G- oder 2G-Regeln. Dass die Richterinnen und Richter des Ersten Senats solche schwerwiegende Zugangsbeschränkungen für zulässig erachten, könnte die Pandemie-Regeln auch über das Gericht hinaus beeinflussen. Somit könnten auch andere Gerichte nachziehen beziehungsweise auch weitere Behörden und Unternehmen diese Regelung übernehmen wollen.


Ein solcher Test kostet etwa 60 Euro. Besucher müssen für die Kosten selbst aufkommen. Im Falle eines positiven Tests dürften die betreffenden Personen zudem nicht an der Verhandlung teilnehmen. Dabei gilt auch für Verhandlungen des Verfassungsgerichts der Grundsatz der Öffentlichkeit.

Schwesig: Kampf gegen Corona wichtigste Aufgabe

13.44 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat den Kampf gegen Corona als momentan vordringliche Aufgabe der Politik bezeichnet. “Das ist jetzt die wichtigste Aufgabe, dass wir dieses Land aus der Pandemie führen”, sagte Schwesig auf dem SPD-Parteitag in Berlin. Mit Blick auf den neuen SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte Schwesig, nicht einer alleine werde die Pandemie bekämpfen können. Dies gehe nur gemeinsam.

Zentral sei in diesem Zusammenhang auch entschlossenes Eintreten gegen Einschüchterungsversuche von Gegnern der Corona-Maßnahmen. “Es ist eine Minderheit, die diese Gesellschaft bedrohen will, und diese Bedrohung dürfen wir nicht zulassen.” Schwesig erinnerte daran, dass die Polizei vor wenigen Tagen Menschen gestoppt hatte, die sich zu einem Fackelaufzug vor ihrem eigenen Haus aufmachen wollten. Erst wenige Tage zuvor hatte ein solcher Aufzug vor dem Wohnsitz der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping bundesweit für Empörung gesorgt.


Fast ein Viertel der Deutschen geboostert

11.19 Uhr: Den vierten Tag in Folge haben am Freitag mehr als eine Million Menschen in Deutschland eine Corona-Impfung bekommen. Insgesamt 1,055 Millionen Dosen wurden am Vortag verabreicht, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervorgeht. 915.000 davon waren den Angaben zufolge Auffrischungsimpfungen.

Insgesamt haben mittlerweile rund 18,7 Millionen Menschen eine sogenannte Boosterimpfung erhalten – das entspricht etwa 22,5 Prozent der Bevölkerung. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden.

Drosten wohl im neuen Corona-Expertenrat der Regierung

10.02 Uhr: Ein neuer Coronavirus-Expertenrat soll die Bundesregierung künftig in Sachen Pandemie-Bekämpfung beraten. Wie die “Welt am Sonntag” vorab berichtet, gehört dem sogenannten “Wissenschaftlichen Expertengremium” laut Mitgliederliste unter anderem Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, an.

Hausärzte-Funktionär rechnet mit vierter Impfung

9.36 Uhr: Die derzeitigen Booster-Impfungen werden nach Einschätzung des Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt nicht die letzten sein, die gegen Corona nötig werden. “Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird”, sagte er der “Bild”-Zeitung. Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann “schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung” verabreicht werden könne, “um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen”.

Es zeichnet sich bereits ab, dass Impfungen gegen die Virusvariante Omikron nötig werden könnten. Die Hersteller Biontech/Pfizer gehen davon aus, dass ihr Impfstoff weiterhin vor einer schweren Erkrankung schützt. Bis März wollen sie – unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung – einen an Omikron angepassten Impfstoff bereitstellen.


DIHK fordert “Bändchen-Lösung” im Einzelhandel

8.02 Uhr: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert Erleichterungen bei 2G-Kontrollen. DIHK-Präsident Peter Adrian verweist in der “Welt am Sonntag” auf Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz als beispielhaft. “Dort, wie beispielsweise auch in Hamburg und Nordrhein-Westfalen, besteht außerdem die Möglichkeit der Bändchen-Lösung.” Hierbei wird der Impfstatus einmal kontrolliert, dann bekommen die Kunden ein farbiges Bändchen, mit dem sie an diesem Tag überall im Einzelhandel vor Ort einkaufen können.

