Ukraine-Ticker: Panzerhaubitze 2000 jetzt im Arsenal der Ukraine

14.20 Uhr: Moskauer Kommunalpolitiker nach Kritik an Ukraine-Krieg vor Gericht

In Moskau steht ein Kommunalpolitiker wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine vor Gericht. Der Stadtrat Alexej Gorinow hielt beim Prozessauftakt einen Zettel mit der Aufschrift “Nein zum Krieg” hoch. Der 60-Jährige hatte öffentlich den russischen Angriff auf die Ukraine kritisiert. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm nun bis zu zehn Jahre Haft.

Laut der Website Mediasona, die sich auf die Beobachtung von Gerichtsverfahren spezialisiert hat, hatte Gorinow bei einem Arbeitstreffen Mitte März Russlands “Aggression” gegen die Ukraine kritisiert. Die Zivilgesellschaft müsse dafür kämpfen, “den Krieg zu beenden und den Abzug der russischen Streitkräfte von ukrainischem Territorium zu erreichen”, sagte Gorinow laut Mediasona.

13.56 Uhr: Ukrainischer Minister zeigt Lager für russische Kriegsgefangene

Der ukrainische Justizminister Denys Maljuska hat dem ukrainischen Fernsehen nach Angaben seines Ministeriums Bilder eines vorbereiteten Lagers für russische Kriegsgefangene gezeigt. Das Lager befinde sich im Westen des Landes, sagte der Minister. “Die Inhaftierten erhalten angemessene Lebensbedingungen und medizinische Versorgung”, versicherte er – und erklärte zugleich, dass die Russen arbeiten müssten. “Sie sind in der Holzverarbeitung tätig und machen sich für die ukrainische Gesellschaft nützlich”, sagte Maljuska.

Insgesamt gebe es 51 Gefängnisse in beinahe jeder Region, in denen Kriegsgefangene gemäß den internationalen Normen untergebracht würden. Zur Gesamtzahl der russischen Kriegsgefangenen machte Maljuska keine Angaben. Früheren Äußerungen zufolge sollen es rund 700 gewesen sein. Die russische Seite behauptet, seit dem Beginn des Einmarsches Ende Februar etwa zehnmal so viele Ukrainer gefangen genommen zu haben. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten nicht.

13.36 Uhr: Lindner will Strompreiskompensation für Industrie verlängern

Finanzminister Christian Lindner will sich innerhalb der Bundesregierung für eine Strompreiskompensation der Industrie einsetzen, die es für einige Konzerne noch bis Ende des Jahres gibt. “Das muss verlängert werden”, sagt der FDP-Vorsitzende. Es sei momentan nicht die Zeit für höhere Strompreise.

13.05 Uhr: Großbritannien kündigt neue Russland-Sanktionen an

Großbritannien kündigt weitere Unterstützung für die Ukraine und neue Sanktionen gegen Russland an. “Wir sind entschlossen, mehr Waffen zu liefern, mehr Sanktionen zu verhängen und die Ukraine dabei zu unterstützen, Russland von ihrem Gebiet zu vertreiben”, sagt Außenministerin Liz Truss im Parlament.

13.01 Uhr: Russland meldet Raketenangriff auf Flugplatz bei Odessa

Russland hat heimischen Nachrichtenagenturen zufolge einen Flugplatz in der Nähe der ukrainischen Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa mit Raketen beschossen. Der Angriff sei eine Reaktion auf ukrainischen Beschuss von russischen Gasförderplattformen im Schwarzen Meer, heißt es in den Meldungen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Zudem hätten die Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden 15 Haubitzen des US-Typs M-777 aufseiten der ukrainischen Armee zerstört.

12.53 Uhr: Regierung veröffentlicht Liste zu Waffenlieferungen an die Ukraine

Die Bundesregierung hat eine Liste zu deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine im Internet veröffentlicht. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Dienstag in Berlin mitteilte, wurde nun entschieden, “das Verfahren zur Veröffentlichung der militärischen Unterstützungsleistungen an die Praxis unserer engsten Verbündeten, etwa den USA, anzupassen”. Daher sei ab sofort auf der offiziellen Webseite der Bundesregierung eine Übersicht abrufbar über Waffen und andere Materialien, die Deutschland geliefert habe oder noch liefern werde. Es handelt sich dabei den Angaben zufolge sowohl um Güter aus Beständen der Bundeswehr als auch um Lieferungen der deutschen Rüstungsindustrie. Die Liste soll regelmäßig aktualisiert werden.

