Ukraine-News: USA wollen Ukraine Raketenabwehrsystem Nasams liefern

Die US-Regierung will der Ukraine einem Medienbericht zufolge ein modernes Boden-Luft-Raketenabwehrsystem zukommen lassen. Der Sender CNN berichtete am Montag, die USA wollten noch in dieser Woche bekanntgeben, dass sie das System mit der Bezeichnung Nasams der Rüstungskonzerne Kongsberg (Norwegen) und Raytheon (USA) für die Ukraine gekauft hätten.

Ukrainische Regierungsvertreter hätten um die Waffe gebeten, weil sie Ziele in einer Entfernung von mehr als 100 Meilen (rund 160 Kilometer) treffen könne. Vermutlich würden die USA in dieser Woche noch weitere militärsche Unterstützung ankündigen, darunter zusätzliche Artilleriemunition und Radargeräte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert immer wieder die Lieferung von Raketenabwehrsystemen. Allein am Samstag habe Russland 62 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, sagte er in seiner Videoansprache am Sonntagabend. Jede Verzögerung von Waffenlieferungen an die Ukraine sei eine Einladung an Russland, weiter zuzuschlagen.

Charles Michel, Ursula von der Leyen und Joe Biden (v.l.) laufen während des G-7-Gipfels in Elmau nebeneinander

Quelle: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Der Kreml in Moskau reagierte verhalten auf den CNN-Bericht. Noch gebe es dazu keine Mitteilung aus den USA, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland ergreife ständig Maßnahmen zum Schutz seiner Interessen.

US-Präsident Joe Biden hält sich derzeit beim G-7-Gipfel in Bayern auf, bei dem es am Montagvormittag um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ging. Erst am vergangenen Donnerstag hatten die USA weitere Waffenlieferungen an die Ukraine im Umfang von 450 Millionen Dollar (etwa 428 Millionen Euro) angekündigt. Seit Beginn des Krieges vor vier Monaten hat die US-Regierung der Ukraine nach eigenen Angaben Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 6,1 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) zugesagt oder bereits geliefert.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:19 Uhr – Scholz: Im Verhältnis zu Russland kann es kein Zurück geben

Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine lang anhaltende und tiefe Einschnitte in den internationalen Beziehungen. Russland habe alle Vereinbarungen über die Zusammenarbeit von Staaten gebrochen, betonte der SPD-Politiker nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs der G-7-Staaten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die G 7 seien sich einig, dass das die Beziehungen lange prägen werde. „Im Verhältnis zu Russland kann es kein Zurück geben in die Zeit vor dem russischen Überfall auf die Ukraine“, sagte Scholz beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern.

Alle G-7-Staaten seien bereit, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Die Veränderung könne jedoch am besten gemeistert werden, wenn man eng und vertrauensvoll zusammenarbeite. Selenskyj habe die Lage in der Ukraine eindringlich geschildert, sagte Scholz. Zugleich habe er sich dankbar gezeigt für die internationale Unterstützung, die noch lange nötig sein werde. „Wir alle werden die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen Russland weiterhin unterstützen“, sagte Scholz zu.

17:47 Uhr – G-7-Staaten sagen Ukraine Budgethilfen von rund 28 Milliarden Euro zu

Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte haben der Ukraine für dieses Jahr Finanzhilfen von bis zu 29,5 Milliarden US-Dollar (rund 28 Milliarden Euro) zugesagt. Man wolle das Land dabei unterstützen, seine Finanzierungslücke zu schließen und die Daseinsvorsorge für die Bevölkerung zu gewährleisten, hieß es in einem Papier der G-7-Staaten. Offen blieb, ob es sich um Zuschüsse oder Kredite handelt.

Bei einem Treffen der G-7-Finanzminister Ende Mai auf dem Petersberg bei Bonn hatte noch eine Summe von 19,8 Milliarden Dollar im Raum gestanden. Eingerechnet sind dabei auch Gelder, die seit Jahresbeginn bereits gezahlt wurden.