DIVI-Generalsekretär: “Wir müssen damit rechnen, dass durch Omikron mehr Kinder erkranken”


5.31 Uhr: Angesichts der drohenden Ausbreitung der Omikron-Variante rechnen Experten mit einer Zunahme von Covid-Erkrankungen bei Kindern: “Die Zahl der infizierten Personen und damit auch der Kinder wird dramatisch ansteigen”, sagte der Kinder-Intensivmediziner und DIVI-Generalsekretär Florian Hoffmann unserer Redaktion. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man zwar noch nicht sagen, ob Omikron auch häufiger zu schwereren Krankheitsverläufen führe. Doch selbst wenn Omikron mildere Verläufe erzeuge als Delta, könne allein die hohe Anzahl an Infizierten dazu führen, dass in absoluten Zahlen mehr Kinder ins Krankenhaus müssten als jetzt. “Wir müssen also in jedem Fall damit rechnen, dass durch Omikron mehr Kinder erkranken.”


Sollte Omikron dagegen ebenso schwere Verläufe verursachen wie Delta, würden mit Sicherheit deutlich mehr Kinder als heute auf die Intensivstationen kommen. Sollte Omikron sogar zu noch schwereren Verläufen als bei den bisherigen Varianten führen, “werden wir einen massiven Anstieg bei den schwerkranken Kindern sehen”. Mitte Januar, so Hoffmann, werde Omikron in Deutschland wahrscheinlich die vorherrschende Variante sein. “Bis dahin werden wir im Verlauf genug Daten vor allem aus England haben, um zu wissen, wie gefährlich Omikron für Kinder wird.”

Omikron-Gefahr – Infektiologen für schnelleres Boostern

5.00 Uhr: Angesichts der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus sprechen sich Infektiologen für kürzere Zeitabstände zwischen Zweit- und Drittimpfung aus. Eine schnelle Boosterung sei eine der wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen, um die Verbreitung von Omikron einzudämmen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, unserer Redaktion. “Um das rasch zu erreichen, muss man auch an eine mögliche Verkürzung des Abstands zur zweiten Dosis denken”, betonte der Fachmediziner.

Eine raschere Boosterung könne sowohl die Ausbreitung der Delta-Variante wie auch die der Omikron-Variante beeinflussen, “das zeigen die Erfahrungen aus Israel sehr eindrücklich”, sagte Salzberger. Er schloss sich ausdrücklich der Haltung des Berliner Charité-Virologen Christian Drosten an, der deutlich mehr Tempo bei den Auffrischimpfungen fordert. “Ja, wir sind da ganz bei Herrn Drosten”, sagte Salzberger.

Corona-News von Freitag, 10. Dezember: Minister Heil äußert sich zu Umsetzung von 3G in Betrieben

  • Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich zufrieden über die Umsetzung der Corona-Schutzvorschriften in den Betrieben geäußert. “Die Regeln sind klar und gut – und ich bin dankbar, dass sie von Arbeitgebern und Beschäftigten überwiegend vorbildlich umgesetzt werden”, sagte er unserer Redaktion. Lesen Sie hier das komplette Interview: Minister Heil: Auszeit vom Job – und der Staat zahlt
  • Biontech-Gründer Ugur Sahin gab neue Laborergebnisse und Fortschritte bei der Impfstoffproduktiob bekannt. In einem LinkedIn-Post, in dem es zunächst um seinen eigenen Impfstatus ging, teilte er mit: “Die Daten unserer Labortests sowie vieler anderer Experten zeigen, dass Booster mit dem aktuellen Impfstoff die Immunantwort gegen das Delta und die sich ausbreitende Omikron-Variante verbessern. Eine große Studie, die gestern in NEJM veröffentlicht wurde, unterstreicht, dass Booster helfen, Leben zu retten.
  • Biontech-Chef Ugur Sahin hat sich am Freitagabend gegen Spekulationen um seinen und den Impfstatus seiner Frau gewehrt. Auf der Plattform LinkedIn veröffentlichte er einen Post, in dem es heißt: “In den sozialen Medien gab es Fehlinformationen, dass ich angeblich nicht geimpft bin. Tatsächlich haben meine Frau und ich beide 3 Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs erhalten.” Um die falschen Gerüchte aus der Welt zu schaffen, hätten ihm bereits Freunde zur Veröffentlichung eines Fotos gedrängt, auf dem Sahin geimpft wird. Er habe es bisher aus Prinzip abgelehnt, da er sich für die Kommunikation wissenschaftlicher Fakten statt persönlicher Informationen berufen fühle
  • Im Kampf gegen die neue Coronavirus-Variante Omikron hat Russlands Präsident Wladimir Putin ein Flugzeug mit Ärzten und medizinischer Ausrüstung nach Südafrika geschickt. Die Iljuschin Il-76 des Zivilschutzministeriums brachte ein mobiles Labor, Epidemiologen und Virologen sowie Experten des Gesundheitsministeriums in das Land, wie die Behörden in Moskau am Freitag mitteilten. Auch Zivilschutz-Experten seien an Bord, hieß es.
  • Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thoma Mertens, bedauert nach eigenem Bekunden seine Äußerung, wonach er ein siebenjähriges Kind derzeit als Vater nicht gegen Corona impfen lassen würde. Es sei ein “Fehler” gewesen, “dass ich überhaupt etwas Persönliches gesagt habe”, sagte Mertens am Freitag dem Nachrichtensender “Welt”. Vorwürfe, er selbst sei ein Impfskeptiker, wies er entschieden zurück.
  • AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat sich nach eigenen Angaben nicht mit Corona infiziert. “Falscher Alarm: Das Ergebnis meines zweiten PCR-Tests ist erfreulicherweise negativ”, schrieb sie am Freitagnachmittag bei Twitter. Einige Stunden vorher hatte die 42-Jährige getwittert: “Wegen eines positiven Corona-Tests konnte ich heute leider nicht an der wichtigen Abstimmung im Bundestag teilnehmen. Ich werde noch heute einen zweiten Test zur Überprüfung abgeben.” Nach Angaben ihres Sprechers war sie am Donnerstag im Bundestag getestet worden. Sie habe keine Symptome.
  • 500 sind bei einem polizeibekannten Reichsbürger im schwäbischen Memmingen gefunden worden. Auch drei gefälschte Stempel von Impfzentren in Baden-Württemberg entdeckten die Beamten, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der 36-jährige Mann sei den Behörden seit 2020 als Mitglied der Reichsbürger-Szene bekannt. Bei der Festnahme habe er Widerstand geleistet und dabei drei Beamte verletzt.
  • In Niedersachsen soll es von Heiligabend bis zum 2. Januar landesweit verschärfte Corona-Maßnahmen geben. Dann müssen etwa Diskotheken schließen und es sind nur Veranstaltungen mit weniger Menschen erlaubt. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Hannover an.
  • Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben ihren Kurs für offene Schulen in der Corona-Pandemie bekräftigt. “Der Plan heißt, die Schulen offenzuhalten. (…) Und der Plan ist, das auch durchzuhalten”, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Freitag. In einem Beschluss der KMK heißt es, der kontinuierliche Präsenzunterricht habe weiterhin höchste Priorität, um das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe zu gewährleisten. Auch an den Hochschulen soll der Präsenzbetrieb weiterlaufen. Von Bildungsgewerkschaften und vom Lehrerverband kam Zustimmung und Kritik.

