++ Corona-Gipfel Live: RKI empfiehlt „maximale Kontaktbeschränkung“ – Lockdown wird vorbereitet

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  • Andreas Apetz

  • Lukas Rogalla

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Die Omikron-Variante sorgt für Verunsicherung in Gesellschaft und Politik. Rufe nach härteren Maßnahmen werden laut. Deshalb findet am Dienstag ein Corona-Gipfel statt.

  • Am Dienstag beraten Bund und Länder auf einem neuen Corona-Gipfel*.
  • Zentraler Streitpunkt sind die Corona-Regeln*, unter anderem werden verschärfte Kontaktbeschränkungen gefordert. Als Begründung wird die Ausbreitung der Omikron-Variante* genannt.
  • Auch über einen erneuten Lockdown in Deutschland wird diskutiert. Ein Teil-Lockdown ist in Planung
  • Die Nachrichtenlage zum Corona-Gipfel im Live-Ticker.

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+++ 12.45 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat auf Twitter „maximale Kontaktbeschränkungen“ bis Mitte Januar 2022 empfohlen. Dies sei die notwendige Maßnahme, um die in Deutschland beginnende Omikron-Welle zu bewältigen.

+++ 12.25 Uhr: Offenbar stehen neben Clubs und Diskotheken auch Bars vor der Schließung. In einem Interview vom Dienstagmorgen mit der Bild-Zeitung spricht die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP, Christine Aschenberg-Dugnus, davon, dass auch Bars von Schließung betroffen seien. In der bisher bekannten Beschlussvorlage des Corona-Gipfels war die Rede von „Tanzlustbarkeiten“. „Es ist jetzt nicht die Zeit, Bars und Clubs offenzuhalten“, sagt die FDP-Politikerin im Gespräch mit der Bild. Auch über Schulschließungen müsse man sich laut Aschenberg-Dugnus Gedanken machen.

RKI-Präsident Lothar Wieler.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Corona-Gipfel: Beschlussvorlage plant Teil-Lockdown – Harter Lockdown nach dem Jahreswechsel?

+++ 11.45 Uhr: Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte der Grünen, sieht in dem vom Corona-Gipfel vorbereiteten Teil-Lockdown (siehe Update v. 20.12.2021, 14.45 Uhr) einen wichtigen Schritt zur Vorbereitung eines flächendeckenden Lockdowns. Dieser könnte je nach Entwicklung der pandemischen Lage bald nötig sein, erklärt Dahmen am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Die Ausbreitung der Omikron-Variante könnte es erfordern, dass ein Lockdown „ohne neue lange Beratungen“ umgesetzt werden muss. „Wir müssen darüber hinaus vorbereiten, dass wir auch einen weiter gehenden Lockdown auf den Weg bringen können“, so der Grünen-Politiker.

Dahmen spricht von Maßnahmen, die an wieder an einen harten Lockdown zu Beginn des Jahres erinnern. Laut dem Gesundheitsexperten könne es sein, dass in naher Zukunft nur Apotheken und Geschäfte zur Abdeckung des täglichen Bedarfs offen haben werden. Es sei wichtig, „konsequent vorausschauend zu handelnd“, um auf die Omikron-Variante entsprechend reagieren zu können.

Kontaktbeschränkungen ab dem 28. Dezember: Das sind die Pläne des Corona-Gipfels

+++ 11.05 Uhr: Warum die in der Beschlussvorlage des Corona-Gipfels geplanten Kontaktbeschränkungen erst ab dem 28. Dezember 2021 gelten sollen, erklärt Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Chartié in Berlin. Kroemer sagt, man könne davon ausgehen, dass die Omikron-Welle in den ersten Januar-Tagen zu erwarten sei. Die Kontaktbeschränkungen seien nur über einen kurzen Zeitraum aufrechtzuerhalten. Deshalb wolle man die Maßnahme erst kurz vor Beginn der Welle verhängen. Ansonsten bestünde das Risiko, dass die Aufhebung mit Beginn der neuen Omikron-Welle zusammenfallen könnte. Das erfuhr die Bild-Zeitung aus intenen Gesprächen zwischen dem Kanzleramt und dem Charité-Chef.