Die Mittel sollen helfen, die grundlegenden staatlichen Leistungen des kriegsgebeutelten Landes aufrechtzuerhalten und etwa Renten und die Gehälter von Staatsbediensteten zu zahlen. Die Ukraine hatte für drei Monate um je rund fünf Milliarden Euro gebeten. Nach Ablauf der drei Monate könnte weitere Unterstützung nötig sein, hieß es damals.

17:05 Uhr – Möglicher Nuklearangriff: EU liefert der Ukraine Notfall-Ausrüstung

Die EU-Kommission will als Vorbereitung auf einen möglichen russischen Angriff mit Massenvernichtungswaffen Spezialausstattung in die Ukraine schicken. „Medizinische Ausrüstung sowie Ausrüstung, die auf chemische, biologische oder nukleare Notfälle zugeschnitten ist, befinden sich auf dem Weg in die Ukraine“, erklärte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, in Brüssel. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt angekündigt, man wolle Boden-Raketen vom Typ Iskander nach Belarus verlegen, die auch mit atomwaffenfähigen Sprengköpfen bestückt werden können.

Die Lieferung in die Ukraine im Wert von 11,3 Millionen Euro umfasst nach Angaben der Kommission unter anderem 300.000 Spezialschutzanzüge, 5600 Liter Dekontaminierungsmittel und 850 Geräte für Dekontaminierungsmaßnahmen. Für die medizinische Versorgung stelle die EU etwa Patientenmonitore, Infusionspumpen und Beatmungsgeräte bereit. „Krankenhäuser und medizinische Fachkräfte in der Ukraine arbeiten unter ständigem Beschuss. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um ihnen die notwendigen Instrumente zur Rettung von Menschenleben zur Verfügung zu stellen“, so Lenarcic.

Die Gelder für die Hilfe kommen aus den Notfallvorräten der EU-Kommission, die in Rumänien, Ungarn, Schweden, Deutschland, Griechenland und Dänemark gelagert werden.

16:57 Uhr – Einkaufszentrum in Ukraine nach Raketenangriff in Flammen

Nach einem Raketenangriff ist ein belebtes Einkaufszentrum in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk in Brand geraten. „Die Besatzer haben mit Raketen auf ein Einkaufszentrum geschossen, in dem mehr als Tausend Zivilisten waren“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Nachrichtendienst Telegram. Die Feuerwehr sei im Einsatz.

In einem Video, das Selenskyj verbreitete, war das brennende Gebäude mit dicken dunklen Rauchwolken zu sehen. Dem stellvertretenden Leiter des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, zufolge sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 20 seien verletzt worden. Nach Angaben des Zivilschutzes sind 115 Feuerwehrleute mit 20 Löschwagen im Einsatz. Zudem sei ein Löschzug der Eisenbahn angefordert worden.

„Der Raketenangriff auf das Einkaufszentrum mit Menschen in Krementschuk ist ein weiteres Kriegsverbrechen der Russen“, schrieb der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin. Die Zahl der Opfer war zunächst unbekannt. In unmittelbarer Nähe des Einkaufszentrums befindet sich eine Fabrik für Straßenbaumaschinen.

15:40 Uhr – Moskau: Mehr als 40 ukrainische Soldaten bei Angriff getötet

Russische Truppen haben bei Angriffen auf die Region Mykolajiw im Südosten der Ukraine nach eigenen Angaben mehr als 40 ukrainische Soldaten getötet. In der Nähe des Dorfes Wyssunsk sei am Sonntag zudem Militärtechnik zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem seien in mehreren Gebieten insgesamt 24 Kommandoposten zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Moskau bestätigte unterdessen auch Raketenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew vom Sonntag – bestritt aber, ein Wohnhaus getroffen zu haben. Der Angriff habe der Rüstungsfabrik Artem gegolten. Die Ukraine habe vermutlich Luftabwehrraketen eingesetzt, wovon eine dann wohl in ein Wohnhaus gestürzt sei, hieß es aus Moskau. Die ukrainische Seite wiederum hatte russische Raketen verantwortlich gemacht und von mehreren verletzten Hausbewohnern sowie einem Toten gesprochen.