  • Schauspielerin Julia Dietze hat in einem kurzen Gespräch mit einem US-Journalisten Vergleiche zwischen der Corona-Pandemie und der Nazi-Zeit gezogen. Die Geschichte wiederhole sich, so die “Fak juh Göthe”-Darstellerin. Impfvorschriften würden zu einem Polizeistaat, ständig würde man nach seinen “Papieren” gefragt. Was passiert, als sie der Journalist auf den kruden Vergleich anspricht, lesen Sie hier.
  • Das Kölner Wahlkreisbüro des neuen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) ist in der Nacht zu Freitag mit Parolen besprüht worden, die offenbar im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen stehen. Wie eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte, schmierten Unbekannte unter anderem “Krankheitsminister” und “Mörder” sowie “Hände weg von unseren Kindern” an das Büro. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen.
  • Kurz nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat der begrenzten Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Deutschland zugestimmt. Damit ist die von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossene Sache.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht nicht davon aus, dass Corona in seiner Amtszeit besiegt werden kann. “Da muss man realistisch sein. Die Varianten gehen erstmal weiter”, sagte Lauterbach in einem Interview bei “Bild TV”. Ziel müsse sein, dass so gut geimpft werde, “dass selbst bei neuen Varianten keine Gefahr besteht und diese sich nicht weiter verbreiten”.
  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der Bundestag eine erste begrenzte Impfpflicht für Gesundheitspersonal und weitere Krisenregelungen beschlossen. Für das Gesetz der Ampel-Koalition von SPD, FDP und Grünen stimmten am Freitag 571 Abgeordnete. Mit Nein votierten 80 Abgeordnete, 38 enthielten sich. Am Nachmittag soll darüber auch noch der Bundesrat in einer Sondersitzung abschließend entscheiden.
  • Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung befürwortet weiterhin eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. 68 Prozent der Befragten äußerten in dem am Freitag veröffentlichten ZDF-“Politbarometer” diese Ansicht. 31 Prozent wandten sich gegen eine Impfpflicht. Dies entspricht ungefähr dem Stimmungsbild der vorherigen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie zum obersten Ziel der neuen Bundesregierung erklärt. Die Ampel-Koalition habe sich Vieles vorgenommen. “Das oberste Ziel ist für uns der Schutz der Bevölkerung in der Gesundheitskrise”, sagte der SPD-Politiker am Freitag im Bundestag in der Debatte über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes. “Wir werden alles tun, um diese Krise schnell zu beenden.”
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringt auf eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Diese gehöre zu den zwei Dingen, die aus der Corona-Krise herausführen können, sagte Lauterbach dem “Spiegel” in einem am Freitag online veröffentlichten Interview: “Das zweite ist eine erfolgreiche Boosterkampagne.”
  • Intensivmediziner erwarten, dass Omikron in wenigen Wochen die vorherrschende Virus-Variante in Deutschland sein wird: “Wir gehen davon aus, dass sich Omikron sehr schnell durchsetzen wird”, sagte Christian Karagiannidis, Leiter des DIVI-Intensivregisters, dieser Redaktion. “Das hieße, dass die Fallzahlen um Weihnachten zu steigen beginnen, bereits Ende Januar könnte Omikron die dominierende Variante sein.”
  • Sieben Deutsche haben sich nach einer Untersuchung in Südafrika trotz Booster-Impfung mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. “Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert”, sagte Wolfgang Preiser, Mitglied des Forschungskonsortiums, das die Variante entdeckt hat, dem “Tagesspiegel”.
  • Der neue Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat zu einer konsequenten Strafverfolgung von Drohungen und Hetze durch sogenannte Querdenker aufgerufen. “Morddrohungen, Beschimpfungen oder Beleidigungen, wie sie zuletzt wieder verstärkt aus der Szene der sogenannten Querdenker geäußert wurden, sind inakzeptabel und verletzen immer wieder rechtliche Grenzen”, sagte Buschmann dieser Redaktion.
  • Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) sieht seine in Krankenhäusern beschäftigten Reinigungskräfte vom geänderten Infektionsschutzgesetz benachteiligt. “Ohne Not und völlig willkürlich nimmt die Ampel zehntausende geimpfte Reinigungskräfte, die für Hygiene, Desinfektion und Sauberkeit in Krankenhäusern sorgen, aus den bisherigen internen Testkonzepten der Krankenhäuser heraus”, sagte BIV-Geschäftsführer Johannes Bungart dieser Redaktion.

Corona-News von Donnerstag, 9. Dezember: Intensivmediziner erwarten, dass Omikron vorherrschend wird