Bundeskanzler Olaf Scholz trifft sich am Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder zum Corona-Gipfel.

© Michael Kappeler/dpa

Heyo Kroemer erklärt auch, dass die Kontaktbeschränkungen, alleine aus Expertensicht sehr zeitnah und „langfristig“ eingeführt werden sollten. Der Expertenrat habe sich jedoch aufgund politischer Debatten für einen „konsensfähigen Weg entschieden“.

Corona-Gipfel heute: Beschlussvorlage bekannt – Darum wird es gehen

+++ 10.30 Uhr: Auf Deutschland kommen härtere Corona-Regeln zu. Das geht aus der bereits bekannten Beschlussvorlage des Corona-Gipfels hervor. Neben strengeren Kontaktbeschränkungen über Silvester und Weihnachten soll auch Impftempo über den Jahreswechsel hinweg hochgehalten werden. Laut Beschlussvorlage sei es das Ziel bis Ende Januar weitere 30 Millionen Impfungen – sowohl Erst-, Zweit- als auch Booster-Impfungen – zu verabreichen. Auch das Impfangebot für Kinder soll intensiviert werden, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu verlangsamen.

Michael Müller, Olaf Scholz und Hendrik Wüst auf dem Corona-Gipfel Anfang Dezember.

© Michael Kappeler/AFP

Update vom Dienstag, 21.12.2021, 9.45 Uhr: Wie geht es mit den Schulen weiter? Auch darüber wird beim heutigen Corona-Gipfel diskutiert werden. Aus der bisher bekannten Beschlussvorlage geht noch nicht hervor, ob Maßnahmen wie verlängerte Weihnachtsferien oder flächendeckende Schulschließungen geplant sind. Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will weiter Schulschließungen um jeden Preis vermeiden. „Kinder und Jugendliche haben schon bisher eine große Last in der Corona-Pandemie getragen. Sie brauchen beste Bildung. Die Lernrückstände dürfen nicht noch zunehmen.“ Solange man noch ins Fußballstadion gehen könne, dürfe keine Schule schließen, so die FDP-Politikerin vor dem Bund-Länder-Treffen am heutigen Dienstag über schärfere Beschränkungen zum Jahreswechsel.

Länder halten Schulschließungen angesichts der Omikron-Verbreitung für denkbar. „Distanzunterricht für eine begrenzte Zeit nach den Weihnachtsferien kann eine Möglichkeit sein, die Verbreitung der Omikron-Variante zu erschweren“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dies müsse jedoch eine Ausnahme bleiben, die allein der aktuellen Situation geschuldet sei.

Corona-Gipfel: Beschlussvorlage sieht Geisterspiele vor

+++ 20.10 Uhr: Dem deutschen Sport inklusive der Fußball-Bundesliga droht ab dem 28. Dezember die Rückkehr der Geisterspiele. Das geht aus der Beschlussvorlage für das Bund-Länder-Treffen am Dienstag hervor. „Überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen finden spätestens ab dem 28. Dezember 2021 ohne Zuschauer statt“, heißt es demnach. Damit müssen sich wohl auch Fußballfans wieder auf Geisterspiele einstellen. Die Rückrunde der Bundesliga beginnt am 07. Januar 2022. Derzeit sind bis zu 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien zugelassen.

Bund und Länder beraten in einem für morgen kurzfristig angesetzten Corona-Gipfel über konkrete Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie.

Beschlussvorlage zum Corona-Gipfel: Teil-Lockdown – Diese Regeln planen Bund und Länder

+++ 14.45 Uhr: Die Beschlussvorlage des Corona-Gipfels ist am Montagmittag bekannt geworden. Laut übereinstimmenden Medienberichten enthält sie folgende Punkte:

  • Kontaktbeschränkungen: Die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sollen weiterhin bestehen bleiben. Diese hätten sich bewährt, heißt es – sprich: die 2G beziehungsweise 2G-Plus-Regel. Neu sind Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene. Ab dem 28. Dezember 2021 sollen deshalb neue Regeln gelten: An privaten Treffen dürfen demnach maximal nur noch zehn geimpfte oder genesene Personen teilnehmen. Das gilt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Kinder unter einem Alter von 14 Jahren sollen davon nicht betroffen sein.
  • Weihnachten: Für die Weihnachtsfeiertage gilt der Appell der Politik an die Bevölkerung, eigenverantwortungsvoll mit Kontakten umzugehen. Es gilt ein Aufruf dazu, lediglich mit engen Verwandten und Bekannten Weihnachten zu feiern. Es gilt eine Testempfehlung.
  • Silvester: An Silvester und Neujahr gilt das bereits beschlossene An- und Versammlungsverbot. Bei privaten Treffen gilt eine Empfehlung, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. „Insbesondere Silvesterfeiern mit einer großen Anzahl von Personen sind in der gegenwärtigen Lage nicht zu verantworten“, heißt es in der Beschlussvorlage.
  • Clubs und Diskotheken: Clubs und Diskotheken sollen in Innenräumen geschlossen werden.
  • Großveranstaltungen: Großveranstaltungen sollen überregional deutlich begrenzt werden. Laut Beschlussvorlage des Corona-Gipfels sollen zukünftig bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nur noch 30 bis 50 Prozent der Kapazitäten genutzt werden dürfen. Im Außenbereich soll dasselbe gelten. Es wird empfohlen eine medizinische Maske in beiden Bereichen zu tragen. Wie bereits beschlossen gilt bei Großveranstaltungen demnach die 2G-Regel. Als Option soll es weiterhin das 2G-Plus-Modell geben.
  • „Notfallplan“: Wie bereits durch mehrere Verantwortliche angedeutet, soll ein „Notfall“-Plan für die kritische Infrastruktur erarbeitet werden. Die Überwachung der Omikron-Variante soll zukünftig zentral über den Corona-Krisenstab im Kanzleramt, unter der Leitung von Generalmajor Carsten Breuer, erfolgen.

Der nächste Corona-Gipfel ist bereits für den Januar 2022 geplant.

+++ 13.15 Uhr: Die SPD setzt zur Eindämmung der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus auf zusätzliche Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene. Diese sollten aber erst nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft treten, sagte Parteichef Lars Klingbeil am Montag nach der ersten Sitzung des neuen Parteivorstands in Berlin. Robert Habeck hatte zuvor von Kontaktbeschränkungen im neuen Jahr gesprochen (s. Update v. 10.45 Uhr). Klingbeil kündigte zudem Beschlüsse zum Schutz der sogenannten kritischen Infrastruktur in Deutschland an.

Corona-Gipfel: Gespräche bereits am Montag

Klingbeil und Ko-Parteichefin Saskia Esken bezogen sich auf den Corona-Gipfel von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder, bei denen die zusätzlichen Maßnahmen beschlossen werden sollten. Bereits am Montag gab es dazu Bund-Länder-Gespräche auf Ebene der Leitungen der Staatskanzleien. Dazu, dass die schärferen Kontaktregeln nicht sofort umgesetzt werden sollen, sagte Esken: „Wir wollen die Einladungen, die für Weihnachten ausgesprochen worden sind, nicht ad acta legen.“ Zusätzliche Beschränkungen solle es aber auch für Großveranstaltungen im Sport geben. Zudem dürften Clubs und Diskotheken geschlossen werden, wo dies nicht ohnehin schon der Fall ist.

Einen möglichen Lockdown im Januar erwähnten die SPD-Vorsitzenden nicht. „Es gibt keine roten Linien“, sagte allerdings Klingbeil, falls sich die Ausbreitung der Omikron-Variante verstärke und die bis dahin beschlossenen Maßnahmen sich als nicht ausreichend erweisen sollten. „Dann müssen alle anderen Maßnahmen auch denkbar sein“, betonte der Parteichef.

Corona-Gipfel: Söder greift Ampel-Koalition an

+++ 12.45 Uhr: Im Vorfeld des Corona-Gipfels hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* abermals die Abschaffung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite kritisiert. Dies erklärte er am Montagmittag auf einer Pressekonferenz in Bezug auf die Handlungsfähigkeit der Politik. Zudem griff er die neue Ampel-Koalition an, da unterschiedliche Meinungen der drei Parteien zu Corona-Maßnahmen in der Öffentlichkeit kursieren würden: „Die Ampel ist noch nicht im richtigen Corona-Modus.“

Söder sprach zudem davon, dass möglicherweise ein erneuter Corona-Lockdown notwendig sei, um die Lage in den Griff zu bekommen. Als wichtigste Maßnahme gegen die Omikron-Variante hob er die Booster-Impfungen hervor.