15:32 Uhr – Strack-Zimmermann fordert erneut deutsche Marder-Panzer für die Ukraine

Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), dringt weiter darauf, der Ukraine deutsche Marder-Schützenpanzer zur Verfügung zu stellen. „Ich werde nicht müde, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der FDP zu fordern, dass aus dem Bestand der Bundeswehr mindestens 50 Marder-Panzer geschickt werden“, sagte sie dem TV-Sender WELT. Positiv äußerte sich Strack-Zimmermann zu geplanten Sanktionen gegen russische Gold-Exporte.

„Wir haben jetzt die Panzerhaubitze 2000 geschickt, das ist exzellent“, sagte die FDP-Politikerin. Zudem beginne nun die Ausbildung an dem Raketensystem Mars 2 für das ukrainische Militär. Die Zeit dafür lasse sich leider nicht verkürzen. Es müssten aber bereits jetzt Entscheidungen für die nächsten möglichen Waffenlieferungen getroffen werden. „Das sind Raketen-Abwehr-Systeme, das sind aber auch Panzer“, sagte Strack-Zimmermann.

Ausdrücklich begrüßte sie die unter anderem von den USA ins Spiel gebrachten Sanktionen gegen russisches Gold. Man dürfe jetzt auf das Narrativ von Russland oder von Putin nicht reinfallen, dass die westlichen Sanktionen nicht wirken. „Natürlich wirken die. Das ist schon, das ist schon sehr gut, was da auf den Weg gebracht wird, aber es reicht nicht, denn wir müssen letztendlich den finanziellen Background austrocknen“, forderte die FDP-Politikerin.

15:25 Uhr – US-Sicherheitsberater: Selenskyj bittet um weitere Luftverteidigung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Gespräch mit Staats- und Regierungschefs der G 7 um weitere Luftverteidigungssysteme gebeten. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sagte, in einer Videoschalte sei es in weiten Teilen um die Einschätzung Selenskyjs zum künftigen Kriegsverlauf gegangen. Der Präsident habe die G 7 außerdem darüber informiert, wie seine Regierung die bisher erhaltene Unterstützung genutzt habe, um den russischen Vormarsch abzuwehren und Gegenangriffe zu starten.

Sullivan fügte hinzu, der ukrainische Präsident sei sehr darauf bedacht, der Ukraine in den kommenden Monaten eine möglichst vorteilhafte Position auf dem Schlachtfeld zu verschaffen. Er sei der Meinung, dass ein zermürbender Konflikt nicht im Interesse des ukrainischen Volkes sei.

Selenskyj sagte nach Angaben eines ranghohen französischen Diplomaten auch, dass nicht der richtige Zeitpunkt für Verhandlungen mit Russland sei. 

14:40 Uhr – Reaktion auf Sanktionen: Moskau untersagt weiteren Kanadiern Einreise

Als Reaktion auf westliche Sanktionen hat Russland 43 weiteren Kanadiern aus Politik und Wirtschaft die Einreise untersagt. Auf der am Montag vom russischen Außenministerium veröffentlichten Liste stehen unter anderen die Präsidentin der Liberalen Partei, Suzanne Cowan, der ehemalige Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, sowie mehrere hochrangige Beamte aus dem Umfeld von Premierminister Justin Trudeau. Das russische Außenministerium warf Trudeau vor, seine Regierung verfolge einen „Kurs militanter Russophobie“.

14:37 Uhr – Johnson vergleicht Unterstützung für Ukraine mit Kampf gegen Hitler

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland mit dem Kampf gegen den Nazi-Diktator Adolf Hitler verglichen. Der Preis für die Freiheit sei es wert, gezahlt zu werden, sagte Johnson der BBC am Rande des G-7-Gipfels.

