96 Gefechte an einem Tag – Russland erhöht Druck im Ukraine-Krieg

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Die Gefechte an der Ostfront nehmen bedenklich zu. Kiew will nun massiv in Drohnen investieren. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

Update vom 1. Mai, 7.15 Uhr: Die im Vergleich hohe Zahl belegt den großen Druck, unter dem die ukrainischen Bodentruppen stehen: Gestern ist es an der über 1000 Kilometer langen Front in der Ostukraine zu insgesamt 96 Gefechten kommen – Schwerpunkt waren laut dem Generalstab in Kiew die Region Bachmut, wo die russischen Angreifer kurz vor der Stadt Tschassiw Jar stehen. Im Gebiet Donbass ist den Russen nach übereinstimmenden Berichten ein Durchbruch durch ukrainische Verteidigungslinien gelungen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-News: Geld für 300.000 ukrainische Drohnen

Update vom 30. April, 22.47 Uhr: Die Ukraine stockt ihre Ausgaben für Drohnen zur Abwehr der russischen Invasion um mehrere Hundert Millionen Euro auf. Ministerpräsident Denys Schmyhal teilte am Dienstag mit, zu diesem Zweck würden zusätzliche 15,5 Milliarden Hrywnja (367 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt. „Mit den heute bereitgestellten Mitteln werden 300 000 Drohnen an unsere Sicherheits- und Verteidigungskräfte geliefert werden“, sagte er bei einer Kabinettssitzung in Kiew.

Russische Soldaten feuern mit einer Haubitze (4. April) © RIA Nowosti/Imago

Zudem wird Lettland der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland leisten. Regierungschefin Evika Silina kündigte am Dienstag nach einer nicht-öffentlichen Kabinettssitzung ein weiteres Hilfepaket an. Demnach werden den ukrainischen Streitkräfte Flugabwehrgeschütze und unbemannte Überwachungsflugzeuge aus den Beständen der Armee des baltischen EU- und Nato-Landes übergeben. Zudem soll auch andere materielle und technische Ausrüstung an Kiew geliefert werden, teilte Silina auf der Plattform X (vormals Twitter) mit.

Ukraine zerstört wertvolle Raketensysteme

Update vom 30. April, 20.35 Uhr: Erfolg für die ukrainische Armee: eine Spezialeinheit soll zwei russische Buk-Raketensysteme in der Region Sumy zerstört haben. Dies berichtet das Medienportal Nexta unter Berufung auf ukrainische Militärangaben. Auf X (ehemals Twitter) kursiert eine Aufnahme, die den Angriff auf die russische Ausrüstung zeigen soll. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben aber nicht.

Ukraine beschießt russische Stützpunkte auf der Krim mit ATACMS-Raketen – Experte sieht „Durchbruch“

Update vom 30. April, 19.22 Uhr: Obwohl Russland behauptet, erste ATACMS-Raketen der Ukraine über der Krim abgeschossen zu haben, sieht ein Militärexperte Kiews Armee mit Blick auf die Schwarzmeer-Halbinsel gut gerüstet. Die Raketen hätten gar das Potenzial, die Krim für Russland „militärisch wertlos“ zu machen, so der Analyst Philip Karber im Gespräch mit Radio Free Europe.

Die USA hatten bereits vor Monaten ATACMS-Raketen mit kürzerer Reichweite geliefert, doch die jüngsten Versionen – mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern – seien „ein großer Durchbruch“ für die Ukraine. Die Krim wird seit der russischen Annexion stark geschützt und nutzt dem russischen Militär sowohl zu Land als auch zu See. Darüber hinaus dient die Halbinsel als logistisch wichtiger Knotenpunkt.