12.38 Uhr: Kreml – Todesstrafe für gefangene US-Bürger nicht ausgeschlossen

Russland schließt nicht aus, dass zwei in der Ukraine gefangengenommenen US-Bürgern die Todesstrafe droht. “Wir können nichts ausschließen, weil es Gerichtsentscheidungen sind. Wir kommentieren die Entscheidungen nicht und haben kein Recht, uns einzumischen”, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Man wisse auch nicht, wo die Männer jetzt seien. Am Montag hatte der Kreml erklärt, zwei in der Ukraine festgesetzte US-Bürger seien Söldner, die nicht unter die Genfer Konventionen fielen und für ihre Handlungen mit Konsequenzen rechnen müssten. Wo genau und von wem die Männer festgesetzt wurden, ist nicht bekannt. Nach Angaben ihrer Familien haben sie zuletzt in der Region Charkiw gekämpft, die an den Donbass grenzt. Im Donbass regieren Russland nahestehende Kräfte. In Russland werden Todesstrafen nicht vollstreckt, im Donbass schon.

12.30 Uhr: Netzagentur erörtert mit Industrie Notfallmaßnahmen für Gasmangellage

Die Bundesnetzagentur will zusammen mit der Industrie kurzfristig Notfallmaßnahmen für eine sogenannte Gasmangellage ausarbeiten. Es bestehe bereits ein Instrumentenkasten, der helfen könne, den industriellen Gasverbrauch zu reduzieren, hieß es in einem heute veröffentlichten Papier der Behörde. Diese Instrumente müssten jetzt ergänzt werden.

12.28 Uhr: Scholz verteidigt Russland-Sanktionen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die “beispiellos harten” EU-Sanktionen gegen Russland verteidigt. “Ja, diese Sanktionen schmerzen auch uns selbst, schmerzen unsere Unternehmen”, sagte Scholz auf dem Tag der deutschen Industrie in Berlin in Anspielung auf die hohen Energiepreise. Aber die Sanktionen seien wichtig. “Freiheit hat ihren Preis. Demokratie, Solidarität mit Freunden und Partnern hat ihren Preis. Und diesen Preis sind wir bereit zu zahlen”, betonte der Kanzler. Er dankte, dass die Wirtschaft diesen Kurs von Anfang an mitgetragen habe. Anders als 2014 nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim hatte es nach dem russischen Angriff auf das Nachbarland am 24. Februar keine massive Kritik deutscher Industrie-Vertreter an den Sanktionen gegeben.

12.06 Uhr: Russland kündigt baldige Reaktion auf Litauens Transitverbot an

Russland hat eine baldige Reaktion auf das litauische Transitverbot für bestimmte Waren in seine Exklave Kaliningrad angekündigt. “Russland wird mit Sicherheit auf solche feindlichen Handlungen reagieren. Entsprechende Maßnahmen werden derzeit im ressortübergreifenden Format ausgearbeitet und in naher Zukunft ergriffen”, sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, laut der Nachrichtenagentur Interfax. Die Gegenmaßnahmen würden eine schwerwiegende negative Auswirkung auf die litauische Bevölkerung haben. Litauen verbietet unter Verweis auf EU-Sanktionen die am Samstag in Kraft getreten sind, den Transitverkehr von bestimmten Gütern wie Baumaterialien, Metalle und Kohle. Von dem Verbot betroffen ist auch die einzige Zugstrecke zwischen Russland und Kaliningrad, das an der Ostsee zwischen den EU- und Nato-Staaten Litauen und Polen liegt.

11.40 Uhr: Litauen – Baltische Staaten brauchen mehr EU-Hilfe für Geflüchtete

Die baltischen Staaten fordern von der Europäischen Union mehr finanzielle Unterstützung bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge. “Wir müssen die finanzielle Last teilen, die derzeit unverhältnismäßig stark auf die nationalen Haushalte verteilt ist”, erklärt der litauische Präsident Gitanas Nauseda. “Die Solidarität der EU ist sehr wichtig, um eine angemessene Unterstützung für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu gewährleisten.”

