Ameland: Brennendes Frachtschiff hatte mehr Autos geladen als gedacht – Panorama

Der brennende Autofrachter vor der niederländischen Küste hat mehr Autos an Bord als zunächst bekannt war . Das Schiff habe laut Reederei fast 3800 Autos geladen. Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von etwa 2900 Fahrzeugen gesprochen, davon 25 E-Autos.

Der Frachter Fremantle Highway war in der Nacht zu Mittwoch in Brand geraten. Zu diesem Zeitpunkt befand es sich knapp 30 Kilometer nördlich der niederländischen Insel Ameland. Das Feuer ist nach ersten Informationen der Küstenwache an jener Stelle an Bord ausgebrochen, wo auch die Elektrofahrzeuge geladen waren. Die Ursache des Brandes ist aber noch unklar.

(Foto: SZ-Grafik)

Inzwischen ist das noch immer brennende Frachtschiff leicht nach Westen abgedriftet. Es befinde sich nun etwa 16 Kilometer nördlich der Insel Terschelling, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Es liege aber zur Zeit stabil. Ein Ölleck gibt es bisher offenbar nicht.

Der Frachter sei noch immer mit einem Notkabel an einen Schlepper gekoppelt, das Krisenteam der Küstenwache berate derzeit mit einem spezialisierten Bergungsunternehmen über das weitere Vergehen. Experten wollen am Vormittag mit einem Flugzeug über den Frachter fliegen und aus der Luft kontrollieren, ob die Temperatur gesunken ist. Erst dann können die Spezialisten an Bord. Das Schiff wird von beiden Seiten mit Hilfe von Löschbooten gekühlt. Das Feuer kann vorerst noch nicht direkt gelöscht werden. Die Küstenwache rechnet damit, dass das Schiff noch tagelang brennt.

Das unter der Flagge von Panama fahrende Schiff war in Bremerhaven ausgelaufen und sollte weiter nach Singapur. Die 23 Menschen an Bord, darunter 21 Crewmitglieder aus Indien, mussten den Frachter notfallmäßig verlassen. Ein Mensch kam dabei ums Leben, die übrigen 22 wurden nach niederländischen Angaben leicht verletzt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat Unterstützung bei der Bergung in Aussicht gestellt. “Im Moment müssen die Experten einen Bergungsplan entwickeln. Deutschland wird alles zur Verfügung stellen, was helfen kann”, schrieb die Grünen-Politikerin bei Twitter. Ihre Gedanken seien bei den Crewmitgliedern und den Einsatzkräften, die versuchten, eine Katastrophe zu verhindern.


source site