Weitere Angriffe auf die Ukraine: Russland beschießt Bezirk Nikopol mit Kamikaze-Drohnen

Update vom 30. April, 18.57 Uhr: Weitere schwere Angriffe auf die Ukraine: nach ukrainischen Angaben hat Russland den Bezirk Nikopol allein in den vergangenen Stunden fünfmal beschossen. Zum Einsatz seien unter anderem drei Kamikaze-Drohnen gekommen, berichtete Serhii Lysak, Gouverneur der Region Dnipropetrowsk. Der Ukrainska Pravda zufolge wurden neben drei Cafés auch ein Geschäft sowie sechs Wohnhäuser und mehrere Stromleitungen beschädigt. Verletzt worden sei aber niemand.

Update vom 30. April, 16.55 Uhr: Ukrainische Männer im wehrfähigen Alter, die vor dem Krieg ins Ausland geflüchtet sind, sollen nicht zur Rückkehr gezwungen werden. Das sagte die stellvertretende Ministerin der Ukraine, Olha Stefanischyna, in einem Kommentar für die Deutsche Welle. Sie wies aber darauf hin, dass „der Krieg andauert und wir ihn gewinnen müssen“. Ein neues Gesetz hatte zuletzt die Regeln für wehrfähige Ukrainer im Ausland verschärft. Demnach werden keine neuen Dokumente ausgestellt, wenn kein aktueller Wehrpass vorgelegt werden kann.

Russland will ATACMS-Raketen abgewehrt haben

Update vom 30. April, 15.51 Uhr: Die Ukraine hat russische Militärstützpunkte auf der Krim mit den von den USA gelieferten ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite angegriffen. Die Flugabwehr habe in den vergangenen 24 Stunden sechs Raketen vom Typ ATACMS abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem Lagebericht mit. Unabhängige Medien berichten hingegen von Einschlägen auf drei Militärbasen auf der Krim in der Nacht. Dabei habe es mehrere Verletzte gegeben. Die Attacken hätten der Bekämpfung russischer Flugabwehrsysteme gegolten.

So sei bei einem Angriff auf eine Flugabwehrstellung nahe der Krim-Hauptstadt Simferopol ein Brand ausgebrochen, berichtete das unabhängige Internetportal Astra. Das Feuer sei nach eineinhalb Stunden gelöscht, doch mehrere Soldaten verletzt worden. Das Portal machte keine genaueren Angaben zur Zahl der Verletzten und zum Ausmaß der Schäden. 

USA und Ukraine verhandelt über neues Sicherheitsabkommen

Update vom 30. April, 14.45 Uhr: Die Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über ein bilaterales Sicherheitsabkommen gehen nach US-Angaben voran. Hochrangige US-Regierungsvertreter hätten sich mit Kollegen aus der Ukraine über den Sicherheitspakt ausgetauscht, teilte das US-Außenministerium am Dienstag mit. Die USA seien stolz darauf, der Ukraine zu helfen – etwa mit Blick auf die Unterstützung der Streitkräfte des von Russland angegriffenen Landes. Die Vereinigten Staaten gehören dem Ministerium zufolge zu 32 Ländern, die langfristige bilaterale Sicherheitsvereinbarungen mit der Ukraine anstreben. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits vor einigen Tagen gesagt, man arbeite gemeinsam mit den USA an einem konkreten Text für das Abkommen. Ziel sei, daraus das stärkste aller Sicherheitsabkommen zu machen. Kiew hat in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe von Sicherheitsabkommen mit verschiedenen europäischen Staaten geschlossen.

Nach russischen Angriffen im Ukraine-Krieg: Deutschland liefert weiter Waffen an Kiew

Update vom 30. April, 13.50 Uhr: Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf ukrainische Städte und des Vorrückens russischer Soldaten im Osten der Ukraine hat Deutschland Kiew weitere militärische Unterstützung geliefert. In der jüngsten Lieferung enthalten sind unter anderem zwei Luftverteidigungssysteme vom Typ Skynex samt Munition, wie die Bundesregierung in einer aktualisierten Übersicht auf ihrer Website mitteilte. Bei Angriffen auf die Stadt Charkiw wurden am Dienstag zwei Menschen getötet.