11.37 Uhr: EU-Botschafter in Moskau – Diplomatische Lösung für Streit mit Litauen

Der EU-Botschafter in Moskau, der deutsche Diplomat Markus Ederer, ruft die russische Regierung dazu auf, den Streit mit Litauen über die Lieferung bestimmter Waren in die Exklave Kaliningrad mit diplomatischen Mitteln zu lösen. Zugleich betont Ederer nach seiner Einbestellung in das russische Außenministerium laut Nachrichtenagentur RIA, dass nicht sanktionierte Waren weiter nach Kaliningrad transportiert würden. Litauen weist den Vorwurf Moskaus zurück, mit dem Transitverbot neue Sanktionen gegen Russland verhängt zu haben. Russland hat das Vorgehen scharf kritisiert und eine Reaktion angekündigt.

11.35 Uhr: Russland sperrt Website der britischen Zeitung “The Telegraph”

Die Website der britischen Zeitung “The Telegraph” ist in Russland gesperrt worden. Dies sei auf Ersuchen des Generalstaatsanwalts geschehen, wie Daten der Telekommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor zeigen. Russland geht von Anfang an rigide gegen die Medienberichterstattung über den Einmarsch in der Ukraine vor und scheut auch nicht vor Schließungen und Zugangssperrungen zurück. Die Regierung hat zudem ein Gesetz erlassen, das Haftstrafen von bis zu 15 Jahren vorsieht für Journalisten, die nach Ansicht der Führung in Moskau Falschnachrichten über die von ihr als militärischer Sondereinsatz bezeichnete Invasion in der Ukraine verbreiten.

11.15 Uhr: Union fordert mehr Druck auf Russland

Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt (CDU), mehr wirtschaftlichen und militärischen Druck auf Russland gefordert. Dagegen machten Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin derzeit keinen Sinn, sagte Hardt dem Sender NDR Info. Er stellte sich damit gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der solche Gespräche immer noch für sinnvoll hält. Ziel müsse vielmehr sein, den Druck auf Putin soweit zu steigern, dass sich für Putin die Frage stelle, ob eine Fortführung des Krieges gegen die Ukraine nicht ein größeres Risiko für ihn berge als die Bereitschaft zu konkreten Verhandlungen, sagte Hardt weiter. “Das halte ich für die realistischste Perspektive mit Blick auf die Einhegung dieses Konflikts”, betonte der CDU-Politiker.

11.06 Uhr: Nach Raketenbeschuss – Bohrinsel im Schwarzen Meer brennt weiter

Ein Brand auf einer von ukrainischen Raketen getroffenen Gasförderplattform im Schwarzen Meer hat sich russischen Angaben zufolge weiter ausgebreitet. “Das Feuer hat sich in der Nacht dem Bohrloch genähert”, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax heute die russische Senatorin Olga Kowitidi. Die sieben vermissten Menschen würden weiter mit Flugzeugen gesucht. Drei Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt. Die Schäden auf zwei weiteren getroffenen Plattformen seien geringer. Am Montag waren drei Bohrinseln mit Raketen attackiert worden. Insgesamt sollen sich 109 Menschen auf den Plattformen befunden haben.

10.53 Uhr: Friedensforscher warnen vor nuklearer Eskalation

Führende Friedens- und Konfliktforscher haben vor einer nuklearen Eskalation im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewarnt. Die Nato solle deshalb den Verzicht auf einen atomaren Erstschlag offiziell erklären, sagte der Duisburger Friedensforscher Tobias Debiel heute in Berlin. Er äußerte sich aus Anlass der Veröffentlichung des Friedensgutachtens 2022 von vier Forschungsinstituten mit dem Titel “Friedensfähig in Kriegszeiten”. Deutschland müsse sich innerhalb der Nato dafür einsetzen, die Verbreitung und den Ausbau der nuklearen Arsenale zu verhindern. Der Ukraine-Krieg erhöhe das Risiko einer nuklearen Eskalation massiv – und das in einer Zeit, in der internationale Verträge zu nuklearen Rüstungskontrolle auslaufen, betonten die Autorinnen und Autoren des Gutachtens. Weiter erklärten sie: “Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf nie geführt werden.”

10.40 Uhr: Asselborn – EU bei Kandidatenstatus für Ukraine geeint

Kein EU-Staat lehnt es nach den Worten von Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn ab, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Die EU sei geeint in ihrer Unterstützung der Ukraine, sagt Asselborn beim Treffen der Ressortchefs in Luxemburg.

10.22 Uhr: Frühwarnstufe bei Gasversorgung über Teile Schwedens verhängt

Schweden hat für Teile des Landes die erste von drei Alarmstufen wegen möglicher Probleme bei der Gasversorgung aus Russland ausgerufen. Die Stufe gilt laut Energiebehörde vom Dienstag für Landesteile im Westen und Süden Schwedens, um sich auf potenzielle Liefer-Unterbrechungen vorzubereiten. Das Nachbarland Dänemark hatte im Zuge des Ukraine-Kriegs am Montag eine ähnliche Warnung ausgesprochen.