  • Intensivmediziner erwarten, dass Omikron in wenigen Wochen die vorherrschende Virus-Variante in Deutschland sein wird: “Wir gehen davon aus, dass sich Omikron sehr schnell durchsetzen wird”, sagte Christian Karagiannidis, Leiter des DIVI-Intensivregisters, unserer Redaktion. “Das hieße, dass die Fallzahlen um Weihnachten zu steigen beginnen, bereits Ende Januar könnte Omikron die dominierende Variante sein.”
  • Die Bürger müssen sich nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch langfristig auf Corona-Impfungen einstellen. “Wir werden wohl noch länger impfen müssen”, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Deshalb sei es sinnvoll, dass die Impfstrukturen, die nun etabliert würden, nicht so schnell wieder heruntergefahren würden. Scholz erwähnte Impfzentren in Kommunen, mobile Impfteams und auch Impfungen etwa in Apotheken, die jetzt gesetzlich ermöglicht werden.
  • Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat angesichts der zugespitzten Corona-Lage die neue Bundesregierung zu einer schnellen Umsetzung der Impfpflicht aufgefordert. Es gebe wissenschaftliche Zweifel, dass die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen ausreichten, wenn sich die Omikron-Variante weiter ausbreite, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstag in Berlin nach Beratungen der Länder mit dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
  • Der Virologe Christian Drosten hält die Omikron-Variante für besorgniserregend. Der Blick nach Südafrika habe gezeigt, wie rasant sie sich verbreitet und wie gefährlich sie auch für Kinder sein kann, sagte er in den “Tagesthemen”. Daten aus mehreren Ländern wie Südafrika, Dänemark und England zeigten, dass sich das Infektionsgeschehen etwa alle drei Tage verdoppele. “Das ist deutlich schneller als das, was wir von der Delta-Variante gewohnt waren”, so Drosten. Auch bereite es ihm Sorgen, dass in Südafrika vor allem Kinder unter fünf Jahren verstärkt ins Krankenhaus müssen mit schweren Verläufen.
  • Nach langen Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten stellt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstagabend in einer Pressekonferenz die Ergebnisse vor. Es sei festgelegt worden, dass alle Vorhaben im Kampf gegen die Corona-Pandemie aktiviert werden, der neue Krisenstab sei bereits aktiv. Kommender Woche soll der Expertenrat zusammenkommen. Es sollten dann auch kurzfristig Entscheidungen von Bund und Ländern getroffen werden können. Scholz sicherte gemeinsame Anstrengungen mit den Ländern zu, um die Corona-Impfungen in Deutschland deutlich zu beschleunigen.
  • Die Regierungschefs und -chefinnen der Länder fordern Maßnahmen gegen die zunehmende Hetze und Verschwörungstheorien im Netz in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) sprach sich am Donnerstag nach dpa-Informationen dafür aus, dass Kommunikationsdienste, die sich faktisch zu einem “offenen sozialen Netzwerk mit Massenkommunikation” entwickelten, durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz angemessen reguliert werden sollten.
  • Die Omikron-Variante von Sars-CoV-2 könnte die Anpassung der Impfstoffe notwendig machen. Wie lange würde es dauern? Lesen Sie dazu: Omikron: So lange könnte die Anpassung der Impfstoffe dauern
  • Die Regierungschefs der Länder haben Klärungsbedarf bei der geplanten Impfpflicht. Die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen erwarten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Aufklärung vom neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ob die geplante Impfpflicht verschoben werden soll. In der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstag seien Ungereimtheiten bei den diesbezüglichen Plänen und Ankündigungen erörtert worden, hieß es aus Länderkreisen.
  • Booster-Impfungen gegen Covid-19 könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch schon nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, “sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung”, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam.
  • Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat Corona-Impfungen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren wie erwartet nur mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen. Unsere Redaktion hatte bereits im Vorfeld der Verkündung von entsprechenden Überlegungen der Stiko-Mitglieder berichtet. Wie das Gremium am Donnerstag in Berlin mitteilte, empfiehlt es zusätzlich Impfungen in dieser Altersgruppe auch für Kinder, in deren Umfeld Risikopatienten leben, die sich selbst nicht durch Impfungen schützen können. Für alle anderen Kinder soll eine Impfung bei “individuellem Wunsch” möglich sein.