Geliefert wurden laut Regierung auch zehn Schützenpanzer vom Typ Marder, 7500 Schuss 155 Millimeter Artilleriemunition, Flugkörper für das Luftabwehrsystem Iris-T SLM, ein Brückenlegepanzer Biber, ein Pionierpanzer Biber sowie Munition für weitere Waffensysteme.

Das Mitte April von Berlin zugesagte dritte Luftabwehrsystem Patriot war demnach in der jüngsten Lieferung nicht enthalten. Deutschland hat der Ukraine nach Regierungsangaben bisher zwei Patriot-Systeme geliefert sowie weitere Luftverteidigungssysteme der Typen Iris-T und Skynex. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, dankte Deutschland im Onlinedienst X für seine „Führungsrolle“ bei der Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr.

Russlands Streitkräfte machen im Ukraine-Krieg Fortschritte: Wohl mehrere Möglichkeiten für Putins Truppen

Update vom 30. April, 10.45 Uhr: Russlands Streitkräfte können dank vorangegangener Erfolge im ostukrainischen Donbassgebiet US-Militärexperten zufolge nun ihre weitere Angriffsrichtung wählen. Westlich der kürzlich eroberten Kleinstadt Awdijiwka gebe es jetzt mehrere taktische Möglichkeiten für Moskau, die Offensive auszuweiten, schrieben die Experten der Denkfabrik ISW in Washington am Montagabend (Ortszeit). Die russische Kommandoführung habe die Wahl, entweder weiter nach Westen zur Industriestadt Pokrowsk vorzustoßen oder nach Norden zu schwenken, um den Angriff auf Tschassiw Jar zu verstärken.

Russland beschießt ukrainische Hafenstadt im Ukraine-Krieg: Ukraine meldet Todesfall und Verletzte

Update vom 30. April, 9.40 Uhr: Nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen. Ein Mann sei im Krankenhaus verstorben, erklärte Gouverneur Oleh Kiper am Dienstag zum Angriff im Ukraine-Krieg beim Onlinedienst Telegram. 23 Menschen sind demnach noch in medizinischer Behandlung. „Acht von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, vier davon in einem sehr kritischen Zustand, darunter ein vierjähriges Mädchen“, schrieb Kiper.

Russland hatte die Stadt am Schwarzen Meer am Montag angegriffen. Der Angriff habe „Wohngebäude“ und zivile Infrastruktur in Odessa beschädigt, teilte der Gouverneur mit. In ukrainischen Medien waren Bilder zu sehen, auf denen ein an der Küste gelegenes Verwaltungsgebäude brannte, das für seine schlossähnliche Architektur bekannt ist.

Update vom 30. April, 8.35 Uhr: Zwei hochrangige ukrainische Geheimdienstquellen teilten der Zeitung Financial Times mit, dass die aktuellen Drohnen- und Raketenangriffe im Ukraine-Krieg gegen Schlüsselpunkte an der Frontlinie sowie die Region Charkiw darauf abzielen, das Schlachtfeld für eine großangelegte Offensive vorzubereiten. Die Ukraine erwarte einen neuen russischen Großangriff Ende Mai oder Anfang Juni, so die Geheimdienstquellen.

Russland attackiert im Ukraine-Krieg Hafenstadt Odessa: Gouverneur wirft Moskau Angriff auf Zivilisten vor

Update vom 29. April, 22.42 Uhr: Nach dem schweren Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa, hat sich der Gouverneur der Region zu Wort gemeldet – und Russland eine absichtliche Attacke auf Zivilpersonen vorgeworfen. „Die Russen feuerten eine ballistische Rakete mit Streumunition auf einen der beliebtesten Orte der Einwohner und Besucher von Odesa ab, wo die Menschen mit ihren Kindern oder Hunden spazieren gingen oder Sport trieben“, wird Oleh Kiper von der Ukrainska Pravda zitiert.