10.13 Uhr: Luxemburgs Premierminister besucht Ukraine

Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel ist auf Einladung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in die Ukraine gereist. Dies teilte die Regierung heute in Luxemburg mit. Bettel wolle “von der russischen Aggression betroffene Städte” besuchen, hieß es nach seiner Ankunft in Kiew. Einzelheiten zu seinem Besuchsprogramm und zur Dauer des Aufenthaltes wurden nicht mitgeteilt. Es sei auch eine Reihe bilateraler politischer Gespräche geplant. Selenskyj hatte sich am 2. Juni mit einer Video-Ansprache an das luxemburgische Parlament gewendet und dabei Bettel zu einem Besuch des Landes eingeladen.

09.39 Uhr: Britischer Geheimdienst – Ukrainer verhindern russische Kontrolle über das Meer

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat der ukrainische Widerstand bislang erfolgreich verhindert, dass Russland Kontrolle über das an die Ukraine grenzende Meeresgebiet übernimmt. Dies habe das ursprüngliche Konzept der russischen Invasion untergraben, hieß es heute in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Ursprünglich habe Moskau nämlich vorgehabt, die Region um den wichtigen ukrainischen Hafen von Odessa vom Schwarzen Meer aus anzugreifen. Am 17. Juni sei es ukrainischen Kräften erstmals gelungen, mit Schiffsabwehrraketen aus dem Westen ein russisches Schiff anzugreifen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit Waffen und Personal auf die strategisch wichtige Schlangeninsel im Nordwesten des Schwarzen Meeres habe bringen wollen, hieß es von den Briten.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund vier Monaten veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

09.10 Uhr: FDP zu Gas – “Wir brauchen ein Winterpaket”

Die FDP fordert konkrete Vorbereitungen, um die Gasversorgung in der kalten Jahreszeit zu sichern. “Wir brauchen ein Winterpaket”, sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, in Berlin. Dazu sei auch eine Verlängerung der Laufzeiten der am Netz noch verbliebenen Atomkraftwerke erforderlich, “zumindest über diesen Winter”, sagt Vogel.

09.03 Uhr: Gesamte ukrainische Region Cherson auf russisches Fernsehen umgestellt

In der Region um die besetzte südukrainische Stadt Cherson werden nun überall russische statt ukrainische Fernsehsender ausgestrahlt. Spezialisten der russischen Armee hätten “den letzten der sieben Fernsehsendemasten in der Region Cherson neu konfiguriert für die Ausstrahlung russischer Sender”, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau heute mit. Rund eine Million Einwohner in dem Gebiet könnten nun “kostenlos” die wichtigsten russischen Sender nutzen.

Die russische Armee hatte das an die annektierte Krim-Halbinsel grenzende Gebiet um Cherson bereits kurz nach Beginn ihrer Ukraine-Offensive Ende Februar eingenommen. Seitdem wird das Gebiet immer näher an Russland herangeführt. Ein Vertreter der pro-russischen Führung in der Region von Cherson, Kirill Stremussow, versicherte heute, das Gebiet könne noch “vor Jahresende” Teil Russlands werden

08.47 Uhr: Georgien – Streben weiterhin Beitritt zur Nato an

Der georgische Ministerpräsident Irakli Garibaschwili bekräftigt, sein Land strebe weiterhin einen Nato-Beitritt an. Zunächst müsse Georgien aber seine Gebiets-Streitigkeiten mit Russland lösen, sagt er bei seiner Ankunft bei einer Wirtschaftskonferenz in Katar.

08.40 Uhr: Bundesnetzagentur – Keine Eile für höchste Gas-Notfallstufe

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht keine Eile zum Ausrufen der dritten Gas-Notfallstufe. “Ich werbe sehr dafür, sorgfältig zu prüfen, wann der richtige Zeitpunkt für die höchste Alarmstufe ist, weil das Marktkräfte freisetzen würde”, sagt Müller in einem Interview des Bayerischen Rundfunks. Daher “drängelt mich nichts danach”. Derzeit gilt die erste der drei Warnstufen.