Die Demokratien hätten in der Mitte des 20. Jahrhunderts lange gebraucht, um eine Antwort zu Tyrannei und Aggression zu finden, und es sei sehr teuer gewesen. „Aber mit der Niederlage der Diktatoren, vor allem von Nazi-Deutschland, brachte dies viele Jahrzehnte der Stabilität, eine Weltordnung, die sich auf ein regelbasiertes internationales System stützte“, betonte Johnson. „Das ist schützenswert, das ist es wert, verteidigt zu werden, das bringt langfristigen Wohlstand.“

13:40 Uhr – G 7 besorgt über Lieferung atomwaffenfähiger Raketen an Belarus

Die G-7-Staats- und Regierungschefs haben sich besorgt über die von Russland angekündigte Lieferung atomwaffenfähiger Raketen an Belarus gezeigt. In einem gemeinsamen Statement, das am Montag auf dem G-7-Gipfel im bayerischen Elmau veröffentlicht wurde, heißt es, man sei angesichts dieser Ankündigung ernsthaft besorgt.

13:39 Uhr – Putin auf erster Auslandsreise seit Februar

Der Moskauer Kreml hat für Dienstag den ersten Auslandsaufenthalt von Präsident Wladimir Putin seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine angekündigt. Putin werde nach Tadschikistan reisen, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow. Tadschikistan ist eine frühere Sowjetrepublik und ein Verbündeter Moskaus.

Von Tadschikistan werde Putin nach Turkmenistan weiterreisen, wo er am Mittwoch an einem Gipfeltreffen der Anrainer des Kaspischen Meeres teilnehmen wolle, erläuterte Peskow.

Putin war zuletzt am 4. und 5. Februar ins Ausland gereist und bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammengetroffen. Am 24. Februar startete er den „militärischen Spezialeinsatz“ in der Ukraine.

13:38 Uhr – Nato will „weit über 300.000“ Soldaten in erhöhte Bereitschaft versetzen

Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine will die Nato „weit über 300.000 Soldaten“ in erhöhte Bereitschaft versetzen. Das kündigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag in Brüssel an. Nach seinen Angaben wollen die Staats- und Regierungschefs der 30 Bündnisländer dies auf dem anstehenden Bündnis-Gipfel in Madrid beschließen.

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13:37 Uhr – G 7 sagen der Ukraine 28 Milliarden Euro zu

Die G-7-Industriestaaten haben der Ukraine finanzielle, humanitäre, militärische und diplomatische Hilfen „so lange wie nötig“ versprochen. Nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G-7-Gipfel wurde eine Erklärung veröffentlicht, wonach dem ukrainischen Staatshaushalt für dieses Jahr bis zu 28 Milliarden Euro bereitgestellt werden soll. Damit werde die Regierung dabei unterstützt, die Grundbedürfnisse der Menschen zu bedienen.

13:11 Uhr – Separatisten: Noch 500 Zivilisten auf Gelände der Chemiefabrik

Auf dem Gelände der Chemiefabrik Azot in Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine halten sich nach Darstellung prorussischer Separatisten noch rund 500 Zivilisten auf. Sie könnten das Werk noch nicht verlassen, weil einige Übergänge dort vermint seien, sagte der Vertreter der Luhansker Separatisten in Moskau, Rodion Miroschnik, am Montag im russischen Staatsfernsehen. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Spezialisten entschärften diese Minen, „damit diese Menschen selbst entscheiden können, ob sie auf dem Gebiet von Sjewjerodonezk bleiben oder es verlassen wollen“, sagte Miroschnik. Russland hatte die Einnahme der Stadt am Samstag gemeldet.

13:05 Uhr – Keine guten Aussichten für Nato-Erweiterung

Beim Nato-Gipfel in dieser Woche scheint ein Durchbruch zur Überwindung des türkischen Widerstands gegen die Beitrittsgesuche Schwedens und Finnlands Insidern zufolge eher unwahrscheinlich. Die Türkei wolle sich nicht von Fristen drängen lassen, sagten sowohl türkische Regierungsvertreter als auch westliche Diplomaten. Die türkische Regierung sei bereit, notfalls monatelang darauf zu dringen, dass ihre Forderungen von den beiden nordischen Staaten umgesetzt würden. Dazu gehört eine Aufhebung der Waffenembargos gegen die Türkei.