Entsprechende Munition stelle „in erster Linie eine Bedrohung für Menschen dar, nicht für Ausrüstung und Gebäude“ sagte Kiper weiter. Unabhängig überprüfen ließen sich die Behauptungen bislang nicht. Getroffen wurde unter anderem die Odessa Law Academy. Inzwischen sei die Anzahl der Toten auf fünf gestiegen; auch ein Hund sei getötet worden. Die Anzahl der Verletzten beläuft sich ukrainischen Angaben zufolge inzwischen auf mehrere Dutzend.

Deutschland liefert im Ukraine-Krieg Schützenpanzer und Munition

Update vom 29. April, 22.00 Uhr: Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere zehn Schützenpanzer vom Typ Marder und andere Mittel zur Verteidigung geliefert. Ein zweites Flugabwehrsystem Skynex gehöre ebenso zu dem Paket wie knapp 30.000 Schuss Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard und Munition für das System Iris-T, teilte die Bundesregierung am Montag in Berlin mit. Das Mitte April zugesagte dritte Flugabwehrsystem vom Typ Patriot stand nicht auf der aktualisierten Liste der deutschen Militärhilfe. Russland hat zuletzt seine Luftangriffe mit Raketen, Marschflugkörpern, Drohnen und Gleitbomben verstärkt.

Weiter wurden 7500 Artilleriegranaten vom Kaliber 155 Millimeter, Munition für den Kampfpanzer Leopard 2 und 3000 Panzerabwehrhandwaffen geliefert. Die Pionier- und Transportfähigkeit der ukrainischen Armee wurde mit einem weiteren Brückenlegepanzer Biber, einem Pionierpanzer, neun Minenräumpflügen sowie neun Schwerlastsattelzügen M1070 Oshkosh gestärkt. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab. Deutschland ist dabei dem Volumen nach zweitwichtigster Unterstützer hinter den USA. Im Verhältnis zu Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft leisten Polen, die baltischen Staaten und die nordischen EU-Mitglieder aber Studien zufolge mehr als Deutschland.

Russland startet Angriff: Verheerender Raketeneinschlag in Odessa

Update vom 29. April, 20.57 Uhr: Durch den russischen Angriff mit Raketen sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa mindestens zwei Menschen getötet worden. Mindestens 17 weitere Menschen wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets, Oleh Kiper, am Montag bei Telegram mitteilte. Mehrere Wohnhäuser und zivile Infrastruktur seien beschädigt worden. Zuvor war die nur gut 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernte ostukrainische Metropole Charkiw Behördenangaben zufolge mit Gleitbomben angegriffen worden. Zwei Zivilisten seien dabei verletzt worden. Ein mehrstöckiges Wohnhaus sei beschädigt worden.

Update vom 29. April, 18.57 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Odessa sind örtlichen Behörden zufolge mindestens acht Menschen verletzt worden. Es seien Wohngebäude und zivile Infrastruktur getroffen worden, sagt ein Mitarbeiter weiter. Kurz vor dem Einschlag warnte die ukrainische Luftwaffe vor einem Angriff mit ballistischen Raketen. Diese sind vergleichsweise schwierig abzufangen. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

Russland nimmt Ortschaften im Osten der Ukraine ein

Update vom 29. April, 13.25 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Montag, es habe das nahe der bereits von Russland kontrollierten Stadt Awdijiwka gelegene Dorf Semeniwka „befreit“. Erst am Sonntag hatte das Ministerium die „Befreiung“ des Dorfes Nowobachmutiwka rund zehn Kilometer nordwestlich von Awdijiwka bekannt gegeben.

Die Stadt Awdijiwka in der ostukrainischen Region Donezk hatte Russland im Februar nach langen Kämpfen vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Danach hatte die russische Armee weiter schnell an Boden gewonnen, während sich die ukrainische Armee aus Mangel an Munition und an Soldaten in der Defensive befindet.