Bayerns Ministerpräsident Söder greift die Ampel-Koalition vor dem Corona-Gipfel an. (Archivfoto)

© Christof Stache/AFP

Corona-Gipfel: Habeck spricht über neue Kontaktbeschränkungen – auch für Geimpfte

+++ 10.45 Uhr: Offenbar sind weitgehende Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene geplant. Das erklärte Vizekanzler Robert Habeck am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Zeitpunkt dafür sei wohl Anfang Januar, so Habeck. Das werde auf dem am Dienstag stattfindenden Corona-Gipfel geklärt.

Ein umfassender Lockdown solle aber möglichst vermieden werden: „Ich denke, wir haben noch andere Möglichkeiten, differenzierter vorzugehen“, sagte dazu Habeck. Er sei sich allerdings sicher, „dass Clubs und Diskotheken schließen werden“ und „dass wir die Kontakte auch für Geimpfte in Innenräumen reduzieren werden“. Verschärfungen seien wohl unvermeidbar. „Wir müssen sicherlich nachschärfen bei den Maßnahmen“, sagte der Grünen-Politiker.

Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen. (Archivfoto)

© Political Moments/Imago Images

Corona-Gipfel: Das planen Bund und Länder

Erstmeldung von Montag, 20.12.2021, 9.00 Uhr: Berlin – Am Dienstag kommt es erneut zu einem Corona-Gipfel, auf welchem Bund und Länder das weitere Vorgehen in der Pandemie diskutieren wollen. Hintergrund der Beratungen ist die Ausbreitung der hochinfektiösen Omikron-Variante von Sars-CoV-2 in Deutschland und Europa.

Als möglicher Beschluss des Corona-Gipfels stehen bereits verschärfte Kontaktbeschränkungen im Raum. Dabei ist noch völlig unklar, ob diese bereits über die Weihnachtsfeiertage gelten oder ob sie beispielsweise erst Silvester betreffen sollen. Zudem ist ungewiss, für wen die Kontaktbeschränkungen gelten sollen. Im Vorfeld des Gipfels wird diskutiert, dass auch Geimpfte und Genesene davon betroffen sein könnten. Anlass dafür ist die Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. Der neue Expertenrat der Bundesregierung forderte derartige Kontaktbeschränkungen mit Nachdruck. In einem Statement hieß es: „Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens“ seien für die „kommenden Tage“ vorzubereiten.

Corona-Gipfel: Neue Kontaktbeschränkungen und Lockdown?

Neben neuen Kontaktbeschränkungen könnte auch ein erneuter Lockdown kommen. Die Stimmen nach einer solchen Maßnahme werden derzeit lauter. Beispielsweise brachte Janosch Dahmen, Bundestagsabgeordneter der Grünen*, einen Lockdown ins Spiel. „Wir müssen mit unseren Maßnahmen vor die Omikron-Welle kommen. Unser heutiges Handeln bestimmt die morgige Pandemie-Lage“, sagte er der dpa. „Angesichts der äußerst hohen Übertragbarkeit von Omikron werden wir um einen Lockdown nach Weihnachten vermutlich nicht herumkommen. Ein mögliches Szenario wäre ein gut geplanter Lockdown Anfang Januar,“ so Dahmen im Interview.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, betonte ebenfalls, dass ein neuer Lockdown nicht ausgeschlossen werden könne: „Die Gefahr besteht, dass wir in einen neuen Lockdown müssen“, so Reinhardt gegenüber dem Tagesspiegel.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach* schloss einen erneuten Lockdown hingegen aus. Allerdings bezog er sich dabei auf einen möglichen Lockdown vor Weihnachten. Zu Regelungen nach den Weihnachtsfeiertagen machte er bislang wenige Angaben. Dennoch betonte Lauterbach, dass es neue Kontaktbeschränkungen brauche, um der Pandemie entsprechend wirksam zu begegnen. (tu mit dpa/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Rubriklistenbild: © Bernd von Jutrczenka/dpa


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