Zudem wirft die Türkei Schweden und Finnland vor, Anhänger terroristischer Gruppen zu beherbergen und verweist dabei etwa auf die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK. Vor allem die Forderung, dass Schweden einige dort lebende kurdische Extremisten ausliefere, sei ein großes Hindernis, sagt ein Insider. Noch vor dem Nato-Gipfel am Mittwoch und Donnerstag sind dazu aber weitere Gespräche geplant.

13:00 Uhr – Russland soll isoliert werden

Die sieben führenden westlichen Industriestaaten wollen die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine weiter verschärfen. Ziel sei, Russland vom Weltmarkt zu isolieren, heißt es in einer Erklärung der G-7-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfel auf Schloss Elmau. Die G 7 seien zudem entschlossen, Russlands Einnahmen – auch aus dem Export von Gold – weiter zu verringern.

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12:05 – Selenskyj will Krieg vor Winter beenden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach Angaben von zwei europäischen Diplomaten den Krieg in seinem Land vor Beginn des nächsten Winters beendet haben. Dies habe Selenskyj den G-7-Staats- und Regierungschefs per Video-Schalte auf Schloss Elmau gesagt.

11:02 Uhr – Scholz: G 7 bemühen sich um Getreideexporte aus Ukraine

Angesichts der drohenden Hungerkrise vor allem in Ostafrika bemühen sich die G-7-Staaten darum, Getreideexporte aus der Ukraine zu ermöglichen. „Da sind jetzt gegenwärtig Tag und Nacht die Verhandlungen im Gange“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz im ZDF-„Morgenmagazin“. Das Thema bereite den führenden demokratischen Wirtschaftsmächten größte Sorge und man wolle helfen. Auch mit Geld solle dafür gesorgt werden, dass Hungerkrisen vermieden werden. Konkrete Finanzzusagen der G-7-Staaten werden für Montag erwartet.

10:32 Uhr – Briten unterstützen Ukraine im Streit um Getreide-Diebstahl

Großbritannien will die Ukraine im Streit mit Russland über Getreide-Diebstahl unterstützen. Die britische Regierung stelle Technologie zur Verfügung, um die Herkunft von Weizen zu überprüfen, sagt Agrarminister George Eustice. Großbritannien arbeite mit anderen Ländern wie etwa Australien daran, um sicherzustellen, dass gestohlener ukrainischer Weizen nicht auf den Markt komme.

Die Ukraine wirft Russland vor, mehrere 100.000 Tonnen Weizen gestohlen und an die Türkei und andere Ländern verkauft zu haben. Russland bestreitet dies. Eustice erklärte zudem, Großbritannien prüfe auch, was getan werden könne, um der Ukraine bei der Reparatur ihrer Bahnen zu helfen und so den Weizen auf dem Landweg aus der Ukraine zu schaffen.

10:09 Uhr – G 7 verhängen weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wollen die USA und die anderen G-7-Staaten nach Angaben der US-Regierung weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau verhängen. Die Maßnahmen richteten sich unter anderem gegen militärische Produktions- und Lieferketten, teilte das Weiße Haus am Rande des G-7-Gipfels in Bayern mit.

9:44 Uhr – Scholz: G-7-Gipfel kann nicht „abschließend“ über Goldembargo entscheiden

Der G-7-Gipfel wird nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch keinen gemeinsamen Lieferstopp für russisches Gold beschließen können. Die Frage werde „auch im Kreis der Europäischen Union diskutiert werden müssen“, sagte Scholz im ZDF-„Morgenmagazin“. „Deshalb ist das keine Sache, wo abschließend die G 7 darüber entscheiden.“ Alle könnten sich aber darauf verlassen, „dass wir unsere Sanktionen immer weiter präzisieren“.