Erstmeldung: Kiew – Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge schwere russische Angriffe in der ostukrainischen Region Donezk abgewehrt. In mehreren Ortschaften nördlich und westlich des Dorfs Nowobachmutiwka seien „55 Angriffe zurückgeschlagen“ worden, teilte die ukrainische Armee am Montag (29. April) mit. Weiter südlich, im Westen der Stadt Donezk, hätten russische Streitkräfte „mit Unterstützung der Luftwaffe 15 Mal versucht, die Verteidigungsanlagen unserer Truppen zu durchbrechen“, hieß es aus Kiew.

Russland startet schwere Angriffe im Osten

Kiew zufolge konnten seine Soldaten in mehreren Ortschaften westlich von Donezk „den Feind weiter zurückhalten“, darunter auch in der Stadt Krasnogoriwka. Die Stadt liegt rund 20 Kilometer von der von Russland besetzten Stadt Donezk entfernt und gilt als ukrainisches Bollwerk in der Region. Seit der Einnahme der nahegelegenen Orte Marinka und Awdijiwka durch russische Soldaten ist Krasnogoriwka jedoch angreifbarer geworden.

Die ukrainische Armee hatte am Sonntag eine „verschlechterte“ Lage an der Front eingeräumt. Seit Februar sind russische Truppen in der Ostukraine auf dem Vormarsch. Am Wochenende hatten Moskaus Soldaten das Dorf Nowobachmutiwka eingenommen. Kiew warnt, dass Russland vor dem „Tag des Sieges“ am 9. Mai versuchen wird, Erfolge auf dem Schlachtfeld zu erzielen.

Schwierige Lage für die Ukraine: Russland erzielt offenbar „taktische Erfolge“

Für die Verteidiger der Ukraine gestaltet sich die Lage an den Fronten im Osten des Landes brenzlig. Armeechef Olexander Syrskyj gestand am Sonntag Rückschläge ein. Vor allem westlich der nach schweren Kämpfen aufgegebenen Städte Awdijiwka und Marijinka hätten russische Einheiten die ukrainischen Verbände zurückgedrängt. Vor Ort sei die Lage „äußerst dynamisch“, Stellungen würden immer wieder an die Gegenseite verloren und dann zurückerobert. „Insgesamt erzielte der Feind in diesen Gebieten einige taktische Erfolge, konnte aber keinen operativen Vorteil erringen“, schrieb Syrskyj auf Telegram.

Die ukrainische Führung hält an der für Juni geplanten Friedenskonferenz in der Schweiz fest und hofft dabei auf Beistand aus aller Welt. Die Weltgemeinschaft sollte vor allem Russland zur Teilnahme an der Konferenz bewegen, forderte Selenskyj am Sonntag. „Im Juni könnte somit der Weg zu einem gerechten Frieden beginnen.“ 

Ukraine hält an Friedensgipfel fest: Vorstellungen weichen stark voneinander ab.

Moskau und Kiew haben jedoch sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem Kriegsende. Russland hat die besetzten Gebiete in der Ukraine, einschließlich der Halbinsel Krim, annektiert und zum eigenen Staatsgebiet erklärt. Zudem strebt der Kreml die Einsetzung einer Moskau-freundlichen Regierung in Kiew an.

Die Ukraine wiederum fordert den vollständigen Abzug aller russischen Truppen von ukrainischem Staatsgebiet, einschließlich der Krim. Der Friedensplan Kiews sieht zudem russische Reparationszahlungen vor sowie ein internationales Tribunal, das alle Verantwortlichen in der russischen Politik und Militärführung für den Angriffskrieg bestraft.

Ukraine-Krieg: Interaktive Karte von der Front

Von zurückeroberten Gebieten bis zum derzeitigen Verlauf der Front: Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf in der Ukraine geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)

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