Ukraine: Tote, Verletzte, Zerstörungen durch russische Angriffe

Kriegstag 519
Tote, Verletzte, Zerstörungen: erneut schwere russische Angriffe auf die Ukraine

In Odessa wurde auch eine Kirche schwer beschädigt

© Jae C. Hong / AP / DPA

Viele Flugkörper konnte die Verteidigung der Ukraine abfangen – aber nicht alle. Erneut hat es durch russische Angriffe Tote und Verletzte gegeben.

Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ukrainische Lager mit vom Westen gelieferten Rüstungsgütern angegriffen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums richteten sich die Luftangriffe gegen “Flugfelder, Kontroll- und Entsendungszentren der ukrainischen Armee, Montagehallen und Lagerstätten für Marinedrohnen wie auch Raketen, Waffen und militärische Ausrüstung, die aus europäischen Ländern und den USA geliefert wurden”. Bei nächtlichen Angriffen auf die Ukraine wurden ukrainischen Behörden zufolge mindestens zwei Menschen getötet.

Russland greift erneut im Süden der Ukraine an

Ein russischer Angriff in der Nacht zum Donnerstag richtete sich nach ukrainischen Angaben erneut gegen Ziele in der südukrainischen Region Odessa. Mindestens ein Mensch sei dabei getötet worden. “Die Russen haben Kalibr-Raketen von einem U-Boot im Schwarzen Meer abgefeuert”, teilte der Gouverneur von Odessa, Oleg Kiper, im Onlinedienst Telegram mit.

Seit dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides aus Schwarzmeerhäfen am Montag vergangener Woche greift Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw an. Bei dem jüngsten Angriff wurden nach ukrainischen Angaben die Infrastruktur eines Frachtterminals beschädigt sowie ein kleines Gebäude und zwei Autos zerstört. Das Todesopfer war nach Angaben des Gouverneurs Kiper ein Zivilist Jahrgang 1979.

Moskau war in der vergangenen Woche aus dem internationalen Abkommen ausgestiegen, das der Ukraine den Transport von Getreide durch das Schwarze Meer ermöglicht hatte.

Insgesamt seien in der Nacht zu Donnerstag zwei Kalibr-Raketen und acht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen auf die Ukraine abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. “Die Kalibrs haben die Hafeninfrastruktur in der Region Odessa angegriffen, sie konnten leider nicht abgeschossen werden”, erklärte die Luftwaffe im Onlinedienst Telegram.

Die Schaheds konnten der Luftwaffe zufolge jedoch über den Regionen Chmelyzki (Westukraine), Dnipropetrowsk (Zentrum) und Donezk (Osten) zerstört werden. Die meisten dieser Drohnen hätten auf einen Militärflugplatz in Starokostjantyniw (Gebiet Chmelnyzki) gezielt, der hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt liegt, erklärte der Sprecher der Luftwaffe, Juri Ignat.

FSB behauptet, Angriff verhindert zu haben

Der Standort sei schon am Tag zuvor ins Visier genommen worden. Die ukrainische Luftwaffe hatte am Mittwoch nach eigenen Angaben bereits 36 von Russland abgefeuerte Marschflugkörper abgefangen.

Bei einem weiteren nächtlichen Angriff im Ort Kiwshariwka in der östlichen Region Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben eine 74-jährige Frau getötet und vier weitere Menschen verletzt.

Der russische Geheimdienst FSB erklärte derweil, er habe einen Angriff auf ein russisches Schiff im Schwarzen Meer vereitelt. Der ukrainische Geheimdienst habe mit Hoch-Präzisionsraketen einen “Terroranschlag an Bord von einem der Schiffe der Schwarzmeerflotte” verüben wollen, erklärte der FSB.

Weiter hieß es, an dem Vorhaben sei ein russischer Marinesoldat beteiligt gewesen, der vom ukrainischen Geheimdienst angeworben worden sei. Ihm würden nun ein “terroristischer Angriff”, der Schmuggel von Sprengstoff, Hochverrat und der Verrat von Staatsgeheimnissen zur Last gelegt.

Zudem teilte der FSB am Donnerstag mit, es seien “Spuren von Sprengstoff” an einem Frachtschiff im Schwarzen Meer gefunden worden. Die Spuren seien “im Frachtraum” und “auf der Oberfläche eines Rettungsbootes” eines aus dem türkischen Sinop kommenden Frachters gefunden worden. Dem Frachter, der für ein “Verladen von Getreide” den Hafen im südrussischen Rostow am Don ansteuerte, sei daher der Zugang zu russischen Gewässern verwehrt worden.

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