9:38 Uhr – London: Russland setzt verstärkt auf Reservisten

Die russische Armee wird in ihrem Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung Großbritanniens vornehmlich auf Reservisten setzen. Die Kampfreserve bestehe aus freiwilligen Teilzeitkräften, die eigentlich für Sicherheitsaufgaben im Rücken der Front vorgesehen seien, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Mit Veteranen, die in den vergangenen fünf Jahren gedient haben, würden vermutlich Bataillone aufgefüllt. „Trotz eines andauernden Mangels an einsatzfähigen Reservisten für die Ukraine wird die russische Führung wahrscheinlich weiter zögern, eine allgemeine Mobilisierung anzuordnen“, hieß es.

8:13 Uhr – Russland nähert sich Zahlungsausfall

Russland nähert sich der ersten Zahlungsunfähigkeit seit mehr als 100 Jahren. Nach dem Ablauf der Zahlungs– und Schonfrist am Sonntagabend beklagten mehrere taiwanische Investoren, bislang keine der vereinbarten Zinszahlungen für ihre russischen Staatsanleihen erhalten zu haben, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Früheren Angaben von Juristen zufolge ist jedoch unklar, ob die Frist für die Regierung in Moskau seine Gläubiger zu bezahlen nicht schon am Sonntag endete, sondern erst mit Ende des drauffolgenden ersten Arbeitstages.

Am Sonntag lief eine Frist zur Zahlung von 100 Millionen Dollar an Zinsen für zwei Fremdwährungsanleihen aus – 29 Millionen für eine auf Euro und bis 2036 laufende Staatsanleihe und 71 Millionen Dollar für ein bis 2026 laufendes Papier in Dollar. Eigentlich sollte Russland die Zahlungen bereits am 27. Mai leisten, was jedoch nicht geschah. Daraufhin setzte eine Schonfrist von 30 Tagen ein, die nun endete. Da im Anleiheprospekt keine genaue Frist angegeben ist, halten es die Anwälte für möglich, dass Russland noch bis Ende Montag Zeit habe, um seine Gläubiger zu bedienen.

08:05 Uhr – Scholz will G 20 nicht torpedieren

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zurückhaltend zu Forderungen geäußert, wegen einer möglichen Anwesenheit von Russlands Präsident Wladimir Putin nicht zum G-20-Gipfel in Indonesien zu reisen. Man werde über die Teilnahme kurz vor dem Gipfel entscheiden, sagt Scholz in der ARD. Die Zusammenarbeit im Rahmen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer sei aber wichtig, fügt er mit Hinweis auf die indische G-20-Präsidentschaft im kommenden Jahr. „Wir dürfen die G 20 nicht torpedieren“, betont Scholz.

7:50 Uhr – General Schütt sieht größte Gefahr an der Nordostflanke der Nato

Der neue Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Bernd Schütt, sieht die größte Gefahr für eine militärische Eskalation mit Russland an der Nordostflanke der Nato. „Und deswegen ist der Punkt der glaubwürdigen Abschreckung in dieser Region für mich ein ganz zentraler Punkt. Hier spielt die Präsenz von Landstreitkräfte eine zentrale Rolle“, sagte der Generalleutnant. Verstärkte Übungen für die Landes- und Bündnisverteidigung werde es auch in seinem Kommando geben. Schütt: „Diese Art von intensiver Kriegsführung haben wir hier so noch nicht trainiert. Da bedarf es einer Anpassung bestehender Strukturen und Verfahren.“

Das Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam führt die Kontingente der Bundeswehr im Auslandseinsatz in nationalen Belangen – wie bei Material, Personal und im Disziplinarwesen – nicht aber operativ. Bei Einsätzen wie in Litauen – wo die Bundeswehr einen multinationalen Gefechtsverband der Nato (eFP) führt – sind die deutschen Soldaten auch in die Verteidigungsplanungen des jeweiligen Landes eingebunden. Nach konkreter gewordenen russischen Drohgebärden im Streit um den Transitverkehr in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sind Befürchtungen im Baltikum zuletzt gewachsen.