08.18 Uhr: Ukraine meldet “extrem schwierige” Lage an der Front

Die Ukraine hat Schwierigkeiten bei den Kämpfen im Osten des Landes eingeräumt. Der Gouverneur der Region Luhansk, Serhiy Gaidai, sagte, die Lage entlang der Front sei “extrem schwierig”. Die russische Armee habe einige Gebiete eingenommen und genügend Reserven für eine neue Großoffensive gesammelt. Die Nacht auf Dienstag sei allerdings relativ ruhig gewesen, sagte Gouverneur Gaidai. “Es ist eine Ruhe vor dem Sturm”, fügte er hinzu. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, es gebe schwierige Kämpfe in Luhansk um die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk.

07.25 Uhr: BDI – Unternehmen werden “deutlichen” Teil an Energie einsparen

Der Chef des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm, sagt im Deutschlandfunk, alle deutschen Unternehmen seien dabei, “jeden Hebel” in Bewegung zu setzen, um Energie einzusparen. Manches gehe relativ schnell, manches nicht. Wie viel eingespart werden könne, lasse sich derzeit nicht exakt sagen. In Summe gehe es aber um einen “deutlichen Beitrag”.

06.55 Uhr: Kremlsprecher Peskow – “Werden dem Westen nie wieder vertrauen”

Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. «Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. “Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.” Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.

06.23 Uhr: Kreml deutet Bestrafung von gefangen genommenen US-Veteranen an

Nach ihrer Gefangennahme durch russische Truppen in der Ukraine könnten zwei US-Veteranen Konsequenzen drohen. Dies deutete Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview des US-Senders NBC News an. Die Amerikaner, die an der Seite ukrainischer Truppen gekämpft hatten, sollten “für die Verbrechen, die sie begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden”, erklärte Peskow. Die beiden seien aus russischer Sicht zudem nicht durch die Genfer Konventionen als Kriegsgefangene geschützt. Kürzlich hatten US-Volksvertreter erklärt, dass zwei Veteranen aus Alabama in der Ukraine vermisst würden. Sie seien ins Land gereist, um die dortige Armee im Kampf gegen die russischen Angriffstruppen zu unterstützen.

04.08 Uhr: Tafeln kritisieren unzureichende Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Die Tafeln in Deutschland werfen den Behörden vor, ukrainischen Kriegsflüchtlingen teilweise zu wenig direkte Unterstützung zu geben. “Es kann nicht sein, dass Behörden auch im vierten Monat des Krieges Geflüchtete immer noch an die Tafeln verweisen, statt selbst helfen zu können”, sagte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Jochen Brühl, der Deutschen Presse-Agentur. Einige Sozialämter schickten Geflüchtete direkt ohne vorherige Absprache zu den Tafeln, sagte Brühl. Andere würden den Menschen bis zur Auszahlung der ihnen zustehenden Sozialleistungen direkt helfen – etwa mit Geld oder Lebensmittelgutscheinen.

Die Tafeln selbst könnten nur “überbrückend und ergänzend” unterstützen. Verwiesen die Ämter die Menschen direkt an die Tafeln, dann entstehe das Missverständnis, sie seien dafür zuständig, von Armut betroffene Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Tafeln seien aber ein freiwilliges Zusatzangebot, keine staatliche Einrichtung.

04.01 Uhr: US-Außenministerium – US-Bürger in der Ukraine gefallen

Ein US-Bürger ist nach Angaben des US-Außenministeriums in der Ukraine ums Leben gekommen. Der 52-Jährige aus New York sei am 15. Mai bei Kämpfen getötet worden, heißt es in einem Nachruf, der Anfang des Monats in der Zeitung “The Recorder” veröffentlicht wurde. Ein Sprecher des Außenministeriums bestätigt den Tod und erklärt, dass US-Bürger wegen des Krieges nicht in die Ukraine reisen sollten. Freiwillige aus den USA und anderen Ländern haben sich seit Beginn des russischen Einmarschs freiwillig gemeldet, um an der Seite der Ukraine zu kämpfen.

03.28 Uhr: Russischer Nobelpreisträger sammelt über 100 Millionen Dollar für ukrainische Kinder

Der russische Journalist Dmitri Muratow hat seine Nobelpreismedaille zugunsten ukrainischer Flüchtlingskinder versteigert. Der gesamte Erlös von 103,5 Millionen Dollar gehe an das UN-Kinderhilfswerk Unicef, teilt das Auktionshaus Heritage Auctions mit. Muratow, Herausgeber der kremlkritischen Zeitung “Nowaja Gaseta”, erhielt 2021 zusammen mit Maria Ressa von den Philippinen den Friedensnobelpreis.

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