  • Wer sich in Österreich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt, muss ab Februar 2022 mit hohen Geldstrafen rechnen. Der am Donnerstag in Wien vorgestellte Gesetzentwurf sieht Geldstrafen von 600 Euro in einem verkürzten Verfahren und von bis zu 3600 Euro in einem ordentlichen Verfahren vor.
  • Das Robert Koch-Institut hat am Donnerstagmorgen wohl zunächst die falsche Siebe-Tage-Inzidenz gemeldet. Diese lag überraschend niedrig bei 338,1. Später korrigierte das Institut die Inzidenz auf 422,3. Grund für den Fauxpas seien technische Probleme gewesen, sagte ein RKI-Sprecher dem Nachrichtenportal t-Online.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will sich noch in dieser Woche einen Überblick über die in Deutschland vorrätigen Mengen an Corona-Impfstoffen verschaffen. “Wir haben die Grundlage für 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende”, sagte er dem “Spiegel” nach Angaben vom Donnerstag. “Wir machen jetzt am Freitag erst mal eine Inventur im Haus mit allen Fachabteilungen.”
  • Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hält angesichts der aktuellen Entwicklung in der Corona-Pandemie eine gesetzliche Regelung zur sogenannten Triage für überfällig. “Der Impfstatus darf keine Rolle spielen” bei der Frage, wer im Falle einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems eine intensivmedizinische Behandlung erhalte, betonte DIMR-Direktorin Beate Rudolf am Donnerstag in Berlin. Auch eine Person, die sich “unvernünftig oder unsolidarisch” verhalte, habe ein Recht auf Gesundheit.
  • Der Impfrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt weiterhin keine allgemeine Corona-Auffrischimpfung, wie sie Deutschland und viele andere Länder bereits anbieten. Es gehe um faire Impfstoffverteilung, sagte der Vorsitzende des unabhängigen Beirats für Immunisierungsfragen (SAGE), Alejandro Cravioto, am Donnerstag in Genf. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sei die Lage anders, für sie hat der Rat schon zuvor eine dritte Impfdosis empfohlen.
  • Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstreicht die Wichtigkeit der Booster-Impfung im Kampf gegen die neue Corona-Mutation Omikron. “Die Impfung ist nur abgeschlossen, wenn man dreimal geimpft wurde”, sagte er am Mittwoch im ZDF-“heute journal”. Zwar würden zwei Impfdosen mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung abmildern, doch erst drei Impfungen schützten wohl “sehr gut” vor einem schweren Verlauf.
  • In Folge der Corona-Pandemie sind die Bildungsausgaben in Deutschland erheblich gestiegen. Vergangenes Jahr gaben Bund, Länder und Gemeinden 159,6 Milliarden Euro aus, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Das waren demnach rund 9,1 Milliarden Euro oder sechs Prozent mehr als im Jahr 2019.
  • Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird die Corona-Schutzimpfung bei den Fünf- bis Elfjährigen zunächst voraussichtlich nur für Kinder mit bestimmten Risiken empfehlen: Nach Informationen dieser Redaktion sprachen sich die Experten bei ihrer Sitzung am Mittwochnachmittag gegen eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder in dieser Altersgruppe aus.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat wegen stark steigender Infektionszahlen eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen für England angekündigt. Johnson kündigte am Mittwoch Zugangsbeschränkungen für Großveranstaltungen an. Bürger müssen nun einen Nachweis der Corona-Impfung oder eines negativen Tests vorzeigen, bevor sie in Fußballstadien oder Nachtclubs dürfen.
  • Die Zahl der freien Intensiv- und Beatmungsbetten in Deutschland ist laut dem Intensivmediziner Christian Karagiannidis auf den niedrigsten bisher erfassten Stand gesunken. Das mache ihm Sorgen insbesondere in Hinblick auf die Variante Omikron, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters der Deutschen Presse-Agentur zum Stand vom Mittwoch. Die neue Corona-Variante werde sich mit hoher Geschwindigkeit durchsetzen.
  • Die US-Gesundheitsbehörden haben die Verwendung eines Medikaments mit synthetischen Antikörpern zugelassen, das Menschen gegen eine Corona-Infektion schützen soll. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Mittwoch eine Notfallzulassung für das von Astrazeneca entwickelte Medikament Evusheld. Die Behörde warnte allerdings, das Medikament sei “kein Ersatz” für Menschen, bei denen die Impfung empfohlen wird.
  • Vor dem Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine bessere Versorgung der Kliniken mit Covid-Medikamenten gefordert: Das Impfen sei die stärkste Waffe im Kampf gegen das Virus.

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(fmg/dpa/afp/epd)



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