Als geografischer Schwachpunkt gilt die sogenannte Suwalki-Lücke, eine enge Landverbindung der baltischen Staaten zu den anderen Nato-Staaten. Sie trennt Kaliningrad von Belarus. „Im Bereich der Suwalki-Lücke ist es nur ein kurzer Sprung und dort ist die Gefahr einer Testung des Verteidigungswillens und der -fähigkeit der Nato relativ groß. In diesem Raum kann man relativ schnell Truppen verlegen und dann zum Beispiel unter Einsatz von Luftlandetruppen einen ersten Stoß durchführen“, sagte Schütt. „In Putins Rational: Vielleicht denkt er, die Nato kommt nicht.“

Generalleutnant Bernd Schütt

Der neue Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Bernd Schütt, an seinem Schreibtisch in Schwielowsee bei Potsdam

Quelle: dpa/Carsten Hoffmann

Deswegen sei es so wichtig, dass die Nato-Truppen im Baltikum präsent sind und verstärkt würden. „Das ist mehr als ein Stolperdraht. Da wird sich Putin sehr gut überlegen müssen, wie die Reaktion ausfällt“, sagte Schütt. Zentral sei die glaubwürdige Abschreckung. „Die Glaubwürdigkeit machen aus meiner Sicht drei Dinge aus. Sie haben einen ausführbaren Plan, der mit dementsprechenden Kräften und Fähigkeiten hinterlegt ist. Und sie deklarieren, dass sie bereit sind, diese Kräfte einzusetzen. Und dabei nicht wackeln. Das zeigen sie und das demonstrieren sie.“

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26.06.2022, Bayern, Elmau: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), steht neben US-Präsident Joe Biden (l) zu Beginn eines bilateralen Treffens vor dem Auftakt zum eigentlichen Gipfeltreffen. Deutschland ist Gastgeber des G7-Gipfels wirtschaftsstarker Demokratien vom 26. bis 28. Juni 2022 auf Schloss Elmau. Am ersten Gipfeltag wird die weltwirtschaftliche Lage, der Klimaschutz und die Außen- und Sicherheitspolitik mit den Sanktionen gegen Russland beraten. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Dies habe dazu beigetragen, dass keine Angriffsvorbereitung auf das Territorium der Nato zu erkennen seien. „Eine Mähr hat sich endgültig erledigt: dass es ohne Vorbereitung geht. Ganz ohne Vorbereitung geht das auch bei den Russen nicht“, sagte Schütt. Es gebe eine Vorwarnzeit, aber nicht die Vorbereitungszeit, um dann Kräfte erst zu auszubilden und zusammenzuführen.

Im Jahr 2017 wurde der eFP-Gefechtsverband der Bundeswehr in Litauen aufgebaut. „Das, was auf uns zukommen könnte, hat natürlich noch eine ganz andere Dimension. Wir haben dann andere Räume, andere Abstimmungserfordernisse und das müssen wir üben“, sagte Schütt.

07.46 Uhr – Ukrainisches Militär verhindert Kessel um Lyssytschansk

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben westlich von Lyssytschansk russische Angriffe zurückgeschlagen und damit eine Einkesselung der strategisch wichtigen Großstadt im Osten der Ukraine verhindert. „Nahe Werchnjokamjanka haben die Verteidigungskräfte dem Feind erhebliche Verluste zugefügt und ihn zum Rückzug gezwungen“, teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Werchnjokamjanka liegt nur wenige Kilometer westlich von Lyssytschansk an der letzten wichtigen Versorgungsstraße für die Stadt.

Lyssytschansk selbst war nach ukrainischen Angaben erneut Ziel schwerer Luft- und Artillerieangriffe. Russische Einheiten stehen im Süden bereits am Stadtrand. Mehrere Vororte sind ebenfalls unter Feuer geraten. In der Stadt sollen noch mehrere tausend ukrainische Soldaten stationiert sein.

07:11 Uhr – Pensionierter US-General: Angriffe auf Kiew ein Signal an G 7

In jüngsten russischen Raketenangriffen auf Kiew sieht der pensionierte US-General Ben Hodges ein Signal des Kreml an den G-7-Gipfel auf Schloss Elmau. „Russland sagt: „Wir können das den ganzen Tag tun. Ihr Typen seid nicht in der Lage, uns zu stoppen“, sagte Hodges, ein früherer Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, in einem Telefoninterview der Nachrichtenagentur AP. „Die Russen demütigen die Anführer des Westens.“

5:30 Uhr – Selenskyj will mehr Tempo bei Waffenlieferungen

Vor seiner geplanten Videoschalte beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj abermals schnellere Waffenlieferungen an sein Land gefordert. „Wir brauchen eine schlagkräftige Luftverteidigung – modern, voll wirksam“, sagte er in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache. Allein am Samstag seien 62 russische Raketen in seinem Land eingeschlagen. Derweil ist die Stadt Lyssytschansk in der Ostukraine weiterhin heftig umkämpft.

Jede Verzögerung von Waffenlieferungen an die Ukraine sei eine Einladung an Russland, weiter zuzuschlagen, meinte Selenskyj. Die G-7-Länder, zu denen Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zählen, verfügten gemeinsam über so viel Potenzial, „um die russische Aggression gegen die Ukraine und Europa zu stoppen“ sagte Selenskyj. „Es gibt bereits einige Vereinbarungen. Die Partner müssen sich schneller bewegen.“

5:11 Uhr – Raketenangriffe auf Region um Odessa

Bei einem Raketeneinschlag im Gebiet Odessa im Süden der Ukraine sind sechs Menschen zu Schaden gekommen. Die Rakete sei von einem russischen strategischen Bomber des Typs Tu-22 abgefeuert worden, teilte das ukrainische Wehrkommando Süd am Montag mit. Unter den Opfern ist den Behördenangaben nach auch ein Kind. Aus den Angaben geht nicht hervor, ob die betroffenen Personen verletzt oder getötet wurden.

„Wegen des Einschlags im Wohnviertel einer zivilen Siedlung sind mehrere Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern zerstört und in Brand gesetzt worden“, heißt es. Die Feuerwehr ist noch bei der Brandbekämpfung.

Vor seiner geplanten Videoschalte beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj indes abermals schnellere Waffenlieferungen an sein Land gefordert. „Wir brauchen eine schlagkräftige Luftverteidigung – modern, voll wirksam“, sagte er in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache. Allein am Samstag seien 62 russische Raketen in seinem Land eingeschlagen. Derweil ist die Stadt Lyssytschansk in der Ostukraine weiterhin heftig umkämpft.

Jede Verzögerung von Waffenlieferungen an die Ukraine sei eine Einladung an Russland, weiter zuzuschlagen, meinte Selenskyj. Die G-7-Länder, zu denen Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zählen, verfügten gemeinsam über so viel Potenzial, „um die russische Aggression gegen die Ukraine und Europa zu stoppen“ sagte Selenskyj. „Es gibt bereits einige Vereinbarungen. Die Partner müssen sich schneller bewegen.“

23:09 Uhr – Von der Leyen: Putin kann den Krieg nicht mehr gewinnen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist überzeugt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin „diesen Krieg schon nicht mehr gewinnen“ kann. In der ARD sagte sie zudem, Russland müsse eine „strategische Niederlage“ erleiden.

23:01 Uhr – Selenskyjs Appell an Belarus: Lasst Euch nicht in Krieg hineinziehen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen im Nachbarland Belarus aufgerufen, sich nicht in den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hineinziehen zu lassen. „Der Kreml hat bereits alles für Sie entschieden“, sagte er am Sonntag mit Blick auf Moskau in seiner abendlichen Videoansprache. „Aber Ihr seid keine Sklaven und Kanonenfutter. Ihr dürft nicht sterben.“ Die Menschen sollten nicht andere für Belarus entscheiden lassen.

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